9. Keine „Vernunfthoheit“ des Arztes, kein „therapeutisches Privileg“
a) Ablehnung ärztlicher Hilfe aus Glaubens- und Gewissensgründen
aa) Akutsituation
bb) Elektive Eingriffe
cc) Intraoperatives Transfusionserfordernis
b) Keine Entscheidung „zu Lasten Dritter“
10. Die Erweiterungsoperation bei unvorhersehbaren Abweichungen vom ursprünglichen Operationsplan
11. Aufklärungspflichtiger, Aufklärungsadressat, Zeitpunkt und Form der Aufklärung
a) Wer klärt auf?
aa) Aufklärung durch den behandelnden Arzt
bb) Delegation der Aufklärung auf andere Ärzte
b) Die aufzuklärende Person
aa) Die natürliche Einsichtsfähigkeit als Voraussetzung wirksamer Einwilligung
bb) Minderjährige Patienten
cc) Einwilligungsunfähige Volljährige
12. Der Zeitpunkt der Aufklärung
a) Die Umstände des Einzelfalls entscheiden
b) Zeitpunkt bei stationären Eingriffen
aa) Unterschiedliche Zeitpunkte für Operateur und Anästhesist
c) Ambulante und stationär diagnostische Eingriffe
d) „Verspätete“ Aufklärung
e) Problemfall Geburtshilfe
f) Keine „Verfallsfrist“ für die Aufklärung
13.Die Form der Aufklärung
a) Schriftform kein Wirksamkeitserfordernis
b) Gespräch unerlässlich
c) Sprachkundige Person
d) „Einwilligungserklärung“
e) Das Konzept der Stufenaufklärung
14. Dokumentation und „Beweissicherung“
15. Keine „unbilligen Anforderungen“ an den Nachweis der Aufklärung
16. „Ständige Übung“
17. Wegfall der Aufklärungspflicht
a) Vorinformierter Patient
b) Ausdrücklicher Verzicht
aa) Kein Blankoverzicht
bb) Kein Verzicht durch Berechtigte?
c) Aufklärung „kontraindiziert“
d) Unmöglichkeit der Aufklärung
18. Keine Haftung des Arztes trotz Verletzung der Aufklärungspflicht
a) Der Erfolg liegt außerhalb des „Schutzbereichs der Norm“
b)Fehlende Kausalität des Aufklärungsmangels
aa) Hypothetische Einwilligung
bb) Nachweis der hypothetischen Einwilligung
cc) Zivilverfahren
dd) Strafverfahren
19.Irrtumsprobleme im Rahmen der Einwilligung
a) Tatbestandsirrtum
b) Verbotsirrtum
VII. Die Zurechenbarkeit des Erfolges
1.Der Pflichtwidrigkeitszusammenhang
a) Sog. doppelte Kausalitätsprüfung der Rechtsprechung
b) Gebotene Prüfung des rechtmäßigen Alternativerhaltens
c) Spezifischer Pflichtwidrigkeitszusammenhang
d) Striktes Verständnis – Anforderungen an den Nachweis
aa) An Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit des Erfolgseintritts auch bei pflichtgemäßem Verhalten
bb) Vermeidbarkeitstheorie und Geltung des Grundsatzes in dubio pro reo
cc) „Vernünftige“ Zweifel in ihren Auswirkungen
e) Praktische Auswirkungen der unterschiedlichen Ansichten von Judikatur und Risikoerhöhungslehre
f) Die Feststellung einer „an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit“ in der Praxis – Bedeutung der Lebensverkürzung
aa) Keine sichere Lebensrettung
bb) Sichere Lebensverlängerung
cc) Dauer der Lebensverkürzung
dd) Lebensverkürzung um Stunden
ee) Reale Konsequenzen der neueren Rechtsprechung
ff) Kritik und Grenzen der neueren Rechtsprechungsentwicklung
h) Fehler bei der Kausalitätsprüfung in der Praxis
2.Der Schutzzweckzusammenhang und seine Bedeutung als haftungseinschränkendes Kriterium
a) Unterscheidung von Pflichtwidrigkeits- und Schutzzweckzusammenhang
b) Beispiele für den fehlenden Schutzzweckzusammenhang
3. Die eigenverantwortliche Selbstgefährdung- und Schädigung
4. Das Dazwischentreten des Opfers und Dritter
VIII. Die objektive Vorhersehbarkeit des Erfolges
IX. Die praktisch relevanten Rechtfertigungsgründe im Arztstrafrecht
1. Die Einwilligung
a) Einsichts- und Urteilsfähigkeit des Patienten
b) Aufklärung des Patienten
c) Willensmängel
aa) Beispiele
bb) Einwilligung ad personam
cc) Heimliche Aids-Tests
d) Die Sittenwidrigkeit des Eingriffs (§ 228 StGB)
aa) Rechtliche Zulässigkeit der „Wunschsectio“
bb) Zulässigkeit weiterer nicht indizierter verbreiteter ärztlicher Handlungen
cc) Sittenwidrigkeit des Doping
2.Die mutmaßliche Einwilligung
a) Eigenständigkeit des Rechtfertigungsgrundes
b) Fallgestaltungen der mutmaßlichen Einwilligung
c) Subsidiarität der mutmaßlichen Einwilligung
d) Maßgeblichkeit des Patientenwillens
e) Erforschung des mutmaßlichen Willens
3. Unrechtsausschlussgründe: Erlaubnistatbestandsirrtum und hypothetische Einwilligung
4. Sonstige Rechtfertigungsgründe
X. Voraussetzungen des Schuldvorwurfs wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung
1. Der subjektive Maßstab für die Frage der Sorgfaltspflichtverletzung
2. Die subjektive Voraussehbarkeit des Erfolges
3. Die Zumutbarkeit der Einhaltung der gebotenen Sorgfalt
XI.Die Körperverletzungsdelikte §§ 223 ff., § 340 StGB
1. Der objektive Tatbestand der Körperverletzung (§§ 223, 229 StGB)
2. Die vorsätzliche Körperverletzung
a) Abgrenzung: Vorsatz – Fahrlässigkeit
b) Die Abgrenzungskriterien
c) Gebotene Vorsicht anhand von Beispielen
d) Beispiele für Vorsatzfälle
e) Versuchsstrafbarkeit (§ 223 Abs. 2 StGB)
f) Verlust des Versicherungsschutzes bei Vorsatz
3. Prozessuale Aspekte der vorsätzlichen und fahrlässigen Körperverletzung
a) Der Strafantrag
b) Das „besondere öffentliche Interesse“ als Prozessvoraussetzung
c) Richterliche Überprüfung des „besonderen öffentlichen Interesses“
d) Verjährungsbeginn insbesondere bei unechten Unterlassungsdelikten
4. Die qualifizierten Tatbestände der Körperverletzung (§§ 224, 226, 227, 340 StGB)
a) Die gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB)
b) Die schwere Körperverletzung (§ 226 StGB)
c) Die absichtliche oder wissentliche Herbeiführung der schweren Folge (§ 226 Abs. 2 StGB)
d) Körperverletzung mit Todesfolge (§ 227 StGB)
aa) Voraussetzungen nach der Rechtsprechung
bb) Ggf. drastische Rechtsfolgen des § 227 StGB
cc) Anwendungsbeispiele und Einschränkungsbedarf
e) Körperverletzung im Amt (§ 340 StGB)
Teil 2 Unterlassene Hilfeleistung (§ 323c Abs. 1 StGB)
I.Allgemeine Grundlagen
1. Strafgrund; Keine Sonder- oder erweiterte Berufspflicht für Ärzte
2. Rechtsnatur des § 323c Abs. 1 StGB: echtes Unterlassungsdelikt
3. Unzulässige Umfunktionierung des § 323c Abs. 1 StGB zu einem „Auffangtatbestand“
a) Unerheblichkeit des Sorgfaltspflichtverstoßes
b) Verkennung des Vorsatzerfordernisses
II.Die tatbestandlichen Voraussetzungen im Einzelnen
1.„Bei“ einem „Unglücksfall“
a) Das Tatbestandsmerkmal „Unglücksfall“
b) Suizid(-Versuch) als Unglücksfall i. S. v. § 323c Abs. 1 StGB?
c) Ex-post-Bestimmung des Unglücksfalls
d) Raum-zeitliche Beziehung („bei“) zum Unglücksfall
2.Die Erforderlichkeit der Hilfeleistung
a) Ex-ante-Bestimmung der Erforderlichkeit
b) Bestmögliche Hilfeleistung
c) Erforderlichkeit der Krankenhauseinweisung
d) Untersuchung Bestandteil der erforderlichen Hilfe
e) Hausbesuch als erforderliche Hilfeleistung
f) Grenzen der „erforderlichen“ Hilfe
3. Die Zumutbarkeit der Erfüllung der Hilfspflicht
4. Das Vorsatzerfordernis, Tatbestands- und Verbotsirrtum
5. Subsidiarität des § 323c Abs. 1 StGB
6. Strafrahmen, Verjährung
III. Literatur zu § 323c Abs. 1 StGB
Teil 3 Ärztliche Sterbehilfe – Grenzen der ärztlichen Behandlungspflicht – Behandlungsabbruch – Tötung auf Verlangen – Beihilfe zum Suizid
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