[183]
RG GA 41, 383, 384; RGZ 161, 229, 232; Pfeiffer in: FS v. Gamm, 1990, S. 129, 134 f.
[184]
BT-Drucks. 18/6446, S. 18.
[185]
Vgl. Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 18 und Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 43 – beide mit w. Rspr.-Nachw. zu den Beispielen.
[186]
Ausführlich zur lauterkeitsrechtlichen Bewertung dieser Fälle mit knapper Übertragung der gefundenen Ergebnisse auf § 299 StGB Matern WRP 2008, 575 ff.
[187]
Einzelheiten bei Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 57; Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 57 m.w.N. auch zur Gegenauffassung. Instruktiv zum Ganzen T. Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 435 ff., der danach fragt, ob die Zuwendung „prinzipiell einer Kommerzialisierung fähig“ ist; kommerzialisierungsunfähig sind danach nur wenige Dinge (wie Liebe, ernstliches Lob, moralisches Ansehen oder berufliche Prestige, [S. 450]). Die Beibehaltung des status quo soll laut BGH ebenfalls ein Vorteil i.S.d. Norm sein ( BGH NStZ 1985, 497 zur Nichtveröffentlichung dienstlicher Verfehlungen in Anlehnung an RGSt 64, 374, 375 f.); plausibel diff. Kuhlen in: NK-StGB, § 331 Rn. 42 f.; abl. Bernsmann/Gatzweiler Verteidigung, Rn. 199 ff. und Marcelli NStZ 1985, 500 f. F. Walther Jura 2010, 511, 515 orientiert sich bei der Lösung am Parallelproblem der „Drohung mit Unterlassen“ im Rahmen des § 240 StGB. Ausführlich zur „Nötigung durch Bestechlichkeit?“ Hoven ZStW 128 (2016), 173 ff.; monographisch Kuhlen Drohen mit einem Übel und Versprechen eines Vorteils. Zum Verhältnis von Nötigung und Bestechungsdelikten, 2017 (2018).
[188]
Vgl. etwa Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 58 f.; Greeve/Dörr in: Volk, § 20 Rn. 221; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 47; Tiedemann in: LK, § 299 Rn. 28, 58; bestätigt durch BT-Drucks. 18/6446, S. 17 f.
[189]
BGHSt 33, 336, 339 = NJW 1986, 859, 869; weiterhin BGHSt 31, 264, 279 und Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 47 m.w.N. (auch zu anderer Lozierung der Sozialadäquanz). Teile der Lit. wie Sprafke (Korruption, S. 141 f.), Vasilikou (Zuwendungen, S. 168 ff., 186 ff., 209 ff., 260 ff.), Seifert Versicherungsmakler, S. 89 und Kuhlen (in: NK-StGB, § 331 Rn. 63, 98 f.) wollen die Sozialadäquanz im Rahmen der Unrechtsvereinbarung bzw. der Unlauterkeit berücksichtigen ( Altenburg Unlauterkeit, S. 32, 171 ff., 196 f.); für den Ausschluss der Unlauterkeit wird auch hier plädiert, s. Rn. 75.
[190]
Aus der Rechtsprechung zur Angestelltenbestechung BGH GRUR 1959, 31, 32 f. mit zust. Anm. Klaka ; OLG Hamburg WRP 1981, 107, 108 – jew. zu Werbegeschenken im Wert von etwa 10 DM; LG Rottweil WRP 1975, 379, 380; für die Amtsträgerbestechung s. nur BGHSt 15, 239, 251 f. = NJW 1961, 469, 471; 39, 45, 47 f. = NJW 1993, 1085, 1086; BGH wistra 2005, 226, 227 (m.w.N.): „können allenfalls gewohnheitsmäßig anerkannte, relativ geringwertige Aufmerksamkeiten aus gegebenen Anlässen vom Tatbestand ausgenommen sein.“; wistra 2011, 391, 394. Vgl. auch Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 59: Abwägung im Einzelfall, bei der auf die Eignung zur Beeinträchtigung des lauteren Wettbewerbs abzustellen sei; weiterhin Kieferle NZWiSt 2017, 391, 393; Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 59 m.w.N.; Höltkemeier Sponsoring, S. 177. Für die Tatbestandsvariante des „Forderns“ allerdings ablehnend Koepsel Bestechlichkeit, S. 135 f. Allgemein zur Tatbestandsauslegung unter Gesichtspunkten der „sozialen Adäquanz“ sowie zum Streit über die straftatsystematische Einordnung dieser Rechtsfigur Rönnau in: LK, Vor § 32 Rn. 48 ff., ders . JuS 2011, 311 ff. und Eser in: FS Roxin, 2001, S. 199 ff. – beide m.w.N. Zu den Grenzen der Sozialadäquanz bei Beteiligung an Bestechungsdelikten Schlund NJW-Spezial 2014, 568.
[191]
Statt vieler Ludwig in: Müller-Gugenberger, § 53 Rn. 78, Fischer § 299 Rn. 29, Gaede in: NK-WSS, § 299 Rn. 45 f., Schuhr in: Spickhoff, § 299 Rn. 53 und Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 59 – alle m.w.N.; auch Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 58 und bereits Spengler DB 1962, 1397, 1399; krit.Arzt/Weber /Heinrich /Hilgendorf BT § 49 Rn. 61 und T. Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 654. Nach Koepsel Bestechlichkeit, S. 131 liegt die strafrechtlich relevante Höchstgrenze bei max. 100 € pro entscheidungsbefasstem Angestellten des Geschäftspartners pro Jahr; Mehle (in: FS Gauweiler, 2009, S. 395, 408) plädiert in Anlehnung an § 4 Abs. 5 S. 1 Nr. 1 EStG für 35 €; zust. Troy Kassenärzte, S. 13. Pfuhl Verkaufsförderung, S. 146 f. schlägt eine Orientierung an der im Beamtendisziplinarrecht für genehmigungsfreie Zuwendungen diskutierten Bagatellgrenze (5–15 €) vor. Zu den Problemen einer starren Wertgrenze (die zwar die Bestimmtheit der Norm erhöht, die für sachgerechte Lösungen notwendige Berücksichtigung weiterer Faktoren wie individueller Lebenszuschnitt etc. [vgl. Thomas in: FS Jung, 2007, S. 973, 983; krit. dazu und mit eigenem Regelkatalog Roxin in: FS Rössner, 2015, S. 892, 906 f.] aber ausblendet), s. Claussen/Ostendorf Korruption, S. 42 (Kritik an Wertgrenze: ständige Veränderung wegen inflationärem Einfluss); Hardtung Erlaubte Vorteilsannahme, S. 71 f.; Kahmann Bestechung, S. 240 ff.; auch Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 47 m. Fn. 371.
[192]
Vgl. auch Koepsel Bestechlichkeit, S. 124 f., 131 f.: Kontaktpflege in Geschäftsbeziehungen unverzichtbar, während im Verhältnis von Staat und Bürger Gesetze in weitem Umfang das Ob und Wie der Beziehung vorgeben.
[193]
Pars pro toto BGHSt 49, 214, 227 = NJW 2004, 3129, 3132; BGH wistra 2007, 302, 305; Heine/Eisele in: Schönke/Schröder, § 331 Rn. 9 und Kuhlen in: NK-StGB, § 331 Rn. 9 ff. – beide m. zahlr. Nachw.
[194]
S. nur Kindhäuser ZIS 2011, 461, 466: „Der Bereich, in dem Vorteile bei wirtschaftlichen Entscheidungen als interessenwidrig anzusehen sind, (ist) naturgemäß kleiner“. Noltensmeier (Public Private Partnership, S. 243 ff.) passt daher mit Recht die Maßstäbe zur Bestimmung sozialadäquater Zuwendungen in Fällen der privatrechtlich organisierten Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben durch Amtsträger dem der Aufgabenbewältigung durch Nichtamtsträger an.
[195]
Im Ansatz erkennt das schon das Reichsgericht, wenn es zur Abgrenzung darauf abstellt, ob die Zuwendungen „ohne Rücksicht auf eine besondere Gegenleistung gegeben zu werden pflegen“ ( RGSt 63, 426, 427; auch BGHSt 15, 239, 251 f.). Wie hier Höltkemeier Sponsoring, S. 129, 177 f., Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 47 m. Fn. 372 (scheitern jedenfalls an dieser Stelle) und T. Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 458 ff.; ders. ZStW 124 (2012), 1023, 1032 ff.
[196]
Ausführlich dazu m.w.N. Koepsel Bestechlichkeit, S. 136 ff.; s. auch Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 59 und Bannenberg in: HK-GS, § 299 Rn. 16 ff.: neben der Zulässigkeit von Provisionsvereinbarungen und Beraterverträgen ein großer praktischer Problembereich.
[197]
Zu WM-Eintrittskarten als Vorteil bei Repräsentationsaufgaben des Eingeladenen s. BGHSt 53, 6, 12 – Utz Claassen = NJW 2008, 3580, 3581 (dort als Entscheidung zu § 331 StGB und insb. zur Unrechtsvereinbarung, in deren Rahmen Repräsentationsaufgaben berücksichtigt werden können); ähnlich LAG Rheinland-Pfalz mit Urteil v. 16.1.2009 (Az: 9 Sa 572/08, BeckRS 2009, 56479) zur Einladung eines Personalleiters zu einem Fußballspiel. Dieser Rspr. zustimmend Hettinger JZ 2009, 370, 371; Noltensmeier HRRS 2009, 151, 152; Trüg NJW 2009, 196 f., der jedoch die Möglichkeit einer anderen Beurteilung bzgl. der Strafbarkeit des Zuwendungsempfängers anklingen lässt; Valerius GA 2010, 211, 214 f.; wohl auch Pelz LMuR 2009, 50, 53; krit. Saliger in: FS Kühne, 2013, S. 443, 450 ff.; a.A. LG Karlsruhe NStZ 2008, 407 sowie die bad.-württ. Landesregierung in ihrer Stellungnahme v. 28.6.2006 (Nr. E–1402.2006/609 – bad.-württ. LT-Drucks. 14/10); zust. Paster/Sättele NStZ 2008, 366, 372, die den Ansatz des LG für in jedem Fall vertretbar halten: Der Vorteil sei zu verneinen, wenn die bedachten Personen ohnehin freien Zugang zur Veranstaltung hätten bzw. wenn die Einladung lediglich die Ausübung einer dienstlichen Aufgabe (hier: der Repräsentation) ermögliche. Acker/Ehling BB 2012, 2517 ff., Hamacher/Robak DB 2008, 2747 ff., Kruse ZRFC 2012, 13 ff., Leipold in: FS I. Roxin, 2012, S. 279 ff., Peters ZWH 2012, 262 ff., Seifert Versicherungsmakler, S. 109 ff., Staschik Sp u Rt 2010, 187 ff. und Voigtel in: Momsen/Grützner, Kap. 9 D Rn. 34 ff. setzen sich im Überblick mit der Strafbarkeit von „Hospitality“-Einladungen– auch in der Privatwirtschaft – auseinander. Vgl. in diesem Zusammenhang auch den Leitfaden „Hospitality und Strafrecht“ 9/2017, 2. Aufl. (hrsg. von „S 20 – The Sponor‚s Voice/VSA – Vereinigung der Sportsponsoring-Anbieter e.V.“; erstellt unter Mitwirkung des Bundesministeriums des Inneren“; online abrufbar unter: http://t1p.de/iybp; zur 1. Aufl. Richter NJW-Spezial 2011, 568 und Hugger CCZ 2012, 65 ff.) sowie die ICC Guidelines on Gifts and Hospitality (veröffentlicht am 26.6.2014, dazu Sidhu/Eckstein CCZ 2015, 34 ff.). Zur ertragsteuerlichen Behandlung von VIP-Logen in Sportstätten s. Greeve/Dörr in: Volk, § 20 Rn. 301 ff.; allgemein zu steuerrechtlichen Folgen korruptiver Handlungen Lembeck in: Dölling, 5. Kap. Rn. 17 ff.
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