Autorengemeinschaft Aussagekräftig - Geschichten von A bis Z

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Wenn aus Buchstaben Worte, aus Worten Sätze, aus Sätzen Geschichten entstehen.
23 Autoren haben sich aufgemacht, um jedem Buchstaben im Alphabet eine Geschichte zu widmen.
Alltägliches, Kriminelles, Fantastisches, Exotisches, Geschichtliches und vieles mehr wurde aus den ihnen zugewiesenen Buchstaben gezaubert. Manches verführt zum Lachen, manches führt in andere Welten, manches rührt zu Tränen.

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»Ich helfe, nicht frage«, lautet seine knappe Antwort. »Warum dich fragen? Du kennst nicht Antwort.«

Hannes starrt ihn perplex an, wieder mal unfähig, etwas zu sagen.

Avid starrt zurück und schon im nächsten Augenblick wirft er den Kopf in den Nacken und bricht in schallendes Gelächter aus.

Hannes’ Lippen zucken. Er versucht, noch ein Lachen zu unterdrücken, doch es gelingt ihm nicht. Ein unkontrolliertes und wirres Kichern entspringt seiner Kehle.

Am Donnerstagmorgen hört Hannes seinen Wecker nicht. Als er aufwacht, dämmert es bereits. Er hat seit langer Zeit nicht mehr so tief geschlafen. Der Blick auf die Uhr zwingt ihn zur Eile.

Insbesondere möchte er Avid noch unbedingt einige Fragen stellen, herausfinden, ob er wirklich der Meinung ist, dass er mit seinen Kräutermischungen die seelische Verfassung beeinflussen kann. Die ganze Situation kommt ihm so grotesk vor.

Vielleicht nutzt Avid lediglich seine momentan labile Verfassung und macht sich insgeheim nur lustig über ihn?

In der Firma angekommen, bewältigt Hannes die vielen Stufen mühelos, als hätte er Sprungfedern unter den Schuhsohlen. Er ist hellwach und fühlt sich so lebendig, wie schon lange nicht mehr. Ist es etwa diese Art von Lebensenergie, von der Avid sprach, die ihn jetzt erfüllt? Dann scheint das Rührei mit Kräutern geholfen zu haben.

Als er in die Kantine stürmt, ist er aufgrund der späten Stunde leider nicht der einzige Besucher. Ungeduldig stellt er sich in die Schlange und beobachtet den Koch bei seiner Arbeit. Er kann aufgrund der Entfernung und der lauten Musik nicht immer genau hören, was Avid mit den Kunden bespricht, doch er merkt, dass manche Mitarbeiter nicht nur wegen des Frühstücks da sind. Offensichtlich haben sie auch viele Fragen an ihn und der Brasilianer hat keine Eile. Hin und wieder lacht er und strahlt dabei im Gegensatz zu ihm selbst eine faszinierende innere Ruhe aus.

Für einen Moment pirscht sich an Hannes ein unbehagliches Gefühl wie ein Raubtier heran. Ungeduldig und genervt schaut er ständig auf die Uhr. Seine gute Laune von vorhin ist wie weggeblasen. In einer halben Stunde würde die Konferenz mit seinem Vorgesetzten beginnen. Er hat gestern voller Tatendrang um einen Besprechungstermin gebeten, da er einige Verbesserungen an den Anlagen ausgearbeitet hat und sie nun heute vorstellen wird. Obwohl die Zeit drängt, ist es keine Option, auf die Brötchen mit Rührei zu verzichten. Und noch vielmehr ist es ihm wichtig, Avid kurz für sich allein zu haben.

Als er dann endlich an die Reihe kommt, sprudelt es aus ihm heraus: »Avid, du musst mir mehr über die Gewürze verraten!«

Der Koch geht auf seine Frage nicht ein. »Ich mich freue sehr, dass dir gut geht!«, sagt er, nachdem er ihn kurz, aber eindringlich taxiert hat. »Mach weiter so, alles mit Liebe.«

»Ich brauche ganz kurz deinen Rat«, sagt Hannes gehetzt.

»Nicht jetzt«, unterbricht ihn Avid, legt die Tüte mit dem Frühstück auf der Theke ab und begrüßt schon den Nächsten, der hinter Hannes steht. Er würdigt ihn keines Blickes mehr. Das ursprüngliche Unbehagen springt in Enttäuschung über.

Mit der flachen Handfläche schlägt sich Hannes auf die Stirn. Am liebsten würde er sich selbst ohrfeigen! Avid ist doch nur ein Koch, genau genommen nur eine Vertretung eines Kochs! Warum lässt er sich von diesem Mann herumkommandieren? Alles mit Liebe, äfft er ihn wütend in Gedanken nach. Warum ist es wichtig, was dieser merkwürdige Kauz sagt? Warum eigentlich ist seine Ablehnung so verletzend?

Mit aller Kraft reißt sich Hannes zusammen. Er wird sich jetzt auf das bevorstehende Meeting konzentrieren. Und Avid kann ihm gestohlen bleiben. Er wird heute die Kantine nicht nochmals betreten.

In der Nacht zu Freitag hat es geregnet. Vom Schnee ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Während Hannes auf dem Weg zur zweiten Etage jeweils drei Stufen auf einmal nimmt, lässt er nochmals den gestrigen Tag kurz Revue passieren. Die Besprechung verlief gut. Sein Vorgesetzter war von den Vorschlägen begeistert und versprach, sich für die Umsetzung der Pläne einzusetzen. Gelang es ihm, so überzeugend zu wirken, weil er für dieses Projekt brennt? Weil er die Leidenschaft wieder spürt? Fast wie damals als Student, der vorhatte, die Welt zu verändern? Das muss es sein. Das innere Feuer brennt wieder in ihm! Wie konnte das bloß in so einer kurzen Zeit passieren? Er ertappt sich dabei, dass er diesen Erfolg mit Avid teilen möchte. Seine Verärgerung ist längst verflogen.

Beschäftigt mit diesen Gedanken fällt es Hannes zunächst gar nicht auf, dass an diesem Morgen etwas anders ist. Erst als er die Kantine betritt, realisiert er eine merkwürdige Stille. Wo ist denn die brasilianische Musik?

»Hallo«, ruft er. »Avid?«

»Hallo«, antwortet eine weibliche Stimme. Eine stämmige Frau mit weißer Schürze kommt hinter der Theke hervor.

Suchend blickt sich Hannes um.

»Kann ich helfen?«

»Ich dachte, ich würde hier auf Avid treffen«, gibt er verunsichert von sich. »Den neuen Koch, Avid«, fügt er rasch hinzu.

»Avid arbeitet hier nicht mehr«, informiert ihn die Frau.

»Er ist nicht mehr hier?« Er hört, wie schrill seine eigene Stimme klingt.

Sie schüttelt den Kopf. »Helmut, der ursprüngliche Betreiber, hat die Kantine an mich übergeben. Allerdings hatte ich noch bis heute andere Verpflichtungen, sodass sein Freund Avid Pandeiro eingesprungen ist«, berichtet sie.

»Und er kommt heute gar nicht mehr?«

»Nein, leider nicht.«

Hannes fährt zusammen. Kurz und heftig, als hätte sie ihm eine Brennnessel ins Gesicht geschlagen. Er spürt eine tiefe Traurigkeit.

Auch die neue Kantinenbetreiberin macht eine traurige Miene. »Er ist wieder nach Brasilien zurück. Ich hätte diesen faszinierenden Mann sehr gerne kennengelernt. Ich habe ein Buch von ihm gelesen und war so begeistert.«

»Avid ist ein Autor?«

»Autor? Viel mehr als ein Autor! Er ist einer der bekanntesten südamerikanischen Schamanen. Ein Therapeut, ein wahrer Heiler«, schwärmt sie. »Er kann sogar die menschliche Aura lesen.« Sie beäugt ihn plötzlich argwöhnisch. »Sagen Sie bloß, Sie wussten das nicht?«

»Nein«, gibt Hannes zu. »Ich hielt ihn für einen Aushilfskoch.«

Die Frau schmunzelt. »Wie machte er sich eigentlich als Koch?«

»Hervorragend«, erwidert Hannes nachdenklich. »Er arbeitete mit großer Leidenschaft.« Auch er lächelt wieder. »Ich werde nie seine Brötchen mit doppelter Schicht Rührei vergessen«, murmelt er und bedauert sehr, dass er sich bei Avid nicht mehr bedanken kann.

Als Hannes am Ende des Arbeitstages an dem Pförtnerhäuschen vorbeigeht, hört er den Pförtner rufen und stöhnt innerlich auf. Er hat wahrlich keine Lust auf ein Gespräch mit diesem andauernd jammernden Mann. Egal, was kommt, wird er versuchen, Avids Lehre zu befolgen und die eigene Lebensenergie nicht mehr zu vergeuden.

»Herr Holm, hier ist ein großer Umschlag mit einem Brief für Sie!« Der Mann ist ihm nachgelaufen.

»Ein Brief?«, fragt Hannes irritiert. »Von wem?«

»Ich habe den Namen vergessen. Es war so ein Ausländer. Dunkelhäutig und merkwürdig gut gelaunt.«

Aufgeregt nimmt Hannes einen gelben dicken Umschlag entgegen.

»Danke«, presst er hervor und hat es plötzlich sehr eilig, das Firmengebäude zu verlassen.

Sobald er im Auto sitzt, öffnet er den Umschlag. Zwei prall gefüllte Säckchen kommen zum Vorschein. Daneben ein Kärtchen.

Gierig beginnt er zu lesen: Lieber Hannes. Hier habe ich für dich richtige Würze. Aber denke daran. Kraut nicht nur für Rührei gut. Auch Leben braucht richtige Würze! Gut gewürzt muss es sein. Und immer alles mit Liebe! Viele Grüße Avid Pandeiro.

Hannes schließt für einen Moment die Augen und spürt, wie ihn tiefe Dankbarkeit durchflutet. Durch Avid hat sein Leben eine Wendung bekommen.

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