Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

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Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

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Mittlerweile war Nacht und er legte seinen Kopf auf seinen Arm, den er auf die Fensterbank gestützt hatte, und schaute hinaus auf die Häuser der Stadt. Katas Aufzeichnung war vorbei. Sie kam auf ihn zu. »Woran denkst du?«, fragte sie. »An die Nacht, als ich dich fand.« Sie lächelte. Dann sagte sie: »Du bist zu spät gekommen.« Sandor nickte. Diese eine Nacht hatte sie damals zusammengebracht und er liebte es, sich daran zu erinnern.

Die jetzige Staffel seines Lebens war weit besser als alle zuvor, weil sie da war. »Sando, deine Aufzeichnung fängt in zehn Minuten an«, sagte die Assistentin zu ihm. Kata strich ihm über die Wange. Es sind diese kleinen Gesten, die sie ausmachen. Über dem letzten Assistenten hatte der Aufsichtsrat den Bannhammer geschwungen, weiß der Teufel warum, aber die Neue machte ihre Aufgabe gut. Er seufzte. »Wir sehen uns zum Essen?«, fragte Kata und er nickte. Wie immer. Sie würde im Café im Erdgeschoß auf ihn warten. Er hatte das heutige Menü noch gar nicht gelesen. »Mochtest du die Aufnahme?«, fragte sie noch, während sie ihre Tasche schulterte. Sandor nickte: »Ist sonnig geworden.«

»Lyrie mochte sie besonders gerne«, erwiderte Kata und er rechnete nach, wann seine Tochter von den geführten Ferien zurückkommen würde. Sie hatte auf dem Hof mit dem kleinen Streichelzoo bereits ihr eigenes Zicklein und hatte sich endlich eine Ferienoma ausgesucht, meinte aber immer, wenn sie telefonierten, dass diese nicht so schön erzählte wie Kata. Über den Bildschirm flimmerte die Werbung für eine Kinderlog-Zusatz-App, mit der die Eltern selbst bestimmen konnten, welche Begriffe zusätzlich zu den gesetzlich vorgegebenen noch ausgespart wurden. »Piepmatzpiep« nannte sich das Konzept, und die Werbefiguren waren kleine gelbe Cartoonvögelchen im Nest, denen die Eltern fröhlich etwas vorpiepten. So fröhlich und erbaulich solle das Geräusch klingen, das die Kinder bei »bösen Wörtern« zu hören bekämen.

Trashalong zupfte ihr Kostüm zurecht und nahm der Assistentin das Klemmbrett aus der Hand: »Worüber soll ich reden. In kurz bitte.« Sie schien sich nur mäßig für ihre redaktionellen Inhalte zu interessieren. Als hätte sie keine Leidenschaft für ihre Aufgabe im Äther. Sandors Hand juckte, als er sich vor den Greenscreen stellte, und sie juckte, als er ankündigte, dass es schön sein würde die nächsten Tage, dass selbst frühere Spionagesatelliten Wetterdaten lieferten, wenn auch ursprünglich nur als Nebenprodukte. Dass das Wetter selbst dort oben keinen Einfluss hatte, da es sich größtenteils in den unteren zwei Kilometern der Atmosphäre, nämlich der Peblosphäre, abspielte, und sie juckte, als er zu den praktischen Bekleidungsempfehlungen des FancyFashion-Segments überleitete. Sie juckte, als ihm das Wort wieder erteilt wurde und er über das Blau des Himmels sprach und dass es uns beruhigt, weil es der Himmel ist und das Meer seine Farbe in rhythmischem Rauschen spiegelt, und hätte aufgrund eines kuriosen Fehlers unsere Atmosphäre immer schon nur den roten oder gelben Teil des Spektrums durchgelassen, dann fänden wir diese Farbe, einen roten Himmel, ein rotes Meer, einen gelben Himmel, ein gelbes Meer beruhigend. Er erinnerte die Menschen daran, ausreichend zu trinken, man musste hydriert bleiben, auch wenn es keine große Hitzewelle gab, die Getränkehersteller hatten einen Vertrag mit dem Äther. Er schloss die Sendung wie immer mit den Worten: »Bleiben Sie sonnig.« Und lächelte in die Kamera. Manchmal sagte er sich, dass es seine Stimme war, wie er sie in den Äther schickte, die die Sonne scheinen ließ, auch wenn er wusste, dass das Unsinn war. Seine Hand juckte, er kratzte sich. Er würde eines dieser Moskitomittel darauf sprühen, die er zu Hause hatte, die zwar der Ursache des Juckens nichts anhaben konnten, jedoch das Gefühl betäubten. Dann würde er den Abend mit Kata gemütlich ausklingen lassen. Er hatte gewusst, dass der Log ihn stören würde.

Er griff nach seiner Tasche, da stieß ihn Trashalong, die für das FancyFashion-Segment zuständig war, in die Seite: »Ich finde mich in deinen Worten wirklich nicht wieder. Mach das nie mehr! Ich melde dich!« Sandor war verwirrt. Er wusste nicht, was sie meinte. »Was soll ich nicht mehr machen?«, fragte er ehrlich erstaunt, was wohl an Trashalong vorüberging. »Und jetzt spottest du über mich! Weißt du was, das war unmoralisch! Und es hat mich schlecht dastehen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass man dich ersetzt, wenn das noch einmal passiert. Dich braucht hier nämlich niemand!«

Dann zog sie schimpfend ab. Die Assistentin legte ihr den Arm um die Schultern und warf ihm einen urteilenden, geradezu empörten Blick zu. Er wartete einige Minuten, damit er nicht mit den beiden in den Lift steigen musste. Frank ging vorbei, Sandor tippte ihn an.

»Sando, hey.«

»Hast du meine Aufzeichnung gesehen«, fragte Sandor ihn, aber Franks Handpuppe schüttelte den Kopf und Frank lachte dazu. Unter dem Namen Kasimir Stern Kreide betreute er ein Format, das Puppenspielertricks offenlegte und mit den Spielen der Natur verglich. Zuletzt hatte er das Videomaterial des Kampfes zweier Krabben, die in zwei Puppenköpfen hausten – einer war noch recht neu und einer bereits mit grünen und schwarzen Algen überzogen –, besprochen. Ein gruseliges Schauspiel. »Warum?«, fragte er.

»Trashalong hat sich beschwert, aber ich weiß nicht worüber«, antwortete Sandor. »Keine Ahnung. Ich kenne sie nicht.« Dabei hätte Sandor schwören können, dass er sie im Café schon öfter zusammen gesehen hatte. Er war allein im Lift und es bereitete ihm Kopfzerbrechen, aber Kata, ja, Kata würde das natürlich verstehen. Wie erwartet, hatte sie die Aufzeichnung am Bildschirm des Cafés mitverfolgt. Sie war sich nicht sicher, vermutete jedoch, dass Trashalong ein Problem damit hatte, dass er gesagt hatte: »Und nun zu unserer Expertin für FancyFashion.«

»Was ist daran falsch? Hätte ich ›Experte‹ sagen sollen?«, fragte Sandor verwirrt. Aber Kata glaubte eher, dass Trasha es ironisch aufgefasst hatte. »Wenn du sie einmal eine Expertin nennst und sonst nie, sagst du damit nur, dass sie in Wahrheit keine ist.« Sandor schüttelte den Kopf. »Die Zuschauer sagen in den Foren oft ›Experte‹, wenn sie ›Scharlatan‹ meinen. Wir sollen ehrliche Sprache benutzen, wenn wir auf Sendung sind, das weißt du doch. Bedürfnisgerecht für die Programmgenießer.« Kata zuckte mit den Schultern, nippte an ihrem Kaffee. Sandor fühlte sich schuldig und bestellte einen Whiskey. Der Kellner stellte einen kleinen Verdampfer mit Mundstück vor ihm auf den Tisch. Er hätte lieber ein richtiges Glas gehabt und fühlte sich daher noch schuldiger als zuvor. Er vermisste die Zeit, als die Welt noch nach Welt roch und nicht aus jedem Winkel Dampf kam, von Verdampfern auf Tischen und Kommoden, aus den neuen Blumenvasen, getarnt als dicke, kleine, weiße Buddhas. Sogar aus den Hauswänden dampfte es nach Zitronenbuttermilchkuchen, nach Kaffee und Südfrankreich.

7Börger

Im Jahr 1016 des Konsuls

Kein Signal .

»Warum sollte ich dabei mitmachen?«, hatte Emma Potz entgegengehalten. Sie sah keinen Grund, das Lager zu verlassen. Nun jedoch war das anders. Man hatte die Administrationshilfe gefunden, wusste nicht, wie sie gestorben war, nur dass ihr Gesicht verbrannt war, verkohlt geradezu, und dass das die einzige Verletzung zu sein schien. So hatten sie es zumindest als Lokalnews zugestellt bekommen. Jemand hatte eine Waffe ins Lager gebracht. Jackie wippte auf dem Bett vor und zurück. »Chillamoi« war das Wort, das sie seither am häufigsten sagte. Bald würde man beginnen, jene zu befragen, die zu dieser Zeit nicht zum Essen gelogged waren. Jackie, Gruber und sie. Jackie war keine Mörderin.

»Wir wissen nicht, was mit Jackie passieren wird«, sagte Potz ruhig. »Und was glaubst du, was die sich zusammenrendern werden? Wer war nicht beim Essen? Du«, auch das sagte Potz mit einer Ruhe, als wäre er von vornherein sicher, dass sie mitmachen würde.

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