Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

Здесь есть возможность читать онлайн «Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Wölfe von Pripyat»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

Die Wölfe von Pripyat — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Wölfe von Pripyat», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am Abend gab es eine rituelle Ankündigung, während sich alle an den Esstischen vor der Tribüne niederließen. Hier wurde laut verlesen, welche Teilnehmer die höchsten Punktezahlen hatten, natürlich als Gruppe. Ihre Hütte war nicht dabei. Potz’ Abschlachten des Bären hatte seinen Punktestand zwar ins Plus gezogen, Punkte, die er sonst mit anderen hätte teilen müssen, aber wer weiß, wie viele Eichhörnchen er davor niedergemetzelt hatte. Dann wurde wieder getrunken, man dankte der Union dafür, hier sein zu dürfen, und endete mit »Das Licht leuchte uns«, bevor gemeinsam gegessen wurde. Schließlich stand noch Singen auf dem Programm. Emma kannte die Lieder aus der Schule. Sie sangen das Konsulslied, das davon handelte, dass der Konsul sie alle beschützte und das System im Gleichgewicht hielt. Sie sangen den Log-a-log-a-log . In alle Sprachen waren die Lieder übersetzt worden. Jackie sang lauthals mit, so zart ihre Stimme auch sonst sein mochte, ebenso wie Richard, bei dem alles Musikalische nahezu ironisch klang. Potz trank mehr, um weniger singen zu müssen. Viele hatten Tränen in den Augen. Jackie wirkte geradezu selig. Der Schachspieler ein paar Tische weiter starrte auf seine Füße, doch seine Lippen formten brav den Text, auch wenn vielleicht kein Ton herauskam. Einige in den ersten Reihen weinten. Sie würden bald gehen, nach Hause fahren, sie herzten und umarmten einander. Je länger man hier war, umso weiter vorne saß man. Man rückte mit der Dauer des Aufenthalts nach vorne. Der Ausgang des Zeltes war hinter der Bühne. Wer hinten saß, konnte nicht »kurz hinaus«, man musste an allen anderen vorbei. Hier gab es keinen anderen Fluchtweg. »Karell?«, dachte Emma. So saß sie und bewegte den Mund Lied für Lied für Lied.

Eine in der ersten Reihe fiel auf die Knie, als hätte sie gerade ein Erweckungserlebnis oder eine Erscheinung. Sie weinte, schlug die Hände über dem Kopf zusammen, fiel hin, hievte sich hoch, jaulte den Text mit schrillen Spitzen. Einige sammelten sich um sie und applaudierten im Rhythmus zur Musik, feuerten ihren geistigen Niedergang auch noch an. Emmas verächtlicher Blick wurde von einem der Gruppenleiter bemerkt. Sie zog verkrampft die Mundwinkel nach oben und sang weiter. Zum Nachtisch servierte man Ananas und Melone. Emma hingen beide schon zum Hals heraus. Immer gab es Ananas und Melone. Andere Kinder bekamen auch Birnen und Äpfel. Zu Hause gab es auch immer nur viel zu süße Ananas und Melone, aus denen die braunen Teile ausgeschnitten waren, die im Hals kratzten.

Am Ende des Abends gab es die Ehrung der erfolgreichsten Gruppen, nur das Team zählte. Die Einzelwertungen wurden jedoch auch auf der großen Leinwand hinter der Bühne eingeblendet. »Damit man sieht, wer nichts für die Gruppe beigetragen hat«, knurrte Potz in ihr Ohr. Sie stand ganz unten, sie hatte gar keine Punkte. Er sah sie an, eine Augenbraue nach oben: »Deine Leistung wurde nicht gewürdigt.« Als würde er sagen: Sieh doch, der Vibe hat die Punkte nicht aufgeteilt, Zahlen sind wertlos.

Als sie zur Hütte zurückgingen, fragte Jackie Potz, warum sie denn gehen mussten, denn das war doch wundervoll, magisch, so viele, die das meinten, was sie sangen. Was sollte man denn sonst wollen. »Und die restliche Zeit?«, knurrte er sie an. »Wer führt dich nicht hinters Licht?«

»Du«, sagte sie leise. Er nickte, legte den Arm um ihre Schulter und drückte sie kurz an sich.

Am nächsten Morgen war Richard bereits vom Frühstück aufgebrochen. Potz hatte Jackie zugenickt. Jackie hatte Potz zugenickt, gesagt, sie fühle sich nicht besonders, eine schwankende Geste mit dem ganzen Körper vollzogen und war über die Wiese in Richtung Hütte geschwebt. Dieses Nicken hatte Emma beunruhigt. Was hatte das zu bedeuten? Ob der Workshop für Facial Expressions ihr dabei geholfen hätte, zu verstehen? Sie entfernte sich so langsam wie nötig und so schnell wie möglich von der Gruppe, drückte sich am Rand der Wiese die Bäume entlang und sah schon von weitem, dass Jackie sich nicht in die Hütte begab, sondern in eines der vielen administrativen Gebäude. Sie näherte sich. Sie konnte Jackie summen hören. Jackie summte fröhlich vor sich hin, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Diese Fröhlichkeit, die sie ausstrahlte wie ein Schutzpanzer, und doch wollte man nach kurzer Bekanntschaft die Arme um sie legen. »Du mochtest ihn doch auch«, flüsterte Jackie, doch Emma konnte sie deutlich hören, so leise bewegten sich beide. »Du mochtest ihn doch auch, da roch überhaupt nichts fischig. Er hat keine lange Nase, nein, nein, kein Lügner. Was du gegen Richie hast, der hat doch auch keine lange Nase. Ja, sicher weiß ich, dass er violett ist.«

Fast hätte Emma ihr antworten wollen, aber Jackie siezte sie üblicherweise, also ging Emma davon aus, dass Jackie mit sich selbst sprach und sie sie nur erschrecken würde. »Das Echo sagt, das Echo sagt, das Echo sagt«, murmelte Jackie, »die Maitresse der Monster ist nicht zugegen, sagt das Echo.« Emma fühlte ein Zucken in der Hand. Bald würde es zu regnen beginnen. »Der Sack Reis ist nicht in der Küche, der Sack Reis ist nicht in der Küche, ach, ich habe so geglitcht zuletzt und du hast es doch auch gespürt, wie Spinnen mit menschlichen Gesichtern und zwei spitzen Fangzähnen, wie es sich an meinen Schenkeln festkrallte. Nein, ich will den Kundendienst nicht kontaktieren.« Etwas musste ihr ordentlich das Hirn gesprengt haben, dachte Emma. Jackie verschwand in der Tür und Emma drückte sich die Mauer entlang zu einem Fenster. Eine Administrationsperson ging nun auf das Haus zu, Emma drückte sich enger an die Mauer. Was auch immer Jackie hier tat, die Administrationsperson würde sie gleich zurechtweisen.

»Sack Reis.« Das hörte sie Jackie noch von fern durch die offene Tür sagen, dann schlich sie weiter um das Gebäude herum, um durchs Fenster zu sehen und den Weg der Administrationsperson nicht zu kreuzen. Doch da stand jemand vor ihr und ihr Herz machte einen Hüpfer, wie ein Schlag gegen den Kehlkopf.

Sie erkannte den Schachspieler, atmete durch. »Emma, richtig?«, zischte er. Sie nickte, wusste aber nicht, ob er es wahrnahm. Er blickte zu Boden, die Schultern eingezogen, als stürzte gleich ein Felsbrocken auf ihn herab. »Sie nennen mich Gruber. Oder Springer«, er sprach mit seinen Schuhen. Diese Umgebung war eindeutig zu vollgestopft mit Menschen, dachte Emma, antwortete »Aha«, und wandte sich ab, um wegzugehen. »Ich weiß, was er vorhat.« Gruber hob den Kopf, schräg nach vorne. Er hatte etwas von einem Geier. Er schaute sie unsicher an. »Wer?«, fragte sie. »Der Große im Mantel. Sie nennen ihn Potz.«

»Ich weiß nicht, was du meinst«, entgegnete sie, wollte sich entfernen, aber er machte einen kleinen Satz, um ihr den Weg zu verstellen, immer noch gebückt. »Er will von hier verschwinden.« Sie versuchte links oder rechts an Gruber vorbeizukommen, doch dieser war beharrlich, tanzte mit. »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte sie, wollte sich nicht anmerken lassen, wie unwohl sie sich bei dieser Antwort fühlte. Gruber sank noch weiter in sich zusammen, sie schritt an ihm vorbei. Sie konnte damit gerade nicht umgehen.

»Sie werden mich umbringen«, sagte Gruber. Da blieb sie stehen. »Wer, wer wird dich umbringen?«, schnaubte sie. Der Sinn dieser Lager war doch, dass niemand irgendjemanden umbrachte. Niemals. »Die Leitung, die Kurse, der Log«, stieß er hervor, mit dünnen Lauten unter dickem Schnauben. »Du übertreibst«, sagte sie, machte noch einen Schritt, gleich wäre sie wieder vor dem Gebäude, gleich würde man sie wieder sehen können, gleich wäre sie Gruber los, denn er würde nicht wagen, gemeinsam mit ihr auf die offene Wiese hinauszutreten. »Sie glauben, ich bin so ein Kriegsfanatiker, so ein Rassist, ich würde die Freiheit in Frage stellen, sie medikamentieren mich, bis mein Kopf ganz weich wird, aber ich habe doch nichts getan.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Wölfe von Pripyat»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Wölfe von Pripyat» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Wölfe von Pripyat»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Wölfe von Pripyat» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x