1 ...8 9 10 12 13 14 ...17 Saugen ist die heutige morgendliche Aufgabe der Zugehfrauen. Aber bitte nicht mit einem Staubsauger, der verursacht nur unnötigen Lärm. Auch wird nicht mit einem Staubwedel über die vergoldeten Zimmerausstattungen gewischt. Andere Insignien werden auf Vordermann gebracht.
Katrin und Sonja haben sich nicht zu verweigern. Sie haben zu erfüllen, egal, was man ihnen aufträgt. Denn sie bekommen neben ihrem bedeutsamen Monatsgehalt ein fürstliches Trinkgeld für ihre Dienstbeflissenheit. Gestern Abend waren sie allerdings nicht anwesend.
Es hat sich gelohnt, edle Requisiten der Gäste wieder auf Vordermann zu bringen. Sonjas wie Katrins Spardosen sind mit manchem Schein gefüllt worden.
Allgemein ist man rundum zufrieden. Innerlich hin- und hergerissen begeben sich die Mädchen für alles in die Küche, um sich jetzt ernsthaft um das Mittagessen zu kümmern. Hoffentlich versalzen sie nicht die Suppe.
*
Nur der Gärtner ist arm dran, denn er profitierte nicht vom Gelage im Haus seiner Arbeitgeber. Bereits früh am Morgen fährt er am Tag danach betriebsam auf dem Rasenmäher Runde um Runde über das immense Terrain. Das Areal ist weit genug entfernt, um nicht durch Motorenlärm Schlafende zu wecken. Mal regnet es, dann scheint wieder die Sonne. Er hackt mal hier und kriecht mal da unter die Büsche, weil Unkraut sich keinesfalls ausbreiten darf. Draußen an der Grundstücksgrenze ist er, da, wo sich der Übergang zum geplanten 9-Loch Golfplatz darstellt. Ist der erst fertig, wird der vermögende Villenbesitzer nicht umhinkommen, einen zusätzlichen Kollegen einzustellen. Erwünschter wäre dem Hausherrn eine Gärtnerin und dem Rasenmäher eine Kollegin. Nicht nur zum Fachsimpeln!
Ein Golfgelände hat ständig gepflegt, die Grasnarbe täglich auf eine präzise Höhe getrimmt zu werden. 2,5 bis 3,2 mm im Grün, doch auf den Fairways dürfen es 10mm sein. Etwas Weibliches vermöchte das Team vorteilhaft zu verstärken, Arnold denkt da vorausschauend. Eine Gärtnerin bringt bestimmt weitere Ideen ein; das kann nie schaden. Wenn die dann außerdem noch gut bestäuben könnte......
Es würden zusätzliche Golfer kommen, aber nur Geladene, die den Vorstellungen von Judith und Arnold entsprechen. Der Golfplatz nimmt im Kopf des Hausherrn jetzt ganz konkrete Formen an.
Sandra und Simone
Die Sonne scheint wieder glutheiß vom Firmament, vom Bettenmachen seiner Frau und dem zweiten Hausmädchen der Herrschaft ahnt der fleißige Gärtner nichts. Er ist überzeugt, sie bringen das Hausinnere auf Vordermann und werkeln in der Küche.
Der Grünemann hat sich jetzt eine Pause verdient und legt sich auf die faule Haut. Er streckt sich im Gras aus, im Schatten hinter einem großen Busch. Bald schnarcht der Rasenmäher und ist im Himmel seliger Träume.
So finden ihn Sandra und Simone, die jugendlichen Abkömmlinge der erotomanischen Villenbesitzer. Sie gedachten nur einen erfrischenden Spaziergang zu unternehmen, sich die Beine in der Natur vertreten; denn für die Beiden wurde es gestern Nacht auch spät. Sie waren bei der Party zwar selber nicht anwesend, doch das Gedröhn im Herrenhaus hat sie nicht erholsam schlafen lassen.
Wenn Sandras unmündige, seit kurzem aber keineswegs mehr jungfräuliche Haarpracht nicht ab und an gekämmt wird, ist das ihrem seelischen Gleichgewicht nicht zuträglich. Bei vernachlässigter Pflege kann man schwer leiden, ja, sogar depressiv werden.
Nur Simone besitzt weiterhin ihre verbriefte Unschuld, Gelüste nach etwas Männlichem hat sie nichtsdestotrotz ebenfalls. Hauptsächlich, wenn sie vor ihrem geistigen Auge die Wollust imaginärer Partygäste nachverfolgt, sobald die im Hause auf Kurs sind. Bislang hat sie sich noch immer selbst beholfen, gelegentlich haben die Schwestern gegenseitig Hürden abgebaut.
Ab und zu hat sich Simone an Mitschüler herangemacht, nur, um zu testen, wie Jungen auf Anzüglichkeiten reagieren. An ihr Pianola hat sie aber niemanden herangelassen. Äußerst ungewöhnlich, solch ein Verhalten in diesem Alter und der Freizügigkeiten der Eltern.
Da finden die Schwestern nun ein Exemplar der anderen Genetik im Gras schnarchend vor. Unverhofft bringt es sie in Hochstimmung, obwohl der Gärtner tief und fest ratzt. Sandra kennt ja sein Werkzeug, das er ihr auf dem Aufsitzmäher probeweise überlassen hat. Es ist erst ein paar Tage her, dass sie in Rückenlage über die Anlage kurvte. Und als es dann regnete, war es kein Regenguss, der Sandra überschwemmte. Zum Blumenbegießen ließ sich dieser Schauer nicht verwenden.
Daran erinnert sie sich bei dem Anblick des schnarchenden Rasenmähers spontan. Mit verklärtem Augenausdruck erzählt sie ihrer Schwester davon. Von der Mähertour hatte sie ihr bisher nichts verraten.
Sandra malt ihrem Schwesterherz das Erlebnis so anschaulich aus, dass Simone ohne langes Überlegen in Vollzugslaune kommt. Sie muss dem Grünmann ja nicht sagen, dass sie erst 17 Jahre alt ist. Wann, wenn nicht jetzt, könnte der günstigste Zeitpunkt sein, ihrer Jungfräulichkeit zu entwischen.
Sie fiebert dem Erlebnis entgegen, doch der Gärtner hat von der Fügung des Schicksals keine Ahnung. Auch Sandra wird wieder in Erregung versetzt. Zu gerne würde sie erleben, wie ihre Schwester zur Frau gestempelt wird.
Doch der Gartenpfleger träumt weiterhin von Sahneeis. Über seinen Arbeitseinsatz heute wird von zwei Jugendlichen beraten und beschlossen. Sandra ist dann diejenige, welche den ohnmacht-ähnlichen Mittagsschlaf dieses Zeitgenossen beenden will. Es geht doch nicht an, dass ein Lohnempfänger am helllichten Vormittag auf der Anlage seinen Auftrag verschläft.
Doch wie bringt man ihn in die Wirklichkeit zurück? Ein Fußtritt an eine empfindliche Stelle, oder auf eine weniger schmerzhafte Art?
Sandra hat eine geniale Idee: Sie legt ihm ihren Slip als Atemmaske auf das von der Sonne gebräunte Gärtnergesicht und erwartet, dass er aus Luftmangel aufwachen wird. Mit jedem Atemzug inhaliert er jungfräuliches Parfüm. Unbeschreiblich erfrischend, solch ein Luftzug. Erkälten wird er sich davon nicht.
Nach und nach kommt der Landschaftspfleger dann aus seligen Tagträumen zurück in die Wirklichkeit. Eine unbekannte Ausdünstung lässt ihn die Augen öffnen. Schlaftrunken meint er zunächst, im Krankenhaus zu liegen und anästhesiert zu sein. Narkotisiert war er schon, aber nicht von Isofluran oder Lachgas, denn Sandra hockt über ihm. Daher also das Narkotikum. Und der Anblick, der sich ihm beim Erwachen bietet, versetzt ihn sofort wieder in Tagträume, bis er registriert, dass er ja auf dem Rasen des Arbeitgebers lagert und in der Sonnenhitze eingeschlafen ist.
Das passt ja gut. Vom Schnarchen bekam er einen trockenen Schlund, seine Lippen sind spröde. Da wird ihm jetzt ein Trank der außergewöhnlichsten Art kredenzt. Halleluja, das ist genau das Angemessene in diesem Augenblick des Erwachens. Und es ist nicht nur eines, sondern es sind gleich zwei Wesen wie von einem anderen Stern, die ihn hier ins pralle Leben zurückrufen.
Das wird ein außerirdisches Fest werden, wie er sich ausmalt. Die Aliens denken ebenso.
Sandra lässt sich mit Mundbeatmung irdischen Odem einhauchen, Simone nestelt am Reißer des Gärtners. Sie hatte ja bewertet, was der in natura mit sich herumschleppt, damals, am ersten Tag seiner Beschäftigung in diesem Garten, als die Sonne genauso heiß brannte wie heute.
Leider war sie bislang nicht selbst beteiligt, bisher nur Gutachterin. Jetzt will sie einen derart unsäglichen Zustand beendet wissen.
Die Beatmung hat Folgen. Sandras Perle beginnt zu strahlen. Simoneweiß genau, wohin sie zu greifen hat, um ebenfalls ein Erfolgserlebnis zu genießen. Ihre Lippen jubeln. Und wenn sich plötzlich der Absperrhahn öffnen würde?....
Sandra gibt den Blasebalg nicht frei. Sie kann es nicht lassen, denkt nicht an das Bedürfnis und die Sehnsüchte ihrer Schwester, ist eigensinnig und gemein, muss Simone leider feststellen. Deshalb wird sie aggressiv, will auf der Stelle ihre vernachlässigte Einsiedlerzelle beachtet wissen. Denn wer weiß, was gleich passieren könnte, falls der Labrador Alex wieder auftauchen sollte. Der hat ein sensibles Gespür für Erotik und streift ständig auf dem Gelände herum.
Читать дальше