Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders

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Müssen Mädchen erst zur Frau erzogen werden? Sind Männer Produkte einer patriarchalen Ideologie? Ist die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung unserer Gesellschaft? Oder umgekehrt: Sind wir willenlose Sklaven unserer Chromosomen und Hormone? Kaum ein Thema ist ähnlich anfällig für Fiktionen und Vorurteile, Regulierungseifer und Denkverbote. Die Autorin, durch ihren wissenschaftlichen Werdegang einer interdisziplinären Sichtweise verpflichtet, analysiert die aktuelle Befundlage zur Frage der Geschlechtsunterschiede aus einer Synopse kulturwissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer und evolutionsbiologischer Perspektiven und bringt dabei brisante Themen der Genderproblematik vertieft zur Sprache.
Für die 5. Auflage wurde das Standardwerk insgesamt neu überarbeitet.

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Diese Position wurde aber auf die Dauer unhaltbar. Es fanden sich zwar Merkmale, die ein Großteil der Frauen als typisch für sich reklamierte; die Männer fühlten sich dann aber keineswegs durch das Gegenteil dieser Eigenschaft adäquat charakterisiert, sondern besetzten mehr oder minder unbefangen die gesamte Bandbreite von »trifft auf mich genau zu« bis »trifft überhaupt nicht zu«, mit einer natürlichen Häufung im Bereich mittlerer Ausprägung. Entsprechendes galt für typisch männliche Merkmale.

Abb 11 Eindimensionale Skala Daraus ließ sich nur der Schluss ziehen dass - фото 4

Abb. 1.1: Eindimensionale Skala

Daraus ließ sich nur der Schluss ziehen, dass Maskulinität und Femininität unabhängige Merkmalsgruppen sind, die sich nicht strikt widersprechen, sondern kombiniert werden können. Statt einer einzigen hat man demnach zwei Achsen zu unterscheiden, deren eine durch die Pole »männlich-unmännlich«, die andere durch »weiblich-unweiblich« zu charakterisieren sind. Ursprünglich wurde angenommen, dass diese Achsen völlig unabhängig voneinander sind, was dann graphisch durch ihre orthogonale Anordnung auszudrücken wäre. Inzwischen hat sich gezeigt, dass zwar keine Identität, aber wohl doch eine gewisse Verwandtschaft zwischen weiblich und unmännlich einerseits, männlich und unweiblich andererseits besteht, so dass die Achsen heute meist in obliquer Anordnung dargestellt werden ( Abb 12 Reinisch et al 1991 Abb 12 Zweidimensionale Skala Auch in - фото 5 Abb. 1.2; Reinisch et al., 1991).

Abb 12 Zweidimensionale Skala Auch in diesem Falle hat man statt einer - фото 6

Abb. 1.2: Zweidimensionale Skala

Auch in diesem Falle hat man statt einer bipolaren eine Vier-Felder-Anordnung. Personen rangieren nur noch dann als »feminin«, wenn sie viele feminine Merkmale und zugleich niedrige Werte in Maskulinität aufweisen. Entsprechendes gilt spiegelbildlich für die Zuweisung zur Gruppe »maskulin«. Zusätzlich gibt es nun noch Personen, die sich in Bezug auf sowohl Maskulinität als auch Femininität unternormal einschätzen. Diese werden meist, nicht sehr treffend, als »undifferenziert« bezeichnet; niemand interessiert sich sonderlich für sie. Das Gegenteil gilt für die letzte Gruppe, die laut Selbstbeurteilung sowohl typisch männliche als auch typisch weibliche Merkmale in sich vereint. Diese wird nach einem Vorschlag von Sandra Bem als »androgyn« bezeichnet (Bem, 1974) und in sie wurde anfangs die Hoffnung gelegt, zukünftig als Standard psychischer Gesundheit zu gelten. Um nicht neue Geschlechterrollen zu entwerfen, ging Bem bald einen Schritt weiter und postulierte, das Ideal der Androgynie sei nicht auf einzelne Individuen, sondern auf die ganze Gesellschaft anzuwenden (Bem, 1981). Nur so könne sie vom Diktat der Geschlechterrollen befreit werden.

Bem arbeitete mit einem Geschlechtsrolleninventar, das jeweils 20 eher männliche, eher weibliche und eher geschlechtsneutrale Merkmale enthielt ( картинка 7 Tab. 1.2). Die Probanden hatten sich selbst auf einer siebenstufigen Skala einzuschätzen, die von »nicht oder nahezu nie zutreffend« bis zu »immer oder fast immer zutreffend« reichte.

Tab. 1.2: Beispiele aus dem Geschlechtsrolleninventar von Bem

eher zu Männern passendzu beiden Geschlechtern passendeher zu Frauen passend - фото 8

eher zu Männern passendzu beiden Geschlechtern passendeher zu Frauen passend

Spence (Spence et al., 1974) konzipierte ungefähr um die gleiche Zeit ebenfalls einen ähnlichen Fragebogen zur Messung geschlechtsspezifischer Merkmale. Sie unterschied nur zwei Skalen, die sie mit den Symbolen F und M belegte. Zusätzlich versuchte sie die beiden Klassen auch noch inhaltlich zu identifizieren, und zwar die maskuline Skala durch das Stichwort »Instrumentalität«, die feminine durch »Expressivität«. Diese Charakterisierung entspricht aber wohl mehr dem Bedürfnis, eine einigermaßen politisch korrekte, d. h. wertfreie, Etikettierung zu finden, als dass sie wirklich als inhaltlich adäquat überzeugt.

Tab. 1.3: Beispiele aus dem Geschlechtsrolleninventar von Spence

MSkala InstrumentalitätFSkala Expressivität Die Bedeutung dieser Studien - фото 9

M-Skala (Instrumentalität)F-Skala (Expressivität)

Die Bedeutung dieser Studien wird vornehmlich darin gesehen, dass sie durch einen eleganten Kunstgriff erlauben, den Kuchen gleichsam zu essen und zu behalten: Auf der einen Seite wird die im Volksmund unausrottbar verwurzelte Unterscheidung »typisch weiblicher« von »typisch männlichen« Eigenschaften aufgegriffen und beibehalten, auf der anderen aber von der schicksalhaften Bindung an das biologische Geschlecht gelöst. Wenn eine Person von Genetik und Anatomie her eine Frau ist, braucht sie deshalb noch längst nicht auch psychologisch feminin zu sein; ihr steht das ganze allgemeinmenschliche Wertspektrum offen. Wieso jene Merkmale aber überhaupt noch als »feminin« und »maskulin« apostrophiert werden, wieso man nicht wirklich konsequent nur noch etwa von »Instrumentalität« und »Expressivität« spricht, entzieht sich dann leicht der weiteren Reflexion.

1.4 Die Studie von Maccoby und Jacklin

Wie steht es nun aber wirklich mit der Verteilung »femininer« und »maskuliner« Eigenschaften auf die beiden Personengruppen, die wir im vorwissenschaftlichen Sprachgebrauch als »Mädchen« und »Jungen«, als »Frauen« und Männer« zu unterscheiden pflegen? Werden die in den Stereotypen zum Ausdruck gebrachten Differenzen wirklich nur herbeigeredet, so dass ihre terminologische Abkoppelung vom biologischen Geschlecht oder – wie im Falle der oben erwähnten Studentin – die strikte Weigerung, sie überhaupt beim Namen zu nennen, schon ausreichen könnte, um sie aus der Welt zu schaffen? Sind sie einfach nichts anderes als Vorurteile, die es endlich auszuräumen gilt?

Viele sind noch heute davon überzeugt, dass das in der Tat so ist. Die Annahme, dass die Geschlechter sich in Wirklichkeit überhaupt nicht unterscheiden, wird so selbstverständlich für zutreffend gehalten, dass man es gar nicht für notwendig hält, ihre Richtigkeit nachzuweisen. Sie wird vielmehr als das behandelt, was die Statistiker eine Nullhypothese nennen (s. Kasten).

Nullhypothesen

Wenn man dreimal hintereinander eine Sechs würfelt, muss das nicht heißen, dass der Würfel präpariert ist. Wenn also ein Forscher glaubt, irgendeinen interessanten, dem bisher verbindlichen Wissensstand widersprechenden Zusammenhang entdeckt zu haben, so muss er zunächst statistisch prüfen, ob der beobachtete Effekt nicht auch rein zufällig hätte zustande kommen können. Er muss, wie man es ausdrückt, eine Arbeitshypothese (»Der Würfel ist präpariert«) gegen die Nullhypothese (»Der Würfel ist normal«) prüfen. Das Verfahren ist asymmetrisch: Die Arbeitshypothese muss man sichern, die Nullhypothese widerlegen. Die Arbeitshypothese trägt also die Beweislast.

Das bedeutet: Wenn jemand behauptet, Unterschiede im Verhalten und Erleben von Frauen und Männern existierten nur im Volksglauben oder gar in der Fantasie von Ideologen und Chauvinisten, während in Wirklichkeit doch alle Menschen gleich angelegt seien, dann darf er dies solange tun, bis irgendwer ihn unausweichlich widerlegt, während die These, Frauen seien anders als Männer, und dies womöglich auch noch von Natur aus, die volle Beweislast zu tragen hat. Offenbar wird es als »sparsamer« empfunden, Geschlechtsunterschiede zu leugnen, als sie zu akzeptieren. Die Berechtigung zu dieser asymmetrischen Betrachtungsweise wird freilich so gut wie nie reflektiert.

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