Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

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Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

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»Lass mich los. Lasst mich doch alle in Ruhe«, fauchte sie und versuchte, ihren Arm aus der Umklammerung zu lösen.

»Richie wird es auch irgendwann begreifen. Wir haben etwas zu erledigen, oder etwa nicht?«, sagte Potz, als müsste sie wissen, wovon er sprach. »Ich werde dir sagen, was du tust, bevor du morgen den Log öffnest. Dann sind wir hier in zwei Tagen wieder draußen. Das muss. Solange es die Onlinezeiten noch gibt, sollten wir die Kabelverbindung nutzen«, grinste er.

»Sch***-Untermürbwies«, murmelte sie. Potz nickte und hielt ihr wieder die Wodkaflasche hin. Sie griff danach. Die Flasche war kalt, die Wärme seiner Finger ließ sie zusammenzucken. Er legte seine Hand auf ihr Schulterblatt, und so machten sie sich auf den Weg zurück. Sie wusste nicht, warum es die Onlinezeiten nicht mehr geben sollte.

Ein heller Schrei war es, der sie hochschrecken und innehalten ließ. Drei Hütten weiter fand das Drama statt. Das war einer von ihnen, einer, der auf dem Dach seiner Hütte stand. »Er wird springen, oh mein Gott, er wird springen«, rief eine Stimme hysterisch. Gott, dachte Emma, hat damit auch nichts zu tun. Höchstens der Psychologe. Aber vermutlich würde man ihn einfach hormonell anpassen. Über den Körper konnte man doch alles wieder in Ordnung bringen.

Der Springer stand am Rand des Daches der Pfahlhütte, schien mit seinem Blick die Höhe zu vermessen. »Er wird doch nicht so dumm sein, zu springen«, sagte Richie plötzlich hinter ihnen, »da bricht er sich höchstens ein Bein, das ist nicht hoch genug.« Emma fragte, was denn passiert sei, ohne Richie anzublicken.

»Sie haben heute Nachmittag ein Schachspiel bei ihm gefunden«, antwortete Richie und nahm einen kräftigen Schluck aus einem Kunststoffbecher.

Sie zuckte zusammen: »Springer auf D5!«, rief Potz hinter ihr. Ob der Schachspieler ihn auch verstand? Die anderen Schaulustigen murmelten. »Machst du dich über ihn lustig? Du bist ja vielleicht daneben. Der will ohnehin schon sterben«, sagte sie.

Potz lachte: »Prinzesschen hat wohl nie Schach gespielt? Und so dumm ist der nicht. Dann sitzt er nur die halbe Nacht beim Psychologen, der eh allen das Gleiche sagt: Entspann dich, such Kontakt zu anderen, lass dich mal gehen et cetera. Dann ertränkt dich der Log in einem Eimer Lithium-Sieben.« Emma schüttelte den Kopf. »Was für ein braves Mädchen«, gluckste er.

»Dass es verboten ist, weißt du aber schon?«, fragte Richie. Emma nickte: »Aber ich dachte, es sei eben nur ein Spiel.« Potz lachte wieder: »Das angeblich Rassenkrieg verherrlicht. Der da ist also ein Rassist. Schwarz gegen Weiß.«

»Schwarz sagt man nicht«, entgegnete Emma, und: »Gegen Rassismus muss man etwas tun, wenn du das S-Wort sagst, handelst du auch diskriminierend.«

»Sei nicht gleich so getriggert«, grunzte Potz.

Richie schüttelte den Kopf: »Nein, das ist es alles nicht, es geht um Schichtenkampf. Die Bauern werden zum Sterben geschickt. Unterschicht und so. Und um Gewaltverherrlichung. Der da oben«, er deutete mit dem Finger auf die schmale, blasse Gestalt am Rand des Hüttendachs, »ist demnach ein Kriegsfanatiker.« Emma war verblüfft: Wenn es um schwarze und weiße Figuren ging und um Schichten, dann musste man doch einschreiten.

Potz zuckte mit den Schultern und fügte hinzu: »So was kriegt man nicht mehr digital. Es ist antiquarisch. Real. Da kann der Log nichts tun.«

Emma sah nach oben und der Schachspieler sah nach unten. Blonde, fransige Haare fielen ihm in die Augen. Er sah ihr geradewegs ins Gesicht. So wie die Astlöcher sie anstarrten, egal wo sie sich befand. Sie fröstelte. Vielleicht bildete sie sich all das nur ein. Schwachsichtigkeit lässt sich besser messen als beispielsweise Körperbehinderung wegen einer abgetrennten Gliedmaße, oder gibt man diese in Prozent des Körpergewichts an? Erstaunlich, so etwas müsste sie eigentlich wissen. Wie viel Fantasie die Blindheit ihr allerdings verlieh, war vollkommen unmessbar, und vielleicht bildete sie sich alles im Camp nur ein.

Potz spuckte aus: »Spring doch, du A****, spring doch!«, rief er. »F***ling!«, rief er. Emma fühlte sich unwohl in ihrer Betrunkenheit. Wenn er Selbstmord Feigheit nannte, dann sollte er das erst probieren und hernach reden.

»Der Sprung bringt ihn eh nicht um.« Potz nuckelte wieder an seiner Wodkaflasche.

»Was passiert, wenn sie hier sagen, man hätte nicht bestanden?«, flüsterte Emma Richie zu.

Ihn interessierte offenbar nicht, ob der Schachspieler wirklich sprang. Einer vom Lagerpersonal kam und begann die Schaulustigen mit wedelnden Armbewegungen zu verscheuchen.

Der Schachspieler kletterte schließlich vom Dach. In seinem Kopf war also klar: Der Sprung würde ihn nicht töten. Dann hätte es keinen Sinn. Für einen bloßen Beinbruch. Er würde wohl trotzdem die halbe Nacht beim Psychologen sitzen, wie Potz vorhergesagt hatte.

Emma entschied, eine weitere Runde um den See zu wanken, um der stickigen Luft der Hütte noch ein paar Minuten zu entgehen. Was sie sich eingebrockt hatte. Sie hatte doch gar nichts getan. Sie würde guten Willen zeigen, dachte sie. Morgen würde sie in den Facial Expression Workshop gehen. Sie hatte die Beschreibung gelesen. Das schien weniger langweilig als das Training für jene, die Schwierigkeiten – oder sagt man auch Herausforderungen? – hatten, in Situationen den Gesichtsausdruck des anderen richtig zu lesen. Man brauchte das auch kaum. Der Log hatte kein Gesicht und der Log kannte deinen Hormonhaushalt. Der Log konnte sie immer richtig lesen. Karell kannte sie besser als ihre Eltern. Auf Karell konnte sie sich verlassen. Er versagte nicht, wie Menschen es taten. Er konnte alle ohne Gesicht lesen. Interessant war das allemal. Der Log war das einzige Menschenrecht, das man brauchte. Alle anderen Menschenrechte sind doch nichts weiter als Imperialismus, Ignoranz gegenüber anderen Kulturen. Sie nahm sich vor, ab morgen alles am Camp zu loben, ist ja sonic, würde sie sagen. Einfach zu allem. Potz konnte ihr gestohlen bleiben mit seinem Vorschlag, von hier zu verschwinden. Wie naiv zu glauben, dass man hier einfach hinausspazieren könnte.

Die Tür knarrte, als sie sanft mit der Hand dagegendrückte. Sie sah gerade noch, wie ein dünnes Leuchten aus Jackies Bett auf jemanden zusprang, Richie stolperte an ihr vorbei, sie mit seiner Breite beiseiteschiebend, und torkelte heftig hustend ins Freie. Das Leuchten war verglommen. Hatte er es nun bei Jackie versucht?

»Was war das?«, flüsterte sie.

»Ach, das ist nur das Asthma«, keuchte er zur Antwort, und fast hätte er ihr leidgetan, obwohl er einer der Gründe war, warum sie das Lager nun schon am ersten Abend satthatte. Ein unglaublich langer Abend. »Ich meinte das Leuchten«, zischte sie. Aber er zuckte nur mit den Schultern: »Welches Leuchten?« Dabei war sie sicher, dass ihre Augen sie nicht betrogen hatten.

4Netze

Im Jahr 20 vor dem Konsul

Newsfeed im Jahr 20 vor dem Konsul

Das Netz ist alles, was der Fall ist. Sonderreportage zum neuen Log aus der digitalen Wunderstube um Li Na .

»Wie viele von euch kamen heute mit dem Bus? Und wer wurde von den Eltern gebracht?«, fragte Lehrperson Kowalcik. Die Kinder hoben artig die Hand. Lehrperson Kowalcik erklärte weiter, dass früher weit mehr Kinder von ihren Eltern oder Betreuungsbeauftragten in gesonderten Kraftwagen zur Schule gebracht wurden. Heute sei dies anders, denn die Busse seien nun intelligent und mit den Bedürfnissen der Bevölkerung verknüpft. Der Log sammelte die Informationen, wer welche Wege zu machen hatte, und koordinierte dahingehend den Verkehr. Dies entlastete die Straßen, was wiederum die Wege sicherer machte. Das war, worauf sie hinauswollte: Ein Netz bedeutete Sicherheit. Denn ein Netz bedeutete Information. Der kleine Sandor Karol malte ein Netz aus Bussen und eine strahlende gelbe Schutzschicht ringsum. Eine sonnige Schutzschicht. Das Netz, erklärte Kowalcik, behandelte alle gleichwertig und konnte so für ein gleichberechtigtes Dasein aller sorgen. Über Gleichberechtigung hatten sie schon letztes Jahr in Weltkunde gelernt. Sie war notwendig. Das Netz konnte also mit all seinen Informationen dazu beitragen, dass reife Entscheidungen für die ganze Welt getroffen wurden. Die Administration konnte die Daten auswerten und Handlungen setzen. »Wer kann mir sagen, was passiert, wenn das Netz nicht funktioniert, oder, wie man sagt, ›down‹ ist?«, fragte Kowalcik.

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