Doris Bischof-Köhler - Von Natur aus anders

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Müssen Mädchen erst zur Frau erzogen werden? Sind Männer Produkte einer patriarchalen Ideologie? Ist die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung unserer Gesellschaft? Oder umgekehrt: Sind wir willenlose Sklaven unserer Chromosomen und Hormone? Kaum ein Thema ist ähnlich anfällig für Fiktionen und Vorurteile, Regulierungseifer und Denkverbote. Die Autorin, durch ihren wissenschaftlichen Werdegang einer interdisziplinären Sichtweise verpflichtet, analysiert die aktuelle Befundlage zur Frage der Geschlechtsunterschiede aus einer Synopse kulturwissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer und evolutionsbiologischer Perspektiven und bringt dabei brisante Themen der Genderproblematik vertieft zur Sprache.
Für die 5. Auflage wurde das Standardwerk insgesamt neu überarbeitet.

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Tatsächlich überschätzt der Test zur Geschlechtskonstanz den Entwicklungsstand eher, als dass er ihn unterschätzt, denn die Begründungen der jüngeren Kinder, die vereinzelt richtig antworten, können häufig als »pseudokonstant« beschrieben werden (z. B. Emmerich et al., 1977). Beispielsweise verweisen die jüngeren Kinder darauf, dass der Junge, der ein Kleid trägt, immer noch ein Jungengesicht habe, und nicht darauf, dass ein Geschlechtswechsel prinzipiell unmöglich sei. In eigenen Untersuchungen fiel auch auf, dass die jüngeren Vorschulkinder teils mit Unbehagen reagierten, wenn sie gefragt wurden, ob sie selbst das Geschlecht wechseln könnten, wenn sie die Kleidung des anderen Geschlechts anziehen würden. Ein beinahe Vierjähriger kanzelte beispielsweise den Studienleiter mit der Bemerkung ab, dass er schließlich ein Junge und kein Mädchen sein möchte und sich damit doch diese Fragen erübrigt hätten. Ein Wechsel des Geschlechts wurde also durchaus als möglich angesehen, allein die Willenskraft verhinderte vermeintlich Schlimmeres (s. auch Ruble et al., 2007).

7 Stereotype und Geschlechtsrollenverhalten

7.1 Die ersten Geschlechtsstereotypen

Mit der richtigen Benennung des Geschlechts bei sich selbst und anderen ist nach Kohlberg der Grund gelegt, auf dem sich Wissen über Geschlechtlichkeit weiterentwickeln kann. Dieses Wissen kumuliert schließlich in der Ausbildung von Stereotypen, die dann nach seiner Ansicht wiederum die Ursache dafür abgeben, dass Kinder sich die entsprechenden Verhaltensstile aneignen, die sie allerdings – wie er meint – erst mit dem Einsetzen der Geschlechtskonstanz als verbindlich ansehen (Kohlberg, 1966).

Geschlechtsbezogene Eindrücke sammelt das kleine Kind schon, bevor es Jungen und Mädchen, Männer und Frauen richtig zu benennen vermag. Diese sehen verschieden aus, verhalten sich verschieden, haben unterschiedliche Aufgaben und Vorlieben. Babys sind bereits im ersten Lebensjahr differenziert genug, um solche Unterschiede zu spüren. Wie bereits ausgeführt, reagieren sie schon mit sechs Monaten anders auf Männer- als auf Frauenstimmen und können mit einem Jahr die visuelle Erscheinung der richtigen Stimmlage zuordnen. Es erscheint durchaus plausibel, dass solche Feststellungen nicht nur dazu verhelfen, die Geschlechter richtig zu bezeichnen, sondern auch die Grundlage für die Stereotypenbildung abgeben. Hierfür spricht auch, dass nicht, wie Kohlberg annahm, als erstes das eigene Geschlecht benannt wird, sondern das der anderen, und zwar bei Erwachsenen, bei denen ja in der Tat die Rollenunterschiede am prägnantesten hervortreten und die daher auch die beste Anschauungsgrundlage für die Stereotypisierung abgeben.

Wie eine Untersuchung in den USA zeigte, nehmen bereits Kinder, die nicht viel älter als zwei Jahre sind, erste Rollenzuweisungen vor (Kuhn et al., 1978). Die Autoren legten ihrer Befragung Stereotype zugrunde, wie sie sich bei Erwachsenen über Erwachsene und Kinder ausgebildet haben. Den Kindern wurden Bilder von bestimmten Situationen sowie eine dazu passende Aussage präsentiert. Zur Abbildung einer Küchenszene wurde beispielsweise gefragt, welche Puppe wohl sage »Ich helfe gern der Mutter kochen«. Das Kind konnte zwischen einer männlichen und einer weiblichen Puppe wählen und diejenige, die zu der Aussage passte, auf das Bild legen. In Bezug auf Erwachsenentätigkeiten lautete eine Aufgabe etwa: »Welche Puppe sagt eher ›Ich würde gern ein Flugzeug steuern‹«?

Abbildung 7.1 zeigt, was für Ansichten über Mädchen (links) und Jungen (rechts) dabei geäußert wurden, jeweils von Seiten der Mädchen (oben), der Jungen (unten) oder von beiden gemeinsam (Mitte) ( картинка 28 Abb. 7.1).

Etwas weniger reichhaltig waren die Meinungen der Kinder über die zukünftigen Rollen als Erwachsene. Beide Geschlechter fanden, dass man als Mann ein Boss werde und den Rasen mähe. Die Jungen allein meinten, man werde Gouverneur, Doktor oder Pilot. Den Frauen schrieben Jungen und Mädchen gleichermaßen zu, dass sie das Haus sauber machten und dass der Beruf der Krankenschwester und der Lehrerin zu ihnen passe. Mädchen erwähnten hier noch, dass es den Frauen zukomme, die Babys zu versorgen, während Jungen dies in Bezug auf das Kochen erwarteten.

Ein interessantes Teilergebnis betraf schließlich die nicht geschlechtsstereotyp bewerteten Merkmale. Hierzu zählten Ball spielen, sich dreckig machen, Angst haben, der Anführer oder der Erste sein sowie die Eigenschaften stark, höflich, ordentlich, ruhig, schlau. Auch die Bereitschaft, leicht aufzugeben, schrieben die Kinder keinem der Geschlechter zu.

Abb 71 Stereotype Ansichten von Kindern über Kinder und Erwachsene - фото 29

Abb. 7.1: Stereotype Ansichten von Kindern über Kinder und Erwachsene

Interessanterweise gaben die jüngeren Kinder, also die erst Zweijährigen, ausschließlich Stereotype zu Erwachsenentätigkeiten an; Gleichaltrige wurden dagegen erst ab etwa dreieinhalb Jahren durch die Brille des Vorurteils gesehen. Eine Untersuchung von Weinraub und Mitarbeitern bestätigt diesen Befund (Weinraub et al., 1984). Dabei wurden Bilder von geschlechtstypischen Erwachsenenhandlungen (z. B. Briefträger, Automonteur) und Objekten (Kleider, Waschmaschine, Staubsauger, Kochherd etc.) gezeigt sowie von typischen Spielsachen (z. B. Zementmischer, Rennauto, Babypuppe, Puppenwagen, Babyutensilien), die jeweils in entsprechend gekennzeichnete Schachteln geordnet werden mussten. Erwachsenentätigkeiten wurden hier bereits von 26-Monatigen entsprechend den gängigen Stereotypen zugeordnet. Dagegen zeigte sich in Bezug auf Spielsachen erst ab dem Alter von zweieinhalb Jahren – und dort zunächst nur bei einigen wenigen Kindern – eine geschlechtstypische Zuordnung. Erst die Dreijährigen verfügten in der Mehrzahl über die entsprechenden Kenntnisse. Das Ergebnis korrespondiert gut mit dem Befund, dass Kinder das Geschlecht bei Erwachsenen früher richtig bestimmen als bei Gleichaltrigen.

7.2 Abwertung und Aufwertung

Wenn wir nun die Stereotypisierung unter dem Wertaspekt betrachten, so fällt auf, dass Urteile, die nur von einem Geschlecht geäußert werden, eher negative Attribute des anderen und positive des eigenen Geschlechts betreffen. Dagegen beziehen sich Ansichten, die geteilt werden, auf eher wertneutrale Eigenschaften. Es lässt sich also bereits im Alter von drei bis vier Jahren die deutliche Tendenz ausmachen, das eigene Geschlecht auf- und das andere abzuwerten.

Diese Tendenz trat auch in einer wiederum von Dannhauer in der DDR durchgeführten Studie an 450 Kindern im Alter von dreieinhalb bis fünfeinhalb Jahren deutlich zutage (Dannhauer, 1973). Der Autor gab bestimmte Tätigkeiten vor und ließ die Kinder urteilen, ob diese eher vom Vater oder von der Mutter ausgeübt würden. Bereits die Dreieinhalbjährigen gaben hier sehr viele geschlechtsrollenkonforme Urteile ab, und bei den Vierjährigen unterschied sich das Wissen fast nicht mehr von dem der fast Sechsjährigen. Der Vater wurde dabei als jemand charakterisiert, der Zeitung lese, vor dem Fernseher sitze, Bier trinke und Zigaretten rauche, während die Mutter die Hausarbeit erledige, einkaufen gehe, sauber mache, Wäsche wasche und Knöpfe annähe. Man bedenke, dass diese Ansichten von Kindern geäußert wurden, die in einer Gesellschaft aufwuchsen, in der die meisten Frauen berufstätig waren!

In Bezug auf Gleichaltrige stellte Dannhauer folgende Fragen ( картинка 30 Abb. 7.2): »Stell dir vor, die Mutter hätte einen Buben und ein Mädchen, welches Kind ist braver – stärker – hört oft nicht – hilft fleißiger – fährt schneller Roller?«. Die Kinder urteilten wiederum in Übereinstimmung mit den üblichen Geschlechtsstereotypen.

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