Chi Pang-yuan - Der Mächtige Strom

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"Der Mächtige Strom" ist die fesselnde Autobiografie der chinesisch-taiwanesischen Literaturprofessorin Chi Pang-Yuan. Als Tochter eines Revolutionärs wird sie zur Zeitzeugin, deren Schicksal voll von unvorhersehbaren Verwicklungen und untrennbar mit dem ihres Heimatlandes China verknüpft ist. Bereits im Alter von 8 Jahren muss sie die endgültige Vertreibung aus ihrer Heimat, der von den Japanern besetzten Mandschurei, erleben. Dies ist der Beginn einer gefährlichen Odyssee während der Jahre des II. Weltkriegs sowie des anschließenden Bürgerkriegs, die ihre Familie quer durch China treibt. Chis Flucht endet auf der Insel Taiwan und bedeutet zugleich einen Neuanfang: allen Widrigkeiten zum Trotz schließt sie ihr Hochschulstudium ab und unterrichtet Anglistik an der Nationaluniversität Taiwan. Chi Pang-Yuan gilt als Schutzpatronin der modernen chinesischen Literatur, derer Hauptaufgabe die Bewahrung des «Kollektiven Gedächtnisses» ist.

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Wir erreichten Xiangxiang Ende Januar, nur wenige Tage vor dem Frühlingsfest. Unterwegs war uns bereits aufgefallen, dass es in der Provinz Hunan eine wahre Vielzahl an unterschiedlichen Dialekten gab, was die Verständigung manchmal ziemlich schwierig machte. Obendrauf stellten wir nun fest, dass der Dialekt, der in Xiangxiang vorherrschte, der eigenartigste von allen war. Die Sprache war nur eine der Besonderheiten dieser Region. Xiangxiang war die Heimat des berühmten Malers Qi Baishi (1864–1957), einem Meister der volkstümlichen Malerei. Überhaupt war die ganze Stadt von einem besonderen Lokalkolorit geprägt, überall waren die alten Traditionen und Gebräuche sichtbar. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Ahnenverehrung eine besonders große Bedeutung für die Bevölkerung hatte.

Der für die Zhongshan-Schule vorgesehene Ahnentempel Huangbitang lag in dem Städtchen Yongfeng ein Paar Kilometer von Xiangxiang entfernt und war Eigentum einer mit Ming-Kaiser verwandten Familie. Die prächtige Anlage war von imposanter Größe und hatte knapp hundert Räume, so dass es nicht nur genug Platz für all die Unterrichtsklassen gab, sondern auch noch für die Unterkünfte der Schüler. Unsere Familie wurde zusammen mit den Lehrern und ihren Angehörigen in einem anderen Ahnentempel, der Fujia-Halle, die zum Anwesen eines reichen Bauern gehörte, einquartiert.

Seit wir aus Nanking geflohen waren, hatten wir nun zum ersten Mal wieder eine feste Bleibe! Es war zugleich auch seit langem das erste Mal, dass wir als Familie wieder vereinigt waren. Daher ließ sich der plötzliche Tod meiner jüngsten Schwester Jingyuan auch nicht mehr länger vor unserer Mutter verheimlichen. Zuvor hatte Vater ihr erzählt, dass sich die Kleine in der Obhut von Tante Han, seiner Schwester, befände. Erst jetzt wagten wir es, unserer Mutter die Wahrheit zu erzählen. Nun erfuhr sie auch, dass ihr Neffe Pei Lianjü und unser Quasi-Bruder Zhang Dafei sich freiwillig zur Armee gemeldet hatten. Mutter war zutiefst erschüttert und brach angesichts dieser Neuigkeiten in Tränen aus. Ihr Schmerz und ihre Trauer waren so groß, dass sie einen Rückfall erlitt und erneut für eine ganze Weile ans Bett gefesselt war.

7 - „Am Sunghua-Fluss war ich einst zu Haus“

Einige Tage nachdem sich die Schule in der Huangbi-Tempelanlage eingerichtet hatte, begannen die Festlichkeiten zum Chinesischen Neujahr. Der letzte Tag des Jahres war grau und trüb gewesen, doch das konnte die Vorfreude auf den Jahreswechsel nicht trüben. Während am Silvesterabend draußen ein Unwetter tobte, bereiteten drinnen Lehrer und Schüler gemeinsam das traditionelle „Jiaozi“-Essen zu, eine nordchinesische Spezialität für Familienfeiern. Dazu füllt man kleine Taschen aus Nudelteig mit Fleisch, Gemüse und Kräutern, ähnlich den deutschen Maultaschen, die ich viele Jahre später in Berlin kosten durfte. Da die Form der Jiaozi an die kleinen Goldschiffchen erinnert, die in China lange Zeit als Währung verwendet worden waren, schreibt man ihnen bis heute eine symbolische Bedeutung zu, die für das neue Jahr Glück, Wohlstand und sogar Reichtum verheißen soll. Das gemeinsame Kochen von Lehrern und Schülern am Silvesterabend war eine Tradition, die seit der Gründung der Zhongshan-Oberschule bestand, da viele der Schüler fern von ihrer Heimat diese Tradition nicht mit ihren eigenen Familien begehen konnten. Für die Jungen und Mädchen, die schon seit Längerem keine warme Mahlzeit mehr gesehen hatten, war dieses Festmahl ein besonders freudiges Ereignis und ein wahrhaftiger Genuss.

Nach dem gemeinsamen Abendessen gingen einige der Schüler zum Flussufer, wo sie auf den Wiesen etliche Lagerfeuer machten. Die anderen folgten etwas später nach und schließlich saßen einige hundert Schüler und Lehrer fröhlich um die lodernden Festfeuer herum. Irgendjemand sagte dann, dass die Heimat immer weiter in die Ferne rücken würde. Die Japaner hätten schon die Hälfte Chinas besetzt und würden uns unentwegt weiter fortjagen. Wann würde es möglich sein, die Rückkehr in die Heimat anzutreten? Unvermittelt breitete sich eine bedrückende Stille aus. Außer dem leisen Rauschen des Flusses und dem Knacken der brennenden Äste war nichts mehr zu hören. „Werden wir wohl jemals unsere Heimat wiedersehen?“, fragte jemand in die drückende Stille hinein. Als ich mich umsah, um herauszufinden, wer die Frage gestellt hatte, blickte ich im Schein des Feuers in lauter tränennasse Gesichter. Dann begann eines der jüngeren Mädchen laut und hemmungslos zu Weinen. Da brach es auch bei uns anderen heraus. All der Schmerz und die Ängste der letzten Monate, die wir tapfer zurückgehalten hatten, suchten sich ihren Weg ins Freie.

Dann durchbrach ein Lied diese beklemmende Atmosphäre – Herr Hao Lengruo, unser Chinesisch-Lehrer, hatte das berühmte Lied „Am Sunghua-Fluss war ich einst zu Haus“ angestimmt, und nun fielen alle mit ein:

Am Sunghua-Fluss war ich einst zu Haus.

Unsere Wälder sind unendlich weit,

Unerschöpflich die Schätze der Berge,

Und auf den Feldern gedeihen Soja und Hirse.

Am Sunghua-Fluss war ich einst zu Haus.

Dort leben meine Nachbarn,

Und auch meine betagten Eltern.

Der 18. September, der 18. September;

Seit jenem tragischen Tag –

Der 18. September, der 18. September;

Seit jenem tragischen Tag –

Vertrieben aus glücklicher Heimat,

Verloren sind all unsere Schätze!

Ohne Heim, vertrieben, irren wir ziellos umher;

Vagabundieren seither innerhalb der Großen Mauer.

In welchem Jahr, in welchem Monat, endlich –

kehren wir in die geliebte Heimat zurück?

In welchem Jahr, in welchem Monat, endlich –

erlangen wir all unsere Schätze zurück?

Oh, Vater, oh, Mutter!

Oh, Vater, oh, Mutter!

Wann endlich sehen wir uns wieder –

wann bleiben wir vereint im eigenen Heim?

Der Musiklehrer der Zhongshan-Schule, Herr Ma Baishui, hatte uns dieses Lied schon vor einiger Zeit beigebracht. Dieses Lied war zu Beginn des Widerstandskrieges entstanden und in kurzer Zeit sehr populär geworden, denn wie kaum ein anderes wurde es zum Inbegriff für das unfreiwillige und schutzlose Ausgeliefertsein eines Volkes an das Wüten und den Sturm eines brutalen Krieges. Es beklagte den Mukden-Zwischenfall als Auslöser für die Mandschurei-Krise und den darauffolgenden Verlust der Heimat, die Flucht aus dem Nordosten des Landes und das schmerzende Heimweh der Vertriebenen. Es begleitete die knapp 1000 Schüler aus der Mandschurei auch auf ihrer beschwerlichen Flucht von Hunan nach Sichuan, im Zuge derer sie 1500 Kilometer zu Fuß oder mit primitivsten Transportmitteln hatten zurücklegen müssen. Acht Jahre später würden dieselben Menschen erneut auf Wanderschaft gehen und wieder dasselbe Lied singend vom Südwesten des Landes in ihre zerstörte Heimat zurückkehren. Diese Trilogie der Vertreibung prägte eine zutiefst tragische Ära, während der Millionen von Flüchtlingen im eigenen Land mehr als 14 Jahre lang ein Dasein voller Angst, Verlust und fortwährendem Umherirren führen mussten. Und in jeder Phase der Vertreibung, sei es ab 1931 mit Beginn der Widerstandsbewegung gegen Japan, im Antijapanischen Krieg von 1937 bis 1945, während des darauffolgenden Bürgerkrieges von 1945 bis 1949 oder nach 1949 während der großen Fluchtwelle vom Festland nach Taiwan, wurde immer wieder dieses Lied gesungen. Wie kein anderes schien es aus dem Schmerz geschaffen zu sein, der sich tief in die Herzen der Heimatlosen gebrannt hatte. Selbst nach mehr als einem Jahrzehnt im Exil wurde es auf Taiwan immer noch gesungen.

8 - Zwischenspiel an der Zhounan-Mädchenschule

Da ich bis zu diesem Zeitpunkt lediglich den Grundschulabschluss erworben hatte und unsere Lebenssituation mittlerweile als sicher zu bezeichnen war, beschlossen meine Eltern, dass ich nun auf eine Mittelschule gehen sollte. Ich war überglücklich, denn ich wollte auch an die Zhongshan-Schule, wie mein älterer Bruder. Doch diese verweigerte mir die Aufnahme, da ich zu häufig krank gewesen war. Die Schulleitung befürchtete, dass ich aufgrund meiner regelmäßigen Fieberschübe und meiner generell schwachen körperlichen Konstitution den schulischen Belastungen nicht gewachsen sei. Deshalb beschlossen meine Eltern, mich auf eine Privatschule zu schicken, und meldeten mich an der renommierten Zhounan-Mädchenschule in Changsha, der Provinzhauptstadt von Hunan, an. Zu Semesterbeginn war ich dann wieder einmal allein und auf mich selbst gestellt. Andererseits war ich auch ein bisschen stolz, denn die Zhounan-Mittelschule hatte bis weit über die Grenze der Provinz hinaus den Ruf, eine der besten Mädchenschulen des Landes zu sein, und sie blickte auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Bis heute existiert auf Taiwan noch der Alumni-Verein dieser Schule.

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