Barbara Schilling - Meine Berliner Jugend

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Im Arbeitermilieu im Berlin der 50er Jahre lebt die Jugendliche Helene mit ihrer kranken Mutter und ihren drei jüngeren Schwestern in prekären Verhältnissen. Sie kennt Hunger und Not und wird nicht selten von ihren Kindheitserinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten heimgesucht. Hannes, ihr Freund, ist ihr Lichtblick. Mit ihm lernt sie die Liebe kennen und flieht vor dem harten Alltag. Doch sie muss viel zu früh viel zu viel Verantwortung übernehmen: Da die Mutter nur sporadisch arbeiten kann, und das Amt droht, ihr die Kinder wegzunehmen, muss Helene die Schule abbrechen und eine Lehre im Obst- und Gemüsehandel beginnen. Damit findet sie auch immer weniger Zeit für Hannes. Als die Mutter einen französischen Koch kennenlernt, der die ganze Familie nach Frankreich mitnehmen will, wird die Beziehung zwischen den beiden auf die Probe gestellt: Werden sich Helene und Hannes jemals wiedersehen?

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Helene griff ihm fester unter die Arme und zog ihn mit sich die Straße hinunter. Sie rief Margot, Susi und Irma nur zu, wohin sie gingen, dann lief sie mit Hannes vor. Sie schleifte und trug ihn halb bis zur Tür. Durchgeschwitzt und mit letzter Kraft kamen sie an der Praxis an. Das Emailschild neben der »Papier-Schreibwaren-Lederhandlung« an der Hauswand wies die Sprechzeiten des Mediziners aus und bat um Voranmeldung.

Sie klingelte Sturm und hoffte das zweite Mal an diesem Tag, dass der liebe Gott … oder wer auch immer – ein Einsehen mit ihnen haben und die Tür öffnen würde. Doch nichts rührte sich. Hannes blutleere Lippen formten stumme Worte. Panisch haute sie auf den Klingelknopf, als würde dies irgendetwas ändern.

Hannes war schon halb an der Wand hinabgesunken und murmelte vor sich hin. Seine Wangen hatten noch mehr Farbe verloren und die Jacke war nass vom Blut. Kinder haben einen Schutzengel, sagt man, in diesem Fall kam er keine Sekunde zu früh: Endlich ging die Tür auf. Helene hievte den wankenden Hannes in den dunklen Hausflur. Im Morgenmantel und mit Hauspantoffeln an den Füßen, empfing sie der kleine weißhaarige Mann in der Tür seiner Erdgeschoss-Praxis. Er roch nach Rasierwasser und Schlaf. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Verärgerung zu Besorgnis, man sah förmlich, wie er die Worte, die er ob der ungehörigen Störung auf der Zunge hatte, wie Brocken trockenen Brots hinunterschluckte und sich augenblicklich vom unsanft Geweckten in den verantwortungsvollen Arzt verwandelte. Er half Helene, Hannes rasch in den Praxisraum zu ziehen. Zusammen legten sie ihn auf den Behandlungstisch. Mit fachkundigen Griffen löste der Arzt umgehend die wollene Jacke von den Händen. Blutige Fäden verklebten Haut und Kleidungsstück, es sah furchtbar aus. Erst jetzt wurde Helene klar, wie schlecht es auch ihr ging. Sie atmete schwer.

»Was ist passiert?«, fragte der Arzt. Die Wunden sahen schauderhaft aus. Als Helene das klaffende, verrutschte Fleisch sah, wurde ihr übel. Matt setzte sie sich auf den Boden und lehnte den Kopf an einen Stuhl.

»Schlitten, Blech …«, stammelte sie schwach. »Geschnitten.«

Doktor Busemann musterte sie kurz und forderte sie auf, sitzen zu bleiben. »Jetzt kipp nich aus’n Latschen, Mädchen.« Er sah sie durchdringend an. »Atme tief ein und aus und schau aus dem Fenster. Hör auf die Vögel, Autos, irgendwas … Um dich kümmere ich mich gleich. Aber jetzt muss ich das säubern und nähen. Und zwar sofort. Ich hoffe, es ist keine der Sehnen durchtrennt.« Er machte sich an die Arbeit, flink wie ein Wiesel, präzise wie ein Uhrmacher.

Helene atmete die zimmerwarme Luft und schaute bewusst woanders hin. Allmählich fühlte sie sich ein wenig besser. Das Herz klopfte nicht mehr ohrenbetäubend in ihren Ohren, die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück.

Der Arzt bemerkte es prompt und forderte: »Komm her«, sagte er drängend, »ich brauche deine Hilfe.« Vorsichtig erhob sie sich. Der Boden unter ihr schwankte nicht mehr. »Steh langsam auf, strecke die Arme nach vorn und strecke und beuge deine Finger, das unterstützt den Kreislauf. Halte dich am Tisch fest,« wies er sie an. »Und nun reich mir die Flasche da drüben, ja, und die Schere und neue Tupfer.«

Als sie ihm mit unsicherer Hand die verlangten Utensilien gereicht hatte und anschließend wie gewünscht Hannes Ellenbogen auf dem Tisch festhielt, wagte sie erstmalig, wieder einen Blick in das Gesicht des Freundes zu werfen. Es war aschfahl, unheilvolle lila Schatten hatten sich unter seinen Augen gebildet und er atmete flach und stoßweise. Sein Bewusstsein hatte er glücklicherweise verloren. So musste er die Schmerzen nicht ertragen, hoffte sie.

»Ich bin doch keen Chirurg«, schimpfte der Arzt leise, während er gewissenhaft mit seinen Gerätschaften hantierte und seinen Patienten dabei keine Sekunde aus den Augen ließ. Seine dicken Augengläser verliehen ihm ein gnomenhaftes Aussehen. »Fühl seinen Puls, ja, genau da …«, verlangte er von Helene, die gleichzeitig versuchte, tapfer zu sein und die Tränen hinter den Augen zurückzuhalten.

Was war das auch für eine bekloppte Idee gewesen!, schalt sie sich selbst. Doch es half nichts. Alles, was sie nun tun konnte, war für Hannes da zu sein, so gut sie konnte. Sie biss die Zähne zusammen und strengte sich mächtig an.

»Erledigt, jetzt müssen wir ihn gut beobachten.« Doktor Busemann wusch sich gründlich die Hände, setzte sich und nahm eine Flasche zur Hand. Er kippte sich ohne Umschweife einen Schnaps ein, einen doppelten. Seine Füße steckten noch immer in grünen Filzpantoffeln. »Das war ja was«, sagte er. »Ein Glück, dass ihr gleich hergekommen seid.«

»Und dass Sie da waren«, erwiderte Helene.

»Ja«, nickte er bedächtig. Und bot Helene auch einen Fingerhut voll Schnaps an.

»Nein, danke.« Es klingelte. Helene fuhr zusammen. Draußen stand rotnasig und verfroren von einem Bein aufs andere tretend der Rest der Bagage. Mein Gott, die hatte sie ganz vergessen! Der Doktor winkte sie rasch herein.

»Wir wollten nicht stören«, stammelte Margot verlegen. Der bärtige Arzt schüttelte nur milde den Kopf. »Wir sind fertig.«

»Wie geht es ihm?« Margot musterte die Szenerie, wickelte dabei behutsam das Baby aus, das sie geschickt unter Schichten aus Stoff an ihrem eigenen Körper warmgehalten hatte. Das friedlich schlafende Gesichtchen der jüngsten Schwester trieb Helene plötzlich die Tränen in die Augen. So rosig und weich. Sie sah der kleinen Renate so ähnlich.

Die Erinnerung an damals versetzte Helene einen heftigen Stich: Renates Fingerchen hatten sich genauso um ihre Finger gelegt, sie hatte Helene, damals selbst erst sechs Jahre alt, mit ihren großen Augen gemustert, wenn sie ihr etwas erzählt hatte. Zarter Flaum war auf ihrem Kopf gewachsen, der den Abdruck der noch nicht zusammengewachsenen Fontanellen ahnen ließ, wenn man genau hinsah. Helene hatte so gern darübergestrichen, so weich, so musste sich reine Seide anfühlen.

Eines Abends war Helene wieder allein mit ihr gewesen, mit Renate, ihrer allerersten Schwester, ein kleines Würmchen von erst wenigen Monaten. Oma war ihre Schwester besuchen gefahren. Das tat sie nur selten. Und dieses Mal wollte sie gar nicht gehen, bis Helenes Mutter sie kurzerhand aus der Tür geschoben hatte.

»Nu mach schon, je früher du gehst, desto eher biste wieder da.« Oma hatte widerwillig genickt, ihre Tochter hatte ja recht, und dennoch: Sie hatte so ein ungutes Gefühl in der Magengegend, wie damals, als Opa Willy zum Angeln aufgebrochen und nicht mehr wiedergekommen war. Ihr Magengrummeln konnte allerdings auch von den alten Eiern herrühren, die sie heute Morgen gegen ihren Mantel eingetauscht hatte. Aus diesem Grund trug sie nun – sie sah etwas verwegen aus, aber das störte sie nicht im Geringsten – drei Jacken, zwei davon Strickjacken, übereinander. »Lieber warm als schön«, pflegte sie jeder Art von spöttischen Kommentaren den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen, redete sich selbst gut und zu, doch das Gefühl dumpfer Angst blieb. Alles in ihr sträubte sich an diesem Tag, ihre beiden Enkelinnen zu verlassen.

»Ick bin doch da, Mutter«, versuchte ihre Tochter Großmutters Zweifel zu zerstreuen, als hätte sie ihre Gedanken gelesen. Wieder nickte die alte Frau mit dem faltigen Hals und den lebendigen grauen Augen. Helene konnte in ihrem Gesicht ablesen, wie Herz und Kopf miteinander rangen.

Nach kurzem Zögern hatte Oma ins Zimmer hineingeschaut und gesagt: »Ick bring euch wat Schönet mit.« Es klang, als wolle sie sich selbst beruhigen. Diese dunkle Vorahnung ließ sich nicht abschütteln. Doch allein der Gedanke an ihre leidende Schwester und an etwas Handfestes im heimischen Kochtopf für die nächsten Tage – dort auf dem heruntergekommenen Hof vor der Stadt gab es immer noch mehr als hier – ließ sie schließlich doch gehen. Helene winkte ihr nach und freute sich schon auf Äpfel, Birnen, Käse oder Kaninchenkeulen, je nachdem wie erfolgreich Oma auf dem Land sein würde.

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