Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

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Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

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Der Großteil der Mühe sei schon getan, hatte er gesagt. Emma blickte zur kleinen Uhr oben auf der Bildfläche ihres Geräts. Alles, was nicht digital war, war hier aus Bäumen gebaut. Letzte Nacht hatte sie geträumt, dass Insekten aus dem Moos beschlossen hatten, in ihrer Nase leben zu wollen. Sie schüttelte sich. Der virtuelle Wald war ihr lieber. Sie hatte sich für jenes Gerät entschieden, das von der Tür aus am wenigsten einsehbar war, damit ihre Tätigkeit den Blicken entging, sollte noch jemand den Computerraum betreten. Sie hoffte, alleine zu bleiben, schließlich hatten die wenigsten »Gäste« eine Erlaubnis, die Geräte zu benutzen. Sie drehte den kleinen weißen Bauern, den ihr Gruber gegeben hatte, zwischen den Fingern, streichelte über die kleine Kugel. Erster Zug: Sie musste das Gerät herunterfahren und das System von diesem Datenträger aus neu booten. Wie er ihn ins Lager geschmuggelt haben mochte, wollte sie gar nicht wissen. Alle Taschen mussten geleert werden, bevor man durch die Tür ging, die selbstverständlich eine Scanfunktion hatte. Ob er ihn unbeschadet über die Magnetschwelle gebracht hatte, würde sie jetzt herausfinden. Wenn die Daten zerstört waren, wäre es ohnehin schnell vorbei.

»Von dem Betriebssystem aus, das sie haben, kannst du nicht dorthin, wo wir hinwollen. Nicht unbemerkt. Die History zu löschen, reicht nicht.« Das hatte Potz gesagt. »Es wird sein, als hättest du gar nichts getan«, flüsterte sie sich selbst zu. »Als wärst du regungslos vor dem ausgeschalteten Gerät gesessen. Hoffe ich.«

»Hör zu, du kannst nicht einfach einen sicheren Browser auf deren Gerät installieren. Es würde auffallen, also verwendest du das System auf dem Datenträger, da ist sicher einer drauf.« Welche Taste musste sie drücken, wenn es hochfuhr? Emma sah sich nervös um, sie konnte sich nicht erinnern, auch wenn Potz es die ganze Nacht lang immer wieder mit ihr durchgegangen war. Sie drückte einfach die ganze obere Reihe Tasten eine nach der anderen. Das Menü erschien, in dem sie den Datenträger anwählen konnte.

»Du musst die Adresse richtig eintippen«, sagte Potz, »diese Seite findet das Gerät schließlich nicht alleine.« Sie musste zu der Seite, auf der sich das Personal des Lagers anmelden konnte, um Namenslisten zu erstellen, Ausflüge oder Kurse zu organisieren. Entlassungen. Entlassungen. »Noch einmal«, hatte Potz gesagt. Die Adresse der Seite hatten sie die halbe Nacht geübt. Zu viele Punkte und Schrägstriche, zu viele Zahlen. Dabei hatte sie dafür doch kein Gedächtnis. »Noch einmal«, hatte Potz gesagt und: »Das muss«, weil sie wieder einen Doppelpunkt vergessen hatte. Das war unfassbar mühsam. Sie hatte noch nie eine Adresse auswendiglernen müssen. Sie hatte immer alles den Log suchen lassen und der Log fand alles. »Du willst nicht, dass der Log die Adresse für dich sucht, sonst weiß der Log, dass du sie gesucht hast, und damit wird es auch die Lagerleitung wissen.« Du bist der Bauer, sagte sich Emma. Ihre Augen brannten. Immerhin durfte sie am Computer ihre Brille tragen, aber für eine Umgewöhnung war keine Zeit. »Was meintest du, als du gesagt hast, dass es Onlineverbindungen nicht mehr gibt?«, fragte Emma endlich.

»Irgendwann gibt es das Netz nicht mehr«, wiederholte Potz.

»›Netz‹ sagt man nicht«, murmelte sie und sah ihn erwartungsvoll an.

»Irgendwann wird es einen Sturm auf der Sonne geben und der Magnetismus wird die gesamte Elektronik lähmen«, sagte er und fragte: »Warum sagt man ›Netz‹ nicht?« Sie überlegte, konnte sich aber nicht erinnern. »Irgendwann?«, fragte sie schaudernd. Ein unschöner Gedanke.

»Irgendwann«, antwortete Potz.

»So wie der Komet, der uns alle erschlägt?«, grinste sie nun. Der war schließlich auch nie gekommen. Potz antwortete nicht.

Die Betreuungsperson im Trainingsanzug betrat den Internetraum. Er konnte die Bildfläche von der Tür aus nicht einsehen. Er nickte Emma kurz zu, ging wieder nach draußen. Sie atmete durch. Die Zahlen auf der Bildfläche sprangen um. Sie hatte nur eine halbe Stunde. Der Großteil der Mühe sei schon getan. Potz hatte nur die dümmste Person in der Lagerverwaltung finden müssen. Sie hielt ihre Hand vor den Scanner. Wenn Potz recht hatte, dann würde die Software sie fälschlicherweise als Lagerpersonal identifizieren. Der kleine Kreis drehte sich, piepte. Vorname-Punkt-Nachname-Punkt-Lagernummer-ät-Untermuerbwies-Punkt-Log-Punkt-Or. Dann eine beliebige Wortfolge anstatt des Passwortes. »Sie haben Ihr Passwort vergessen?«, erschien auf dem Schirm. Noch ein paar Klicks. Die Zahl am Bildflächenrand war ganze zwei Ziffern weitergesprungen. Wie konnte sie so lange für die Adresse gebraucht haben?

Sie müsse sich nur weiterklicken, hatte Potz gesagt. Sie müsse nur so lange »weiter« klicken, bis die Sicherheitsfragen kamen. Eine richtige reichte. Eine richtige Antwort. Sie sagte das Geburtsdatum der Person, die Potz ausgesucht hatte, vor sich her. Das war einzugeben und dann kamen die Fragen. Die Ziffern der Zeitanzeige hüpften schon wieder. Die Verbindung war langsam. Schach.

Emma kannte die Person nicht, deren Namen in der Mailadresse war, die sie hier benutzte. Sie war erst einen Tag hier. Die Betreuernamen hatte sie sich nicht gemerkt. Diese Person würde vermutlich auch Probleme bekommen.

»Ist mir egal«, hatte Potz darauf geantwortet. Er hatte sogar den Müll der Frau durchwühlt. Mehrfach. Geburtstagsbillets. Alle mit Datum, ein ganzer Stoß. Emmas Mutter meinte immer, dass es sich nicht gehöre, so etwas wegzuwerfen. Alles, alles wusste Potz. Alles über diese Person. Dass man ihn dabei nicht erwischt hatte, grenzte an ein Wunder. Anneliese Krüger. Lieblingsstadt Rom, Lieblingsfilm »Daytime Vampire Dance«, letzte Reise, Automarke, Reihenfolge der Haustiere und deren Namen. Fische, Springmäuse, Zwergpinscher. Kein reinrassiger, so Potz, Emma biss sich auf die Zunge. »Man geht einfach so lange durch die Mülltonnen, bis man alles weiß, was gefragt werden könnte. Man muss die Müllmaschinen eben vorher sabotieren.« Potz hatte die Augen geschlossen, zählte wieder auf. Ging nochmals durch die Mülltonnen. Und Emma sollte sich das merken. »Können wir es nicht einfach aufschreiben?« Aber er verlangte, dass sie es wiederholte. Keine physischen Beweise. Erst recht nicht auf dem Tablet. Welchen Körperteil an sich finden Sie abstoßend? Welche Drogen haben Sie probiert? Wen hassen Sie? Weggeworfene Körperformunterwäsche. Joint-Stummel. Fotos und Visitenkarten aus dem Müll. Emma und Potz saßen zwischen den Büschen hinter ihrer Hütte, konnten durch die Holzpfähle sehen, wie der Nachtwächter seine Runde ging. »Als würden wir rummachen«, sagte Potz, damit sie wusste, wie sie sich verhalten musste, wenn der Nachtwächter sie mit seiner Taschenlampe anleuchtete.

Potz hatte Verwandte dieser Frau angerufen: Er sei ein Kollege und sie planten eine Überraschungsparty zum Geburtstag. Was für Kuchen sie am liebsten mochte. Potz hatte an alles gedacht. Hunderteinundzwanzig mögliche Fragen hatte er abgedeckt. Die wahrscheinlichsten. Die einfachsten. Eine dumme Person musste es sein. Eine dumme Person, die sich keine originellen Fragen einfallen ließ, mit noch weniger originellen Antworten. Potz hatte Zeit investiert. Zu Hause konnte er nicht einfach verschwinden, die Bewachung war dort engmaschiger. Aber hier, mitten im Nirgendwo, war man gewissermaßen frei, wenn man es nur zum Tor hinaus schaffte. Man musste nur auf die andere Seite des Zaunes gelangen. Das Lager war im Funkloch, damit bloß niemand auf die Idee käme, einfach abzuhauen, in die Wildnis. Echte Wildnis. Schach. Aus der Erfahrung lernen, ob der Zug richtig oder falsch war. Die Uhr blieb nicht stehen. Die Tür ging wieder auf. Emma bemühte sich, den Betreuer anzulächeln. Wieder nickte er. Dann erschien endlich die Frage auf der Bildfläche. Eine der »Dann ist sie noch blöder, als ich dachte«-Fragen. Das war eine der Kategorien, in die Potz die Fragen eingeordnet hatte. Die Frage nach der Lieblingsspeise. Pizzaburger. Ekelhaftes Zeug, dachte Emma. Und gleich danach: Aber jetzt gerade wäre so ein fettiger Pizzaburger ganz nett. Sie tippte das Wort ein. Das Gerät gab einen tiefen Piepton von sich. Emma blickte zur Tür, aber diese öffnete sich nicht. Vielleicht hatte sie es falsch geschrieben. Sie versuchte es noch einmal. Wieder das Geräusch. Ihr Blick zur Tür. Sie schrieb es klein. Wieder der Ton. Die Zeit, die Zeit läuft. Aber die Antwort konnte doch nicht falsch sein. Sie konnte unmöglich falsch sein. Emma zitterte, verstand, tippte wieder. Diesmal funktionierte es. Sie kam auf die Seite.

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