Andreas Wollbold - Felapton oder Das letzte Glück

Здесь есть возможность читать онлайн «Andreas Wollbold - Felapton oder Das letzte Glück» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Felapton oder Das letzte Glück: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Felapton oder Das letzte Glück»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Fünf junge Männer werden tot in einem Kloster aufgefunden. Fotos von ihren Gesichtern tauchen auf. Sie verstören: Ein letztes Glück liegt auf den Zügen der Toten. Doch diese Bilder lösen ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Jack, der Chefredakteur des Day 'nʼ Nite, will damit viel Geld machen. Kommissar Landolf ebenso wie der zuständige Bischof bleiben skeptisch. Jens, der Fotograf der Bilder, und Julia, die gerichtsmedizinisch am Unglücksort ermittelte, gehen dagegen dem Geheimnis der Toten nach und wirbeln dabei manchen Staub auf. Robert, der Leiter der Klostergemeinschaft und zuvor als brillanter Logiker hervorgetreten, bleibt flüchtig. Professor Brescher, sein ehemaliger Kollege und nun Direktor des Instituts für logische Grundlagenforschung, ist offensichtlich mehr in das Unglück verwickelt, als er zugibt. Im Hintergrund agiert eine seltsame Organisation, die die Fäden zu ziehen versucht. In diese äußeren Verwirrungen verwoben sind innere Verwicklungen: die Mühe mit einem klaren Denken, das Lügen und Intrigen durchschaut, und die Suche nach einem glücklichen Leben, das nicht auf Schein gebaut ist. Für all das steht das Titelwort «Felapton». Es ist eine besondere Art der logischen Schlussfolgerung. Sie ist formal zulässig, bringt aber auch Scheinergebnisse hervor. So schillert «Felapton» zwischen Schein und Sein, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Vertuschung und Entlarvung.

Felapton oder Das letzte Glück — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Felapton oder Das letzte Glück», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Minuten verrannen. Selbst die Telefone schienen das Außergewöhnliche dieses Augenblicks zu achten und schwiegen. Endlich ertrug es Jack nicht länger und räusperte sich: »Bilder macht unser Jens, die sind einmalig.« Durch die eigene Stimme zu sich gekommen, fiel er zurück in seinen flapsigen Ton: »Leute, das ist der Punkt, weshalb das genau meine Geschichte ist. Folgende Logik: Sicher ist nur der Tod, okay? Darum ist Sterben immer das beste Sujet. Die Challenger explodiert, ein Hundertundzweijähriger, beinahe noch aus dem vorletzten Jahrhundert, will und will nicht das Zeitliche segnen, Geiseln in der Wüste werden vor laufender Kamera enthauptet, Muhammed Ali stirbt an Alzheimer – ja, das sind Geschichten! Keiner kann sagen: Interessiert mich nicht, geht mich nichts an. Omne animal mortale, jedes Lebewesen stirbt auch wieder – ja, ob ihr’s glaubt oder nicht, Jack heißt auch Jakob und war einmal der brave Bub kleiner Leute und Musterschüler in einem Fachwerkdorf. Jeder stirbt also. Aber wie er stirbt, das ist die große Frage. Die Antwort geben wir in der nächsten Ausgabe, mit diesen Bildern!«

Trotz lichtstarkem Beamer ließ Jack die Sichtblenden an den Fenstern herunter, sodass die nächsten Bilder das Auge beinahe schmerzten. Er setzte die Projektion mit einer Reihe von Nahaufnahmen der Gesichter fort. Fünf Persönlichkeiten, charaktervolle Gesichtszüge. Unverkennbar waren darin die Spuren des Todes zu sehen. Doch über ihre trockene Ledrigkeit breitete sich ein silbriges Lächeln aus. Wie das Blatt eines Baumes war es auf sie herabgeschwebt, immer sanfter auf sie gefallen und lag nun still auf ihnen. Die Toten schwiegen – wie hätten sie auf diese Berührung auch anders als mit Schweigen antworten können? Jedem Betrachter krampfte ihr früher Tod alles zusammen, sie selbst aber wirkten seltsam heiter und gelassen. Das war ihr letztes Wort an die Lebenden, das kein späteres mehr verneinen konnte. Ja, sie waren an ihr seliges Ende gekommen. Das Lächeln ruhte auf ihnen, unvergänglich gemacht durch den Tod. Ihr Glück müsste niemals wieder vor einem Stärkeren abtreten, wie es auf der Bühne des Lebens üblich ist. Ihr letzter Moment war kein flüchtiger. Das Lächeln konnte sich auf ihnen ausbreiten und über Stirn, Nase und Augen fließen. Ein Alb war von ihnen genommen, und sie konnten sich endlich unverstellt zeigen, wie sie waren. Letztes Glück.

Bei der Projektion blieb wiederum alles still. Jacks Leute, an die Eruptionen ihres Chefs gewöhnt und sie meistens nur absitzend, waren von den Bildern gefangen. Allein Sophia hatte sich nach der zweiten Nahaufnahme aus dem Raum entfernt. Jack trat bei jedem Lichtbild weiter zurück, zum Fenster hin, und hielt den Presenter weit von sich. Schließlich war das letzte Foto gezeigt worden, und an seine Stelle trat der blassblaue leere Bildschirm. Immer noch blieb es still. Die Bilder füllten innerlich alles aus. Niemanden ließen sie unberührt: Der Tod lässt die Lebenden verstummen. Vielleicht sah jemand in den Verstorbenen sich selbst, ausgelöst durch eine äußere Ähnlichkeit, und kam ins Nachdenken über seinen eigenen Lebensweg. Wenn er da und dort einen anderen Pfad zugewiesen bekommen hätte, eben einen solchen, wie ihn einer dieser Fünf zu gehen hatte, hätte er sich dann nicht ebenso unter diesen Toten befinden können? Vielleicht hielt einen auch das ferne Empfinden zurück, mit jedem Wort eines Lebenden stoße dieser sich weiter von den endgültig Verstummten ab. Aus den Augen, aus dem Sinn – aber wollte er sie denn bloß so rasch wie möglich wieder vergessen? Was, wenn jeder von ihnen in der Redaktion seinen Eindrücken treu bleiben könnte? Es sich erlaubte, ihnen nachzugehen, darüber nachzudenken? Wie ist das etwa: Eben noch war ein Leib lebendig, beseelt, agil, und jetzt hatte er sich in eine bloße Hülle verwandelt? Was geschah in dem Moment, da dieses gewisse Etwas sich vom Leib löste? Sicher, das war zu hoch für sie. Wie für jeden Menschen. Ein Geheimnis. Aber eben keines, nach dem man einfach wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Auf den Bildern zeigte sich etwas, was ihre Schreibe, ihre Sprüche nie und nimmer erreichen würden. Sollte jetzt nicht einer von ihnen aufstehen und sagen: »Das da behalten wir besser für uns«? Sie hätten noch eine Weile still dagesessen und wären dann, einer nach dem anderen, wieder an ihre Arbeit gegangen, an Berichte, Features und Interviews, eben an die Aufgaben, die sie zu bewältigen gewohnt waren.

Langsam zog Jack die Blenden an den Fenstern wieder hoch. Er beugte sich über den Projektor und manipulierte einige Einstellungen. Schließlich beendete Udo, der Älteste unter ihnen – und das hieß in ihrem Team, das aus der Web-Redaktion hervorgegangen war, dass er knapp über vierzig war –, das Schweigen und wandte ein: »Glückwunsch, gut, aber was haben wir damit zu tun?«

»Das ist nicht nur verdammt gut, Udo, das ist ein echtes Geheimnis.« Jack fuhr sich mit der Hand ins Genick, schaute dabei aber nicht Udo oder einen anderen von ihnen an, sondern blickte zum Fenster hinaus. »Unser Geheimnis! An uns liegt es nun, alles darüber herauszukriegen. Recherche, gnadenlose Recherche, das genau ist euer Job in den nächsten Tagen, vielleicht sogar Wochen. Wir müssen alles wissen. Was hat die fünf Männer wirklich zu Tode gebracht? Was haben sie zuletzt getan? Waren Drogen im Spiel? Wann ist ihr Gründer verschwunden, dieser Robert? Und wohin? Dann benötigen wir natürlich noch die üblichen Umfeldberichte: spektakuläre Sektenselbstmorde, Jonestone und so. Was geschieht die letzten Sekunden vor dem Ersticken – aber Vorsicht: Das Zyklon B der Nazis lassen wir draußen. Ein bisschen Sterbehilfe könnt ihr aber bringen, die Schweiz, Belgien, Holland. Deutschland nur in homöopathischen Dosen. Also etwa: Wie sanft befördert Natrium-Pentobarbital wirklich ins Jenseits? Ob’s einer wohl noch bereut, im letzten Moment, wenn’s schon zu spät ist? Na ja, aber das ist vielleicht schon zu düster, und bei uns ist das anders. Hier geht’s um das letzte Glück: Kann Sterben schön sein?« Jack hatte sich vom Fenster wieder seinen Redakteuren zugewandt. Er breitete die Arme aus und wiederholte diese Frage noch einmal mit Nachdruck auf jeder Silbe. Dann widmete der Chef sich jedem Einzelnen von ihnen, verteilte im Handumdrehen die Aufgaben und übersah dabei keinen – ein Erfolgsprinzip bei vielen seiner Titelgeschichten. Erst am Ende bemerkte er, dass Sophia nicht mehr an ihrem Platz war. »Sophia?«, fragte er halblaut, als hoffte er, niemand werde seine Sorge bemerken.

Seine wichtigste Mitarbeiterin stand auf dem Flur, den Blick abgewandt. Ihre Statur war unverkennbar: tadellos aufrecht stehend, von der Haarpracht bis zu den eleganten Schuhen attraktiv, selbstbewusst, eine Erscheinung, der man sich kaum entziehen konnte. Sie stand am geöffneten Fenster und hielt eine Zigarette mit ausgestrecktem Daumen und Ringfinger vor dem Kinn. Den Rauch blies ihr spitzer Mund nach unten. Ohne Jack anzuschauen, fragte sie: »Und, fertig mit deiner Show?«

Jack trat von hinten nahe an sie heran. Er war ein anderer als eben, irgendwie verlegen, unsicher in der Frage, was sie an seiner Präsentation gestört haben könnte und wie er sich daraufhin rechtfertigen sollte, und bemerkte schließlich nur: »Ist wohl nicht dein Thema, Sophia?« Sie schwieg und starrte nach draußen. Warum arbeitete sie immer noch im vierten Stock eines No-name-Hauses am Frankfurter Ring, unten bloß ständig Staus und gegenüber eine nichtssagende Mietskaserne, bei der eine Formel-1- Übertragung auf dem Großbildschirm irgendeines Assis den aufregendsten Anblick seit Tagen bot? Warum konnte man von ihrem Redaktionsbüro aus nicht wenigstens einen Blick auf das bisschen Skyline ergattern, die München zu bieten hatte, und sei es das schreckliche Uptown-München oder in Gottes Namen auch diese zwei klobigen Welschen Hauben mit Alpenpanorama? Sie riss sich aus ihrer Träumerei zurück, warf sich herum und fuhr ihn an: »Doch, Jack, doch, das ist mein Thema. Das ist absolut mein Thema. Tu nicht so, als wäre das nichts fürs schwache Geschlecht. Erst recht brauche ich keinen seelischen Beistand, weil mir irgendwas irgendwie unter die Haut gegangen wäre. Nein, nicht diese Tour!« Sophia wechselte die Zigarette von einer Hand in die andere, drehte sie zwischen den Fingern, zog einmal daran und nahm sie wieder in die Rechte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Felapton oder Das letzte Glück»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Felapton oder Das letzte Glück» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Felapton oder Das letzte Glück»

Обсуждение, отзывы о книге «Felapton oder Das letzte Glück» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x