Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders

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Müssen Mädchen erst zur Frau erzogen werden? Sind Männer Produkte einer patriarchalen Ideologie? Ist die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung unserer Gesellschaft? Oder umgekehrt: Sind wir willenlose Sklaven unserer Chromosomen und Hormone? Kaum ein Thema ist ähnlich anfällig für Fiktionen und Vorurteile, Regulierungseifer und Denkverbote. Die Autorin, durch ihren wissenschaftlichen Werdegang einer interdisziplinären Sichtweise verpflichtet, analysiert die aktuelle Befundlage zur Frage der Geschlechtsunterschiede aus einer Synopse kulturwissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer und evolutionsbiologischer Perspektiven und bringt dabei brisante Themen der Genderproblematik vertieft zur Sprache.
Für die 5. Auflage wurde das Standardwerk insgesamt neu überarbeitet.

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Die Autorengruppe um Ethan Zell hat sich der Hypothese der Geschlechterähnlichkeit ebenfalls angenommen und alle Meta-Analysen (s. Kasten »Meta-Analyse«) zum Thema Geschlechtsunterschiede zusammengefasst. Sie kommt zum Ergebnis, dass über alle Bereiche hinweg durchaus Geschlechtsunterschiede vorhanden sind (Zell et al., 2015). In neueren Arbeiten erkennt Hyde auch an, dass die Bereiche in denen Geschlechtsunterschiede auftreten doch zahlreicher sind, als sie anfangs angenommen hat,

»Die Hypothese der Geschlechterähnlichkeit lässt Ausnahmen zu der generellen Regel zu: Diese Ausnahmen sind […] mentale Rotation, die Persönlichkeitsdimension Liebenswürdigkeit/Tender Mindedness, Sensation Seeking, Interesse an Dingen und Menschen, körperliche Aggression, einige Bereiche der Sexualität (Masturbation und Konsum von Pornographie) und Einstellung zu unverbindlichem Sex.« (Hyde, 2014, S. 392)

Da Hyde weitere Bereiche ausspart, in denen Geschlechtsunterschiede bekannt sind, beispielsweise beim kindlichen Spiel ( картинка 10 Kap. 8), wird die Liste der vermeintlichen Ausnahmen in Zukunft wohl noch länger werden.

Meta-Analyse

Verfahren, um mehrere unabhängige Untersuchungen zur selben Fragestellung, also z. B. zu Geschlechtsunterschieden, zu vergleichen. Dabei wird zunächst die Effektstärke d bestimmt, indem man die Mittelwertdifferenz eines Merkmals der beiden Geschlechtergruppen durch die Standardabweichung teilt, die ein Maß für die Breite der Streuung dieses Merkmals ist. »Standard« und »Abweichung« sind hier rein statistische und nicht etwa wertende Begriffe. Man verfährt also gemäß folgender Formel:

Der weibliche Mittelwert m wwird dabei immer vom männlichen abgezogen Positive - фото 11

Der weibliche Mittelwert m wwird dabei immer vom männlichen abgezogen. Positive d-Werte weisen auf eine männliche, negative auf eine weibliche Überlegenheit hin. Große Mittelwertdifferenzen und kleine Standardabweichungen ergeben große Effektstärken, die Geschlechtsunterschiede treten also deutlich hervor. Nach derzeitiger Konvention gilt ein d von 0,2 als geringer, von 0,5 als mittlerer und ab 0,8 als großer Unterschied. Bei der Meta-Analyse werden die Effektstärken der einzelnen Studien üblicherweise entsprechend der Größe der Stichproben gewichtet.

Nun ist es, ähnlich wie bei Maccoby und Jacklin, das ausdrückliche Anliegen der Autorin, die Gleichheit der Geschlechter zu betonen. Auf diese Weise hofft sie, die Diskriminierung zu unterbinden und zu verhindern, dass die Betroffenen selbst an die Geschlechtsunterschiede glauben und sich in ihrem Verhalten entsprechend einrichten. So ehrenwert diese Absichten sein mögen, wir werden uns im Folgenden doch etwas kritischer mit einer solchen Vorgehensweise auseinandersetzen müssen.

1Beispielsweise im Terman-Miles-Test of Masculinity and Femininity, 1936

2 Der Wunsch nach Veränderung

2.1 Sozialisierte Geschlechtsunterschiede

Die Weise, in der Maccoby und Jacklin und die übrigen genannten Autoren zunächst argumentierten, wie auch die neuerdings vertretene Stoßrichtung von Hyde sind beispielhaft für eine von zwei verbreiteten Haltungen zur Frage, wie die Diskriminierung von Frauen abgebaut werden könne: Man versucht nachzuweisen, dass die üblicherweise angenommenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern entweder überhaupt nicht existieren oder so geringfügig sind, dass man sie vernachlässigen kann. Nur auf diese Weise – so der Glaube – könne man ungerechtfertigte Vorurteile entmachten und damit der Diskriminierung ihre Basis entziehen.

Verbreiteter ist eine zweite Position. Deren Vertreter gehen nicht so weit, Geschlechtsunterschiede herunterzuspielen oder ganz zu leugnen. Sie akzeptieren, dass sich Männer und Frauen in allerlei Hinsicht voneinander unterscheiden, haben jedoch eine dezidierte Meinung bezüglich der Ursache dieses Effektes. Die nämlich wird selbstverständlich allein in einer nach Geschlechtsrollen differenzierenden Sozialisation gesehen, und die dabei vermittelten Normen gelten ebenso selbstverständlich als rein kulturell gesetzt.

Da solche Unterschiede regelmäßig zu Lasten der Frauen gehen, müsse man, um endlich Chancengleichheit zu erreichen, Jungen und Mädchen konsequent geschlechtsneutral erziehen und dafür sorgen, dass die traditionelle Rollenteilung einer egalitären Gleichverteilung der Aufgaben Platz mache. Letzteres scheint freilich nicht ganz leicht realisierbar zu sein, denn die anfängliche Euphorie, mit der entsprechende Maßnahmen auch politisch durchgesetzt wurden, hat inzwischen einen Dämpfer erhalten. Zwar haben diese Bemühungen durchaus Erfolge zu verzeichnen: Mädchen schneiden in der Schule besser ab, sind an den Universitäten in vielen Fächern in der Überzahl, machen berufliche Karriere und werden sogar Bundeskanzlerin. Andererseits sind die Erwartungen aber auch vielfach nicht erfüllt worden: Frauen sind in Führungspositionen immer noch erheblich unterrepräsentiert und verdienen nach wie vor weniger als Männer.

Die jungen Generationen sind immer noch weit davon entfernt, das neue Gleichheitsideal zu verkörpern. Sie legen zwar vielleicht entsprechende Bekenntnisse ab, in ihrem Lebensstil bleibt vieles aber noch immer den alten Vorstellungen verhaftet. Frauen rackern sich nach wie vor in der Familienarbeit ab, auch wenn sie voll berufstätig sind, und Männer sind nur zu einem verschwindend geringen Prozentsatz bereit, die Rolle des Hausmannes zu übernehmen. Auch bei den deutschen Youtube-Stars bestehen Geschlechtsunterschiede hartnäckig fort: Youtuberinnen beschäftigen sich hauptsächlich mit Schminken und ihren Hobbys Basteln, Nähen und Kochen. Die Feministin Elisabeth Furtwängler, die die Youtube-Studie gemeinsam mit ihrer Mutter Maria in Auftrag gegeben hatte, stellte konsterniert fest:

»Die Studienergebnisse haben uns vor eine Reihe von Fragen gestellt, auf die wir als Feministinnen zunächst keine Antwort haben: Warum sind die erfolgreichen Akteur*innen in den neuen sozialen Medien, ausgerechnet die mit den rückwärtsgewandt erscheinenden Geschlechtsrollen und wie können wir eine größere Vielfalt sichtbar machen?« (MaLisa, 2019, S. 3)

Diese Rückschläge werden wie eh und je mit gesellschaftlichen Bedingungen erklärt, die in der Tat in mancher Hinsicht keineswegs ideal sind, was beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexiblere Arbeitszeitregelungen oder durch das ausreichende Angebot einer qualitativ hochwertigen außerhäuslichen Kinderbetreuung betrifft. Allerdings sollte man sich mit dieser Erklärung nicht zufriedengeben. Es stellt sich nämlich die Frage, ob das Vorgehen, mit dem man die Veränderungen herbeiführen wollte, der Vielschichtigkeit des Problems angemessen war.

2.2 Kinderläden

Eindeutige Evidenz, dass erzieherische Gleichbehandlung nicht notwendigerweise zum angestrebten Effekt führt, ergab sich unbeabsichtigt aus einem großangelegten Quasi-Experiment mit Kindern im Vorschulalter. Im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung hatten sich einschlägig engagierte Eltern zusammengetan und in leerstehenden Läden antiautoritäre Kindergärten eingerichtet, für die sich die Bezeichnung »Kinderläden« einbürgerte. Ziel war es, Vorschulkinder gemeinsam aufwachsen zu lassen und dabei bestimmte – von der Tradition abweichende – Erziehungsideale zu realisieren. Zu diesen zählten in erster Linie eine repressionsfreie Erziehung und die Förderung der Selbstregulation innerhalb der Gruppe. Die Erzieher sollten also möglichst wenig eingreifen. Die Formen der Konfliktbewältigung, bei denen es keine Opfer geben sollte, waren zu fördern, Kooperation und Solidarität standen im Vordergrund. Und nicht zuletzt wollte man eben auch auf die Einübung von Geschlechtsrollen verzichten, in der Hoffnung, dass dies von selbst zur Angleichung der Geschlechter führen werde.

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