Ptolemäus beschreibtseinen steinernen Block im Almagest . Es war ein Quadrant, ein Instrument, mit dem man Winkel zwischen 0 ° und 90 ° messen kann.
Claudius Ptolemäus
Ptolemäus war ein Universalgelehrter, der sich in Astronomie, Astrologie, Geografie, Musik, Optik und Mathematik auskannte. Über ihn selbst ist sehr wenig bekannt, aber wahrscheinlich verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria, die berühmt für ihr Gelehrtentum und die große Bibliothek war, in der er von dem renommierten Mathematiker Theon von Smyrna unterrichtet wurde. Viele seiner wegweisenden Schriften haben überlebt. Sie wurden ins Arabische und Lateinische übersetzt und verbreiteten sich in der mittelalterlichen Welt. Das Werk Geographie listete fast alle Orte der damals bekannten Welt und begleitete beispielsweise Christoph Kolumbus im 15. Jahrhundert auf seinen Entdeckungsreisen. Der Almagest blieb bis etwa 1643 – und somit noch etwa hundert Jahre, nachdem Ptolemäus’ Weltbild von Kopernikus herausgefordert worden war – in ständigem Gebrauch.
Hauptwerke
um 15 n. Chr. Geographie
um 150 n. Chr. Almagest
um 150 n. Chr. Tetrabiblos
DIE FIXEN STERNE WANDERN SCHEINBAR NACH WESTEN
DIE ERDROTATION
IM KONTEXT
SCHLÜSSELFIGUR
Aryabhata(476–550 n. Chr.)
FRÜHER
350 v. Chr.Heracleides Pontikos, ein Schüler Platos, meint, dass sich die Erde einmal am Tag um ihre Achse dreht. Die Idee verbreitet sich kaum, weil sie den Thesen des geachteten Aristoteles widerspricht.
4. Jh. v. Chr.Aristoteles verkündet, dass die Erde im Raum stationär ist.
SPÄTER
950 n. Chr.Der persische Astronom al-Sijzi unterstützt die Idee einer rotierenden Erde.
1543Nikolaus Kopernikus erklärt, dass die Erde – als Teil seines heliozentrischen Weltbildes – sich um sich selbst dreht.
1851Die erste Demonstration von Léon Foucaults Pendelversuch in Paris liefert den endgültigen Beweis, dass die Erde sich dreht.
Vom 4. Jh. v. Chr bis zum 16.Jh. n. Chr. herrschte in der westlichen Welt die Meinung vor, dass die Erde fest im Zentrum des Universums verankert war. Davon abweichende Ideen, dass die Erde rotieren könnte, wurden mit dem Argument zurückgewiesen, dass dann ja auf der Erdoberfläche befindliche Gegenstände in den Weltraum geschleudert würden. Dem widersprach der indische Astronom Aryabhata, der davon überzeugt war, dass die scheinbare Bewegung der Sterne über den Nachthimmel nicht die Sterne selbst verursachten, sondern die Erde – indem sie sich drehte.
Nach Aryabhata waren die Sterne stationär und ihre scheinbare Bewegung nach Westen war eine Illusion. Seine Vorstellung einer rotierenden Erde war bis Mitte des 17. Jahrhunderts kaum verbreitet – also noch hundert Jahre, nachdem Kopernikus das Konzept bestätigt hatte.
Aryabhatas beeindruckendes Buch Aryabhatiya war das wichtigste Werk der Astronomie des 6. Jahrhunderts – ein Kompendium astronomischer Grundlagen und Mathematik, das die arabische Astronomie stark beeinflusste.
»Er war der Vater der indischen zyklischen Astronomie (…), die die wahren Positionen und Entfernungen der Planeten genauer bestimmen konnte denn je. «
Helaine SelinAstronomie-Historikerin
Des Weiteren berechnete Aryabhata mit hoher Genauigkeit die Länge des siderischen Tages (die Zeit, die die Erde braucht, um sich bezüglich der Sterne einmal zu drehen) und entwarf neue Methoden, astronomische Tafeln zu erstellen. 
EINE KLEINE WOLKE AM NACHTHIMMEL
DIE KARTIERUNG VON GALAXIEN
IM KONTEXT
SCHLÜSSELFIGUR
Abd ar-Rahman as-Sufi(903–986 n. Chr.)
FRÜHER
400 v. Chr.Demokrit deutet die Milchstraße als dichte Masse von Sternen.
150 n. Chr.Ptolemäus verzeichnet in seinem Almagest mehrere Nebel (trübe Objekte).
SPÄTER
1610Galileo sieht per Teleskop in der Milchstraße Sterne und bestätigt so Demokrits Theorie.
1845Lord Rosse beobachtet erstmals eindeutig einen Spiralnebel. Dieser ist heute als Whirlpool-Galaxie bekannt.
1917Vesto Slipher entdeckt, dass sich Spiralnebel unabhängig von der Milchstraße drehen.
1929Edwin Hubble zeigt, dass viele Spiralnebel außerhalb der Milchstraße liegen und selbst Galaxien sind.
Abd ar-Rahman as-Sufi, im Westen auch als Azophi bekannt, war ein persischer Astronom, der die ersten Aufzeichnungen davon machte, was wir heute Galaxien nennen. Für ihn waren diese trüben Objekte jedoch schlicht Nebel am Nachthimmel.
As-Sufi machte die meisten seiner Beobachtungen in Isfahan und Schiraz (im heutigen Iran), aber er kontaktierte auch weit gereiste arabische Kaufleute, die mehr vom Himmel gesehen hatten als er. Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Übersetzung des Almagest ins Arabische. Dabei versuchte as-Sufi, die hellenistischen Sternbilder (sie dominieren bis heute die Sternkarten) mit ihren oft anders benannten arabischen Pendants zu vereinen.
Die Große Magellansche Wolke,die hier über dem ESO-Paranal-Observatorium in Chile zu sehen ist, kann auf der Südhalbkugel leicht mit dem bloßen Auge beobachtet werden.
Die Früchte dieser Arbeit war Kitab suwar al-kawakib oder das Buch der Fixsterne , veröffentlicht 964 n. Chr. Es enthielt auch eine Skizze einer »kleinen Wolke«, die heute als Andromeda-Galaxie bekannt ist. Diese wurde vermutlich schon früher von persischen Astronomen entdeckt, aber erst von as-Sufi aufgezeichnet. So enthält das Buch der Fixsterne auch den Weißen Ochsen, ein weiteres Nebelobjekt – heute heißt es Große Magellansche Wolke – und eine kleine Galaxie, die die Milchstraße umkreist. As-Sufi hätte das Objekt wohl übersehen, hätten ihn nicht Berichte von Astronomen im Jemen und von Matrosen, die das Arabische Meer durchquert hatten, erreicht. 
EIN NEUER KALENDER FÜR CHINA
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