Barbara Schilling - Meine Berliner Jugend

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Im Arbeitermilieu im Berlin der 50er Jahre lebt die Jugendliche Helene mit ihrer kranken Mutter und ihren drei jüngeren Schwestern in prekären Verhältnissen. Sie kennt Hunger und Not und wird nicht selten von ihren Kindheitserinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten heimgesucht. Hannes, ihr Freund, ist ihr Lichtblick. Mit ihm lernt sie die Liebe kennen und flieht vor dem harten Alltag. Doch sie muss viel zu früh viel zu viel Verantwortung übernehmen: Da die Mutter nur sporadisch arbeiten kann, und das Amt droht, ihr die Kinder wegzunehmen, muss Helene die Schule abbrechen und eine Lehre im Obst- und Gemüsehandel beginnen. Damit findet sie auch immer weniger Zeit für Hannes. Als die Mutter einen französischen Koch kennenlernt, der die ganze Familie nach Frankreich mitnehmen will, wird die Beziehung zwischen den beiden auf die Probe gestellt: Werden sich Helene und Hannes jemals wiedersehen?

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Helene rutschte auf ihrem Sitzfleisch herum … Aushalten. Aussitzen. Nur nicht widersprechen, das würde die Litanei nur verlängern. Auf Durchzug schalten. So würde Helene es auch heute halten. Noch herrschte die Vorstufe der Zurechtweisungen und Lebensweisheiten. Noch waren Pausen zwischen Frau Schulzes Ausbrüchen vorhanden. Doch schon bald war die Gnade der Stille vorbei.

Als die Suppe fast fertig war, verlegte sie sich aufs Lamentieren. Sie jammerte erneut über das Wetter, die leere Speisekammer und dass die Welt so ungerecht sei. »Ein Hort des Übels, wir alle dazu verdammt auszuharren, bis wir elendig krepieren«, war ihr Lieblingsspruch.

Irma hatte sich heimlich Watte in die Ohren gestopft, Susi schwankte mit Tränen in den Augen angesichts der furchtbaren Dinge, von denen Frau Schulze so gern sprach, zwischen Fluchtimpuls und Vorfreude auf die warme, nahrhafte Suppe, die vielversprechend auf dem Herd brodelte.

»Gleich ist sie fertig«, versuchte Helene Susi zu trösten und wusste selbst nicht, ob sie Frau Schulze oder die Suppe meinte. Die alte Frau guckte böse, doch stellte sie bereits Brot und Butter auf den Tisch. Echte Butter. Dafür lohnte sich das Aussitzen. Darauf folgte Marmelade, Mehlsuppe, Tee, Pfefferminz mit ein paar Krümelchen Zucker, es folgte Kohl auf Dauerwurst und ein paar kleine Kartöffelchen – ohne Augen diesmal – kamen hinzu. Diese wurden mit einem Schluck Milch für das Baby gequetscht, dabei schimpfte sie ohne Unterlass und in ansteigender Lautstärke. Sie schimpfte auf Gott und die Welt.

Den Kindern klingelten die Ohren. Sie aßen und schwiegen, bemühten sich, nicht zu schmatzen und gerade zu sitzen. Helene zählte die Minuten und passte auf, dass keiner zu kurz kam. Es stimmte: Hunger war der beste Koch. Helene lernte stets eine Menge neuer Worte bei Frau Schulze, ansonsten aber waren sie heilfroh, wenn sie satt und dankbar, aber ungeduldig und mit Hummeln im Hintern Frau Schulzes dunkles Reich der Lamenti wieder verlassen durften. Bis zum nächsten Mal.

Die beiden Ältesten, Helene und Irma, handelten sich noch Schelte ein, als sie versuchten, sich nützlich und den Abwasch zu machen.

»Alles verkehrt«, rief Frau Schulze vorwurfsvoll und warf die Hände in die Höhe, als würden die Kinder ihre Suppenteller mit Dreck einreiben. »Viel zu viel Wasser«, schimpfte sie. »Und überhaupt, weg da!« Unsanft schubste sie die beiden von der Stelle vor der Spüle und nahm selbst deren Platz ein.

Ratlos standen die Schwestern herum und schauten den arthritischen Fingern bei der Arbeit zu. Als die Nachbarin dies bemerkte, schnalzte sie verächtlich mit der Zunge.

»Ihr steht euch die Beine in den Bauch, in meiner Küche! Faulenzer brauche ich hier nicht. Atmen nur den Sauerstoff weg. Wollt ihr endlich nach Hause gehen? Sonst macht ihr noch was kaputt. Husch, husch. Macht, dass ihr rauskommt und zieht die Tür ordentlich zu, verstanden?!« Ihr Befehlston duldete keinen Widerspruch. Sie hatte genug Gesellschaft gehabt für heute. Zeit zum Rückzug. Nichts lieber als das …

Gern hätten sich die Schwestern trotz der harschen Worte der Nachbarin irgendwie erkenntlich gezeigt, doch keiner von ihnen fiel etwas Gescheites ein. Also stammelten sie wie die Orgelpfeifen ein verschämtes »Danke sehr«, Irma deutete sogar so etwas wie einen Knicks an und sie machten sich samt Baby daran, sich wieder in die oberen Etagen des zugigen Mietshauses zu verkrümeln.

»Nüscht wie raus hier, sonst steckt uns die alte Hexe noch in den Ofen«, zischte Irma Helene zu, aber diese hatte Frau Schulzes Augen glänzen gesehen, als sie Irmas Knicks sah. Helene hoffte, dass sie wiederkommen durften. Und das war im Moment alles, was zählte.

Sie brauchten frische Luft. Nun, mit gefüllten Bäuchen, sah die Welt gleich anders aus. Sogar das Baby gluckste angesichts des glitzernden Neuschnees auf den Laternen. Immer noch ragten Ruinen wie faule Zähne in die Luft. Kindergeschrei. Schneeflocken. Die Kräfte kehrten zurück und damit der Spieltrieb … Nicht lange, und es war eine wilde Schneeballschlacht im Gange. Da blieb kein Auge trocken. Auch einige der Passanten bekamen eine Fuhre Schnee in Kragen oder Schlimmeres.

»Saubande!«, »Verdammte Jören!«, fluchten sie.

»Kollateralschaden«, kommentierte Irma dies nur trocken. Und weiter ging s. Als ihnen die Nässe jedoch langsam durch Kleider und Fäustlinge drang, beschlossen sie, sich oben trockene Klamotten anzuziehen, die Kleine zu wickeln und Margot abzuholen. Die hatte immer eine Idee, wo man etwas abstauben konnte. Und schließlich war auch die Mittagszeit schon nicht mehr weit.

3

Sie bogen in den Hof einer ehemaligen Schuhfabrik ein und sahen zu den Hammerschmidts im ersten Stock hoch, Aufgang drei. Früher hatten sie in den alten Osramhöfen gewohnt, doch waren sie wegen Mietschulden rausgeflogen. Beim Umzug im vorletzten Frühling hatte Margot noch gewitzelt, als sie die Höfe verlassen hatten: »Bei Osram jeht det Licht aus.« Im Sommer hatten sie hier stundenlang zu fünft Kirschkernweitspucken gespielt, bis sie von den vielen Kirschen Bauchweh bekommen hatten.

Helene begann, Steinchen gegen das Küchenfenster zu werfen, während Irma sich bereits auf die Teppichklopfstange geschwungen hatte und Susi heulend davorstand.

Sie meckerte: »Ick komm nich hoch.« Sie streckte die Ärmchen aus. »Hilf mir, ick komm nich hoch«, jammerte sie. Die beiden älteren Schwestern ignorierten sie jedoch geflissentlich. Helene suchte weitere Kiesel, die sie werfen konnte, Irma turnte. Sie griente Susi an, die immer noch unten stand und hinaufwollte: »Da biste Neese …«

Susi schnaubte: »Du hast gleich Sendepause, wart nur ab!« Sie sprang und kletterte, doch schaffte es nicht hochzukommen.

»Jetzt mach keene Faxen«, erwiderte Irma. »Du bist halt noch zu klein.« Das reizte Susi nur noch mehr … Sie plusterte die Wangen auf und schnaubte wie ein kleiner zorniger Drache.

Als sich Helene das nächste Mal umdrehte, sah sie, wie Susi einen metallenen Ascheimer unter die Stange schob, unbeholfen daraufkletterte und schließlich mit einem breiten Grinsen kopfüber an der unteren Verstrebung der Teppichklopfstange baumelte.

»Schweinebammel«, lachte sie. »Da staunste Bauklötze, wa, Irma?«

Margot kam herunter. »Buh«, erschreckte sie Helene von der Seite her und stach ihr eher schmerzhaft denn kitzelnd in die Taille.

»Ach, du lieber Vater«, rief Helene protestierend. »Du kriegst gleich wat uff die Rübe«, drohte sie ihrer Freundin scherzend.

»Du lahme Ente kriegst mich doch eh nich«, gab Margot zurück und machte einen Satz vorwärts. Helene ließ es gut sein, vorerst. Sie würde ihre Rache schon noch kriegen.

Margots dicke Locken waren größtenteils unter einer schrecklich dilettantisch anmutenden, weil selbst gestrickten Mütze verborgen. Die Farben passten nicht zueinander und ab und zu fehlten gut sichtbar ein paar Maschen. Aber ihr Mantel war spitze! Das fanden auch Irma und Susi, beide nun kopfüber von der Teppichklopfstange hängend und Margot mit großen Augen musternd.

»Wow, du hast ja nen kessen Mantel. Der sieht warm aus und schnieke«, konstatierte Irma.

»Nicht wahr? Hab ich seit letztem Jahr, nachdem Sophie an Diphterie jestorben …« Margot stockte mitten im Satz. Einen Augenblick lang schien sie in ihren Gedanken stecken zu bleiben, dann fing sie sich wieder und sprach weiter. »Na ja, ihr wisst schon; seitdem sie aus dem Krankenhaus nicht mehr rausjekommen is.« Helene konnte sich gut erinnern. Seitdem war Margots Mutter nicht mehr dieselbe, obgleich sie schon in früheren Jahren Kinder verloren hatte, wie so viele Frauen in ihrem Alter.

Margot trat an die beiden Kleinen heran. Die beiden befühlten mit Kennermiene den Mantelstoff, ohten und ahten anerkennend und dann trabten sie los. Es war einfach zu kalt, um lange auf der Stelle stehen zu bleiben – und für dunkle Erinnerungen.

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