[703]
Preising/Kiesel DStR 2006, 118; auch A. Schmitz RIW 2003, 189, 195.
[704]
BFHE 245, 536 ff. = PStR 2014, 276 ff. Wie das Gericht in den Rn. 73, 76 und 84 der Urteilsbegründung ausführt, gilt das Abzugsverbot bezüglich verfallener Beträge aber dann nicht, wenn das Strafgericht bei der Bemessung des Verfallsbetrags nach dem Bruttoprinzip die Ertragsteuerbelastung nicht mindernd berücksichtigt hat. Auf diese Weise soll eine Doppelbelastung vermieden werden. Näher zum steuerlichen Abzugsverbot und Verfall (mittlerweile: Einziehung) Greeve/Dörr in: Volk, § 20 Rn. 316 ff. und Schneider/Perrar DB 2014, 2428 ff.; zur Auswirkung der Reform der Vermögenseinziehung auf das Abzugsverbot Maciejewski/Schumacher DStR 2017, 2021, 2024 f. und dies. DStR 2016, 2553, 2558 f.; zur vorteilsmindernden Berücksichtigung von Steuern Rönnau in: Volk, § 13 Rn. 374 ff.
[705]
Dazu schon Rn. 2und 4.
[706]
§ 301 Abs. 2 StGB ist zunächst durch § 20 Abs. 6 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb v. 3.7.2004 (BGBl. I, 1414) redaktionell an die Neufassung des UWG angepasst worden. Eine weitere Modifizierung erfolgte durch das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption v. 20.11.2015 (BGBl. I, 2015).
[707]
Näher zum Antragsrecht der Verbände und Kammern Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 25 ff.; Rogall in: SK-StGB, § 301 Rn. 10 ff. Weiterhin beschränkt das Gesetz die Strafantragsbefugnis auf Absatzwettbewerbsverbände ( Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 18 m.w.N.).
[708]
S. nur Rogall in: SK-StGB, § 301 Rn. 9; Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 5; Heine/Eisele in: Schönke/Schröder, § 301 Rn. 3 – alle m.w.N. „Verletzter“ kann dabei auch eine juristische Person oder ein Personenverband sein ( Rogall in: SK-StGB, § 301 Rn. 9 m.w.N.).
[709]
Pars pro toto Dannecker in: NK-StGB (4. Aufl.), § 301 Rn. 4, 6; Fischer (62. Aufl.), § 301 Rn. 4; zum Geschäftsherrn auch BGHSt 31, 207, 209 ff. und RGSt 76, 335, 336 f. (jew. zu § 22 Abs. 1 UWG a.F.); anders noch RG JW 1935, 363, 365 f.
[710]
BT-Drucks. 18/4350, S. 22.
[711]
Krit.auch Nöckel Marktwirtschaftsstrafrecht, Rn. 373 m. Fn. 355 („Antragsbefugnis des Geschäftsherrn nach § 301 StGB ist unter dem Aspekt des Wettbewerbsschutzes nicht zu rechtfertigen“); ebenso Schünemann in: FS Achenbach, 2011, S. 509, 525 und Rn. 13. Als „Verletzter“ i.S.d. § 77 StGB wird der Träger des durch die Tat unmittelbar verletzten Rechtsguts(objekts) angesehen, vgl. etwa Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 2; Kargl in: NK-StGB, § 77 Rn. 3; Fischer § 77 Rn. 2 m.w.N. Bezeichnend zum Problem Sahan in: G/J/W, § 301 Rn. 2: Da Wettbewerb primäres (Allgemein-)Rechtsgut der Nrn. 1 der Absätze 1 und 2 ist, „muss der Begriff des Verletzten, um überhaupt Bedeutung zu haben, auf die reflexartig mitgeschützten Personen bezogen werden.“; skeptisch auch Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 15 („bedenklich weiter Ansatz“). Gleichwohl soll es nach Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 23, Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 3 u.a. der Antragsberechtigung des Geschäftsherrn nicht entgegenstehen, dass er durch § 299 StGB „nur nachrangig“ geschützt werde (sein Einverständnis soll allerdings die Verletzteneigenschaft beseitigen). Nach Fischer § 299 Rn. 2 sind sogar die nur mittelbar in ihren Vermögensinteressen geschützten Mitbewerber sowie der Geschäftsherr Verletzte i.S.v. § 301 StGB; ebenso Rogall in: SK-StGB, § 301 Rn. 9.
[712]
Zudem wirken die Mitbewerber als (wettbewerbs-)systeminhärentes Regulativ – eine Funktion, die sie nur im Zusammenspiel mit eigenen Rechten wahrnehmen können.
[713]
Für ein weiter gefasstes Verständnis sprach der (nunmehr entfallene) Verweis auf § 8 Abs. 3 Nr. 1 UWG), der wiederum eine Interpretation i.S.d. § 2 Abs. 1 Nr. 3 UWG nahelegte. Näher zum Ganzen Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 19 ff.; auch Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 5; Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 14; Sahan in: G/J/W, § 301 Rn. 2; a.A. T. Walter wistra 2001, 321, 324.
[714]
Nach Heuking/v. Coelln (BB 2016, 323, 331) werden Unternehmen angesichts ausreichender zivilrechtlicher Sanktionsmöglichkeiten den Antrag regelmäßig nicht stellen und ein besonderes öffentliches Interesse bei dieser Tatvariante nur selten gegeben sein, so dass die Strafverfolgung hier in aller Regel nicht stattfinden wird.
[715]
Vgl. Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 24; Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 17; Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 5 (mit Hinweisen, welches Organ zur Antragstellung berechtigt ist) – alle m.w.N.; auch Wolfram/Peukert NZWiSt 2017, 208, 211.
[716]
So auch Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 8 ff.; Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 6; Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 10.
[717]
Ebenso Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 9 und Fischer § 301 Rn. 3.
[718]
Vgl. Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 8, der die Höhe des Vorteils, das Ausmaß der Bevorzugung, den Umfang der Schädigung Dritter und die Auswirkungen auf den Wettbewerb berücksichtigen will.
[719]
Ebenso Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 12 ff. m.w.N.
[720]
Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 17; Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 10 – etwa die Einschaltung von Strohfirmen (dazu den Fall bei Wittig wistra 1998, 7) oder die Verdeckung der Schmiergeldzahlungen durch ein System von Firmen und Scheinrechnungen (dazu den Sachverhalt bei BGH wistra 2000, 269, 270 zu § 12 UWG a.F.).
[721]
Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 8.
[722]
Übereinstimmend Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 14; Krick in: MK-StGB, § 301 Rn. 8; Tiedemann in: LK, § 301 Rn. 8.
[723]
Dazu schon Rn. 13. In diesem Sinne auch Nr. 260 RiStBV, wonach ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung wegen unlauteren Wettbewerbs (unter ausdrücklicher Nennung auch des § 299 StGB) in der Regel zu bejahen sein soll, wenn eine nicht nur geringfügige Rechtsverletzung vorliegt. Andersjedenfalls bei Taten, die den außereuropäischen Wettbewerb betreffen, Schuhr in: Spickhoff, § 299 Rn. 55 m.w.N.: grds. zu verneinen!
[724]
Ebenso Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 35; Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 23; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 205.
[725]
Vgl. allgemein zu den diversen Gründen für ein öffentliches Interesse bei Privatklagesachen Nr. 86 Abs. 2 RiBStV. Zur Differenzierung zwischen dem „öffentlichen Interesse“ sowie dem „besonderen öffentlichen Interesse“ Jofer in: SSW-StPO, § 376 Rn. 2 und Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 5 m. Nachw. auch zu abw. Ansichten.
[726]
Gaede in: NK-WSS, § 301 Rn. 22; Dannecker in: NK-StGB, § 301 Rn. 35; Streitig, vgl. zur Gegenansicht Rn. 15 f., 84 f.
[727]
Vgl. dazu OLG Stuttgart MDR 1982, 252 f.
[728]
Zu weiteren möglichen Maßnahmen s. Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 216.
[729]
Eingefügt durch das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen v. 30.5.2016 (BGBl. I, 1254).
[730]
Statt vieler Krick in: MK-StGB, § 300 Rn. 2 m.w.N.
[731]
Die Strafschärfung nicht nur am Vorteilsumfang, sondern auch am „Ausmaß“ der Wettbewerbsbeeinträchtigung zu messen, erwägen Heine/Eisele in: Schönke/Schröder, § 300 Rn. 3, Gaede in: NK-WSS, § 300 Rn. 8 und Fischer § 299 Rn. 3; sie sehen sich an einer berichtigenden Auslegung aber (zu Recht) durch den klaren Gesetzeswortlaut sowie die ausdrückliche Regelung in § 335 Abs. 2 Nr. 2 StGB (zu diesem Gegenschluss BGH NZWiSt 2016, 64, 71 = NStZ-RR 2015, 278 = wistra 2015, 435 m. Anm. Sinner HRRS 2016, 196 und M. Bergmann ZWH 2015, 273) gehindert und verweisen als Ausweg auf die Möglichkeit, vom Wortlaut nicht abgedeckte Sachverhalte über einen unbenannten schweren Fall gem. § 300 S. 1 StGB zu erfassen; für die h.M. Tiedemann in: LK, § 300 Rn. 3 und Krick in: MK-StGB, § 300 Rn. 12 m.w.N.
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