Roger Schöntag - Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua

Здесь есть возможность читать онлайн «Roger Schöntag - Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die sprachliche Verwandtschaft zwischen Latein und Italienisch waren im Mittelalter nur vage bekannt. Dies ändert sich mit einer Diskussion im Jahre 1435, an der maßgebliche Humanisten wie Leonardo Bruni und Flavio Biondo beteiligt sind, die sich im Geiste der Rückbesinnung auf die Antike fragen, welche Sprache, d.h. welche Art von Latein, die Römer einst gesprochen haben mögen. Hieraus entspinnt sich nun eine Debatte (bis 1601) zwischen Lateinhumanisten und Vulgärhumanisten, an deren Ende sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich das Italienische (und andere romanische Sprachen) aus dem gesprochenen Latein der Antike, dem Vulgärlatein, herleitet. Die sprachwissenschaftliche Aufarbeitung dieser Debatte im Rahmen der italienischen Sprachenfrage (questione della lingua) ist Ziel und Gegenstand vorliegender Abhandlung.

Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Elegia quoque Graecos prorocamus, cuius mihi tersus atque elegans maxime videtur auctor Tibullus. Sunt qui Propertium malint. Ovidius utroque lascivior, sicut durior Gallus. (Quintilian, Inst. orat ., X, 1, 93; 2001 IV:302)

Tatsächlich wird erst in klassischer Zeit der ganze Bereich der Lyrik vom Lateinischen erschlossen, der zuvor nur ansatzweise in religiösen carmina vertreten war.195

Eine Textgattung, die bei den Griechen schon im 7. v. Chr. mit Mimnermos von Kolophon bzw. Smyrna ( Μίμνερμος , 6. Jh. v. Chr.) den ersten Vertreter zeitigte und bis in den Hellenismus gepflegt wurde, in der Kallimachos von Kyrene ( Καλλίμαχος ὁ Κυρηναῖος , ca. 310–249 v. Chr.) mit seinen mythologischen Ursprungsgedichten, den αἰτία , hervorsticht, ist die der Elegie, die sich formal durch das elegische Distichon (alternierende Hexameter und Pentameter) abgrenzt und inhaltlich durch mythologische Themen, allgemeine Reflexionen, Spott, Klage, Erotik oder persönliche Anliegen charakterisiert ist (cf. Burdorf/Fasbender/Moennighoff 2007:183–184). Im römischen Bereich wird die Form übernommen und inhaltlich oft Mythologisches mit Autobiographischem kombiniert, wie es uns in dem ersten elegischen Gedicht des Neoterikers Catull ( Gaius Valerius Catullus , 84–54 v. Chr.), der Allius -Elegie ( carmen , Nr. 68) entgegentritt. Neben Catull bedienen sich dieser Gedichtform mit thematischer Variation vor allem Gallus ( Gaius Cornelius Gallus , 70/69–27/26 v. Chr.), Tibull ( Albius Tibullus , ca. 50–19 v. Chr., Corpus Tibullianum ), Properz ( Sextus Propertius ca. 47–15 v. Chr., Monóbiblos ) und Ovid ( Publius Ovidius Naso , 43 v. Chr.-17 n. Chr., Ars amatoria, 196 Remedia amoris, Tristia, Epistulae ex Ponto ), die auch insgesamt zu den maßgeblichen Vertretern der römischen Lyrik gehören (cf. Baier 2010:59–77).

Indem er in seinen Heroides die literarische Gattung des Briefes und die lyrische Form der Elegie miteinander verschmilzt sowie zusätzlich Elemente der Rhetorik miteinfließen läßt (Ethopoiie bzw. sermocinatio ), beschreitet Ovid ganz selbstbewußt ( ars 3, 346) neue Pfade in seinem Schaffen und der römischen Literatur (cf. Baier 2010:71).

Weitere Arten der Lyrik in lateinischer Sprache sind dem wie Ovid und Properz zum Kreis des Maecenas ( Gaius Cilnius Maecenas , ca. 70–8 v. Chr.) gehörenden Horaz ( Quintus Horatius Flaccus , 65–8 v. Chr.) zu verdanken, einem der wichtigsten Dichter der augusteischen Ära.197 Nach dem Vorbild der griechischen Dichtung des Archilochos ( Ἀρχίλοχος , ca. 680–645 v. Chr.) führt er durch seine Iambi die Textgattung der Epoden198 – Distichon mit einem langen und einem kurzen Vers – erstmals in die lateinische Literatur ein. Seine Innovation ist ihm dabei durchaus bewußt ( epist . I, 9, 19–25), genauso wie die erstmalige interpretatio Romana der Ode in den carmina , bei der er sich an berühmte Vorläufer wie Pindar ( Πίνδαρος , 518–440 v. Chr.) oder Alkaios ( Ἀλκαῖος , ca. 630–580 v. Chr.) anlehnt (cf. alkäische Dichtung) (cf. Baier 2010:72–77).199

Eine andere lyrische Textgattung, die in dieser Epoche Eingang in die römische Literatur findet, ist das Epigramm, welches seinen Ursprung in Inschriften hat (v. supra. z.B. Grabinschrift der Scipionen), literarisch jedoch traditionell auf Simonides von Keos ( Σιμωνίδης , 557/556–468/467 v. Chr.) zurückgeführt wird und auf Latein erstmals von Catull gepflegt wird, dann aber vor allem bei Martial in seinem Epigrámmaton liber ( Liber spectaculorum ) variantenreich zur Geltung gebracht wird. In dieser Kurzform, die ursprünglich als elegisches Distichon realisiert wird, bei Martial aber auch metrisch variieren kann,200 wird auf eine Pointe abgezielt, die alle Bereiche der conditio humana mal spöttisch, mal kritisch geistreich auf den Punkt bringt (cf. Burdorf/Fasbender/Moennighoff 2007:194–195; Albrecht 2012 I:281–282).

Nach dem Vorbild der eidýllia (aus dem Corpus Theocriteum ) des sizilianischen Dichters Theokrit ( Θεόκριτος , 1. Hälfte 3. Jh. v. Chr.) bringt der in Bezug auf seine Nachwirkung womöglich bedeutendste Dichter der römischen Antike, Vergil ( Publius Vergilius Maro , 70–19 v. Chr.), in seinen in Hexameter gedichteten Bucolica ( Eclogae ) die bukolische Lyrik in die römische Literatur. Ein Epigone Vergils in späterer Zeit ist beispielsweise Calpurnius Siculus ( Titus Calpurnius Siculus , 1. Jh. n. Chr.) mit den von ihm verfaßten Eklogen, wobei bei ihm teilweise Hirtenpoesie und Herrscherpanegyrik vermischt werden (cf. Kleine Pauly 1964 I:1026).

Eine lyrische Sammlung mit Gedichten zu verschiedenen Anlässen und in unterschiedlicher Form stellen die Silvae des Statius ( Publius Papinius Statius , 40/50–95 n. Chr.) dar. Die auch als „Gelegenheitsgedichte“ apostrophierten Verse thematisieren öffentliche (Panegyrikon) wie private Anlässe (Hochzeit, Trauer, Trost, Geburtstag) oder enthalten Kunst- und Baubeschreibungen (Ekphrasis) (cf. Baier 2010:77–78).

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Poesie ist das Lehrgedicht anzusiedeln, welches zwar mit den Ἒργα καὶ Ἡμέραι Hesiods ( Ἡσίοδος , ca. *700 v. Chr.) einen fernen Vorläufer hat, aber erst im Hellenismus seine eigentliche Form findet, die dann vor allem durch Lukrez ( Titus Lucretius Carus , 96–53 v. Chr.) in seinem sechs Bücher umfassenden Werk De rerum natura erstmals in lateinischer Sprache ausgearbeitet wurde (in Hexametern). Ähnlich wie Horaz ist sich Lukrez bewußt, daß er mit seinem physikalischen Lehrgedicht, in dem er auch zum Vermittler epikureischer Philosophie in Rom wird, neue Wege beschreitet, ganz im Sinne der neoterischen Bewegung (I, 926–927). Dabei weist er explizit auf die sprachliche Armut des Lateins hin, welches im Vergleich zum Griechischen eigentlich noch nicht ausgebaut genug ist, um ein derartiges Unterfangen möglich zu machen – insofern ist es also eine Pionierleistung. Unzweifelhaft an Hesiod knüpft die Georgica Vergils an, in der der Dichter seine Sicht des idealen Lebens in moralischer Hinsicht ( labor improbus ) und ganz konkret in Bezug auf das gelobte Landleben (Ackerbau, Baum- und Weinkultur, Viehzucht, Bienenhaltung) in hexametrischer Form ausbreitet (cf. Baier 2010:27–36).

Eine Mischung aus klassischem griechischem Epos, der Kurzform des Epyllion und der des Lehrgedichtes sind die Werke Ovids. In seinen Metamorphoses greift er sowohl auf die Tradition der ätiologischen Dichtung zurück (v. supra) als auch auf die der Verwandlungssagen wie in den Ἑτεροιούμενα Nikanders von Kolophon ( Νίκανδρος ὁ Κολοφώνιος , 3./2. Jh. v. Chr.), während er in den Fasti die Ereignisse des römischen Festtagkalenders literarisch überhöht (cf. Burdorf/Fasbender/Moennighoff 2007:194–195; Baier 2010:34–35).

Neu in der Klassischen Periode ist außer dem Aufkommen der verschiedenen Formen der Lyrik auch die Textgattung des Romans201 bzw. der längeren, komplexen Prosaerzählung, die in dieser Zeit erstmals in lateinischer Sprache auftritt. Romanhafte Vorstufen sind in der Ἀνάβασις Xenophons ( Ξενοφῶν , ca. 430–350 v. Chr.) oder den Berichten des Ktesias ( Κτησίας , ca. um 400 v. Chr.), der Περσικά oder der Ἰνδικά , zu sehen, doch erst in hellenistischer Zeit bildet sich diese Erzählgattung im griechischen Raum vollständig heraus, so beispielsweise bei Iambulos ( Ἰαμβοῦλος , 3. Jh. v. Chr.) oder Chariton von Aphrodisias ( Χαρίτων Ἀφροδισεύς , 1./2. Jh. n. Chr.). Römische Adaptionen gibt es nur wenige, doch haben sie allesamt eine nicht unbedeutende Nachwirkung entfaltet. Dabei sind vor allem aus sprachlicher Sicht als wichtige Quelle substandardlichen Lateins die Satyricon libri des Petron ( Gaius/Titus Petronius Arbiter , †66 n. Chr.) zu nennen, und zwar insbesondere der dort enthaltene Part des Gastmahl des Trimalchio ( cena Trimalchionis ). Hier knüpft der Autor explizit an seine hellenistischen Vorläufer an, insofern er einerseits griechische Reiseromane parodiert und andererseits formal an die Menippeische Satire anknüpft, indem er sowohl Vers als auch Prosapassagen verwendet ( prosimetrum ). Ebenfalls in die Reihe der romanhaften Darstellungen gehört der Eselsroman ( Metamorphoseon libri XI ) des Apuleius (ca. 125–170 n. Chr.), der in sich wiederum verschiedene Elemente anderer Gattungen wie die des Märchens ( Amor und Psyche ) oder der Milesischen Novelle enthält sowie Aspekte der platonischen Philosophie. Anknüpfend an den populären Stoff der Eroberungsfeldzüge Alexander d. Großen (336–323 v. Chr.) verfaßte Curtius Rufus ( Quintus Curtius Rufus , 1. Jh. v. Chr.) eine Alexandergeschichte ( Historiae Alexandri Magni Macedonis ), basierend u.a. auf den sogenannten Alexanderhistorikern Ptolemaios ( Πτολεμαῖος , 366–283 v. Chr.) und Kleitarch ( Κλείταρχος , 4. Jh. v. Chr.), mit teilweise moralisierendem Unterton – Alexander als Gegenbild römischer Tugenden, der getrieben von Affekten und mit Maßlosigkeit agiert (cf. Baier 2010:96–101).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x