Petra Babinsky - 3 Tickets um die Welt

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Im Grunde genommen war es ganz und gar nicht möglich. Ein Jahr lang reisen? Ein Jahr nicht am Arbeitsplatz sein. Wer kümmert sich um die Firma? Angenehm und sicher reisen kostet. Wie bringen wir das Budget dafür auf? Eine angeschlagene Gesundheit und ein schulpflichtiges Kind. Wie können wir eine Weltreise vernünftig und logisch planen? Solche Überlegungen entmutigen. Und doch hat uns die Idee einfach nicht losgelassen. Eine Weltreise. Ein Jahr lang. Wir drei gemeinsam.

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Horst braucht unbedingt einen Friseur. Er hat einen italienischen Haarfachmann aufgetan. Bibbo. In der Sutter Street. Nach einer Stunde treffen wir uns an der Grand Avenue wieder. Auf den ersten Blick erkenne ich ihn fast nicht wieder. Top gestylt. Mona muss auch zweimal hinsehen: „Wow, Papa, du schaust ja viel jünger aus!“, trällert sie. So schlendern wir – Horst in der Mitte – die Grand Avenue entlang. Es bleibt nicht nur beim Schaufensterbummel. Camper Shoes – ich kann nicht anders und tausche die betagten schwarzen Turnschuhe an meinen Füßen gegen ein neues Paar bequemer Lederstiefeletten ein. Armani – Horst sieht ein schwarzes Jackett im Schaufenster. „Du, habe ich eigentlich eine Jacke dabei?“, will er wissen. „Nur die blaue Funktionsjacke.“ Horst zieht die Augenbrauen hoch. Diese Antwort gefällt ihm ganz und gar nicht. „Ich habe immer ein Jackett dabei. Komm, lass uns da mal reingehen.“ Wenn Horst irgendwo reingeht, kauft er auch. Das weiß ich haargenau. Wozu um alles in der Welt braucht er denn ein Jackett auf der Weltreise, frage ich mich und denke dabei nur ans Packen und Verknittern im Koffer. Für den Wunsch nach einem Jackett mache ich Bibbo verantwortlich. Der hat ihn so fein frisiert, dass da ein Jackett unvermeidbar ist. Und so nimmt die Armani-Sache ihren Lauf. Der einwandfrei gekleidete Armani-Assistent bringt Horst die Jacke aus dem Schaufenster. Er ist freundlich, geschult und treffsicher in Horsts Konfektionsgröße. Perfekter Sitz. Und zum neuen Hairstyle ein absoluter Match. Schwarze, dünne, federleichte Wolle aus Kaschmir in einer Art Webdruck. Ich spitze dezent auf das Preisschild. Qualität hat schon ihren Preis, denke ich. Ich würde die nicht kaufen, für den Preis. Horst dreht sich vor dem Spiegel und ist happy: „Weißt du, wenn ich mein Leben lang immer auf den Preis geschaut hätte, wäre ich nicht weitergekommen. Und wenn ich etwas ausgeben will, verdiene ich das wieder. Du kennst mich jetzt schon so lange.“ Ja. Eine nette Assistentin will wissen, ob sie für mich noch etwas Schönes finden darf. Eines der Kleider vielleicht? Ich lehne dankend ab. Denn ich habe – abgesehen von Preis und Nutzen – ein ganz anderes Problem mit dem Jackett: Wie wird es die Reise im Koffer überstehen? Es wird fürchterlich verknittern und Abdrücke bekommen. Ich muss es jedes Mal auspacken, glatt streifen und aufhängen. Und dann wieder irgendwie möglichst wenig verknitternd einpacken. Wofür braucht Horst überhaupt so ein Jackett? Im Wohnmobil? Im Dschungel? Diese Gedanken sind wie aufgereiht an einer Perlenschnur in meinem Kopf. Und genau jetzt erkenne ich ihn, den Augenblick des Besserwissens. Ich meine schon sehr oft besser zu wissen, was wir brauchen, was wir nicht brauchen, was vernünftig ist und was nicht. Wie die erste Perle von einer abgerissenen Kette rollt die Erkenntnis vor meine Füße und sieht mich an: Petra, nicht immer nur deine Meinung zählt. Horst hat sich für dieses Jackett entschieden, weil es ihm gefällt, weil er sich darin wohlfühlt, weil er es wert ist. Und wenn es verknittert, wird es sich schon wieder entfalten. Und wenn es sich nicht entfaltet, wird es eben im Laufe der Reise eine Faltenjacke. Da muss ich schmunzeln. Und den Besserwisser, der da wie eine dicke fette Staubfluse auf meiner rechten Schulter sitzt und mir gerade ins Ohr flüstern will, warum wir so ein Jackett wirklich nicht brauchen, genau den streife ich jetzt ab. Mal ganz ehrlich: Meine alten Turnschuhe hätten es auch noch getan.

Neben dem Fairmont Hotel gibt es einen kleinen Sandspielplatz mit Hangelstangen, Schaukel und Rutsche. Wir verbringen den Nachmittag dort. Wieder kreisen die Jets der Blue Angels ohrenbetäubend am Himmel. Bibbo hat Horst ein Restaurant empfohlen, auch in der Sutter Street, eventuell Verwandtschaft. Italienisches Basisessen. Pasta. Perfekt. Und das neue Jackett ist auch dabei. Meine Stiefeletten ebenfalls. Inzwischen ist es 10 Uhr abends. Wir sind zurück ins Hotel mit der Cable Car außen mitgefahren. Das sind die begehrtesten Plätze und gleich drei zu ergattern, ist ein Glücksfall. Besonders an Wochenenden wie diesem. Heute ist Columbus Day, Gedenktag an Christoph Kolumbus’ Ankunft in der Neuen Welt. Feiernde in mittelalterlichen Kostümen tummeln sich in der Lobby. Wir ziehen uns zurück, denn morgen wollen wir zeitig die Golden Gate Bridge aus der Nähe sehen.

Frühstück bei Starbucks. Heute mit Plätzen an der Fensterfront. Es ist viel los in der Stadt. Bei all dem Trubel um den Namenstag der Stadt, Columbus Day und Blue Angels dauert es, ein Taxi zur Golden Gate Bridge zu finden. Es ist viel Verkehr. Stop and go über die Golden Gate. Mona hat ihr iPad dabei und dreht für ihre Freundin Melina einen Film. Wie eine kleine Reporterin spricht sie dazu. Wir müssen still sein. Mona hat fertig gefilmt, der Taxifahrer will mit uns reden. Er erzählt, dass die Golden Gate Bridge aus den 30er-Jahren stammt, fast 900.000 Tonnen wiegt und je 600.000 Nieten die beiden Türme zusammenhalten. Der letzte Nietnagel war aus purem Gold und wurde unter großem Presserummel eingeschlagen. Golden Gate Bridge. Gold ist leider sehr weich. Der letzte Nagel hielt nicht und fiel ins Wasser. Gefunden wurde er nie. Aber der Name Golden Gate Bridge blieb.

Der Taxifahrer lässt uns auf der anderen Seite der Brücke kurz aussteigen. Natürlich brauchen wir Fotos von dem Aushängeschild San Franciscos.

Nach einem schmalen Lunch im Hotel packe ich den kleinen roten Trolley voll mit Schmutzwäsche. Auf der Rückfahrt zum Hotel habe ich nämlich zwei Straßen hinter der Kathedrale einen Waschsalon entdeckt. Dort rolle ich nun hin. Eine einfache Coin Laundry. Waschpulver gibt es im Automaten. Rote Plastikstühle zum Warten. Außer mir sind nur zwei Wäscher am Waschen. So kann ich zwei Waschmaschinen gleichzeitig besetzen. Nach eineinhalb Stunden ist alles gewaschen, getrocknet, sauber gefaltet und mein Buch leer gelesen. Um 17 Uhr ist Heilige Messe in der Kathedrale. Für den Gottesdienst sind in der Mitte der Kathedrale 50 Stühle und ein Altar aufgebaut. Die Kirchgänger sind überwiegend junge Menschen. Ein Mann hat sogar seinen Hund dabei. Die Kathedrale ist dem heiligen Franz von Assisi geweiht. Er ist der Freund der Tiere, deshalb darf der Hund auch kommen. Bei uns daheim nicht vorstellbar. Text- und Liedblätter werden ausgeteilt. Sie helfen uns sehr. Sogar das englischsprachige „Vaterunser“ ist abgedruckt. Ich finde es eigenartig, nicht in meiner Muttersprache zu beten, aber es funktioniert. Fast alle Besucher gehen auch zur Kommunion, sogar der Hund. Er bekommt zwar keine Hostie, aber der Pfarrer streicht ihm über den Kopf, so wie das bei uns daheim der Pfarrer bei den kleinen Kindern tut. Wir zünden zwei Kerzen an und erbitten Gottes Segen. Für uns drei, für unsere Familien daheim. Morgen werden wir das gebuchte Wohnmobil übernehmen und eine Zeit lang in keinem Hotel und in keiner großen Stadt sein. Armani-Jackett? Ich streife die Besserwisserstaubfluse von meiner Schulter und muss lächeln.

Wohnzimmer Wilder Westen

3 Wochen im Oktober

Wohnmobil – endlich. Mona ist ganz verrückt danach. Zweimal haben wir schon Wohnmobilurlaub gemacht. Das erste Mal in den USA, das zweite Mal in Neuseeland. In den USA war Mona noch zu klein, um sich zu erinnern, aber Neuseeland weiß sie ganz genau. Von San Leandro aus starten wir in die nächsten drei Wochen Abenteuer. Das Armani-Jackett kommt sofort auf einen Kleiderbügel in den schmalen Schrank. Ein Koffer wird verstaut und der andere ausgepackt. Klamotten, Kulturbeutel, Bücher und Medikamentenbox werden in die wenigen Schubladen und Hängeschränkchen verteilt. Das Wohn­mobil hat einen Slide-out. So kann auf Knopfdruck die linke Seite um einen Meter ausgefahren werden. Natürlich nur, wenn das Wohnmobil steht. Horst hat gestern die Route ausgearbeitet. Es ist früher Nachmittag. Die ersten 100 Meilen führen uns auf dem Highway über Oakland und Modesto bis nach Merced. Es ist relativ viel Verkehr und Wohnmobilfahren trotz breiter Straßen eine Umstellung. Von Merced nach Mariposa sind es etwa 40 Meilen. Wohnmobil fahren ist ebenso anstrengend wie Wohnmobil beifahren. Wir nehmen den erstbesten RV Campingplatz. Das Einchecken ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt einen kleinen Kiosk, geschlossen, weil schon spät am Abend. In der Tür befindet sich ein Briefschlitz. Ein kleines Regal mit Kuverts steht rechts von der Tür. Der Stellplatz kostet 30 Dollar die Nacht. Horst füllt das Formular mit Datum, Name, Kfz-Kennzeichen und Führerscheinnummer aus, steckt die 30 Dollar dazu ins Kuvert und ab in den Briefschlitz. That’s it. Mona stirbt beinahe den kleinen Hungertod und ich auch. Horst meint, wir sollen uns nicht so anstellen. Dinner gibt es in Mariposa, dann geht es zurück zum RV Park. „Dafür, dass der Papa keinen Hunger gehabt hat, hat er aber ein großes Steak verdrückt“. Mit diesen Worten schläft Mona ein.

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