Ruth Metten - Hypnodrama in der Praxis

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Mit dem Hypnodrama entdeckte Jacob Levy Moreno ein Therapieverfahren, dessen Wurzeln bis zum antiken griechischen Theater und zur Poetik des Aristoteles zurückreichen. Moreno definierte das Hypnodrama als eine Synthese aus Psychodrama und Hypnose. Seine effizienten Techniken lassen sich in vielen Arbeitsbereichen von Psychotherapien, Beratungen, Coachings oder Supervisionen bis hin zur Seelsorge nutzen.
Ruth Metten verknüpft in diesem Buch die hochwirksame therapeutische Praxis des Hypnodramas mit deren spannenden und bedeutenden Traditionen aus der griechischen Antike. Nacheinander beantwortet sie die drei zentralen Fragen zu der Methode: Was ist Hypnodrama? Woher stammt es? Wie wird es gemacht?
Getreu Morenos Motto «Handeln ist heilender als reden» legt die Autorin besonderes Gewicht darauf, Hypnodrama erlebbar zu machen. Zusammen mit den zahlreichen Fallbeispielen erleichtert das den Transfer in die eigene Praxis.

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Ruth Metten

Hypnodrama in der Praxis

2021

Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des CarlAuer Verlags Prof Dr Rolf - фото 1

Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des Carl-Auer Verlags:

Prof. Dr. Rolf Arnold (Kaiserslautern)

Prof. Dr. Dirk Baecker (Witten/Herdecke)

Prof. Dr. Ulrich Clement (Heidelberg)

Prof. Dr. Jörg Fengler (Köln)

Dr. Barbara Heitger (Wien)

Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp (Merseburg)

Prof. Dr. Bruno Hildenbrand (Jena)

Prof. Dr. Karl L. Holtz (Heidelberg)

Prof. Dr. Heiko Kleve (Witten/Herdecke)

Dr. Roswita Königswieser (Wien)

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Dr. Kurt Ludewig (Münster)

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Prof. Dr. Kersten Reich (Köln)

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Karsten Trebesch (Berlin)

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Dr. Gunthard Weber (Wiesloch)

Prof. Dr. Rudolf Wimmer (Wien)

Prof. Dr. Michael Wirsching (Freiburg)

Prof. Dr. Jan V. Wirth (Meerbusch)

Themenreihe »Reden reicht nicht!?«

hrsg. von Michael Bohne, Gunther Schmidt

und Bernhard Trenkle

Reihengestaltung: Uwe Göbel

Umschlaggestaltung: Heinrich Eiermann

Umschlagfoto: © fergregory/istock.com

Redaktion: Veronika Licher

Satz: Drißner-Design u. DTP, Meßstetten

Printed in Germany

Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

Erste Auflage, 2021

ISBN 978-3-8497-0378-3 (Printausgabe)

ISBN 978-3-8497-8267-2 (ePUB)

© 2021 Carl-Auer-Systeme Verlag

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Inhalt

Vorwort

1Dem Hypnodrama auf der Spur

1.1Die Katharsis als Wirkprinzip des klassischen Psychodramas

1.1.1Greift Moreno die Katharsis von Freud und Breuer auf?

1.1.2Morenos Katharsis geht über die von Breuer und Freud hinaus

1.1.3Surplus Reality ist notwendig für Morenos Katharsis

1.1.4Schein ist nicht gleich Sein

1.1.5Tiefenproduktion statt Tiefenanalyse?

1.2Die Handlungseinsicht als Wirkprinzip der Tiefenpsychologisch fundierten Psychodramatherapie (TfPT)

1.2.1Die TfPT bleibt in der Alltagsrealität

1.2.2Einsicht allein reicht nicht

1.3Das Hypnodrama als gewinnbringende Synthese

1.3.1Psychodrama in Hypnose – geht das überhaupt?

1.3.2Was bringt die Hypnose dem Psychodrama?

1.3.3Wie kommt die Hypnose ins Psychodrama?

2Die antiken Wurzeln des Hypnodramas

2.1Schon den Heilgott zog es zum Theater

2.1.1Eine Inschrift weist den Weg

2.2Ein Philosoph erklärt das Drama

2.2.1Mimesis – Akte schöpferischer Weltgestaltung

2.2.2Was sind Dramen?

2.2.3Die Katharsis als Wirkung der Tragödie

2.2.4Die Katharsis als Wirkung der Komödie

2.3Auch wir begannen mit dem Drama

3Die Praxis des Hypnodramas

3.1Equipment

3.1.1Leiter

3.1.2Bühne

3.1.3Protagonist

3.1.4Hilfs-Ichs

3.1.5Gruppe

3.2Kunstgriffe

3.2.1Doppeln

3.2.2Spiegeln

3.2.3Rollentausch

3.3Auf die Plätze, fertig, los

3.3.1Erwärmungsphase

3.3.2Einstieg in die Hypnose

3.3.3Aktionsphase

3.3.4Abschlussphase

3.4Spielarten

3.4.1Monodrama

3.4.2Inneres Hypnodrama

Ein Wort zum Schluss

Literatur

Sach- und Personenregister

Über die Autorin

Vorwort

»Handeln ist heilender als Reden.«

Jacob Levy Moreno 1

So viel steht fest: Führten Psychotherapeuten 2und Berater keine Gespräche mit ihren Klienten, könnten sie ihre Praxen in der Regel schließen. Ohne zu reden, geht’s nicht. Aber reicht Reden allein aus? Viele Vertreter der genannten Berufsgru ppen zweifeln inzwischen daran. Warum? Zugegeben, Reden kann Einsicht en vermitteln. Das ist keineswegs zu verachten. Doch ändern Menschen daraufhin ihr Erleben und Verhalten? Hören wir sie nicht oft genug sagen: »Eigentlich weiß ich ja, dass unangemessen ist, was ich gerade erlebe oder tue. Aber es geschieht trotzdem. Immer wieder tappe ich in dieselbe Falle.« So stellt es auch der Arzt, Psychotherapeut und Entwickler der hypnosystemischen Konzeption Gunther Schmidt fest. Nicht selten berichteten ihm Klienten in den Therapien oder Coachings, mehr als 300 professionelle Stunden an ihren Problemen gearbeitet, diese auch sehr gut verstanden und sich trotzdem nicht in der gewünschten Weise verändert zu haben (vgl. Schmidt 2014, S. 69). Humorvoll bringt der Arzt, Psychoanalytiker und Psychodramatherapeut Jochen Peichl diese bittere Erkenntnis in folgendem Witz auf den Punkt: Jahrelang sei ein Mann dreimal die Woche wegen Einnässens zur Psychoanalyse gegangen. Am Ende habe ihn ein Freund gefragt: »Na, hat’s geholfen, nässt du immer noch ein?« Worauf der Mann geantwortet habe: »Ja, schon, aber ich weiß jetzt, warum« (vgl. Peichl 201 5, S. 78). Soll verhindert werden, dass bei ent sprechenden Auslösern immer wieder der alte, unpassende Film abläuft, reicht es meist nicht, dem Betroffenen lediglich verbal zu deuten, aus welchem Grund dies ständig bei ihm geschieht. Ausgerechnet zwei Psychoanalytiker – Franz Alexander und Thomas Morton French – vertraten bereits 1946 diese Auffassung. 3Sie forderten deshalb, dass den Klienten korrigierende Erfahrungen ermöglicht werden müssten (vgl. Alexander a. French 1946, p. 22). 4Erfahrungen prägen unser künftiges Erleben und Verhalten in der Tat weit wirksamer als verbal vermittelte Einsicht en. Ein simples Beispiel mag das verdeutlichen. Wie viele Kinder berühren die heiße Herdplatte, obwohl sie eindringlich vor dieser Gefahr gewarnt worden sind? Wie viele von ihnen würden es wieder tun, nachdem sie selbst die bittere Erfahrung machten, sich an ihr verbrannt zu haben?

Wie der Altphilologe Ingemar Düring erklärt, war schon Aristoteles davon überzeugt, dass Wissen allein nicht genüge, um Menschen zu verändern (vgl. Düring 2005, S. 168). Darum galten ihm wohl auch die Dichter – und nicht die Philosophen – als die besten Lehrer des Volkes. Denn sie vermittelten Lern

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