Chi Pang-yuan - Der Mächtige Strom

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"Der Mächtige Strom" ist die fesselnde Autobiografie der chinesisch-taiwanesischen Literaturprofessorin Chi Pang-Yuan. Als Tochter eines Revolutionärs wird sie zur Zeitzeugin, deren Schicksal voll von unvorhersehbaren Verwicklungen und untrennbar mit dem ihres Heimatlandes China verknüpft ist. Bereits im Alter von 8 Jahren muss sie die endgültige Vertreibung aus ihrer Heimat, der von den Japanern besetzten Mandschurei, erleben. Dies ist der Beginn einer gefährlichen Odyssee während der Jahre des II. Weltkriegs sowie des anschließenden Bürgerkriegs, die ihre Familie quer durch China treibt. Chis Flucht endet auf der Insel Taiwan und bedeutet zugleich einen Neuanfang: allen Widrigkeiten zum Trotz schließt sie ihr Hochschulstudium ab und unterrichtet Anglistik an der Nationaluniversität Taiwan. Chi Pang-Yuan gilt als Schutzpatronin der modernen chinesischen Literatur, derer Hauptaufgabe die Bewahrung des «Kollektiven Gedächtnisses» ist.

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Nach 27 langen Tagen erschienen endlich die ersten Schüler am Horizont. Sie hatten 380 Kilometer Fußmarsch bei Wind und Wetter, bergauf und bergab über steinige Straßen hinter sich gebracht. Meine Mutter entdeckte unter den Jugendlichen Dong Xuimin, den einzigen Sohn einer befreundeten Familie, wie er mit zerschlissener Kleidung und ausgefransten Hanfsandalen die Straße entlangtrottete. Seine Siebensachen hatte er in zwei kleinen Bündeln an eine Bambusstange geknotet, die er auf seinen knöchrigen Schultern trug. Als er so auf sie zukam und voller Erleichterung „Tantchen Chi“ rief, da verlor meine Mutter die Beherrschung und brach in Tränen aus.

Hunderte von halbwüchsigen Schülern waren wochenlang bei gutem wie schlechtem Wetter auf der Flucht gewesen. Während dieser Zeit hatten sie kaum eine Möglichkeit gehabt, sich richtig zu waschen, geschweige denn ihre khakifarbenen Uniformen zu reinigen, und richtige Unterkünfte oder Schlafplätze hatten sie auch nicht gehabt. Verdreckt und mit verfilzten Haaren waren sie nun endlich am Ziel angekommen. Die Jugendlichen waren ausgemergelt und von den wochenlangen Strapazen der Wanderschaft erschöpft und entkräftet. Das Bild dieser tapferen jungen Menschen, das sich meiner Mutter in jenem Augenblick präsentierte, schmerzte sie zutiefst, denn das Ausmaß des ganzen Elends brach ihr fast das Herz. Zwischen all den verschwitzten und staubbedeckten Gestalten in verschlissenen Uniformen hätte sie beinahe ihren eigenen Sohn nicht erkannt.

Es war schon eine frappierende und zugleich paradoxe Situation, dass wir erst auf der Flucht vor dem Feind, in einer Ära des Leidens, da wir von Fremden erniedrigt und schikaniert wurden, das einzigartige Glück hatten, die unbeschreibliche Vielfalt und landschaftliche Schönheit Chinas kennenzulernen: Die ewig lange Luokou-Eisenbahnbrücke über den Gelben Fluss, welche wir mit der Jinpu-Bahn befuhren, dann die malerische Strecke von Nanking nach Wuhu, und von dort aus, am Jangtse-Fluss entlang, flussaufwärts bis nach Hankou, dem heutigen Wuhan. Von den idyllischen Gewässern und Parks der Stadt Hankou reisten wir über Changsha, Xiangxiang bis in das kleine Städtchen Yongfeng, das uns wie ein wahrhaft paradiesisches Fleckchen Erde mit fruchtbarem Boden, unberührten Wäldern und kultivierten Menschen erschien. Nachdem wir diesen Ort gegen unseren Willen hatten verlassen müssen, offenbarte sich uns während dieser ziemlich holprigen Etappe von Hunan südwärts nach Guangxi die wahre Schönheit des Xiang-Flusses, und nach dessen Überquerung die unbeschreiblich herrlichen Landschaften, in die die Städte Zhuzhou, Hengyang und Chenzhou eingebettet lagen. Und so erreichten wir schließlich die einzigartige Karstlandschaft von Guilin, die mir erschien, als wäre sie einem Märchen entsprungen.

Während dieser ziemlich beschwerlichen Reise dachte ich oft an ein Gedicht von dem Dichter Qin Shaoyou, welches ich in der Nankai-Schule gelernt hatte: Glückselig fließt der Chen dahin, in sanften Schlingen strömen seine Wasser um den Chen-Berg sacht gewunden. Warum nur müssen diese Wasser weiterfließen? Sich zu vereinen mit den Flüssen Xiao und Xiang? Vielleicht nur, um Schöneres noch zu schaffen … Diese Zeilen berühren mich bis zum heutigen Tag. Wenn ich mich ihrer erinnere und an die Schönheit der Natur denke, welche ich während jener grausamen Tage sehen durfte, dann stehlen sich noch immer heimlich ein paar Tränentropfen in meine Augen.

Man kann durchaus behaupten, dass ich praktisch die gesamte Provinz Hunan durchquert habe. Und als ich eines Tages las, dass Mao Zedong in den 1920er-Jahren ein erklärter Befürworter der Autonomiebestrebungen Hunans gewesen war, da dachte ich mir, dass das gar keine so verrückte Überlegung für jene weitestgehend unaufgeklärte Epoche war. Von Guilin aus flohen wir auf Umwegen durch die Provinz Guangxi bis in die weiter nördlich gelegene Nachbarprovinz Guizhou. Die Strecke führte durch jäh aufragende Gebirge und tiefe Schluchten auf unbefestigten Serpentinen. Die Straßen waren zum Teil derart kurvenreich, dass wir den zurückgelegten Weg nicht mehr sehen konnten, sobald wir eine Biegung hinter uns gelassen hatten. Immer wieder mussten wir anhalten, da wir uns mit natürlichen Hindernissen von enormer Größe und Vielfalt konfrontiert fanden. Diese zu überwinden oder zu umgehen erforderte manchmal ebenso abenteuerliche Maßnahmen. Es lauerten viele Gefahren auf unserem Weg.

Huaiyuan war ebenfalls ein zauberhaftes Fleckchen Erde, und ebenso wie das kleine Städtchen Yongfeng bei Xiangxiang ist es in meiner Erinnerung stets von einem strahlenden Leuchten umflort. Dort entdeckte ich eines Tages ein kristallklares Flüsschen, dessen Wasser so rein und durchsichtig war, wie ich es niemals zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Fröhlich plätschernd floss es am Ortseingang vorbei, und nur wenige Schritte weiter stand ein hübscher Pavillon am Ufer. Fast jeden Tag ging ich dorthin, um eine Weile die friedliche Stimmung zu genießen. Dann las ich in einem meiner wenigen Bücher oder beobachtete eines der kleinen Flachboote, die von einem Ufer zum anderen fuhren. Diese kleinen Sampan-Boote dienten den Einheimischen als Fähren, welche ihr ruhiges, ländliches Dasein mit einer bunten, lebhaften Außenwelt verbanden, die voller Betriebsamkeit war und reichlich Zerstreuung versprach. Vaters Zhongshan-Schule nahm umgehend den normalen Schulbetrieb wieder auf, und während der nächsten drei Monate konnten die Schüler dort ungestört unterrichtet werden. Kurz nach dem chinesischen Frühlingsfest im Februar des Jahres 1939 wurden sogar die Semesterprüfungen noch ordnungsgemäß durchgeführt.

11 - Auf Serpentinen nach Sichuan

Wir hatten gehofft, dass die Pattsituation zwischen den kämpfenden Armeen uns Zeit verschaffen würde. Wir beteten dafür, dass der Vormarsch der Japaner endgültig zum Stillstand gekommen sei. Die chinesischen Widerstandskämpfer und Soldaten taten alles Erdenkliche, um die Invasoren aufzuhalten. Jeder Augenblick unseres Daseins war erfüllt von dem Widerstreit zwischen der Hoffnung, die wir nicht aufgeben mochten, und der Furcht vor dem Näherrücken des Feindes.

Nach kaum drei Monaten war es wieder so weit: Der Krieg erreichte die Provinz Guangxi! In Anbetracht der zunehmenden Kriegsbedrohung musste die Zhongshan-Schule erneut ihre Zelte abbrechen. Unser nächstes Ziel war die Stadt Chongqing, die seit Oktober 1938 der neue offizielle Regierungssitz der Republik China war. Es war eine Flucht ins Ungewisse, denn auch Chongqing war bereits seit dem Frühjahr 1938 regelmäßig das Ziel japanischer Luftangriffe gewesen, doch seit August herrschte Ruhe.

Während wir uns auf dem Weg nach Huaiyuan befanden, hatte die nationalchinesische Regierung in Guilin das militärische Hauptquartier des Generalissimus für die Provinz Guangxi eingerichtet. Dank seiner beruflichen Beziehungen gelang es meinem Vater, in kürzester Zeit Lastwagen und Busse von der Garnison in Guilin zu organisieren. Nachdem alles verladen worden war, ging es erst einmal wieder nach Guilin. Von dort aus machte sich der Konvoi auf den Weg in die nahegelegene Provinz Guizhou. Meine Familie und die Angehörigen der Lehrer fuhren mit den Lastwagen, während ein Großteil der Schüler mit Bussen transportiert wurde. Doch es gab nicht ausreichend Busse für alle Flüchtlinge. Jene, die sich nicht mehr in die überfüllten Busse quetschen konnten, mussten die weite Strecke zu Fuß bewältigen. Unsere Route führte quer durch die ganze Provinz und dann auf den steilen Serpentinen der Guizhou-Sichuan-Gebirgsstraße bis nach Chongqing, der provisorischen Kriegshauptstadt Chinas. Selbst ich konnte mit bloßem Auge die steil aufragenden Berggipfel erkennen und begriff, wie qualvoll dieser lange Marsch sein musste, der durch die schroffe Gebirgslandschaft führte. Die kurvenreichen Provinzstraßen waren ein unendlicher Wechsel aus steilem Anstieg und starkem Gefälle, zumeist unbefestigt und verliefen häufig entlang tiefer Schluchten. Für mich war es unbegreiflich, wie es möglich sein sollte, mit so etwas Banalem wie unseren menschlichen Füßen eine solche Strecke zu meistern.

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