Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders

Здесь есть возможность читать онлайн «Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Von Natur aus anders: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Von Natur aus anders»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Müssen Mädchen erst zur Frau erzogen werden? Sind Männer Produkte einer patriarchalen Ideologie? Ist die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung unserer Gesellschaft? Oder umgekehrt: Sind wir willenlose Sklaven unserer Chromosomen und Hormone? Kaum ein Thema ist ähnlich anfällig für Fiktionen und Vorurteile, Regulierungseifer und Denkverbote. Die Autorin, durch ihren wissenschaftlichen Werdegang einer interdisziplinären Sichtweise verpflichtet, analysiert die aktuelle Befundlage zur Frage der Geschlechtsunterschiede aus einer Synopse kulturwissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer und evolutionsbiologischer Perspektiven und bringt dabei brisante Themen der Genderproblematik vertieft zur Sprache.
Für die 5. Auflage wurde das Standardwerk insgesamt neu überarbeitet.

Von Natur aus anders — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Von Natur aus anders», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eleanor Maccoby und Carolin Jacklin von der Stanford University, die immer noch zu den prominentesten Gewährsleuten in der Frage der Geschlechtsunterschiede zählen, gingen in ihrem Buch »The psychology of sex differences« ebenfalls von der gerade formulierten Nullhypothese aus und prüften nach, ob die empirische Befundlage an irgendwelchen Stellen dazu nötigen würde, sie zu verwerfen. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass »viele populäre Überzeugungen über die psychologische Eigenart der beiden Geschlechter erwiesenermaßen eine geringe oder überhaupt keine Grundlage haben. Die Ursache, warum solche Mythen dennoch aufrechterhalten werden, liegt darin, dass Stereotype eine so machtvolle Wirkung haben« (Maccoby & Jacklin, 1974, S. 355, Übersetzung von D. B.-K.).

Die beiden Autorinnen haben etwa 1.600 empirische Arbeiten aus allen erdenklichen Gebieten der Psychologie daraufhin analysiert, ob männliche und weibliche Versuchspersonen dabei irgendwie abweichende Resultate erzielt hatten. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Unterschiede in lediglich vier Bereichen angenommen werden müssten. Drei davon betreffen den kognitiven Stil:

Männer hätten bessere Fähigkeiten im mathematischen Denken und in der visuell-räumlichen Vorstellung, während das weibliche Geschlecht eher sprachbegabt sei.

Auf dem emotionalen Sektor gäbe es überhaupt nur einen belegbaren Unterschied, nämlich in der Aggressivität. Alle übrigen üblicherweise postulierten Unterschiede dagegen seien ohne empirische Basis.

Als Resultat ihrer Studie sahen sich Maccoby und Jacklin in ihrer Vermutung bestätigt, Stereotype seien nicht viel mehr als willkürliche Setzungen der Gesellschaft, die ihre Durchschlagskraft lediglich der Tatsache verdanken, dass sie von Generation zu Generation weitergegeben und insbesondere von den Männern bereitwillig immer wieder aufgegriffen werden, um die eigene Vorherrschaft zu sichern. Als engagierte Feministinnen folgerten die Autorinnen weiter, ein Abbau der Diskriminierung sei am ehesten dadurch einzuleiten, dass man die Stereotype als das entlarve, was sie eigentlich sind, nämlich »Mythen« ohne Wahrheitsgehalt.

Das passt zunächst gut zu der Feststellung, dass die gängigen Stereotype wenig geeignet waren, den Studierenden zu wirklich qualifizierten Urteilen zu verhelfen. Aber ganz so einfach ist es auch wieder nicht.

1.5 Feinschlägige Nuancen

Das Bild sieht nämlich anders aus, wenn man einige Zusatzerfahrungen mitberücksichtigt, die sich in unserer Arbeit inzwischen eingestellt hatten. So zeigt sich etwa, dass die Trefferquote erheblich ansteigt, wenn die Beurteiler über mehr Erfahrung mit der betreffenden Altersgruppe verfügen.

In einer Studie an unserem Institut hatte eine Studentin den Auftrag, die Verhaltensweisen 16-monatiger Kinder beiderlei Geschlechts, die auf Video aufgenommen waren, genau zu analysieren. Die Kinder trugen einheitlich neutrale Kleidung, und Namensnennungen sowie sonstige Hinweise auf das Geschlecht waren auf den Videobändern gelöscht. Die Studentin konnte also nicht wissen, ob es sich bei einem Kind um einen Jungen oder um ein Mädchen handelte; vorgefasste Meinungen über Geschlechtsunterschiede hätten die Auswertung daher nicht beeinflussen sollen.

Dennoch stellte sich heraus, dass es der Untersucherin gar nicht möglich war, keine Mutmaßungen über das Geschlecht der Kinder anzustellen. Wir ließen sie, eher der Vollständigkeit halber, nach Abschluss der Auswertung ihre diesbezüglichen Einschätzungen notieren. Und diese erwiesen sich dann ausnahmslos als zutreffend – die Studentin hatte sich nicht bei einem einzigen der 25 Kinder im Geschlecht getäuscht!

Es muss also bereits in diesem Alter Differenzierungen geben, die dem Experten eine zuverlässige Zuordnung ermöglichen, auch wenn die üblichen Stereotype vielleicht nicht zutreffen. Bei den Verhaltensunterschieden, die sich dann bei der Auswertung dieser Studie objektiv herausstellten, handelte es sich weder um die von Maccoby und Jacklin konstatierten Abweichungen in den kognitiven Stilen – diese manifestieren sich erst viel später im Verhalten –, noch lag es daran, dass die Jungen jetzt schon »aggressiver« waren als die Mädchen. Es handelte sich vielmehr um feinschlägige Unterschiede in der Art und Weise, wie die Babys mit Spielsachen umgingen, wie sie diese manipulierten und untersuchten und wofür sie sich besonders interessierten. Auch in der Interaktion mit der Mutter und in der Reaktion auf eine kurzfristige Trennung von ihr unterschieden sich die Geschlechter.

Wir werden auf diese Ergebnisse noch genauer zu sprechen kommen und haben hier nur auf sie verwiesen, um deutlich zu machen, dass Maccoby und Jacklin in ihrer zugegebenermaßen anerkennenswerten Absicht, Vorurteile abzubauen, offensichtlich über das Ziel hinausgeschossen sind.

1.6 Methodische Probleme

Zu derselben Ansicht war Jeanne Block, eine Kollegin der genannten Autorinnen, bereits im Jahre 1976 gekommen, als sie das Buch von Maccoby und Jacklin bald nach seinem Erscheinen einer Revision unterzog. Sie analysierte das darin zugrunde gelegte Material ein zweites Mal und kam zu recht deutlich abweichenden Befunden (Block, 1976).

Vor allem machte sie auf methodische Schwachpunkte des Buches aufmerksam. Ein großer Prozentsatz der von Maccoby und Jacklin berücksichtigten Arbeiten hatte gar nicht primär die Frage nach Geschlechterunterschieden zum Thema gehabt. Die Autoren dieser Arbeiten waren im Gegenteil sogar ausdrücklich daran interessiert gewesen, möglichst nicht auf solche zu stoßen, und zwar gar nicht unbedingt aus Gründen der politischen Korrektheit, sondern einfach deshalb, weil sie dann die Probanden nach Geschlecht getrennt auswerten hätten müssen. Dies hätte die Suche nach statistischer Signifikanz in den Ergebnissen deutlich erschwert.

Statistische Signifikanz ist ein mathematischer Ausdruck für die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis einer empirischen Untersuchung durch Zufall zustande gekommen ist. Sie hängt wesentlich von der Größe der Stichprobe ab (s. Kasten »Statistische Signifikanz«).

In den von Maccoby und Jacklin untersuchten Fällen wiesen nun oft genug Mädchen und Jungen durchaus nicht identische Werte auf. Diese hatten aber wegen der zu kleinen Stichprobengröße nicht statistische Signifikanz erreicht. Im Text der Veröffentlichung wurde dies dann als »keine Unterschiede« verzeichnet. Bloße Tendenzen blieben unerwähnt. Wenn nun aber in mehreren Untersuchungen, die unabhängig voneinander demselben Thema gewidmet sind, überall dieselbe Tendenz auftauchte, dann ist es unwahrscheinlich, dass diese Übereinstimmung zufällig zustande gekommen sind.

Gravierender ist allerdings Blocks Feststellung, dass Maccoby und Jacklin eine Reihe von Untersuchungen zwar angeführt, bei der statistischen Gesamtevaluation dann aber überhaupt nicht berücksichtigt haben; man hatte sie offensichtlich vergessen. Dabei handelte es sich nun ausgerechnet um Befunde, die weitere Geschlechtsunterschiede gerade auch im motivational-emotionalen Bereich eindeutig belegten, nämlich höhere Explorativität, dominanteres Verhalten und stärkeres Selbstvertrauen bei Jungen und erhöhte Ängstlichkeit, Neigung zu Gehorsam und größere Nähe im persönlichen Kontakt bei Mädchen.

Statistische Signifikanz

Wenn in einer empirischen Untersuchung, sagen wir, zwölf von 20 Jungen, aber nur neun von 20 Mädchen eine bestimmte Leistung erbrachten, so erlaubt dieses Ergebnis für sich noch nicht die Behauptung, es bestehe ein Geschlechtsunterschied. Es könnte immer noch leicht durch Zufall zustande gekommen sein; es ist nicht »statistisch signifikant«. Wenn jedoch von jedem Geschlecht die zehnfache Zahl, also je 200 Kinder, an dem Versuch teilgenommen und dann 120 Jungen und 90 Mädchen positiv abgeschnitten hätten, so wäre ein zufälliges Zustandekommen des Ergebnisses so unwahrscheinlich, dass man es ernst nehmen müsste.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Von Natur aus anders»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Von Natur aus anders» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Von Natur aus anders»

Обсуждение, отзывы о книге «Von Natur aus anders» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x