Hanan Al Obaidat - Solange ich schreibe, lebe ich!

Здесь есть возможность читать онлайн «Hanan Al Obaidat - Solange ich schreibe, lebe ich!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Solange ich schreibe, lebe ich!: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Solange ich schreibe, lebe ich!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Beim Entrümpeln des Elternhauses findet Hanan Al Obaidat 1998 einen Koffer mit 630 Briefen ihres Großvaters, die ihr Bild von den Großeltern radikal verändern. Alfons Stopp fühlte sich zunächst zum Mönch berufen, doch dann verliebte er sich und die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs rissen ihn mit sich. Auf Grundlage der intensiven Korrespondenz mit seiner Frau erleben wir die emotionale Achterbahnfahrt eines gläubigen, in der nationalsozialistischen Ideologie groß gewordenen Mannes, der mit Stolz in den Russlandfeldzug zieht und zum Schluss nur noch ums nackte Überleben kämpft.
Was waren die Motive, Ansichten und Hoffnungen der «normalen» Zeitgenossen? Wie änderte sich die Einstellung im Verlauf des Krieges? Hanan Al Obaidats Zusammenstellung der Briefe vermittelt intime Einblicke in die Gedankenwelt des Paars und in ein Stück Weltgeschichte.

Solange ich schreibe, lebe ich! — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Solange ich schreibe, lebe ich!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

25. April 1943

[…] Sagen möchte ich dir heute auf alle Fälle, daß ich so glücklich noch gar nie war wie heute! Hoch wie der Himmel u. tief wie das Meer ist meine Liebe zu dir! Und ich muß immer wieder meinem Gott die Ehre geben, daß er mir Dich so gnädig geschenkt hat. […] Du erfüllst mich nach ihm ganz. Bin ich nicht der liebste Mann? Ohnmächtig würdest Du u. hilflos an meiner Brust sinken, würdest Du die Tiefe meiner Liebe greifbar verspüren. Mächtig und kraftvoll sie u. freigebig bis zur Selbstaufopferung. Mehr kann ich nicht! Ich weiß aber, weil ich es verspüre, daß Dein Herz in nicht geringer Liebe pocht u. Du mich so glücklich machen willst, wie es ein Menschenkind in Deiner Reife nur fertig bringt. […]

Die Rolle von Mann und Frau

Alfons Vorstellungen darüber, wie eine Frau fühlt, wie sie ihre Aufgaben als Ehefrau und ihre Stellung in der Gesellschaft ausfüllt, waren vor allem von der katholischen Kirche geprägt und entsprachen den allgemeinen Vorstellungen der damaligen Zeit. Sie wirken für uns freilich vielfach befremdlich, übergriffig und egomanisch. So war Alfons etwa der festen Auffassung, dass der Mann alleiniger Herr im Haus sei und seine Frau sich ihm grundsätzlich unterordnen müsse. Es sei die wichtigste Aufgabe der Frau, dem Mann zu dienen und ihn zu unterhalten. Sie solle sodann Pfunde ansetzen, denn dies sei für den glücklichen Verlauf einer Schwangerschaft wichtig. Außerdem galt das in dieser Zeit und Gesellschaft als ein sichtbares Zeichen dafür, dass eine Frau in der Ehe glücklich sei. Er hatte klare Vorstellungen über die Eigenschaften einer »richtigen Frau« und glaubte die Frauenpsyche zu kennen.

Ob oder inwieweit Helmi seine Meinungen teilte, können wir leider nicht wissen, da er sich in seinen Briefen hierzu nicht direkt äußerte. Immerhin beschreibt er sie als eine »feurige« Natur mit einer starken eigenen Meinung, wobei seine Erfahrungen zumindest auch auf ihrem Briefwechsel fußen dürften. Und so gehe ich davon aus, dass sie wohl in ihren Antworten auf seine Briefe auch »feurig« und »stark« ihre Meinung vertreten haben wird.

Aber sie gab seinen Wünschen doch auch nach – etwa hinsichtlich seiner Gewichtsvorstellung. Denn sie schickte ihm von sich Bilder, welche eine Gewichtszunahme dokumentierten und über die er sich sehr freute.

Es steht uns zwar nicht zu, diese überholte Sichtweise zu verurteilen, denn auch unser Verhalten wird mit großer zeitlicher Distanz und objektiver Sicht gewiss in vielen Aspekten fragwürdig erscheinen. Dennoch habe ich mich beim Lesen dieser Passagen immer wieder bei dem Wunsch ertappt: »Oma, lass dir das nicht gefallen!«

19. Oktober 1942

[…] Du schilderst in Deinem Schreiben Dein zukünftiges Familienleben. Aber ich versichere Dir, daß es ganz anders wird als Du es Dir heute vorstellst, wenn ich Dein Mann werde. Sonntags, da geht’s zuerst in die Kirche u. zwar ohne Frühstück – lache nicht!! Anschließend folgt letzteres. Dann suchen wir nach Möglichkeit und Laune die Natur auf. Erst dann kann die Muse beginnen. Du wirst bald gewahr werden, wenn Du ganz mir gehörst, daß ein Leben mit Schwung und Rhythmus viel schöner und gesünder ist als eines in Lässigkeit u. Trägheit u. noch dazu ohne Ideale. Auf Sport lege ich viel Wert; ich selbst rage auch beim Militär durch meine Sportsliebe unter den Kameraden hervor. Ich sehe schon, daß ich an Dir noch meißeln muß. Nehme es mir aber bitte nicht übel; Du kennst mich doch – einen Moralisten möchte ich denn doch nicht abgeben. Vielmehr werde ich Dich mit sanfter Gewalt zu dem erziehen, wofür ich schwärme. Schließlich muß der Mann doch die Oberhand behalten. Dies muß der Frau zur rechten Zeit gesagt werden – ich sage es Dir jetzt, wo Du dieses Thema angeschnitten hast. […]

14. November 1942

[…] Das Alleinbestimmungsrecht für die Anzahl unserer zukünftigen Kinder behalte ich als Mann mir vor, ebenso die Improvisation, getrennt zu schlafen. Wer wem folgt und Zimmer wechselt, bestimme ich, verstanden? […]

18. November 1942

[…] Hoffentlich bekommen wir auch einmal gesunde Kinder! Ich würde Dir raten, jetzt schon alles zu tun und zu unterlassen, was der Gesundheit unserer Familie nützlich und schädlich sein kann. Verbohre Dich nicht zu sehr in Arbeit und Bücher, geniesse die frische Luft und härte Dich ab! Vernünftiger Sport kann nicht schaden. […]

19. November 1942

[…] Also hinsichtlich Päckchen könnt Ihr, Du und Deine Mutter es halten, wie Ihr wollt, mir ist alles recht. Frauen sollen schließlich ihren Haushalt versehen und tun, was sie für gut finden, Männer machen dafür Geschichte u. beherrschen das öffentliche Leben. […]

22. November 1942

[…] Deinem Alfons geht es immer noch gut. Heute ist er allerdings sehr abgespannt und möchte jetzt den Trost seiner Hummel geniessen. So muss es doch sein; dass der Mann durch seine Frau nach angestrengter Arbeit eine Ablenkung erfährt. Drum möchte ich gar keine Frau heiraten aus dem gleichen Fach und mit geistiger Überlegenheit. Doch entschuldige, in anderer Hinsicht bist Du mir wieder weit überlegen! […]

10. Dezember 1942

[…] Nachdem ich in meiner Jugend so streng gehalten war und weiss, was eine Frau oft ausstehen muss, wenn ihr Mann unerträglich wird, habe ich mir zum Prinzip gemacht, nie mit meiner Frau zu schelten, sondern sie mit sanfter Gewalt an mich zu ziehen, falls sie aus der Rolle zu fallen droht. Ich finde es geradezu jovial, wenn ein Mann seine Frau beschimpft oder gar schlägt. Das heisst nun aber nicht, Helmi, dass der See immer ruht. »Dass die Wogen sich senken und heben, das ist ja eben des Meeres leben!« 11 Aber sei versichert, alle Handel machen wir im Bett aus! Ausserdem bin ich kein vollkommener Mann, der auf den Rat seiner Frau verzichten müsste. Du hast ein paar Untugenden an mir schon festgestellt, wie ich merke, ich sag nur nicht, welche. […] Helmi, Du lebst unter lauter Quälgeistern, wie ich merke. Hältst Du denn das aus? Mensch, bei solchen hysterischen Frauenzimmern würdemir manchmal schon auch der Geduldfaden reissen. Und falls meine Hummel Neigung zu Hysterie hatte, würde ich ihr von vornherein raten, mir nie so etwas zu zeigen. Ich liebe immer die Kraft und die Freude. Zerfahrenheit ist immer ein Symptom des Nichtswissens oder Nichtkönnens, verbunden mit einem gewissen Grad von Schwachsinn oder Intelligenzmangel. Wie schön ist doch ein wenigstens nach aussen hin beherrschter Charakter! […]

Abb 11 ac Dreiseitiger Brief vom 4 Januar 1943 übersc - фото 13 Abb 11 ac Dreiseitiger Brief vom 4 Januar 1943 überschrieben mit - фото 14 Abb 11 ac Dreiseitiger Brief vom 4 Januar 1943 überschrieben mit - фото 15

Abb. 11 a–c: Dreiseitiger Brief vom 4. Januar 1943 – überschrieben mit: »Goldige, süsse Frau!«

4. Januar 1943

Goldige, süsse Frau!

[…] Ehrlich gesagt, hat es mir immer gut gefallen im letzten Urlaub, dass Du immer sehr sauber warst. Von einer Frau muss man als Mann sowas auch immer erwarten können, meine ich. Wie freudig-ungeduldig Du am hl. Abend gewesen sein magst, kann ich mir leicht illustrieren. Du hast ja an allem eine kindliche Freude. Ich bedaure das Gegenteil an mir. Eine Frau muss aber schliesslich mit ihrer Wärme und guten Launen den leidgeprüften Mann immer hochreissen, sonst ist sie keine richtige Frau. […]

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Solange ich schreibe, lebe ich!»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Solange ich schreibe, lebe ich!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Solange ich schreibe, lebe ich!»

Обсуждение, отзывы о книге «Solange ich schreibe, lebe ich!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x