Alice Grünfelder - Wolken über Taiwan

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Wie soll man über ein Land schreiben, das es offiziell nicht gibt? Das keinem Vergleich standhält und immer wieder von neuem überrascht? Taiwan, die kleine Insel und Chipgroßmacht vor der südchinesischen Küste, hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme gesellschaftliche Wandlung durchlaufen. Bürgerrechtsbewegungen ist es zu verdanken, dass der Übergang von einer Jahrzehnte andauernden Militärdiktatur zu einer der offensten und lebendigsten Demokratien Asiens so friedlich verlaufen ist.
Sechs Monate verbrachte die Sinologin und Schriftstellerin Alice Grünfelder auf Taiwan. Gesehenem, Gehörtem ist sie nachgegangen, hat über ihre Beobachtungen mit Taiwanerinnen gesprochen, hat versucht zu recherchieren, was sie nicht verstand. Ihre Collage aus Erlebtem, Notizen und Überlegungen, Reportagen und essayistischen Miniaturen ist von lichter Leichtigkeit und verliert doch nie an Prägnanz, etwa in der Beschreibung gesellschaftlicher Zusammenhänge und historischer Exkurse. Es sind kürzere Texte, jeweils überschrieben mit einem Stichwort; sie sind alphabetisch geordnet, reichen von »Abschied« bis »Zeichen«. Ob es um Wolken und Wasser geht, Müllabfuhr und Demonstrationen, Tempel und Götter, Brücken, Flüsse und Meere – jede Betrachtung beleuchtet eine Facette dieser fragilen Insel entlang der Bruchlinien des Alltags.

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Wie soll man über ein Land schreiben, das es offiziell nicht gibt? Das keinem Vergleich standhält und immer wieder von neuem überrascht? Taiwan, die kleine Insel und Chipgroßmacht vor der südchinesischen Küste, hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme gesellschaftliche Wandlung durchlaufen. Bürgerrechtsbewegungen ist es zu verdanken, dass der Übergang von einer Jahrzehnte andauernden Militärdiktatur zu einer der offensten und lebendigsten Demokratien Asiens so friedlich verlaufen ist.

Sechs Monate verbrachte die Sinologin und Schriftstellerin Alice Grünfelder 2020 auf Taiwan. Gesehenem, Gehörtem ist sie nachgegangen, hat über ihre Beobachtungen mit Taiwanerinnen gesprochen, hat versucht zu recherchieren, was sie nicht verstand. Herausgekommen ist eine Collage leichter, prägnanter Texte, jeweils überschrieben mit einem Stichwort; sie sind alphabetisch geordnet, reichen von »Abschied« bis »Zeichen«. Ob es um Wolken und Wasser geht, Müllabfuhr und Demonstrationen, Tempel und Götter, Brücken, Flüsse und Meere – jede Betrachtung beleuchtet eine Facette dieser fragilen Insel entlang der Bruchlinien des Alltags.

Alice Grünfelder

Wolken über Taiwan

Notizen aus einem bedrohten Land

Linien Qu Yuan und Shilin wurden als Postkarten aus Taiwan 2020 auf - фото 1

»Linien«, »Qu Yuan« und »Shilin« wurden als »Postkarten aus Taiwan« 2020 auf der Website literaturblatt.chveröffentlicht. »Obdachlose« erschien im Juli 2020 in gekürzter Form in der Zeitschrift surprise unter dem Titel »Im Verborgenen. Soziale Stadtrundgänge in Taibei«, »Tee« 2021 auf der Website »Annes Topfgeflüster« und »Zeichen« im November 2020 in kürzerer Form in der Zeitschrift Wespennest unter dem Titel »Chinesisch (Wieder-)Erlernen«. Alle Texte wurden für dieses Buch bearbeitet.

Der Rotpunktverlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2024 unterstützt.

© 2022 Rotpunktverlag, Zürich

www.rotpunktverlag.ch

Umschlag: Jilong 2017, Foto von Sean Pavone / Alamy Stock Foto

Korrektorat: Jürg Fischer

eISBN 978-3-85869-951-0

1. Auflage 2022

Das gedruckte Buch enthält zwei Übersichtskarten.

Inhalt

A wie

Abschied

Abfall

Ahnung

Alishan

Die Alten

Ankommen

Armut

B wie

Bäckerei

Bange

Bedrohung

Beitou

Brücken

Buchhandlungen

C wie

Corona

Nach Corona

Chrysanthemen

D wie

Drachenboot

E wie

Ehebruch

Eier

Erdbeben

Erdbeeren

Extrem

F wie

Fahrradfahren

Farbenlehre

Fliegen

Der Fluss

Frieden

G wie

Gehen

Gewöhnung

Gleichberechtigung

Götter

Graffiti

H wie

Hengchun

Hunde

I wie

Inseln

J wie

Jade

Jazz

Jiantan

Jiaozi

K wie

Karaoke

Kassenzettel

Klima

Krieg

Küste

L wie

Licht

Linien

Lotos

M wie

Machangding

Maokong

Meer

Morgen

Mütter

N wie

Nichttun

Notfall

Nylon Cheng

O wie

Obdachlose

P wie

Pazifik

Perspektiven

Biji, Pinselnotizen

Power to the People

Prothesen

Q wie

Qigong

Qu Yuan

R wie

Regen

Ruhe

S wie

Schildkröte

Schnecken

Schreiben

Shilin

Sicherheit

Soong Mei-ling

Straßen

T wie

Der Tag

Tanzen

Tee

Tempel

Aus Ton

Trostfrauen

U wie

Übersetzen

Unabhängigkeit

Untergrund

V wie

Vergleichen

Verkehr

Vogel

W wie

Wahrsager

Wanhua

Weißer Terror

Wetter

X wie

Xiaoyoukang

Y wie

Yip Man

Z wie

2-28

Zeit

Zeichen

Anhang

Anmerkungen

Literatur zu Taiwan

Chronik

Dank

Über die Autorin

Abschied

Wie verabschiedet man sich von einem Land, das es nicht gibt? Zumindest nicht offiziell? Das Auswärtige Amt Deutschlands hisste eine Zeit lang auf seiner Website da, wo einst die taiwanische Nationalflagge hing, die weiße Fahne; andere Länderregierungen und internationale Institutionen winden sich so lange um eine Benennung, dass niemand sich darunter etwas vorstellen kann – Provinz China, Taipei und seine Umgebung (WHO) oder wie die diplomatischen Fantasienamen lauten. In den allermeisten Fällen wird Taiwan noch nicht einmal als eigenes Land gelistet. Fluglinien und Hotelketten werden von der Regierung in Peking abgemahnt, wenn sie Taiwan als eigenständige Destination ausweisen. Einer Bekannten war 2018 sowohl vom Straßenverkehrsamt in Zürich als auch von ihrer Versicherung die Nationalität aberkannt worden, weil von der Regierung in Peking offenbar ein Schreiben an sämtliche Länder gegangen war, wonach Taiwan als eigenständiges Land zu löschen und durch China zu ersetzen sei – Taiwan war kurzzeitig nicht mehr im System zu finden, der Angestellte ratlos.

Taiwan ist isoliert, im Notfall ist es allein auf sich gestellt. Was macht das mit den Menschen, war eine der Fragen, die ich mir stellte, bevor ich 2020 für sechs Monate nach Taiwan reiste. Verharren sie in Angst, erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange? Sind sie in permanenter Unruhe? Oder lehrt sie der seit Generationen antrainierte Pragmatismus, das Leben zu nehmen, wie es ist? Nichts scheint ihnen wertvoller als Sicherheit und Stabilität, erst recht in einem Land, wo der Boden beständig bebt und Gefahr vom Himmel droht. Das ist womöglich die einzige Konstante im Leben der Taiwaner: Sich mit den Unwägbarkeiten so gut es eben geht zu arrangieren, scheint wie eingebrannt in ihr Wesen. Es ist eben so, unabänderlich, sinnlos, sich deshalb allzu sehr zu grämen.

Ist es so, fragte ich mich? Oder ist es anders?

Meine letzte Woche in Taiwan ist angebrochen. Und kalt erwischt mich die Frage: Also hast du nun sechs Monate lang Urlaub gemacht? Nein, schon nicht, aber was dann? Es gab keinen Tag, an dem ich nicht am Schreibtisch saß. Und? Hast du geschrieben? Bist du vorangekommen? – Ja, nein, besser als ich dachte, aber eigentlich nicht, oder vielleicht? Die ersten beiden Monate ließ mir ein Intensivkurs Chinesisch keine Zeit, an irgendetwas anderes zu denken. Danach übersetzte ich Gedichte von taiwanischen Lyrikerinnen, las wissenschaftliche Texte über Chinas Situation während des Ersten Weltkriegs und paraphrasierte zwei chinesische Tagebücher aus dieser Zeit, schrieb an einem Roman.

Ich unterhielt mich ausführlich mit den Menschen, vor allem Frauen, über Taiwan, ging durch Straßen, entdeckte bei jeder U-Bahn-Station eine andere Welt. Bis zum letzten Tag staune ich darüber: Auch wenn ich nicht schreibe, bin ich ein Notizbuch. So sagte es einmal der Aargauer Lyriker Klaus Merz.

Ich muss Abschied nehmen von Jiantan und dem Hügel gleich hinter meiner U-Bahn-Station, auf den ich gerne viel öfter gestiegen wäre, weil die verwunschenen Plätze, ausrangierten Fitnessgeräte in verlassenen Tempeln, auf den Boden gemalten Badmintonfelder unter tropisch wucherndem Palmengewächs und eine sich ständig wandelnde Aussicht auf die Stadt mich ver-rückt haben. Ich schreibe »wäre«, weil ich nur zweimal dort oben gewesen bin. Beide Male attackierten mich die Moskitos auf unerträgliche Weise, und beim zweiten Mal griff mich ein wilder Hund an, obwohl es, so meine Sprachlehrerin, in Taipei doch gar keine wilden Hunde gebe.

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