Sophia Mott - Dem Paradies so fern. Martha Liebermann

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Dem Paradies so fern. Martha Liebermann: краткое содержание, описание и аннотация

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Das bewegende Leben der Martha Liebermann als Roman.
Berlin 1941: Martha Liebermann, die Witwe des Malers Max Liebermann, kämpft, von zahlreichen einflussreichen Freunden unterstützt, um ihre Ausreise aus Nazi-Deutschland. Von ihrem Paradies am Wannsee hat sie schon lange Abschied nehmen müssen, ebenso wie von ihrer Tochter Käthe und von Enkelin Maria, die in die USA emigriert sind. Nun droht ihr die Deportation. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt … Mit eindringlicher Erzählkraft entfaltet Sophia Mott Martha Liebermanns bewegende Lebensgeschichte und zeichnet in Rückblenden zugleich die Familiengeschichte der Liebermanns nach.
»So lange die Werke nicht zerstört werden, bleibt die Hoffnung auf künftige andere Zeiten bestehen.« Martha Liebermann

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Tempo, Tempo, sagt die Welt, Tempo, Tempo, Zeit ist Geld. Hast du keinen Tempowagen, wird die Konkurrenz dich schlagen.

Hinter dem lärmenden Gefährt fallen Blätter vom Baum und schweben beiläufig zu Boden, machen noch ein paar Zuckungen im aufgewirbelten Staub. Das Rumpeln und Knattern entfernt sich, wird leiser, bricht ab. Martha sieht auf die leere Straße hinaus. Die Sonne ist hinter dem gegenüberliegenden Haus verschwunden. Wie lange wird es dauern, bis draußen die nächste Bewegung stattfindet, bis ein Auto kommt, ein Mensch vorübergeht, das nächste Blatt fällt? Ihre Wahrnehmung der Außenwelt beschränkt sich seit Wochen auf diesen Ausschnitt, das Stück Straße, das Nachbarhaus, den Baum vor dem Fenster, das Pflaster und ein kleines Stück Himmel, wenn sie nahe an die Scheibe heranrückt und den Kopf nach oben dreht.

Die Verordnung über den Stern, den sie am Mantel tragen soll, ist vor etwa vier Wochen herausgekommen. »›Für L–Z‹«, las Marie Hagen aus dem Jüdischen Nachrichtenblatt vor, »›erfolgt die Ausjabe am Donnerstag, dem 18. September durchjehend von 8 bis 20 Uhr in den nachstehend anjejebenen Verteilungsstellen: für die Bewohner der Verwaltungsbezirke Charlottenburg und Tierjarten in der Synajoge Levetzowstraße oder in der Schule Joachimstaler Straße. Die Ausjabe erfolgt nur jejen Vorlegung des lila Bezugsausweises der Reichshauptstadt Berlin. Wer für andere mitbesorgt, muss deren lila Ausweis mitbringen und ihre jenaue Kennkartennummer mit Kennort. Die Ausjabe des Kennzeichens erfolgt jejen Zahlung von 0,10 RM. Jeder kann zunächst nur einen Stern erhalten.‹«

»Levetzowstraße, det ist zu weit, ick jeh inne Joachimstaler«, hat Marie gesagt.

»Ich brauche den Stern nicht.«

»Ick hol den. Wenn Se mal zum Arzt müssen.«

»Dr. Wolff kommt doch hierher.«

»Oder wenn Se mal een Besuch machen wollen.«

Aber seitdem ist Martha tatsächlich nicht mehr ausgegangen.

»Frau Professor, det is doch viel zu finster zum Lesen!« Marie hat die Tür aufgerissen, wie immer ohne zu klopfen. Sie schaltet das Licht an. »Na, und denn machen wir ooch gleich de Verdunkelung runter! Sonst jibt et Ärjer mit dem Blockwart.«

Die Person nimmt sich in letzter Zeit doch sehr viel heraus. Martha beschließt, strenger zu werden. Es klingelt. Marie geht öffnen. Sie meldet die Herren Uexküll und Bernstorff.

Noch am gleichen Abend schreibt Martha an Emma Zorn:

Hoffentlich haben Sie mich nicht ganz vergessen.

Aber das hat sie bestimmt nicht. Die Jahre, die man sich nicht gesehen hat, zählen kaum im Gedächtnis zweier alter Frauen, die seit dem Tod ihrer berühmten Männer nur noch nachleben.

Meine Bitte an Sie geht nun dahin, bei den schwedischen Behörden für mich gut zu sagen.

Von Emma Zorns Gesundheitszustand weiß Martha nichts. Emma ist doch sogar ein paar Jahre jünger als sie gewesen. Alter bekommt im Alter wieder eine größere Bedeutung. Man nennt seine Jahre mit Stolz, wie ein Kind. Immerhin weiß Martha, dass Emma Zorn lebt.

Ich denke noch gern an die guten Stunden, die wir in Paris und Berlin und zuletzt noch am Wannsee gemeinsam verlebten.

Anders Zorn hat es aus einfachsten Verhältnissen zu Wohlstand, Ansehen und Ruhm gebracht. Er hat amerikanische Präsidenten und russische Prinzessinnen porträtiert. Fleiß, Strebsamkeit, merkantiler Erfolg durch ehrliche Arbeit, Werte, die auch für Max galten, Kunst als hohes Handwerk, da war er mit Zorn auf einer Linie, auch wenn Max sich den Reichtum nicht hat erarbeiten müssen, dafür aber umso mehr den Erfolg. Emma stammte wie Martha aus wohlhabender jüdischer Familie.

Ich bin 84 Jahre alt und habe bis vor einigen Monaten niemals an eine Auswanderung gedacht.

Anders nannte sich einen schwedischen Bauer. Er war auf dem Hof seiner Großeltern aufgewachsen, das uneheliche Kind einer Saisonarbeiterin und eines deutschen Bierbrauers. Erfolg bestand für ihn aus Wohlleben und Wut auf seinen Vater, den er nie kennengelernt hatte. Seine Durchsetzungsfähigkeit war beinahe furchterregend, er zweifelte nie an sich.

In den 1890er-Jahren suchten Zorns so wie Max und Martha das Glück an einem Ort einzufangen. Das Haus nannten sie Zorngarden, der See hieß Siljan. Max und Martha waren mehrmals eingeladen. Sie dachten sich das Haus wie Anders, urwüchsig und gastlich, knisterndes Feuer, Trinkgelage an riesigen Holztischen aus einem Stamm gehauen. Sie reisten nie dorthin.

Aber mir ist jetzt die Situation unerträglich geworden, und ebenso wie die heutigen Verhältnisse unvorstellbar waren, ebenso ist es nicht möglich zu ahnen, was noch passieren kann.

Ob Emma überhaupt weiß, was in Deutschland passiert? Wenn sie noch klar im Kopf ist, dann weiß sie es, sie ist immer gut informiert gewesen, eine kritische, rational denkende Person, Gegenpol zu Anders instinktgesteuertem Wesen. Auf den ersten Blick passte sie gar nicht zu Anders, war viel zu fein, zu intellektuell und nicht besonders hübsch. Ein kleines jüdisches Mädchen mit Schlafzimmerblick und krausem Haar. Er lebte ungeniert seine Vorliebe für Modelle mit riesigen Busen und dicken Hintern aus. Aber beide wussten zu gut, was sie aneinander hatten. Emma lehrte Anders, sich in der bürgerlichen Welt zu bewegen, sie war seine Eintrittskarte in eine Gesellschaftsschicht, in der er seine Bilder verkaufen musste. Und er lehrte sie, ihren Mangel an Schönheit durch besonders extravagante Kleidung und Selbstbewusstsein auszugleichen. Bloß nicht wegducken, war seine Devise. Gemeinsam waren sie um die ganze Welt gereist. Einmal wäre Anders beinahe an Darmtyphus gestorben. Aber im nächsten Jahr fuhren sie schon wieder nach Algier. Emmas Wagemut entfachte noch jetzt in Martha so etwas wie Neid, ihr selbst war es nie gelungen, Grenzen zu überschreiten, sie brauchte es nie, jetzt fehlte ihr die Übung.

Ich danke jeden Morgen dem Schicksal, dass mein Mann diese Zeit nicht erlebt und dass meine Tochter mit Mann und Kind dies Land verlassen konnten, weil mein Schwiegersohn einen Ruf an die Universität in New York bekam.

Max bat Anders, ein Porträt Marthas zu malen. Der arbeitete stumm, ächzend wegen seiner Körperfülle, unter seinen Augen straffte sich Martha, saß sehr gerade. Max hielt sich fern, drückte sich im Arbeitszimmer herum, erst am Ende der Sitzungen kam er und begutachtete das Werk. Er hätte es bestimmt ganz anders gemacht.

Das Porträt zeigt eine nach außen gewandte Martha, schön stark und stolz. Er malte die Menschen von ihrer besten Seite. Das bescherte ihm seinen Erfolg.

Meine Bitte an Sie geht nun dahin, für mich bei den schwedischen Behörden gut zu sagen. Pekuniär liegt keine Schwierigkeit vor, denn meine Kinder werden natürlich für die Kosten meines Aufenthaltes dort aufkommen.

Für Max saß sie selten so lange Modell. Sie hintertrieb es im Grunde, sprang plötzlich auf, musste noch dies und das erledigen. Es war deshalb kein Wunder, dass ihr Mann lieber die Gelegenheiten nutzte, wo sie schlafend oder in ein Buch vertieft das Gemalt-werden nicht einmal bemerkte. Es konnte aber nicht wirklich an der fehlenden Zeit liegen. Es lag vielmehr an ihrer Unlust, sich in den Mittelpunkt zu stellen, den forschenden Blick auf sich zu ertragen, der den Schatten und dem Licht auf ihrem Körper folgte, und es dauerte einfach immer so entsetzlich lange.

Das Porträt, das Zorn von Max malte, erschreckte Martha. So war er doch nicht, so melancholisch, traurig, von der Welt enttäuscht? Aber später kam es so, da sollte er so werden. Auch Anders konnte in die Tiefe blicken.

Sobald ich näher weiß, um was ich sie eigentlich bitten soll, schreibe ich wieder, inzwischen wäre es mir eine große Freude, wenn Sie mir ein Wort der Einwilligung schickten. In aller Freundschaft und Verehrung .

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