Barbara Schilling - Meine Berliner Jugend

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Im Arbeitermilieu im Berlin der 50er Jahre lebt die Jugendliche Helene mit ihrer kranken Mutter und ihren drei jüngeren Schwestern in prekären Verhältnissen. Sie kennt Hunger und Not und wird nicht selten von ihren Kindheitserinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten heimgesucht. Hannes, ihr Freund, ist ihr Lichtblick. Mit ihm lernt sie die Liebe kennen und flieht vor dem harten Alltag. Doch sie muss viel zu früh viel zu viel Verantwortung übernehmen: Da die Mutter nur sporadisch arbeiten kann, und das Amt droht, ihr die Kinder wegzunehmen, muss Helene die Schule abbrechen und eine Lehre im Obst- und Gemüsehandel beginnen. Damit findet sie auch immer weniger Zeit für Hannes. Als die Mutter einen französischen Koch kennenlernt, der die ganze Familie nach Frankreich mitnehmen will, wird die Beziehung zwischen den beiden auf die Probe gestellt: Werden sich Helene und Hannes jemals wiedersehen?

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Nichts bleibt nichts, egal, wie man es dreht und wendet, dachte Helene bitter und sah dem Grau des vor ihr liegenden Morgens angstvoll ins Gesicht. Heute war nicht ihr bester Tag.

»Wat jibts zum Frühstück?«, piepste ein Stimmchen in ihrem Rücken.

»Guten Morgen«, antwortete Helene – bang die Antwort schuldig bleibend. Sie ging zu dem kleinen Mädchen, das sich nun aufrecht sitzend eng in die Decke gekuschelt hatte. Es schmiegte sich geschmeidig an ihr Bein, wie eine Katze. Helene ließ sich aufs Bett sinken und genoss noch einige Augenblicke die Ruhe vor dem Sturm. Der warme Körper drängte sich an sie, suchte ihre Nähe und roch so angenehm. Vertrauensvoll schlang Susi die dünnen Ärmchen um Helenes Hals. Helene drückte ihre Schwester fest an sich, doch dann schob sie sie entschlossen fort. Die Pflicht rief. Es war schon spät – zumindest, was das Frühstück anging.

»Steh nicht auf«, bettelte Susi, doch Helene löste sich aus ihrem Griff. Sie gab der Kleinen einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

»Ihr fresst mir noch die Haare vom Kopf. Wenn wir etwas essen wollen, muss ich uffstehen.« Widerwillig gab Susi ihren Widerstand auf. »Ich muss kurz weg«, sagte Helene und Susis Lächeln schmolz augenblicklich dahin.

»Nein, Lene nicht weggehen«, protestierte die Kleine fast panisch. Ihr Protest hatte das Baby aufgeweckt, das sich nun unter den Decken- und Kissenbergen zu bewegen begann. Helene kniff die Augen zusammen. Nun würde es noch schwieriger werden, jetzt musste sie alle drei mitnehmen. Helene fröstelte in ihrem alten Männerhemd, das ihr als Schlafanzug diente. Das Baby beugte und streckte die dicken Beinchen. Oje, gleich würde es weinen.

»Mitkommen«, quengelte Susi. Helene schüttelte den Kopf. Das kleine Mädchen mit den schmalen Schultern gab nicht auf. »Ick will mitkommen.«

»Aber du hast doch noch Matratzenhorchdienst«, versuchte Helene sie zum Liegenbleiben zu überreden.

Prompt schlug Irma nun die Augen auf. »Ich komme auch mit«, verkündete diese sofort erstaunlich wach. Wie stets war sie gleich voll da; ein Donnerschlag könnte sie aus dem Schlaf reißen, sie wäre sofort wach und ruhig. Von jetzt auf gleich.

»Na gut«, lenkte Helene resigniert ein. »Wir gehen alle.« Leise fluchend suchte Helene die Klamotten für die Bande zusammen. Sie warf Irma das Unterhemd – könnte auch mal wieder gewaschen werden, aber nicht jetzt, essen hat Vorrang – und die Hose aufs Bett, den Rest musste die Große selber suchen. Dann raffte sie rasch Röcke, Hemden, Jäckchen und Socken zusammen. Wo war verdammt noch mal die Mütze? Ach, da unter dem Stuhl lag sie ja. Gott sei Dank, sie hatten zur Zeit nur diese eine für Susi, die allerdings beim Anblick besagter Mütze sofort zu meutern begann.

»Nicht die, die kratzt«, schrie sie und strampelte bockig.

»Hopp hopp, jetzt!«, drängte Helene, ohne auf Susis Geplärr einzugehen. »Keene Extrawürste!« Susi warf die Kratze-Mütze in hohem Bogen vom Bett. Sie landete auf dem Fensterbrett, gleich neben dem Kerzenstumpen und der verbogenen Blechdose mit allerlei Kinderschätzen wie Hornknöpfen, Schneckenhäusern, Vogelfedern, glatt geschliffenen Scherben und bunten Steinen. Ärgerlich nahm Irma die Mütze und drückte sie Susi unsanft auf den Kopf. Susi heulte und boxte, das Baby weinte und Irma trödelte nun. Helene war schon wieder woanders: Die Fäustlinge? Wo waren sie nur, verflixt noch eins? Ei der Daus, hier war was los. Und das alles auf leeren Magen. Wenn nur ihre Mutter da gewesen wäre.

»Jetzt kneif’ die Backen zusammen!«, schalt sie sich selbst. »Das ist doch nicht das erste Mal …«

Doch ihr Schwesterchen gab keine Ruhe: Susi riss sich beim Aufstehen die Mütze vom Kopf und stieß versehentlich den Unterteller vom Nachttisch. Das Tellerchen zerbarst.

»Verdammt, kannste nicht uffpassen?«, herrschte Helene sie an. »Wie ’n Elefant im Porzellanladen, ick bin doch keen Krösus!« Rasch sammelte sie auf dem Boden kniend die Überbleibsel zusammen. Schon wieder Scherben … Ein Gutes aber hatte Susis Malheur wenigstens: Helene fand unter dem Bett die Fäustlinge.

Susis Ungestüm hatte sie schon einiges an Porzellan gekostet. Nicht, dass es schade um die paar Teller und Tassen war, aber von irgendetwas mussten sie ja essen, wenn sie es nicht vom Boden tun wollten – vorausgesetzt, es war überhaupt etwas da. War es nach den allerersten Nachkriegsjahren besser geworden, waren sie nun wieder tiefer denn je in die Armut gerutscht, ohne dass Helene genau zu sagen wusste, woran das lag.

Wer nicht isst, braucht auch keinen Teller, dachte Helene zwischen zwei Seufzern, während sie die Fäustlinge in die Tasche steckte. Sie brauchten jetzt wirklich dringend was zwischen die Kiemen. Schlechte Laune auf leeren Magen, das war doppelt blöd. Sie atmete tief ein und aus. Kurz, einen Augenblick nur, lehnte sie sich an den Türrahmen, schloss die Augen und betastete die innere Schwärze, die auf sie zukam wie ein weiches Kissen. Sie war versucht, sich hineinsinken zu lassen und nicht mehr denken oder handeln zu müssen, nicht entscheiden oder aufstehen zu müssen, gar nichts mehr zu müssen. Doch dann schob sie die Schwärze zur Seite. Nur jetzt nicht ohnmächtig werden, das fehlte noch. »Hungerschlaf« nannten die Erwachsenen das. Helene fühlte sich schwach, bückte sich und führte die leicht zitternde Hand mit dem Kehrblech vorsichtig nach vorn, um Scherben und Bodenschmutz in den Eimer in der schimmeligen Ecke zu schütten.

»Alle Mann raus jetzt, macht euch uff die Socken! Stante pede!«, hörte sie sich selbst sagen. Leiser als beabsichtigt. Im Hausflur herrschte vormittägliche Ruhe. Es war Samstag. Die meisten Hausbewohner waren auf der Arbeit, standen nach Lebensmitteln an oder verdingten sich als Hausierer, Tagelöhner, manche als Bettler. Die Alten verbrachten die Zeit mit Schlafen oder Sorgen machen oder beides zugleich. Schlechte Träume begleiteten den Schlaf der meisten Leute in diesem Karree. Das Wasser dort im Löscheimer am Treppenaufgang war gefroren. Schnell schloss sie Wohnungstür, rüttelte vorsichtshalber am Knauf, zu war zu, und wickelte das Baby in ein zusätzliches Tuch, das sie sich vor den mageren Leib band.

Endlich standen alle halbwegs angekleidet vor der Wohnungstür. Sie überlegte kurz, einen Zettel zu schreiben, falls die Mutter doch eher wiederkäme, entschied sich aber dagegen. Erst das Fressen, dann die Moral. Das sagte immer Hannes. Der machte gern einen auf Belesen, bloß weil sein Vater mal Schriftsteller gewesen war. Bevor der Krieg begann, bevor dieser alles veränderte und bevor man selbst für fleckige Äpfel ein halbes Vermögen ausgeben musste. Schmerzhaft zog sich ihr Magen zusammen. Fallobst wäre jetzt ein Festmahl. Nervös nestelte sie am Schlüsselbund in ihrer Tasche herum. Alle Schlüssel da.

»Los jetzt, ihr Trödeltanten«, scheuchte sie die in der Gegend herumstehende Bande auf. »Ab nach unten.«

Ihre Gedanken kreisten. Wohin sollten sie gehen? Die Mutter konnte sie nicht um Rat fragen. Sie war keine Hilfe. Schon wieder musste sie ins Krankenhaus. Die Augen. Es wurde immer schlimmer. Syphillis-Spätfolgen hatte jemand gemunkelt. Helene war das sehr peinlich gewesen, ohne wirklich zu wissen, worum es ging. Sie konnte sich aber noch allzu gut daran erinnern, wie sie oft ihre zeitweise fast blinde Mutter als kleines Mädchen an der Hand zur Klinik hatte führen müssen. In diesen Momenten schon war sie die Mutter und ihre Mutter das Kind gewesen. Oma hatte gearbeitet und das Brot auf den Tisch gebracht. Nachdem sie ihre Mutter am Eingang zu dem weiß getünchten, nach Desinfektionsmitteln riechenden Gebäude abgegeben hatte, war Helene gleich in die Schule in der Letteallee gerannt, meistens war sie zu spät gekommen. Ihre Lehrerin Frau Lehmann schimpfte stets und ständig mit ihr, aber schlug sie wenigstens nicht, wie die anderen Lehrer es gern »aus erzieherischen Gründen« taten.

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