Mila Summers
Ein Frosch zum Küssen
Über das Buch:
Emily Havisham verliert kurz vor Weihnachten ihren Job. Wenige Zeit später findet sie sich in der Marketingabteilung eines Unternehmens wieder, das allen Ernstes meint, Freddy der Frosch wäre ein adäquater Ersatz für Santa Claus. Sicher, diese Firma bräuchte unbedingt kompetente Unterstützung, aber ist das wirklich die Herausforderung, nach der sie sucht? Außerdem rückt ihr ihr Chef Liam Morris eindeutig zu nahe auf die Pelle. Noch ehe sie ihren Vorgesetzten in die Schranken weisen kann, verliert sie ihr Herz an den Womanizer, der nichts, aber auch rein gar nichts anbrennen lässt. Kann das gut gehen?
Über die Autorin:
Mila Summers,geboren 1984, lebt mit ihrem Mann und der kleinen Tochter in Würzburg. Sie studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Öffentliches Recht. Nach einer plötzlichen Eingebung in der Schwangerschaft schreibt sie nun humorvolle Liebesromane mit Happy End und erfreut sich am regen Austausch mit ihren LeserInnen.
Ein Frosch zum Küssen ist der dritte Band der Kurzromanserie, die in Chicago spielt.
Bisher erschienen:
Küss mich wach (Band 1 der Tales of Chicago)
Vom Glück geküsst (Band 2 der Tales of Chicago)
Ein Frosch zum Küssen (Band 3 der Tales of Chicago)
Küsse in luftiger Höhe (Band 4 der Tales of Chicago)
Zum Küssen verführt (Band 5 der Tales of Chicago)
Weitere Bücher der Autorin:
Manhattan Love Stories
Irresponsible Desire (Band 1)
Irrepressible Desire (Band 2)
Vielleicht klappt es ja morgen. Liebe in (wahlweise Hamburg, Leipzig, Wien oder Würzburg)
Rettung für die Liebe (Band 4 der Sieben Sommersünden, ein Projekt mit sechs weiteren Autorinnen und Autoren)
Schneegestöber (Charitybuch für die Stiftung Bärenherz in Wiesbaden)
Alle Teile sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings gibt es ein Wiedersehen mit den Protagonisten der vorhergehenden Bücher.
MILA
SUMMERS
Ein Frosch zum Küssen
Kurzroman
Band 3
Tales of Chicago
Deutsche Erstauflage Dezember 2015
Copyright © Mila Summers
Lektorat: Dorothea Kenneweg
Korrektorat: Genya Bieberbach
Covergestaltung: Nadine Kapp
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder teilweisen Nachdrucks in jeglicher Form, bedürfen der Einwilligung der Autorin.
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
mila.summers@outlook.de
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Epilog
Danksagung
Weitere Bücher der Autorin
»Du bist also wirklich Santa?«, fragte das kleine goldgelockte Mädchen auf seinem Schoß mit großen Augen.
»Ja, der bin ich«, erwiderte er wenig überzeugend. Warum hatte er sich bloß von seinem Vater überreden lassen, dessen alljährlichen Weihnachtsmann-Posten zu übernehmen?
Er könnte jetzt ganz entspannt mit seinen Kumpels um die Häuser ziehen, ein paar Bierchen in irgendeiner Kneipe kippen und dann eine nette Blondine in seine Singlewohnung am Lake Shore Drive, der teuersten Wohngegend Chicagos, entführen. Aber leider …
»Warum bist du so grün?« Das Mädchen beäugte ihn kritisch und strich ihm vorsichtig über das Kopfteil seines Kostüms. »Geht nicht ab. In Farbe bist du also nicht gefallen. Meine Mum sagt immer: Wasch dir deine Hände, die sind so schwarz wie bei einem Kaminkehrer. Hast du dich vielleicht schon länger nicht mehr gewaschen und siehst deshalb so grasgrün aus?«
Tja, ihm wäre es ja auch lieber gewesen, er hätte sich für das Event in Dads Shopping Mall dessen Santaverkleidung borgen können. Dummerweise hatte sich dieser allerdings gerade heute dazu bereiterklärt, in der Suppenküche Bedürftigen das Essen auszugeben – verkleidet als Weihnachtsmann.
Dieses klitzekleine, aber durchaus wichtige Detail hatte er ihm verschwiegen und eine halbe Stunde vor der Veranstaltung hier in der Shoppingmall ganz beiläufig in einem Nebensatz erwähnt. Natürlich viel zu spät, um sich anderweitig nach Ersatz umzusehen.
Da damit zu rechnen war, dass ein Haufen Presse vor Ort sein würde, wenn Harrison Morris höchstpersönlich die Suppenkelle schwang, blieb Liam nichts anderes übrig, als das plüschige Dress des Firmenmaskottchens „Freddy“ überzustreifen und sich darin der langen Schlange an hoffnungsvollen Kinderaugen zu stellen.
Oh Gott, er kam sich so schäbig vor, als er dem kleinen Mädchen versicherte, der zu sein, der ihre Wunschliste entgegennehmen und für deren Erfüllung einstehen würde. Die unsagbar grausame Hitze im Inneren des Anzugs trieb ihm sintflutartige Schweißmassen über den Rücken. Weglaufen ging leider nicht. Viel zu anstrengend. Nur gut, dass er dieses absurde Kopfteil trug und ihn so keiner erkannte.
»Sag mal, lieber Santa, bist du vielleicht krank?«
»Wieso fragst du mich das, liebe Emma?«
»Na ja, du bist eben so grün im Gesicht«, offenbarte die schätzungsweise Vierjährige ausgesprochen ehrlich ihren Verdacht. »Vielleicht war das Essen nicht gut oder du hast zu viel genascht. Meine Mum sagt immer: Iss nicht zu viel, sonst bekommst du Bauchweh . Was meinst du? Ob das vielleicht der Grund dafür ist, dass du so komisch aussiehst?« Dabei neigte sie ihren Kopf unschlüssig mal zur rechten, mal zur linken Seite. Gekonnt besah sie ihn sich aus allen Perspektiven, während sie aufgeregt auf seinem Schoß herumhopste. »Und weißt du was?«
»Was denn?«
»Du siehst Mr. Freddy ziemlich ähnlich. Der war bei der Märchenparade dabei. Hm … Wann war die noch mal? Mummy? Wann war die Parade, wo ich so viele Bonbons bekommen habe und ganz schlimme Bauchschmerzen hatte?«, schrie sie durch die Menge an wartenden Müttern und Vätern, die den Weg auf sich genommen hatten, um mit ihren Kindern dem echten Santa zu begegnen, und nun ihm gegenüberstanden. Mr. Morris junior im grünen Freddy-Kostüm.
Ihre Gesichter sprachen Bände. Eine Mutter, die mit ihrem Sohn als Nächste an der Reihe war, starrte ihn ungläubig an, während sie ihrem Fünf- oder Sechsjährigen standhaft immer aufs Neue zu erklären versuchte, dass der echte Santa gerade verhindert war. Missliche Wetterlage … Schneestürme … Glatteis auf der Schlittenrampe, das waren nur einige Wortfetzen, die er von der Unterhaltung aufschnappen konnte.
Immer wieder trafen ihn die fragenden und zugleich missbilligenden Blicke des Publikums. Der Satz Wollt ihr uns eigentlich veräppeln? eines der Wartenden traf ziemlich gut ihre aktuelle Gemütslage. Okay, wenn sie Eier dabei gehabt hätten, wäre er sicher nicht so glimpflich davongekommen.
Nur gut, dass Buddy vom Elfenteam im wirklichen Leben auf den Namen Francesco hörte und die Sicherheit seiner Familie gewährleistete. Liam konnte sich das Grinsen unter dem Kostüm nicht verkneifen.
Francesco sah einfach zu komisch aus in seinen rot-weiß-gestreiften Strumpfhosen, dem grünen Kostüm, das über und über mit Glöckchen behangen war, sowie den berüchtigten Elfenschuhen mit der kleinen Schelle vorne an der Spitze. Diese rundeten sein Outfit erst richtig ab und durften definitiv nicht fehlen.
Nach dieser ganzen Sache hier musste er unbedingt ein Foto von ihm machen und ihn bei nächster Gelegenheit damit aufziehen.
»Jetzt weiß ich es endlich«, meldete sich Emma wieder zu Wort. Der kleine Mund kräuselte sich dabei, während sie gekonnt ihre Stirn in Falten legte.
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