Barbara Schilling - Meine Berliner Jugend

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Im Arbeitermilieu im Berlin der 50er Jahre lebt die Jugendliche Helene mit ihrer kranken Mutter und ihren drei jüngeren Schwestern in prekären Verhältnissen. Sie kennt Hunger und Not und wird nicht selten von ihren Kindheitserinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten heimgesucht. Hannes, ihr Freund, ist ihr Lichtblick. Mit ihm lernt sie die Liebe kennen und flieht vor dem harten Alltag. Doch sie muss viel zu früh viel zu viel Verantwortung übernehmen: Da die Mutter nur sporadisch arbeiten kann, und das Amt droht, ihr die Kinder wegzunehmen, muss Helene die Schule abbrechen und eine Lehre im Obst- und Gemüsehandel beginnen. Damit findet sie auch immer weniger Zeit für Hannes. Als die Mutter einen französischen Koch kennenlernt, der die ganze Familie nach Frankreich mitnehmen will, wird die Beziehung zwischen den beiden auf die Probe gestellt: Werden sich Helene und Hannes jemals wiedersehen?

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Auch Helenes Schwester Irma ging nun dort zur Schule. Die körperlich strafenden Lehrer gab es noch immer. Überhaupt, die Kleinen mussten stets am meisten leiden, fanden Helene und ihre Freundinnen. Weshalb ihre Freundin Margot keine Kinder haben wollte und bei jedem Anlass flachste: »… und vergiss nich: ›Liebe verjeht, Mutterschaft besteht‹.«

Das musste Margot Helene nicht zweimal sagen. Und tatsächlich: Schwanger war die Mutter wohl auch wieder … Dabei waren die zwei Zimmer hier jetzt schon viel zu klein. Helene schob die Sorgen unter Aufbringung all ihrer Kräfte beiseite. Sie hatte bereits genug Muffensausen vor der nächsten Woche. Und Vater?

»Was ist mit ihm?«, hatte Irma sie neulich gefragt. Helene kannte ihren jedenfalls nicht. Und der Vater ihrer Geschwister war, seitdem ihm klar geworden war, dass er früher oder später noch ein Mäulchen mehr zu stopfen haben würde, auf und davon. Länger als sonst. Bislang war er immer wiedergekommen. Abgebrannt, betrunken, nicht selten mit einem blauen Auge. Doch dieses Mal war er »bei Schneewittchen«, da war sich Helene sicher, das hieß in Gertruds Jargon: über alle Berge. Der würde nicht wiederkommen. Nicht in diesem Leben. Das hatte auch ihre Mutter gesagt. Und wieder geweint. Machte nichts, auf seine Prügel, die ihre Mutter und sie als Älteste regelmäßig eingesteckt hatten, konnte Helene gern verzichten. Nur das bisschen Geld, das er doch dann und wann nach Hause gebracht hatte, fehlte nun schmerzlich. Noch öfter musste ihre Mutter nun den Lappen schwingen, wenn sie dazu körperlich in der Lage war. Für alte Zausel, die ihr dabei auf den Hintern starrten, hatte sie Helene mal bitter erzählt.

»Ach. Solange sie nur gucken … Gusche halten und weitermachen«, wiegelte ihre Mutter ab.

»Aber geig denen doch mal die Meinung«, hatte Helene aufgebracht insistiert. Die Augen der Mutter wurden tief und dunkel.

»Wozu denn? Jibt nur Ärger und die Stelle bin ich dann auch wieder los.«

»Aber dit können die doch nicht machen.«

»Doch können se …« Helene wollte etwas erwidern, doch ihre Mutter winkte ab. »Halt die Backen still, Helene, und fang bloß nicht an, aus der Reihe zu tanzen. Vergebene Liebesmüh.« Das war ihr Credo. »Leute wie wir sind und bleiben unten.«

An Tagen war diesen war Helene geneigt, ihr zuzustimmen.

»Ick habe Hunger«, quengelte Susi so nachdrücklich, dass Irma mit den Ohren schlackerte.

»Stell mal die Lauscher uff, Susi«, sagte Helene. »Wir gehen jetzt runter und besorgen wat, ok? Solange musste noch aushalten. Und jetzt: Ruhe im Karton!« Sie fühlte sich zunehmend gereizt. Schuld waren der leere Magen und die Verantwortung schon am frühen Morgen.

»Ick habe Hunger«, wiederholte Susi unbeeindruckt. Helene fluchte innerlich: Sie konnte sich Fusseln an den Mund reden … Nie hörten die Kleinen auf sie. Egal. Sie mussten jetzt dorthin, wo es etwas zu beißen gab. Aber: Wohin zum Teufel konnten sie gehen? Zum Gemüsestand an der Ecke? Angefaultes taten sie dort weg, das konnte Helene manchmal einsammeln und verwerten. Aber nein, dort waren sie und die Geschwister zu oft gewesen in letzter Zeit, die letzten Male hatte man sie weggescheucht. Wie räudige Hunde. Schlimm war das. Schlimmer als der Hunger. Helene grübelte.

Irma war klug genug, ihren Mund zu halten, diesen angestrengt nachdenkenden Blick von Helene kannte sie schon. Da war nicht gut Kirschen essen mit ihr. Ihnen allen knurrte der Magen. Schon seit gestern. Es musste etwas geschehen, das war klar. Und das Baby brauchte Milch für seinen Brotbrei. Ein paar weiche Kartoffeln, irgendetwas. Helene trat der Schweiß auf die Stirn. Wenn sie wenigstens einen Kanten Brot auftreiben könnte. Aber woher?

Susis Stimme wurde lauter, energischer. Alle wollten etwas von ihr, um alles musste sie sich kümmern, und dabei fühlte sie sich so schwach, selbst so schwach …

Plötzlich sackte Helene das Blut in die Füße. Sie schwankte. Der Treppenabsatz drehte sich, sie riss erschrocken die Augen auf. Stehen, stehen, stehen bleiben. Ängstlich presste sie den Babykörper an ihre Brust, Hühnerbrust spöttelte Achim gern, weil sie im Gegensatz zu den anderen noch kaum den Ansatz eines Busens vorzuweisen hatte. Nicht fallen, um Gottes Willen … Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, verkrampfte den Kiefer unwillkürlich. Kreidebleich stand sie schwankend am Treppenabsatz, angestrengt bemüht, die Contenance zu behalten. Nur nicht fallen, nicht auf das Baby fallen … heulen kannste auch später noch. Sie mit ihren 14 Jahren als Älteste hatte das Kommando, da gab es nichts zu rütteln, alles hing von ihr ab. Ohne sie herrschte Chaos. Ein noch viel größeres Chaos als ohnehin schon. Sie allein musste die ganze lastenschwere Verantwortung für diese Mädchenbande stemmen.

Manchmal wünschte sie sich, wegzulaufen, um dann am Abend voller Schuldgefühle ins Bett zu kriechen, sich an ihre Schwestern zu kuscheln und am nächsten Tag wieder ihr Bestes zu geben. Für alle. Aber das reichte eben nicht. An Schule war da sowieso kaum zu denken. Immer kam etwas dazwischen. Nicht allein, dass sie ihre Versäumnisse wegen der fehlenden Kalorien schade fand, denn in der Schule gab es regelmäßig Milch und Suppe, die Schulspeisung, ohne Frage das Beste an der Penne.

Helenes Fehltage wurden mehr und mehr zum Problem, sie konnte schon jetzt nicht richtig schreiben, also was die Rechtschreibung anging, oft war ihr das peinlich. Rechnen. Ja, im Rechnen war sie gut. Aber die Diktate waren ihr ein Gräuel; sie machte so viele Fehler. Sie fehlte einfach viel zu oft im Unterricht. Helene saß mehr mit den kranken Kindern zu Hause, als dass sie die Schulbank drückte. Und dabei musste sie doch was lernen. Sie ahnte, wie wichtig das war. Für ihr ganzes Leben. Und sie mochte es, sie lernte gern, auch wenn sie die Lehrer hasste – und manche Mitschüler, die sie Läuse-Erna nannten und die Enden ihrer langen, dicken Zöpfe in die Tintenfässer tunkten.

Nur Hannes, Margot und eine kleine Handvoll anderer Leidensgenossen waren nett. Meistens. Ab und zu übte Hannes sogar mit ihr – das fehlerfreie Schreiben und Lesen. Darin war er gut. Hatte er auch Löcher in den Schuhen und Schmutzringe am Hals, beim Lesen und Schreiben und beim Zeichnen konnte ihm keiner was vormachen.

Irma zerrte an Helenes Hand. »Gehen wir jetzt?«, fragte sie zaghaft.

»Ja, natürlich, los jetzt.« Sie setzten sich in Bewegung. Morgen ist Sonntag, dachte Helene, da konnte sie mit den Kleinen zur Kirche, Gott sei Dank. Da hatten sie immer etwas für sie, obwohl sie nicht einmal katholisch waren, geschweige denn getauft.

Helene sammelte sich und drückte motiviert Susis Hand, bis diese verärgert protestierte. Ein letzter Blick in Irmas dunkle Augen, die schon viel mehr gesehen haben, als sie sollten, und dann … dann ging es wieder. Für den Augenblick. Das war die Kunst: nur bis zum nächsten Augenblick zu denken. Andernfalls würde man noch verrückt vor Sorge.

»Weiter im Text!« Gemeinsam nahmen sie die Stufen nach unten. Immer zwei auf einmal. »Abwärts jeht’s ganz von alleene«, pflegte Gertrud, das Nachbarsmädchen und Helenes Vertraute hier im Hause, zu sagen. Aber dann lachte sie stets und zeigte ihren schräg abgebrochenen Schneidezahn, der ihr etwas Keckes verlieh.

Langsam schlichen sie den Flur entlang, Bohnensuppe, Urin, Staub und Bohnerwachs. Die Gerüche dieser Mietskaserne waren ihnen so vertraut wie die Risse in den ausgetretenen Stufen. Im dämmrigen Halbparterre brannte Licht, Morgenlicht. Erschöpft lehnte Helene den Kopf an die wurmstichige Tür. Auf dem verbogenen Klingelschild stand in einfachen Buchstaben »Schulze«.

»Bitte, lass sie Erbarmen haben«, betete Helene lautlos und klingelte zaghaft. Irma blickte besorgt drein, Susi kaute auf der Unterlippe. Schlurfende Schritte hinter der Tür. Sie hörten das Seufzen und Schnaufen der alten Frau, die nun vorsichtig die Tür einen Spalt breit öffnete. In der Vergangenheit war dieser Spalt genauso häufig wieder schnell geschlossen worden wie er verbreitert worden war, je nach Tagesform der alten Dame. Hoffentlich würde die Tür heute für sie geöffnet werden. Sie hatten es nötig.

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