Entgiftung: Neueste Erkenntnisse von Darmexperten aus aller Welt
von
Günter Stein
Entgiftung: Neueste Erkenntnisse von Darmexperten aus aller Welt
Entgiften heißt, dass man etwas Giftiges, also Ungesundes im Körper hat, das man loswerden möchte. Das kann sich auf das Gewebe, das Blut oder den Darm beziehen. Es ist eine innere Reinigung, die mit einem unbelasteten Körper und strahlendem Äußeren belohnt wird.
Gerade der Darm steht im Fokus einer Entgiftung. Denn im Dickdarm entstehen alte (manchmal auch sehr alte) Schichten abgelagerter Schlacken, die vor sich hinfaulen und Giftstoffe produzieren. Daneben kann der Dickdarm auch noch andere Giftstoffe enthalten:
Zu viele schlechte und nicht genug gute Bakterien
Bestimmte giftige Bakterien wie E. coli oder C. difficile
Toxische Substanzen, die bei der Zersetzung unverdauter Fleischreste und anderer Eiweißprodukte entstehen
Chemische Gifte aus Medikamenten, Pestiziden, Umweltverschmutzung oder giftigen Haushaltschemikalien.
Experten sind sich einig, dass eine Ansammlung giftiger Abfallstoffe im Dickdarm übelriechende Gase, Blähungen, Bauchschmerzen, Depressionen, Kopfschmerzen und andere gesundheitliche Probleme mit sich bringen können.
Sie glauben ferner, dass eine chronische Verstopfung, eine versteckte Verstopfung, Giftstoffe und abgelagerte Abfallprodukte im Laufe der Jahre zu Divertikulitis (entzündliche Dickdarmerkrankung), Polypen, Hämorrhoiden und sogar Diabetes, Dick- und Mastdarmkrebs führen können.
Gesunder Darm – gesunder Körper
Daher erfahren Sie in diesem Bericht von Darmexperten aus aller Welt, wie Sie Ihren Darm reinigen und sauber halten können.
Mein Arzt spricht nie mit mir über meinen Darm
Warum hat Ihr Arzt noch nie mit Ihnen über eine Darmentgiftung gesprochen? Darmgesundheit wird im Medizinstudium nicht unterrichtet. Doch die Reinigung des Darms zur Entfernung alter, faulender Schlacken ist ein Bestandteil jahrtausendealter Gesundheitspraktiken . Ärzte lernen, Medikamente zu verabreichen und Operationen durchzuführen, um Krankheiten zu behandeln. Was Sie damit therapieren, sind die Symptome, nicht die Ursache: Ein kranker Darm. Denn die meisten Ärzte wissen nicht, wie man den Darm entgiftet – und viele sind sich des Problems gar nicht bewusst!
Dass eine schlechte Ernährung und eine ungesunde Lebensführung zu Krankheiten führen können, liegt auf der Hand. Wenn Sie sich z. B. nicht gesund ernähren oder ausreichend bewegen, nicht genug Wasser trinken und Ihren Darm reinigen kann dies zu Krankheiten führen. Der Arzt ist nicht immer die beste Informationsquelle, wenn es um Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Kräuter und andere Gesundheitspraktiken geht. Dazu fehlt ihnen einfach das entsprechende Training – und das nötige Wissen.
Der Tod liegt im Darm (Paraceslus) – umgekehrt ist er Quelle von Vitalität und Gesundheit
Ärzte sind mitunter etwas skeptisch und vorsichtig in Bezug auf Gesundheitsbereiche, in denen sie sich nicht auskennen. Manchmal führt diese Skepsis dazu, dass sie nicht auf der Grundlage von Fakten urteilen, sondern auf der Grundlage ihrer persönlichen Ansichten. Ein Historiker, der sich mich dem Thema Verstopfung aus medizinischer Sichtweise beschäftigt hat, beschreibt die Reaktion vieler Ärzte auf das Thema Darmreinigung wie folgt (Whorton, 2000):
„Die abfälligen Kommentare in Bezug auf [Darmreinigung] – die keine Seltenheit waren – stellen eine emotionale Überlagerung der objektiven, medizinischen Beurteilung in Bezug auf die Spülung dar.“ Spülung ist ein anderer Begriff für die Reinigung des Dickdarms unter Verwendung von Wasser.
Da ein sauberer Darm für die Gesundheit außerordentlich wichtig ist, sollte man die Tatsachen kennen. Erst wenn Sie die Fakten kennen, können sie eine informierte Wahl darüber treffen, was für Ihre Gesundheit am besten ist.
Medizinische Mythen zur Darmreinigung auf dem Prüfstand
Mythos Nr. 1. Auch drei Stuhlgänge pro Woche sind in manchen Fällen noch normal (Rome-Kriterien = Methode zur Diagnose von funktionellen Störungen des menschlichen Verdauungsapparates). Ein täglicher Stuhlgang ist nicht unbedingt notwendig.
Fakt.Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Menschen mit nur drei Stuhlgängen pro Woche gesund bleiben. Eine von Gastroenterologen in Dänemark durchgeführte Studie ergab, dass 80 % der Untersuchten trotz täglichen Stuhlgangs unter „versteckter Verstopfung“, festsitzenden Fäkalien, Blähungen, Bauchschmerzen und Druckempfindlichkeit litten (Raahave, 2004).
Mythos Nr. 2Verstopfung verursacht keine Krankheiten. Sie ist lästig, aber nicht schlimm.
Fakt.Mehrere Studien haben bereits auf einen bedeutenden Zusammenhang zwischen Verstopfung und kolorektalem Krebs (d. h. Dick- oder Mastdarmkrebs) hingewiesen (Jacobs, 1998; Watanabe, 2004).
Eine Verstopfung kann akut oder versteckt eintreten
Mythos Nr. 3.Das Konzept der Darmvergiftung wurde durch wissenschaftliche Beweise widerlegt (Ernst, 1997).
Fakt.Falsch. Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die das Konzept der Darmvergiftung widerlegt hat. Es liegen wissenschaftliche Beweise vor, die zeigen, dass eine Beschädigung des Darms sowie der Übergang von Giftstoffen in die Darmschleimhaut zu Immundefiziten und Gewebezerstörung führen kann (Swank und Dietch, 1996). Verschiedene toxische Substanzen können vom Dickdarm aufgenommen werden (Richards, 2005). Unverdautes Eiweiß produziert Giftstoffe (Jensen 1999).
Mythos Nr 4.Die Colon-Hydro-Therapie (Darmspülung) ist keine wirksame Methode zur Darmreinigung und mit einem hohen Risiko schwerer Nebenwirkungen verbunden (Ernst, 1997). Colon-Hydro-Therapeuten sind schlicht und einfach „Quacksalber“.
Fakt.In einer prospektiven, randomisierten Doppelblindstudie an über 150 Personen wurde ein Vergleich zwischen der Colon-Hydro-Therapie und zwei gängigen Abführmitteln, die zur Darmreinigung als Vorbereitung zur Darmspiegelung eingesetzt werden, angestellt. Die Colon-Hydro-Therapie wurde sowohl von Ärzten als auch von Patienten besser beurteilt (Fiorito, 2006). Colon-Hydro-Therapien werden von qualifizierten Fachkräften durchgeführt und sind mit einem geringen bis unerheblichen Risiko verbunden (Richards, 2005).
Mythos Nr 5.Es gibt keinen Beweis dafür, dass Verstopfungen Vergiftungssymptome hervorrufen.
Fakt.Bei einer wissenschaftlichen Studie freiwilliger Teilnehmer, die selbst eine Verstopfung herbeiführten, wurden nach vier Tagen folgende Symptome festgestellt: belegte Zunge, auffällig schlechter Mundgeruch, Soor (Pilzinfektion), Appetitlosigkeit, mentale Trägheit, Depression, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, Unausgeruhtheit nach dem Aufwachen und Kopfschmerzen. Beeinträchtigt waren auch die Reaktionszeit des Nervensystems sowie Grundstoffwechsel, Blutzucker und Geschwindigkeit der Muskelermüdung. Eine Reinigung des Dickdarms anhand eines Einlaufs führte zu einer Normalisierung sämtliche Symptome (Donaldson, 1922).
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