Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren

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Das Anthropozän ist Denkrahmen und Reflexionsbegriff für transformative Bildungsprozesse – denn es fordert dazu auf, in Hoch-/Schulen aktiv die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Neugestaltung der Mensch-Natur-Beziehung zu thematisieren. Kreative kulturelle Perspektiven, Praktiken, Produkte spielen dabei eine zentrale Rolle.
Im Zentrum der vorliegenden Beiträge steht die Frage nach der Bedeutung und den Möglichkeiten kultureller Nachhaltigkeit als Bildungskonzept für eine gesellschaft¬liche Transformation, deren Ziel der Schutz und die Sicherung der menschlichen und nichtmenschlichen Lebensbedingungen im Anthropozän ist.
Dieser Sammelband bietet innovative Impulse für den Theorie-Praxis-Transfer, ausgehend von Fragen nach der theoretischen Fundierung und den didaktischen Konzepten, der Gestaltung von Lehr-Lernprozessen und der Rolle von Literatur und Kunst in einer Bildung für kulturelle Nachhaltigkeit.
Mit einem Bildessay von Willy Puchner

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3.4 Der Untergang und die Vernichtung des jüdischen Lebens

Das vierte Kapitel widmet sich in der Einleitung dem Alltagsleben jüdischer Menschen in Niederösterreich vor dem Jahre 1938, geht dem Raub der Menschenwürde und der schrittweisen Entrechtung nach. Übergriffe gegen die jüdische Bevölkerung, die gezielte Zerstörung von jüdischen Einrichtungen und die zwangsweise Auflösung jüdischer Gemeinden sowie der Zwangsarbeitseinsatz, die Deportation und der Mord von niederösterreichischen Jüdinnen und Juden werden thematisiert. Menschen, die jüdischen Menschen im Land halfen, und jene, die das Überleben im Untergrund beschrieben, kamen zu Wort. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten nur einzelne jüdische Menschen ins Waldviertel zurück, nachdem durch die Nationalsozialisten der Lebensalltag der Jüdinnen und Juden im Waldviertel zerstört worden war. Noch 1930 hatten sich dort 786 Personen zum Judentum bekannt. Auch die Gewalt gegenüber jüdischen Menschen im südlichen Niederösterreich war enorm, wovon jüdische Schicksale aus dem Industrieviertel berichten. Rekonstruiert werden konnte ein ehemals blühendes Vereinsleben jüdischer Gemeinden in Baden, Mödling und Wiener Neustadt. Ortsspezifische Schwerpunkte der Forschung im Weinviertel sind „Arisierungen“ im Bezirk Gänserndorf, durch Nationalsozialisten geschändete jüdische Friedhöfe und verschwundene Synagogen im Nordosten Niederösterreichs sowie antisemitische Ausschreitungen im Marchfeld. Die Nationalsozialisten betrieben Raub an land- und forstwirtschaftlichen Gutsbetrieben und bereicherten sich an Sommer- und Zweitwohnsitzen jüdischer Familien, was neben berührenden Einzelschicksalen im Mostviertel gezeigt werden konnte. (Vgl. Kainig-Huber & Vonwald 2018, 200–297)

3.5 Terror, Leid und Befreiung – der Weg zum Frieden

Im fünften Kapitel wird im Besonderen auf die Verschleppung und die Ermordung ungarischer Jüdinnen und Juden 1944/45 auf niederösterreichischem Gebiet eingegangen, welche die zeitgeschichtliche Forschung als „Endphasenverbrechen“ bezeichnet. In Strasshof befand sich ein sogenanntes Durchgangslager (Dulag) für Kriegsgefangene, Zwangsverschleppte und für ungarische Jüdinnen und Juden. Die rücksichtslose Ausbeutung und die Unmenschlichkeit beim Bau des Südostwalls bei Engerau und Bruck an der Leitha, ungarische Jüdinnen und Juden im Zwangsarbeitslager in Gmünd, Todesmärsche durch niederösterreichische Orte und fanatische Morde im Steinbruch Tasshof bei Sulzbach (Triestingtal) sowie die Erschießungen von Jüdinnen und Juden im Schliefaugraben bei Randegg werden dokumentiert. Danach wird das Kriegsende in Niederösterreich behandelt, wobei einerseits auf die Not der Kinder im Land eingegangen wird und andererseits die Rolle der sowjetischen Soldaten als Befreier und/oder Besatzer thematisiert wird. Bilder von zerstörten Brücken, Dörfern und Städten geben Einblicke in das Kriegsende in unserem Land. Mit dem administrativen Umgang der Entnazifizierung in Niederösterreich (Verbot der NSDAP, Nationalsozialistengesetz 1947, Kriegsverbrecherprozesse an den Volksgerichten) und mit NS-Täterprozessen in Verbindung mit den „Endphasenverbrechen“ sowie mit der Bedeutung der sowjetischen Besatzungsmacht im Zusammenhang mit der Entnazifizierung beschäftigt sich der vorletzte Abschnitt. „Erinnern für die Zukunft“ nennt sich der Ausklang des Buches, dabei wird Orten der Erinnerung und dem Wandel von Erinnerungsorten nachgegangen und postuliert, dass Erinnerungsorte einerseits „verunsichernde Orte“ und andererseits Orte des Lernens sein können. Eine bildliche Auswahl von Kriegerdenkmälern in Niederösterreich zeigt die Veränderung des historischen Bewusstseins von der Ehrung der Helden bis zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten auf. (Vgl. Kainig-Huber & Vonwald 2018, 299–381)

4. Handreichung mit Anregungen zur Quellensuche und Verarbeitung

Die 2019 fertiggestellte Handreichung Wege der Erinnerung in Niederösterreich – Schattenseiten des kulturellen Erbes in der Zeit von 1938–1945 basiert auf den bisherigen Forschungen im Rahmen des vorliegenden Projektes zum Schwerpunkt Nationalsozialismus in Niederösterreich und beinhaltet Anregungen für den Zeitgeschichteunterricht (vgl. Vonwald & Kainig-Huber 2019). Die Hilfestellungen für das Erforschen der regionalen Zeitgeschichte umfassen sowohl Informationen zur Quellensuche als auch zur Verarbeitung der Quellen. Die Akten der Bezirkshauptmannschaften und Vereine, die „Entschuldungs- und Aufbauaktion“ in der NÖ Land- und Forstwirtschaft, die Akten zum Vermögensentzug („Arisierung“) und Restitution jüdischer Besitzungen, die Lageberichte und Erinnerungen 1941–1945 sowie die Bestände der Bezirksbauernkammern stellen die umfangreichsten Quellensammlungen des Landes Niederösterreich dar und können neben Pfarr-, Schulund Gemeindearchiven beim Erforschen von zeit- und regionalgeschichtlichen Themen sehr hilfreich sein. Weiters erleichtern Websites wie die Topothek, „erinnern.at – Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart“ und das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes die zielgerichtete Recherchearbeit. Das Aufsuchen von „Orten der Erinnerung“ und somit das Aufbereiten von sichtbaren und unsichtbaren Lernorten, die Gestaltung eines Film- oder Audiobeitrages, Biografien im Zusammenhang mit der Lokalgeschichte rekonstruieren und darstellen sowie bestehende Rad- oder Wanderwege mit zeitgeschichtlichen Informationen versehen, sind mögliche Darstellungsformen der Forschungsergebnisse.

5. Wege der Erinnerung – Projektpartner blicken zurück

Die vorliegenden sieben Projektbeiträge tragen zur Entwicklung von Kompetenzen für den Lernbereich Globale Entwicklung bei, indem der sachgerechte Umgang mit historischen Quellen, der kritische Umgang mit der Darstellung von Geschichte und die Einsichten und Arbeitsweisen von Historiker*innen berücksichtigt werden.

Es geht im 21. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Bewusstseinsbildung über die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten nicht nur um ein „Nie wieder“, sondern darüber hinaus um eine Sensibilität für kulturelle Identitäten, einen aktuellen Informationsstand über Konfliktlagen und Friedensbemühungen sowie ein reflektiertes Bewusstsein über Vorurteile und eurozentrische Wertvorstellungen. Der Geschichtsunterricht kann zur nachhaltigen Entwicklung durch Förderung folgender Teilkompetenzen beitragen: Quellenorientierung, Gegenwartsbezug, historische Alterität, Multiperspektivität, Kontroversität und Multikausalität. Erkennen, Bewerten und Handeln kann auf den verschiedenen Ausbildungsebenen gefördert werden, sodass das historische Denken zum Lernbereich globale Entwicklung maßgeblich beitragen kann. (Vgl. Erdmann, Kuhn, Popp & Ultze in Engagement Global 2017, 17–19)

5.1 Volksschulkinder begeben sich in Wiener Neustadt auf Spurensuche

Barbara Kreutmayer verfasste eine Bachelorarbeit mit dem Titel „Über Geschichte stolpern? Mit Volksschulkindern auf Spurensuche zum jüdischen Leben in Wiener Neustadt“. Sie dokumentierte, dass es heute nur noch wenige Plätze im öffentlichen Raum von Wiener Neustadt gibt, die an das einstige Leben jüdischer Menschen erinnern. Ziele der Arbeit waren einerseits die geschichtswissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik und mit „Stolpersteinen“, die in Wiener Neustadt an jüdische Opfer erinnern, und andererseits die Erstellung von Materialien inklusive eines Glossars für ein kindgerechtes Lernen über den Holocaust.

Die Grundlage für den didaktischen Teil bildet das Konzept der pädagogischen Abteilung der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dabei wird die Beschäftigung mit Einzelschicksalen Überlebender in den Fokus des didaktischen Handelns in der Primarstufe vor, während und nach dem Holocaust gestellt. „In Berücksichtigung dieses Konzeptes wählte die Verfasserin nur ‚Stolpersteine‘ aus, die das Weitererzählen von Lebensgeschichten auch nach dem Ende des Nationalsozialismus ermöglichen. Die Biografien wurden eingebettet in ein Projekt, das aus sieben Bausteinen zusammengesetzt ist.“ (Kreutmayer 2020, 87) Das von Kreutmayer entwickelte Portfolio „Wenn Steine Geschichten erzählen. Auf den Spuren jüdischer Familien in unserer Stadt“ begleitet die jungen Lerner*innen während der projektorientierten Beschäftigung mit der Thematik. Im zweiten Baustein erfolgt ein Sammeln erster Gedanken der Schüler*innen zu einem ausgewählten „Stolperstein“ in Gruppenarbeit. Die Gedanken werden anschließend ausgetauscht und auftretende Fragen durch die Lehrperson kindgerecht beantwortet, bevor eine detaillierte Beschäftigung mit verschiedenen Lebensgeschichten, an welche die „Stolpersteine“ in Wiener Neustadt erinnern, stattfindet.

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