[670]
BGHSt 15, 88, 99 (zu § 331 StGB); zur passiven Bestechung Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 139 ff. und Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 60 für die Täuschung durch den Bestochenen; wie hier für beide Situationen Fischer § 299 Rn. 46. Vgl. auch BGH wistra 1989, 224, 225: Tateinheit zwischen § 12 Abs. 2 UWG a.F. und § 263 StGB, wenn dem Unternehmen des Angestellten um das Schmiergeld erhöhte Beträge in Rechnung gestellt werden. Tatmehrheitmit § 263 StGB soll vorliegen gegenüber Mitbewerbern, wenn die Bevorzugung auf einer Täuschung beruht; dazu Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 120 m.w.N.
[671]
Zu § 332 StGB BGHSt 9, 245, 246 f. (Drohung mit einer Anzeige); weiter BGHSt 15, 99; 31, 208; Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 140; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 141; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 113 – alle m.w.N.
[672]
BT-Drucks. 18/6446, S. 16; Fischer § 299a Rn. 28; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 143; anders Heine/ Eisele in: Schönke/Schröder, § 299 Rn. 52: Rücktritt des § 299 StGB hinter die spezielleren §§ 299a, b StGB; ebenso Momsen/Laudien in: BeckOK-StGB, § 299 Rn. 77 („legi speciali“).
[673]
Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 144; anders Momsen/Laudien in: BeckOK, § 299 Rn. 77.
[674]
Ludwig in: Müller-Gugenberger, § 53 Rn. 122 (Anstiftung oder Beihilfe); vgl. allerdings BGH NJW 2006, 925, 932 – Kölner Müll (insoweit in BGHSt 50, 299 nicht abgedruckt): Annahme von Tatmehrheit zwischen Bestechung und Beihilfe zur Untreue vertretbar. Zu untreuerelevanten Kick-Back-Geschäften, die häufig mit Straftaten nach § 299 StGB zusammentreffen, s. Noltensmeier Public Private Partnership, S. 290 ff. (konkurrenzrechtliche Erwägungen auf S. 238); grundlegend zur Untreue in Kick-Back-Konstellationen Rönnau in: FS Kohlmann, 2003, S. 399 ff.; dezidiert zur Untreuestrafbarkeit des Vorteilsgebers durch die Zahlung von Bestechungsgeldern Corsten HRRS 2011, 247 ff.
[675]
Von möglicher Tateinheit zwischen § 299 Abs. 1 und § 298 StGB gehen Fischer § 299 Rn. 47 und wohl auch Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 142 aus, „wenn der Täter Angestellter des Veranstalters und in die rechtswidrige Submissionsabsprache kollusiv einbezogen ist“. Das setzt allerdings voraus, dass Personen auf der Seite des Veranstalters als (Mit-)Täter des § 298 StGB in Betracht kommen (so Fischer § 298 Rn. 17a m.w.N. auch zur Gegenauffassung); verneint von BGHSt 49, 201, 205 ff. = NJW 2004, 2761, 2763 f. = wistra 2004, 387, 389 f.: § 298 StGB nur bei horizontalen Absprachen miteinander im Wettbewerb stehender Unternehmen; bei vertikalen Absprachen zwischen Bieter und Veranstalter gilt allein § 299 StGB; ähnlich Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 61.
[676]
S. BGH NStZ-RR 2015, 278 ff.; Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 61 m.w.N.; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 114 (dort auch zu Tatmehrheitskonstellationen m.w.N.); ohne Differenzierung Rosenau in: SSW, § 299 Rn. 46.
[677]
BGH NJW 2006, 925, 932 – Kölner Müll (insoweit in BGHSt 50, 299 nicht abgedruckt); vgl. auch BGHSt 47, 22, 25 f. = NJW 2001, 2560 f. = NStZ 2001, 479, 480; 41, 292, 302; NJW 1987, 1340, 1341 = NStZ 1987, 326, 327; wistra 1998, 106 f. (jeweils zu § 332 StGB); Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 101; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 139; Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 144 zu § 266 StGB; einschränkend aber Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 60, 62: Sehe man die Beendigung der Bestechung erst in der Bevorzugung, sei bis zu diesem Zeitpunkt Tateinheit mit den Delikten, die durch die Bevorzugung begangen werden, möglich. Noch unentschlossen BGH NJW 2001, 2102, 2105 f. (i.E. Tatmehrheit jedenfalls bei neuer selbständiger Unrechtsvereinbarung).
[678]
Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 118.
[679]
BGH Urt. v. 24.6.2010 (Az: 3 StR 84/10 = BeckRS 2010, 19316).
[680]
BGH NStR-RR 2010, 279; vgl. auch BGHSt 47, 22, 29; BGH wistra 2004, 29, 30; wistra 2004, 99, 102; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 132 m.w.N.
[681]
BT-Drucks. 18/4350, S. 21; BGHSt 31, 207 f.; BGHSt 50, 314; BGH NJW 2001, 2102, 2105; BGH wistra 1995, 61, 62; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 113; Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 119.
[682]
BGH NStZ 2009, 445, 446 (zu § 299 Abs. 1 StGB a.F.); BGH NJW 2006, 925, 932 (insoweit in BGHSt 50, 299 nicht abgedruckt); vgl. auch BGHSt 47, 22, 25 f. = NJW 2001, 2560 f. = NStZ 2001, 479, 480 f. (zu § 332 StGB); Fischer § 299 Rn. 46. Wohl weiter Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 141 und Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 60: Tateinheit, wenn es „aufgrund der Schmiergeldzahlung“ zu einem für den Prinzipal nachteiligen Geschäft kommt; auch Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 98 m.w.N.
[683]
BGH NStZ 2009, 445, 446.
[684]
BGH NStZ-RR 2014, 343 (Prämisse: Schon das Entziehen und Vorenthalten erheblicher Vermögenswerte unter Einrichtung schwarzer Kassen führt zu einem endgültigen Nachteil i.S.v. § 266 Abs. 1 StGB, dazu BGHSt 52, 323, 336 ff. – Siemens).
[685]
BGH wistra 2012, 310, 311; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 140.
[686]
Im letzteren Sinne BGH NStZ 1994, 277 – US-Truppen (unter Berufung auf BGHSt 2, 396, 403 – Sub-Post-Ingenieur), BGHSt 43, 96, 105 – Klärwerk München II und wohl auch BayObLG NJW 1996, 268, 270 – jeweils zu § 12 UWG a.F. (der noch eine Subsidiaritätsklausel kannte); BGH NStZ 2012, 35, 37; LG Hamburg Urt. v. 8.10.2012 (Az: 608 KLs 5/10 = BeckRS 2012, 20814); Fischer § 331 Rn. 40; Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 61. Ludwig in: Müller-Gugenberger, § 53 Rn. 122. Näher Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 116 (Streitfrage aber ohne praktische Bedeutung, da bei zutreffender Bestimmung der Amtsträgereigenschaft und des geschäftlichen Verkehrs kaum Überschneidungen auftreten; i.d.S. auch Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 122).
[687]
Wie hier statt vieler Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 143, Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 116, Heine/Eisele in: Schönke/Schröder, § 299 Rn. 52 (mit §§ 333, 334 StGB), Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 146, Noltensmeier Public Private Partnership, S. 44 ff. und Brand DZWIR 2008, 318 f. – jew. m.w.N.
[688]
Daneben geht die (Wirtschafts-)Korruption regelmäßig mit dem Führen „schwarzer Kassen“ als „Schwarzgeldfonds“ einher (dazu unter Untreueaspekten nur BGHSt 52, 323 – Siemens = NJW 2009, 89 und 55, 266 – Trinekens = NJW 2010, 3458), die nicht bilanziert werden, oder mit inhaltlich unwahren Belegen über den Grund der Zuwendung, so dass ein Rechnungslegungsstrafrecht (wie es etwa § 283b StGB und §§ 331 ff. HGB vorsehen) Abhilfe schaffen könnte; vgl. Vogel in: FS Weber, 2004, S. 395, 408; als Maßnahme indirekter Korruptionsvorbeugung erwähnt auch von Kindhäuser ZIS 2011, 461, 466.
[689]
§ 370 AO wird bisweilen auch als „Auffangtatbestand“ sowie als zentrales Element der Korruptionsbekämpfung bezeichnet (so von Gotzens DStR 2005, 673, 678; vgl. auch Spatscheck NJW 2006, 641; Dannecker in: NK-StGB, Vor §§ 298 ff. Rn. 39; Kindhäuser ZIS 2016, 461, 466), der von Ermittlern und Gerichten zur Anwendung gebracht werde, wenn die eigentlich relevanten Verstöße (u.U. wegen schwieriger Ermittlungen im Ausland) nicht nachzuweisen seien – sog. „Al Capone-Prinzip“; krit.zu einer solchen „Umwegbestrafung“ der Korruption über die §§ 266 StGB, 370 AO – in jüngerer Zeit ergänzt durch § 119 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG in Sachen „AUB“ (vgl. LG Nürnberg-Fürth Urt. v. 24.11.2008 – Az: 3 KLs 501 Js 1777/08; insoweit bestätigt durch BGH NJW 2011, 88 = StV 2011, 25) – Schünemann in: FS Gauweiler, 2009, S. 515, 517 ff.
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