Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

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Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

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»Scheiß Camp«, sagte Potz und hielt Emma die Flasche hin, aber sie wusste, sie würde Wodka niemals pur hinunterbekommen.

»Noch zwei Jahre, bis wir vielleicht wählen dürfen, wenn wir uns qualifizieren«, sagte Emma. Für alles gibt es ein Mindest-, aber für nichts ein Maximalalter.

»Ich habe einmal zwei – wie sagt man statt ›alt‹? – im Öffentlichen gesehen, die sich um den Bedürfnisplatz stritten. ›Ich hatte einen Schlaganfall‹, meinte der Eine, und der Andere: ›Ich habe zwei Bypässe.‹ Als wäre es ein Quartettspiel. Die reinste Soap. Dabei sind für diese Generation körperliche Reparationen aller Art immer leistbar und sie bekommen auch noch Rabatte. Der Log hat sie dann nur mehr in verschiedene Busse gelassen. Wegen der Harmonie.« Die alte Generation hatte solche Leiden noch, sie waren schwer vorstellbar. Wer sich einmal für das Wahlrecht qualifiziert hatte, verlor es nicht so leicht wieder. Früher war es sicher leichter, sich zu qualifizieren. Nur liken konnte man immer.

Richie nickte: »Auch vom Fernseher komme ich mir immer so vergewaltigt vor. Die ganzen Betroffenheitssoaps und Sozialpornos. Irgendwelche C-Promis, die Flüchten spielen. Mit echten Lagern, Schleppern und überfüllten Booten. Scheiß Reality-TV.«

»Also statistisch …«, begann Emma, aber Potz schnitt ihr das Wort ab: »Zahlen sind wertlos.« Sie bedachte ihn mit einem bemüht giftigen Blick. Vielleicht brauchte sie doch einen Gesichtsausdrucksworkshop.

»Kennt ihr die Geschichte von dem Mann, der seine Kinder für Pornos missbrauchte und dann mit ihnen eine Doku über die Pornos drehte und dann noch eine X-rated-Version der Doku herausgab?«, fragte Potz nun weiter.

Emma und Richie sahen einander an, trafen die stumme Übereinkunft, nicht darauf zu reagieren: »Bald schicken sie irgendwelche D-Promis zu uns ins Camp.«

Richie lachte: »Ja, genau, und die müssen dann auch Erdbeerwein und Alkopops saufen.« Er reichte Emma einen Becher. Wieder streiften sich ihre Finger.

»Warum wurdest du denn hierher – ähem – eingeladen? «, fragte er, mit Betonung auf eingeladen .

»Sie haben mich in der Bibliothek erwischt.«

»Und wo liegt das Problem?«, fragte Potz.

»In der Bibliothek für Erwachsene«, antwortete Emma.

»Bei den richtigen Ausgaben? Den vollständigen? Den unzensierten?« Richie hatte etwas von einem aufgeregten Welpen.

»Du kleine Drecks**«, warf Potz ein und zwinkerte ihr zu.

Sie nickte. »Kein Wunder, dass du hier gelandet bist«, sagte Richie und griff nach ihrer Hand.

»Sie hätten sie auch einsperren können. Sich erwischen lassen – pfff – dumme ***«, meinte Potz.

»Die Richterin meinte, ich gehöre hierher, ich sei nicht ganz dicht.« Emma lächelte, nahm einen Schluck von dem Erdbeerwein. Eine eklig-süße, dicke Soße. »Und du?« Emma versuchte ihre Hand nicht zu bewegen, damit er sie nicht losließ.

»Etwas zu schreiben ist noch schlimmer, als etwas zu lesen.« Ritchie zwinkerte. »Und Jackie?«

»Ach, irgendetwas Aufwieglerisches.«

Jackies Kopf sank an Potz’ Schulter.

»Ich existiere nur, weil Sie mich sehen können, meine Damen und Herren und weitere, weil sie mit oder über mich sprechen, ansonsten bin ich inexistent«, murmelte sie. Aktionskunst vermutlich, dachte Emma. Danach starrte Jackie so ausgezoomt vor sich hin wie zuvor.

»Will jemand wissen, warum man mich hierher gesteckt hat?«, fragte Potz, aber sie schüttelten trinkend den Kopf. Potz zuckte mit den Schultern und zog an seinem Vaper. Für Emmas Geschmack genoss er das Camp zu sehr. Untermürbwies.

Richie murmelte: »Wenn die finden, dass sich dein Verhalten nicht geändert hat, schicken sie dich jedes Jahr her. So wie mich. Meine Schwester fährt jeden Sommer auf den Pferdehof und ich hierher.« Er nahm noch einen Schluck. »Oder sie stecken dich doch in den Knast, also in ein Rehabilitationszentrum.« Er lachte.

»Im Knast gibt es leider nichts zu trinken«, lachte Potz.

»Je mehr du von dir gibst, umso weniger kann ich mir vorstellen, warum du überhaupt hier gelandet bist«, fauchte Emma. Sie wusste beim besten Willen nicht, welche Kriterien Potz für seinen Aufenthalt hier prädestinierten. Hier sollten die Klugen von ihren Problemen der unnötigen Systemhinterfragung erlöst werden. »Probleme« sagte man nicht mehr, das hieß jetzt »Herausforderungen«.

»Miss Zum-Camp-verdonnert-fürs-Lesen!« Potz spuckte wieder aus.

Richie lächelte ins Dunkel: »Ja, klar, Potz ist Friedensstifter-in. In jeder Hütte gibt es einen, der der Lagerleitung erzählt, worüber wir reden, sobald sie uns aus den Augen lassen. Nein, das wäre zu einfach, nein, er muss sich mit uns anfreunden, so richtig, und ist eigentlich nur dafür da, uns auf die böse Seite zu ziehen, uns immer mehr zu trinken vorzusetzen und uns klarzumachen, dass wir uns keine Gedanken zu machen brauchen. Gehst du morgen zum Seelebaumeln?«

Emma schüttelte den Kopf. Potz spuckte wieder aus, vielleicht war es wahr, vielleicht kümmerte es ihn aber auch nicht. Potz war ein Arsch. Ein versoffener Prolet, der sich besonders gewitzt vorkam. Er drehte sich um und ging weg. Einer, der sie »Püppchen« nannte. Die Flasche an den Lippen, nahm er immer wieder einen Schluck.

»Morgen darf ich um diese Zeit surfen«, meinte Emma.

Nun zuckte Potz hoch: »Onlinezeit, sonic sonic!«

»Komm, gehen wir zur Hütte. Hier gibt es immer noch ein Morgen, bis zu dem man weiter trinken kann.« Richie führte sie an der Hand in Richtung Hütte. Emma ließ sich auf ihr Bett fallen, es knarrte. Zurück zur Natur, zurück zu quietschenden Lattenrosten, dachte sie. Richie hatte ihre Hand nicht losgelassen, warf sich ebenfalls auf ihr Bett, es quietschte noch lauter. Die Masse seines Körpers schien überall zu sein. Der Erdbeerwein hatte einen pelzigen Belag auf Emmas Zunge hinterlassen, auf Richies Zunge ebenso: Er küsste sie. Sie hatte damit gerechnet. Die alberne Händchenhalterei. Er versuchte, seine dicken Finger in ihre Jogginghose zu bohren, aber sie drängte seine Hand weg. »Ach, komm«, sagte Richie, wieder der Pelz in ihrem Mund. Ach, komm? Damit hatte Emma nicht gerechnet. Dabei hatte man ihr doch prophezeit, dass sie hier Menschen mit ähnlichen »Herausforderungen« treffen würde. Man sollte auf andere Gedanken kommen, nicht ständig über die Welt grübeln. »Ach, komm. Einen Abend dumm sein. Das muss. Triebabfuhr als …«, flüsterte er, dann ließ er sein Gesicht gegen ihren Hals fallen.

Richie hielt inne, die Tür knackte. Jackie schwebte in den Raum. Jackie, das schwebende Wesen. Potz trug sie und legte sie vorsichtig in ihr Bett, zerrte ihr die Jacke vom Körper und zog sachte die Bettdecke über sie. Eine Waschschüssel stellte er auf die Seite ihres Bettes, der sie das Gesicht zuwandte. Jackie stöhnte. Emma spürte Richies Atem an ihrem Hals, spürte, wie er abwartete, dass Potz wieder hinausgehen würde, um weiter zu saufen. Potz bemerkte Richie in Emmas Bett, griff nach dem Kragen seiner Jacke und zerrte Richie von ihr, schlug ihm ins Gesicht. Zweimal, dreimal. »Potz, you f***** a****!«, schrie Richie, ohne sich jedoch weiter zu wehren. Jackie wachte aus ihrem Delirium auf.

Emma sprang aus dem Bett, sie musste hinaus, sie hastete Richtung Teich. Schnelle Schritte. Sie wollte einfach nur weg von ihnen. Sie hörte ebenso schnelle Schritte hinter sich, jedoch leiser. Jackie schwebte ihr nach. Diesmal alleine. »Potz hat recht!«, rief sie ihr hinterher. »Er versucht nur, Ihr Freund zu sein, ich bitte Sie, bleiben Sie stehen! Das ist genau, was die hier wollen. Dass Sie etwas tun, wovon es vielleicht kein Zurück gibt. Emma, bleiben Sie stehen!«

»Lass mich in Ruhe«, knurrte Emma Jackie an. Das war erst der erste Abend. Der Beginn. In zwei Monaten würde niemand von ihnen mehr wissen, was er tat. Auch sie selbst nicht, dachte sie. Auf zu engem Raum, in Untermürbwies. Das verfluchte Camp. Verfluchter Richie. Jackie hatte offenbar wieder umgedreht. Sie hörte nun andere Schritte hinter sich. Schneller, ein Laufen. Hoffentlich nicht der Dünne im Trainingsanzug, dachte sie, aber es war Potz, der sie am Arm packte.

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