Hanan Al Obaidat - Solange ich schreibe, lebe ich!

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Beim Entrümpeln des Elternhauses findet Hanan Al Obaidat 1998 einen Koffer mit 630 Briefen ihres Großvaters, die ihr Bild von den Großeltern radikal verändern. Alfons Stopp fühlte sich zunächst zum Mönch berufen, doch dann verliebte er sich und die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs rissen ihn mit sich. Auf Grundlage der intensiven Korrespondenz mit seiner Frau erleben wir die emotionale Achterbahnfahrt eines gläubigen, in der nationalsozialistischen Ideologie groß gewordenen Mannes, der mit Stolz in den Russlandfeldzug zieht und zum Schluss nur noch ums nackte Überleben kämpft.
Was waren die Motive, Ansichten und Hoffnungen der «normalen» Zeitgenossen? Wie änderte sich die Einstellung im Verlauf des Krieges? Hanan Al Obaidats Zusammenstellung der Briefe vermittelt intime Einblicke in die Gedankenwelt des Paars und in ein Stück Weltgeschichte.

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Alfons und Helmi wuchsen in Ballweiler auf und waren Nachbarn. Bei den ältesten erhaltenen Briefen ab Dezember 1941 handelt es sich noch um eine lose Korrespondenz zwischen alten Jugendfreunden, obwohl er schon recht früh äußert, dass er sich ein intimeres Verhältnis mit Helmi wünscht. Helmi ist jedoch bereits vergeben. Trotzdem schreiben sich beide weiter. Alfons berichtet von einem magischen Moment im September 1942. In diesem Urlaub kamen sich die beiden offenbar näher und er gesteht ihr auf dem Rückweg zur Front seine Liebe.

Für meinen Großvater war es die erste Erfahrung mit einer Frau, das erste Verliebtsein. Die Briefe von September 1942 bis Juni 1943 sind dementsprechend voller sentimentaler Gefühlsäußerungen, naiven Vorstellungen über das Zusammensein und Gedanken an eine Heirat. Das letzte Thema war freilich knifflig, denn eigentlich erwarteten sowohl seine Eltern als auch der Orden, dass er nach dem Krieg in seinen alten Beruf als Mönch zurückkehren werde. Nachdem ihm und Helmi jedoch klar geworden war, dass sie ein Paar sein wollten, entschied er sich für seinen neuen Lebensweg und legte seine Zukunftswünsche seinen Eltern vorsichtig dar. Überraschenderweise erhielt er deren Zustimmung offenbar recht problemlos. Ab November 1942 kreisten folglich seine Gedanken nur noch um Verlobung sowie Heirat und im März 1943 beschloss er, Helmi kurzerhand im nächsten Urlaub im Juni zu heiraten. Helmi zögerte zunächst noch etwas, willigte jedoch schließlich ein, wohl aufgrund seines kontinuierlichen Drängens und seiner kühnen Argumente über die Vorzüge der Ehe.

Nach der Hochzeit wurden die Briefe ernster und auch kürzer. Alfons wurde in dieser Zeit mehrmals versetzt. In den Briefen ist zudem seine ständige Angst vor dem Tod selbst heute noch gut greifbar. Der Einsatz als Sanitäter an der Hauptkampflinie war in der Tat wahnsinnig gefährlich. Ungeschützt ständig zwischen den Frontlinien zu agieren, permanent mit den schlimmsten Leiden und den schlimmsten Ausgeburten des Krieges konfrontiert zu sein – seine Angst war mehr als berechtigt. Helmi war ihm in dieser Situation offenbar eine wichtige Stütze und wohl auch die größte Motivation, weiterzuleben.

Zugeständnisse

16. April 1942

[…] Nun habe ich den Vorsatz geschafft, Dir auch ausserplanmässige Briefe zu schreiben. So oft Du auch schreibst, so selten erachte ich Deine Post, weil ich nie genug bekomme. Es ist nun bald Wirklichkeit geworden, dass ich Tag und Nacht an Dich denken muss. Ist dies nicht ein krankhafter Zustand? Oder ist es vielmehr das natürliche Bedürfnis eines Menschen, der in den Bann der Liebe geraten ist. Ich weiß es nicht, sind es Deine Augen, Deine rosigen Wangen, ich weiss es nicht! […]

21. August 1942

[…] Wenn ich es offen gestehe, liebste Helmi, liebe ich Dich von innigstem Herzen. Möchtest Du mir nicht meine Liebe erwidern? Bei Tag und bei Nacht bin ich bei Dir, ganz ernst u. ehrlich. Und, wenn Du schreibst, daß bei Dir etwas Interessantes vorgefallen ist, so glaube ich in der Hoffnung nicht irre gehen zu müssen, daß wir beide doch letzten Endes zusammenfinden werden, oder meinst Du etwas anderes. Soviel kannst Du mir, Teuerste, doch sicherlich mitteilen. Helmi, ich liebe Dich u. ich möchte mich verzehren aus lauter Liebe zu Dir. Über unser Zukunftsbild plaudern wir dann im Urlaub. […]

25. August 1942

[…] Eigentlich habe ich heute nichts Neues mitzuteilen; aber nachdem ich fast die ganze Nacht schlaflos gewesen bin und immer wieder an Dich denken musste, widme ich Dir heute wieder ein paar Zeilen. Ich weiss, dass wir uns am besten verstehen. Oder ist es nicht so? O, ich möchte Dich jeden Tag umarmen und meine Lippen auf Deinen Mund pressen. Ich empfinde eine derart heftige Sehnsucht nach Dir, dass ich alles andere vergesse und dass mir die Arbeit oft keine Freude mehr macht, weil ich durch sie von Dir immer noch getrennt bin. Wie herrlich wäre es, wenn wir gegenseitig unsere Gefühle und Gedanken austauschen könnten und das Glück miteinander erjagen könnten, so oft sich die Gelegenheit dazu bieten würde! Am liebsten würde ich mich ganz verzehren in Liebe zu Dir. Was mich so anzieht ist Deine immerwährende Heiterkeit und gute Laune sowie Deine ständige Bereitschaft zur Freudenspende. Aus all Deinen Schreiben nehme ich diese Deine Züge wahr. Ich glaube, dass es gar nicht lange bedürfte, bis wir uns beide in den Armen liegen würden vor gegenseitigem Verlangen. Oder bist Du anderer Meinung, liebste Helmi? […]

Abb 6 ab Brief vom 25 August 1942 Sehnsucht In Hoffen und Bangen habe - фото 7 Abb 6 ab Brief vom 25 August 1942 Sehnsucht In Hoffen und Bangen habe - фото 8

Abb. 6 a/b: Brief vom 25. August 1942.

Sehnsucht

In Hoffen und Bangen habe ich dich gesucht,

Tränen der Liebe habe ich vergossen,

Tag und Nacht hab ich nicht geruht,

Bis ich endlich deine Liebe hab genossen.

Gedicht von Alfons

Seit seinem letzten Heimaturlaub im September 1942 waren Helmi und Alfons offiziell ein Paar. Offenbar lernten sie sich vor allem durch ihre Briefe immer näher kennen, tauschten sich über politische, philosophische und alltägliche Themen aus. Natürlich gab es manchmal Missverständnisse oder sogar Streit, doch es überwogen Liebe und Sehnsucht.

Abb 7 Fotografie der beiden frisch Verliebten Es scheint dass Alfons Helmi - фото 9

Abb. 7: Fotografie der beiden frisch Verliebten.

Es scheint, dass Alfons Helmi mit allen Mitteln beeindrucken wollte: Mit einem poetischen, schwärmerischen Stil suchte er, seine Eloquenz und Belesenheit zu demonstrieren. Interessanterweise verfasste er die ersten Briefe an Helmi mit der Schreibmaschine, die späteren jedoch handschriftlich. Er folgte damit Helmis Wunsch, die ihn darum bat, da sie auf sein Schriftbild neugierig war.

Ganz augenscheinlich war er in dieser Phase (noch) in der glücklichen Lage, mehrseitige Briefe schreiben zu können, weil er nicht direkt an der Front war. Dies wird sich später ändern. Die Länge der Briefe war geradezu eine Art Wettbewerb: Er drängte sie, möglichst viele Seiten zu schreiben, und zeigte sich einmal über einen »nur« sechsseitigen Brief enttäuscht. Helmi schien das Ganze wiederum nicht so ernst zu nehmen. Jedenfalls schrieb sie zum Bedauern von Alfons nicht täglich. Er gab jedoch nicht auf, sondern ›glänzte‹ darüber hinaus auch noch mit seinen Fähigkeiten in Stenografie und Sütterlin.

4. Oktober 1942

[…] Du hast heute auch frei und wahrscheinlich sehnst du Dich nach meiner Anwesenheit. Wie sollte es auch anders sein, da wir beide uns doch so lieb haben. Im einzelnen lasse ich oft die schlaflosen Nachtstunden mit ihren beglückenden Erinnerungen an meinem Geiste vorüberziehen und geniesse sie wenigstens ideell nocheinmal. Sie haben mit ihren Eindrücken so tief in mein Innerstes eingegriffen, dass ich trotz aller moralischen Einwände, z. B. der Kirche, ausrufen möchte: Wie kann denn Küssen Sünde sein?! Keine Reue habe ich bis jetzt noch empfunden, im Gegenteil. Ich betrachte ja alles Schöne und Beglückende als eine Gabe Gottes, der alles geschaffen hat und den Menschen, die Krone der Schöpfung, an seiner Schönheit und Güte teilnehmen lässt. Und in Dir erblicke ich dasjenige Geschöpf, dessen Liebe und Zugetanheit speziell mir gelten soll. Sind das nicht herrliche Gedanken! Ich meinerseits empfand bei jeder Berührung deines Körpers und bei jedem dieser Berührung folgenden Reizreflexe eine solche Wonne, dass ich mich als der Glücklichste fühlte und pries. Vor allem zuckt es noch jetzt in mir, wenn ich an Deine liebevolle Hingabe denke und die Zärtlichkeit, mit welcher Du mich umfangen hast. […] Heute am Sonntag, wo man mehr Zeit hat zum Überlegen und Erwägen, ist die Sehnsucht nach Deinem Herzen in mir besonders lebendig. Fesseln könnte ich Dich, drücken möchte ich Dich, an mich bannen wollte ich Dich. Du ahnst es nicht, wie weit ich denke von der Liebe, wie sehr ich sie hochschätze und für wie befruchtend ich sie halte für das ganze menschliche Leben. […]

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