Hanan Al Obaidat - Solange ich schreibe, lebe ich!

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Beim Entrümpeln des Elternhauses findet Hanan Al Obaidat 1998 einen Koffer mit 630 Briefen ihres Großvaters, die ihr Bild von den Großeltern radikal verändern. Alfons Stopp fühlte sich zunächst zum Mönch berufen, doch dann verliebte er sich und die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs rissen ihn mit sich. Auf Grundlage der intensiven Korrespondenz mit seiner Frau erleben wir die emotionale Achterbahnfahrt eines gläubigen, in der nationalsozialistischen Ideologie groß gewordenen Mannes, der mit Stolz in den Russlandfeldzug zieht und zum Schluss nur noch ums nackte Überleben kämpft.
Was waren die Motive, Ansichten und Hoffnungen der «normalen» Zeitgenossen? Wie änderte sich die Einstellung im Verlauf des Krieges? Hanan Al Obaidats Zusammenstellung der Briefe vermittelt intime Einblicke in die Gedankenwelt des Paars und in ein Stück Weltgeschichte.

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Alfons besuchte das Gymnasium in Zweibrücken, anschließend machte er in Burghausen 1938 das Abitur, das Baccalauréat. Nach dem Abitur trat er dem Kapuzinerorden in Laufen bei. Im April 1938 wurde er sechs Monate lang für den Reichsarbeitsdienst rekrutiert. Im Oktober 1938 kehrte er zum Kapuzinerorden zurück und begann mit dem Studium der Theologie an der theologischen Fakultät in Eichstätt. Am 12. Dezember 1939 trat Alfons in die Wehrmacht ein. Alle drei Brüder dienten schließlich an der Ostfront.

Wilhelmine Hurth wurde am 30. Juli 1922 in Blieskastel geboren und war ein Nachbarskind der Familie Stopp. Ihr Vater, Wilhelm Hurth, war ebenfalls Grubenarbeiter und starb an Lungenkrebs als Helmi und ihre jüngere Schwester Rosel noch klein waren. Im Jahr 1937 begann Helmi ihre Ausbildung als Kontoristin einer pharmazeutischen Firma in Karlsruhe. Die Firma zog später in den beliebten Ferien- und Kurort Oberstdorf in Bayern. Dort lebte meine Großmutter zur Zeit der Korrespondenz mit Alfons, genoss für einige Zeit neben ihrer Arbeit das Skilaufen, die Cafés und die Kinoabende.

Abb 1 Alfons als junger Mann Abb 2 Helmi als junge Frau Die Beziehung - фото 3

Abb. 1: Alfons als junger Mann.

Abb 2 Helmi als junge Frau Die Beziehung meiner beiden Großeltern begann - фото 4

Abb. 2: Helmi als junge Frau.

Die Beziehung meiner beiden Großeltern begann zunächst mit einer losen Korrespondenz unter Jugendfreunden Ende 1941. Bei einem Heimaturlaub verliebten sich Alfons und Helmi ineinander – das war der Grundstein ihrer gemeinsamen Geschichte. Und so fing alles an …

1Das gesamte Briefcorpus wird von der Autorin bei Bedarf der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Anfragen bitte an den Verlag.

2Ertle, Heidemarie (Hrsg.): »Gestern war ein sehr schwerer Tag für uns hier in St. Ingbert.« Das Kriegstagebuch von Ruth Schier (St. Ingbert 2020).

3Elss-Seringhaus, Cathrin: »Ein toter Vater wird zum späten Glück seiner Tochter.« In: Saarbrücker Zeitung vom 29.1.2021, S. B 4.

I. Die Liebe

Ein Mann aus dem Kloster zum Kommiß gekommen

Der sich nun eine Frau genommen

Sie habe schlanke Beine und trage kurze Röcke

Sie sei jung und zart,

habe es ihm infolge dieser Eigenschaften angetan

Aus einer Weihnachtsfeierrede, 24.12.1943

Abb 3 u 4 Alfons als Mönch und als Soldat letzteres vom 3011940 Dieses - фото 5

Abb. 3 u. 4: Alfons als Mönch und als Soldat (letzteres vom 30.1.1940).

Dieses Gedicht über Alfons wurde von einem Kollegen vor seiner Einheit anlässlich der Weihnachtsfeier 1943 als Teil des Programmes vorgetragen und zeichnet seinen ungewöhnlichen Lebensweg vom angehenden Mönch zum Soldaten und Ehemann nach. Alfons’ klerikale Vergangenheit erweckte bei seinen Kameraden offensichtlich Neugier und Interesse. Sie zollten ihm Respekt, manche machten sich aber natürlich auch lustig, nicht zuletzt, da er Helmi offenbar jeden Tag Briefe schrieb. Fast allen Menschen gegenüber, die er neu kennenlernte, verschwieg er zunächst seine Vergangenheit als Mönch, wohl aus Angst in ein bestimmtes, ihm unerwünschtes Licht gerückt zu werden. Vor allem auch, um nicht als unerfahren gegenüber Frauen zu wirken. Denn das beliebteste Thema unter den Landsern waren die Frauen.

Seinen Kollegen berichtete er immer wieder über Helmi, wie stolz er auf ihr Aussehen war, über ihren Charakter, ihre Berufstätigkeit, ihren Fleiß, ihre Liebenswürdigkeit. Er nannte sie in den Briefen »Hummel«, weil sie stets brummend und furchtlos ihre Meinung vertrete. Weiterhin hat er sie als offen, gemütstief, mit viel Wissen (Brief vom 31.3.1943), aber auch als schnippisch, energisch, herausfordernd, hingebungsvoll und reserviert (Brief vom 27.10.1943) beschrieben. Sie könne kochen, flicken, waschen, stopfen, Ordnung halten, sei selbstständig und geistig gewandt (Brief vom 3.11.1943). Sie liebe ihre Unabhängigkeit von den Verwandten (Brief vom 17.1.1944) sowie das Weite (Brief vom 30.7.1943). Helmi sei eine Frau von Charakter (Brief vom 3.10.1942). Ihre klugen Augen und ihre schönen Beine auf den Fotos hielten ihn gebannt. Außerdem liebe sie die Kunst, das Theater (Brief vom 14.1.1942). In ihrem Beruf sei sie »schmissig« (Brief vom 14.1.1942).

Abb 5 Helmi im März 1943 Alfons charakterisierte sich selbst als jemanden - фото 6

Abb. 5: Helmi im März 1943.

Alfons charakterisierte sich selbst als jemanden, der die Tiefe liebe (Brief vom 25.10.1942) und das Hohe suche (Brief vom 20.11.1942). Er strebe nach höherer Wahrheit (Brief vom 8.7.1943). Er wolle kein »totes Vermögen« (Brief vom 27.4.1943), glaube nicht an Macht und Reichtum, sondern an Glück und Geborgenheit in sich selbst (Brief vom 1.10.1943); er sagte von sich, er sei ein Verächter der Materie, solange sie nicht dem Ideellen diene (Brief vom 9.11.1943). Er möchte in einer Stadt leben, weil dies seinen geistigen und seelischen Bedürfnissen entspreche (Brief vom 31.10.1943) und er Menschen hasse, die für geistige Sachen nichts übrighätten (Brief vom 26.4.1944). Er verstehe es, zu gehorchen (Brief vom 20.11.1942), denke universell, nehme Rücksicht, könne aber auch brutal sein, wenn das Recht mit Füßen getreten werde. Er sei beliebt, weil er zur rechten Zeit entscheiden könne (Brief vom 15.4.1943). Und vor allem sei er gläubig (Brief vom 30.7.1943).

Anfangs sind die Briefe gespickt mit lateinischen, griechischen und französischen Sprüchen und Zitaten. Eitel und überheblich erteilte er Helmi den Rat, beim Lesen der Briefe ein Lexikon zur Hand zu nehmen (Brief vom 12.8.1942). Er ließ ihr sogar tatsächlich eine französische Grammatik schicken (Brief vom 10.2.1943) und forderte sie auf, Französisch zu lernen.

Die Briefe aus dieser Zeit sind schwärmerisch und bildhaft geschrieben, setzen aber in der Tat eine Menge an Hintergrundwissen voraus. Als Leser:in gewinnt man den Eindruck, Alfons verfüge über ein übergroßes Selbstbewusstsein mit einem Hang zur Überheblichkeit, z. B. wenn er auf dem Weg zur Hauptkampflinie (HKL) nachts im kalten LKW robusten Berliner Landsern zwei Stunden lang einen Vortrag über die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens und des Alkoholkonsums hielt.

15. April 1943

[…] Ich habe, wenn ich mich selbst lobe, meinen Geschwistern voraus, dass ich universal denke und nicht umweltbedingt. Ich weiss auf alles Rücksicht zu nehmen, so weit es irgendwie geht, aber ich kann auch energisch sein bis zur Brutalität, wenn das Recht mit Füssen getreten wird, oder gegen Menschen, die den Frieden mit aller Gewalt zu stören suchen. Ich bin innerlich selbst gefestigt und kann auf mich selbst vertrauen und bin deshalb auch – wie ich hoffe – berechtigt, meine Frau zu führen und auf den Händen zu tragen, wenn es sein muss und zu verteidigen bis zum letzten. Du wirst von mir überall als die Idealperson proklamiert, ob Du es bist oder nicht, nur weil solche Taktik allein Vorurteile und etwaige Fehlerbezichtigungen zu interminieren imstande ist. Man darf den Leuten die Mäuler nicht aufreissen, sondern muss sie oft beschwichtigen um des Friedens willen. Die Dümmsten sind ja doch immer die Frechsten. Wenn du willst, Helmi, wollen wir mit Verwandten gar nichts gemein haben. Mir ist das sehr recht. Ich will Dich nur allein besitzen. Du wirst sehen, dass Du nicht wild zu werden brauchst, weil ich mich durch Geschwister oder Eltern beeinflussen liesse, sondern ich werde selbst wild, wenn sie mich nur beeinflussen wollen. Du kennst meinen Widerspruchsgeist noch nicht. […] Diese Alleswisser haben in allem Erfahrung und wenn es darauf ankommt, stelle ich sie alle in den Schatten. […] Sie sagen auch den Leuten immer die Meinung, wenn Du sie reden hörst. Wenn Du aber selbst Zeuge ihrer Debatten bist, sind sie Allerweltsjasager. O, Helmi, ich bin mir meiner Sache so sicher, dass ich gar keine Bange habe, Du könntest nur einmal mit mir unzufrieden sein. Ich kenne die Menschen, wenn ich ihnen auch nicht immer die Wahrheit sage. Bei meinen Kameraden bin ich sehr beliebt, weil ich zur rechten Zeit entscheiden kann. Sonst bin ich sehr taktvoll und übersehe gerne Fehler, um die grosse Linie zu bewahren. […]

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