Hanan Al Obaidat - Solange ich schreibe, lebe ich!

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Beim Entrümpeln des Elternhauses findet Hanan Al Obaidat 1998 einen Koffer mit 630 Briefen ihres Großvaters, die ihr Bild von den Großeltern radikal verändern. Alfons Stopp fühlte sich zunächst zum Mönch berufen, doch dann verliebte er sich und die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs rissen ihn mit sich. Auf Grundlage der intensiven Korrespondenz mit seiner Frau erleben wir die emotionale Achterbahnfahrt eines gläubigen, in der nationalsozialistischen Ideologie groß gewordenen Mannes, der mit Stolz in den Russlandfeldzug zieht und zum Schluss nur noch ums nackte Überleben kämpft.
Was waren die Motive, Ansichten und Hoffnungen der «normalen» Zeitgenossen? Wie änderte sich die Einstellung im Verlauf des Krieges? Hanan Al Obaidats Zusammenstellung der Briefe vermittelt intime Einblicke in die Gedankenwelt des Paars und in ein Stück Weltgeschichte.

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25. März 1943

[…] Dennoch hat nun das Schreiben einen ganz eigenartigen Reiz, weil das Heiratsthema so aktuell geworden ist. Ich habe in einem Brief an Deine Mutter gestern Deine Bedenken geäußert. Meine Ansicht neigt, wie gesagt, mehr zum Pro als zum Contra! Das kommt daher, weil ich mich mehr vom eigenen Triebe leiten lasse, mit dem aber in meinem Leben immer noch das Glück verbunden war, während Dich als Frau eine gewisse passive Aktivität, vielleicht auch noch ein bisschen Vernunft zur gegenteiligen Ansicht stimmt. Hab ich nicht recht? Ich kenne die Frauenpsyche u. rate Dir, mir die Entscheidung darüber zu lassen! […]

9. April 1943

[…] Wie eine Erlösung betrachte ich in Deinem Brief vom 3.4. das Zugeständnis, dass Du jeden Termin mir überlässt. […] Du kommst mir jetzt erst als richtige Frau vor, weil es doch für eine Frau nichts Schöneres gibt, als in entscheidenden Fragen Ja zu sagen zu dem, was der Mann in Rücksicht auf sie selbst zu unternehmen im Begriffe ist. […]

15. April 1943

[…] Und weisst Du, wie ich mir eine Frau vorstelle? So: Reserviert und doch bereit, klug und bescheiden, verlangend und zugleich abwehrend, von sich wegstossend und ganz herzlich anziehend, heiss und kalt zugleich. Erst in solchem Wechsel gedeiht der Reiz. Du hast vieles davon an Dir, ich weiss es. Du bist äusserlich sehr schön gebaut, vollkommene Harmonie sucht man aber überall anderswo vergebens. Ich hätte es Dir damals nicht angesehen, dass Du so kräftig und wiederstandsfähig wärest. Du bist ganz muckelig beieinander, wenn der Ausdruck gestattet ist. Du kannst ungeheuer feurig sein und mutig und dann wieder so innig, so selig-innig! Und küssen kannst du wie eine Meisterin. Am wohlsten habe ich mich immer gefühlt, wenn Du so langsam und erwartungsvoll zu mir gekrochen bist und mir verlockend in die Augen geschaut hast und dann mich an Dein liebes Herz gezogen hast, ganz fest. Du, das tut einem Manne wohl, der im Krieg steht und sonst jeden Trost abweisen muss. […]

27. April 1943

[…] Dass Du Dich nunmehr selbst so freust, erfüllt mich mit einer wahren Wonne. Gelt, Heiraten ist doch schön? Und soviel Tatkraft hast Du auf einmal! Schön! Wenn Du Dir auch noch nicht vorstellen kannst, dass es ernst werden soll, so bleibt es doch Tatsache der näheren Zukunft! Über das »Haupt« der Frau zu bestimmen, bleibt immer eine verdammte Pflicht des Mannes in solchen Angelegenheiten; aber ich habe es wenigstens mit der Rücksicht getan, dass ich Dich über jede Einzelheit orientierte und Deine Zustimmung conditionell einholte. Darum kannst Du mir auch nicht spöttischer Weise den Vorwurf machen, dass ich einfach brutalerweise über Dein »Haupt« bestimmt hätte. Du meintest es doch nur spöttisch, ja? […]

20. November 1943

[…] Ich freue mich deshalb immer wieder, liebste Frau, wenn ich aus deinem Munde stets aufs neue höre, daß du bei mir Schutz u. Hilfe suchst u. daß Du mir ganz und rückhaltslos Dich hingibst; dann erst merke ich so recht, daß ich Dein Mann und daß ich überhaupt Mann bin. […]

4. Januar 1945

[…] Es ist Sonntagabend. Ich sitze hier im Lazarett bei meinen Kameraden in Erwartung des Abendessens. Nachher wird Karten gespielt. Heute habe ich mich mit den Ausländern unterhalten über Frauen. Ich merkte dabei, daß die Frauen überall gleich sind; aber man kann nie auslernen. Eines fiel mir auf: Sämtliche Männer haben das Vertrauen in ihre Frauen verloren. Dies ist nun bei mir nicht der Fall. Ich glaube an deine Treue auch in Zeiten, wo Du untreu werden könntest. Und wenn nun mal unser Kind da ist, dann weiß ich, daß Du eine solche Liebe zu dem Kleinen hast, daß Du nie etwas anderes begehrst. Ich sehe Dich als glückliche Frau u. Mutter. […]

Über die Moral

Konfliktstoff für das Paar bot also vor allem die strenge religiöse Erziehung und Einstellung meines Großvaters, die durch seine Zeit im Orden wohl noch verschärft worden waren. Doch Helmi machte ihn offenbar auch auf Widersprüche in seinem Verhalten und seinen Ansichten aufmerksam. Wie z. B. das Thema des »außerehelichen Geschlechtsverkehrs«, das er entgegen der katholischen Lehre locker sah.

Interessant ist weiterhin seine Einstellung bezüglich des Bildes, das er in den Augen anderer abgeben würde – etwa im Falle einer vorehelichen Schwangerschaft Helmis. Er war offenbar bereit, es darauf ankommen zu lassen. Helmi war jedoch vollkommen gegen eine voreheliche Schwangerschaft. Offenbar war ihr die Meinung der Gesellschaft und ihr soziales »Standing« sehr wichtig. Das ist nur allzu verständlich, denn sie wäre von der Gesellschaft in weit höherem Maße geächtet worden als mein Großvater. Ob Alfons dieses Problem seiner angebeteten »Hummel« nicht wahrnahm oder einfach als unwichtig abtat, können wir seinen Schreiben nicht entnehmen. Jedenfalls setzte er sich auch in diesem Punkt einmal mehr anscheinend mühelos sowohl über die klaren religiösen Vorschriften als auch die gesellschaftlichen Konventionen hinweg, um seinen persönlichen Willen durchzusetzen.

Je nach persönlichem Standpunkt berief sich Alfons einmal auf die Religion, ein andermal verwarf er Regeln eben jener Religion eigenmächtig. Diese Diskrepanzen störten offenbar (nicht nur) Helmi.

24. November 1942

[…] Darf ich eine ganz kleine Kritik üben an meiner Hummel? Es wäre die, daß sie trotz religiösen Empfindens und taktvolle Hochschätzung aller Religiosität, doch ziemlich gleichgültig ist in der Ausübung. Dies bringe ich nicht fertig. Nimm mir meine Feststellung nicht übel! Du hast ja den besten Willen, von mir zu lernen, und dies genügt mir. […]

3. Januar 1943

[…] Helmi! Es ist doch nicht so schlimm, wenn die frühere Erziehung noch an mir haftet. […] Warum sollte ich sie mir abgewöhnen? Du weisst doch, wie frei ich sonst denke über diese Angelegenheit und wie unbeschwert von ihrer Moral ich im letzten Urlaub gehandelt habe. Aber das passt Dir scheinbar nicht ganz. Zum Totlachen ist das für mich. Die Frage allerdings, ob ich an meine Religion gedacht hätte, wo ich bei Dir war, ist zu intim – sie könnte genausogut in der Beichte an mich gerichtet werden – als dass ich sie beantworten könnte. Nur unendlich lachen muss ich jetzt. Verzeihe mir das, denn man soll doch nicht lachen, wenn die Frau verärgert ist! […] In die Enge würdest Du mich nie bringen, glaube mir! Dazu bin ich zu sehr Mann und weiss, wo ich die Frauen zu packen habe, um ihrer Herr zu werden und Selbstgeständnisse zu vermeiden. Ich will mich nicht rühmen, aber diese Art haben an mir auch schon Kameraden bewundert, allerdings nicht Frauen,

Abb 12 ab Brief vom 3 Januar 1943 sondern Kameraden gegenüber Sie sagen - фото 16 Abb 12 ab Brief vom 3 Januar 1943 sondern Kameraden gegenüber Sie sagen - фото 17

Abb. 12 a/b: Brief vom 3. Januar 1943.

sondern Kameraden gegenüber. Sie sagen immer: Dem Stopp kommt man doch nicht bei. Der hat so etwas, was einen direkt zwingt und er selbst ist bei aller Ruhe immer Sieger! […]

31. Januar 1943

[…] Im nächsten Urlaub sind wir uns nicht mehr so fremd wie das letzte Mal, da gibt es dann keinerlei Rücksichten mehr auf Etikette oder auf Mein und Dein, oder auf Angenehm und Unangenehm, da gibt es nur Harmonie. Du, ich bin ganz geschlagen, weil ich heute nicht bei Dir sein kann. Ein Gefühl habe ich, ich weiss selbst nicht welches. Alles verlangt nach Dir. Früher kannte ich das gar nicht. Und schön finde ich es nicht, wenn wir nur spielen miteinander, sondern wenn ich Dir wirklich ein Kind schenken würde. Alles andere ist so gekünstelt und so von Furcht und Gefahr umgeben. Aber erst mal ganz frei sein und dies noch legal, das finde ich als das Höchste. Wie denkst Du darüber? Wenn ich nicht noch Rücksicht nehmen müsste auf meinen Vater u. meine Mutter, so würde ich nicht im geringsten Bedenken hegen, Dich zur Mutter zu machen. Ich habe die Kinder unbändig gerne. […]

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