Mila Summers
Küsse in luftiger Höhe
Über das Buch:
Miranda Honeychurch ist ein klassischer Beziehungspechvogel. Irgendwie gerät sie immer an den Falschen. Dann trifft sie auf Noah, der ihr bei einem Brand das Leben rettet. Die Tatsache, dass er für sie sein Leben aufs Spiel setzt, lässt ihr Herz höherschlagen – doch der Feuerwehrmann würdigt sie nach dem gefährlichen Einsatz keines Blickes mehr und lässt sich sogar verleugnen. Hals über Kopf kehrt sie Chicago den Rücken, obwohl der Gedanke an Noah sie bis in ihre Träume verfolgt. Mit ihrer Freundin Emily bricht sie zu einem Roadtrip auf, bei dem sie mehr findet, als sie zu hoffen gewagt hat. Und dennoch quält sie eine Frage: Was für ein Geheimnis verbirgt Noah hinter den ozeangleichen Augen?
Über die Autorin:
Mila Summers,geboren 1984, lebt mit ihrem Mann und der kleinen Tochter in Würzburg. Sie studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Öffentliches Recht. Nach einer plötzlichen Eingebung in der Schwangerschaft schreibt sie nun humorvolle Liebesromane mit Happy End und erfreut sich am regen Austausch mit ihren LeserInnen.
Küsse in luftiger Höhe ist der vierte Band der Kurzromanserie, die in Chicago spielt.
Bisher erschienen:
Küss mich wach (Band 1 der Tales of Chicago)
Vom Glück geküsst (Band 2 der Tales of Chicago)
Ein Frosch zum Küssen (Band 3 der Tales of Chicago)
Küsse in luftiger Höhe (Band 4 der Tales of Chicago)
Zum Küssen verführt (Band 5 der Tales of Chicago)
Weitere Bücher der Autorin:
Manhattan Love Stories
Irresponsible Desire (Band 1)
Irrepressible Desire (Band 2)
Vielleicht klappt es ja morgen. Liebe in (wahlweise Hamburg, Leipzig, Wien oder Würzburg)
Rettung für die Liebe (Band 4 der Sieben Sommersünden, ein Projekt mit sechs weiteren Autorinnen und Autoren)
Schneegestöber (Charitybuch für die Stiftung Bärenherz in Wiesbaden)
Alle Teile sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings gibt es ein Wiedersehen mit den Protagonisten der vorhergehenden Bücher.
MILA
SUMMERS
Küsse in luftiger Höhe
Kurzroman
Band 4
Tales of Chicago
Deutsche Erstauflage März 2016
Copyright © Mila Summers
Lektorat: Dorothea Kenneweg
Korrektorat: Martina König
Covergestaltung: Nadine Kapp
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder teilweisen Nachdrucks in jeglicher Form, bedürfen der Einwilligung der Autorin.
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
mila.summers@outlook.de
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Epilog
Danksagung
Weitere Bücher der Autorin
»Du willst, dass wir Freunde bleiben?« Ich drückte das Handy in meiner Hand so heftig, dass mir bereits die Finger wehtaten.
»Ja. Freunde mit gewissen Extras, Baby.«
»Bitte was? Du spinnst ja!« Fassungslos beendete ich das Gespräch und legte das Handy mit zittrigen Händen auf die Arbeitsplatte.
Wie versteinert stand ich in der Teeküche des Museums. Meine Augen brannten und ich konnte einfach nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hatte.
Wie konnte mir Samuel nur vorschlagen, dass wir Freunde bleiben könnten? Und dann noch diese Anspielung: »… mit gewissen Extras, Baby.« Pah, dass ich nicht lache!
Anschließend hätte ich meinen Ärger am liebsten in den Untiefen eines gefüllten Schnapsglases ertränkt oder meinem Freund – oder vielmehr Exfreund – den Lack seines neuen Lamborghinis mit einem Schraubenzieher verkratzt.
Aber wer konnte mir das schon verübeln? Schließlich waren wir fast ein halbes Jahr lang ein Paar gewesen. Das war eine halbe Ewigkeit für mich. Samuel hatte sogar bereits von Heirat gesprochen. Er, wohlgemerkt, nicht ich.
Viel zu vertraut kam mir dieser Moment des Abschieds vor, wenn wieder einer meiner Partner die Biege machte und mich einfach so im Regen stehen ließ. Ich spürte diesen Druck auf der Brust, der mich kaum atmen ließ. Vergebens versuchte ich einen Schluchzer zu unterdrücken, der ohne Vorwarnung in ein lautes Husten überging.
Was brachte die Männer in meinem Leben immer wieder dazu, vor mir Reißaus zu nehmen? Lag es an meinem Parfüm oder war es mein Schuhtick? Vielleicht lag es an meinen einflussreichen Adoptiveltern? Es hatte bisher viele meiner Exfreunde eingeschüchtert, wie wohlhabend meine Familie war.
Wahrscheinlich lag es an mir. Jede Mutter liebt doch ihr Baby, oder? Aber mich hatte die Frau, die mich zur Welt gebracht hatte, wenige Stunden nach meiner Geburt in der Feuerwache in der Virginia Avenue abgegeben.
Irgendetwas musste damals bereits nicht in Ordnung mit mir gewesen sein. Anders konnte ich es mir einfach nicht erklären, dass ich immer wieder aufs Neue verlassen wurde.
Im Alter von zweiunddreißig Jahren hatte ich jetzt achtzehn – ja, diese Zahl ließ mich auch erschaudern – gescheiterte Beziehungen hinter mir. Von den zahllosen One-Night-Stands und den bindungsunfähigen Kerlen, die mich immer wieder hinhielten, gar nicht erst zu sprechen.
Was war bloß los mit mir? Ich schüttelte den Kopf, während ich mit vor Wut zittrigen Händen versuchte, das heiße Wasser in meine Tasse zu gießen. Ich spürte nicht mal, wie mir der heiße Dampf ins Gesicht stieg.
Wie in Trance nahm ich mir zwei Stücke Kandiszucker, versenkte sie in meiner Tasse und blickte dabei starr auf die vibrierende Oberfläche. Ich dachte an Samuel. Dachte an unsere gemeinsame schöne Zeit.
Bisher hatte ich mich dagegen wehren können, doch nun stiegen mir die Tränen in die Augen und liefen mir ohne Vorwarnung über die Wangen. Ein Tropfen nach dem anderen fiel auf die marmorierte Arbeitsfläche in der Teeküche des Museums.
Leise schluchzte ich auf, als ich mich daran erinnerte, wie mein Exfreund von Kindern und einem eigenen Haus gesprochen hatte. Im Gegensatz zu den Partnern meiner vorhergehenden Beziehungen standen wir, was das Finanzielle anging, auf Augenhöhe.
Samuels Vater war Großindustrieller und hatte mit dem, was er in seinem Leben erwirtschaftet hatte, bereits für zukünftige Generationen seiner Familie vorgesorgt. Samuel hätte sich die Finger gar nicht schmutzig machen müssen, dennoch war er, ehrgeizig und verbissen wie er war, in die Firma seines Daddys eingestiegen, um eigene Fußspuren zu hinterlassen.
Dieses Bedürfnis hatte ich in der Form nie verspürt. Natürlich liebte ich meinen Job im Museum und genoss es, mit wundervollen Kollegen den Tag zu verbringen. Besonders gefreut hatte ich mich, als Stacy nach der Geburt ihrer Tochter Jolie vor einigen Wochen wieder angefangen hatte zu arbeiten.
Das war es, was für mich im Leben zählte: die glücklichen Momente mit liebgewonnenen Menschen. Darin sah ich meine Erfüllung. Aber auch das war ein Grund, weshalb mir Samuel den Laufpass gegeben hatte.
Er konnte einfach nicht verstehen, dass ich mit dem, was ich tat, glücklich war und nicht die Herausforderung suchte, immer weiter, immer höher zu gelangen.
Wir waren grundverschieden. Diesen Umstand hatte ich mir früh eingestanden, aber ich fand gerade das so reizvoll an der Sache. Schließlich ergänzten wir uns doch irgendwie, oder etwa nicht?
Ich tat es schon wieder: Ich analysierte die Situation, zerbrach mir den Kopf über das Warum dabei und suchte nach einer Antwort auf meine Fragen. Samuel hatte nicht von einer Neuen berichtet oder unüberbrückbare Differenzen genannt.
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