Joachim Pennig - Theologie neu denken
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Mit der Aufklärung und der steigenden Bildung, der wachsenden Kommunikationsmöglichkeiten und Sprachkenntnisse, der wissenschaftlichen Einsichten in Entstehung und Geschichte der Welt, kurz Globalisierung genannt, veränderte sich das. Das Vergleichen begann. Recht wurde eine Sache des Vergleichs überhaupt. Und als "Dallas" durch unsere Wohnzimmer flimmerte, ersehnten viele Menschen, dass das Leben der Ölmillionäre doch auch ihres sein könnte. Was sie hätten sehen können, aber wohl nicht mitbedachten: So viel Geld, kann nicht jeder auf der Welt besitzen und wer es besitzt hat es sich nicht rechtmäßig erarbeitet. Eventuell legal aber rechtmäßig im ethischen Sinne nicht. Auch das zeigte "Dallas", aber da wollte niemand hinschauen. Denn was z.B. rechtfertigt, dass jemand, der zufällig auf Öl stößt, dieses Öl auch als das Seine beanspruchen darf. Oder was z.B. rechtfertigt, dass ein Fußballspieler Millionen abkassiert, und eine anderer, der im Sommer bei 40 grad 10 Stunden auf der Autobahnbaustelle schuftet nicht einmal ein Hundertstel davon bekommt. Leistet der Fußballer wirklich viele hundertmal mehr? Oder um wieviel größer ist die Verantwortung des Managers tatsächlich, der bis zum 1000fachen des Arbeiters an der Maschine im gleichen Betrieb "verdient"?
Die Salzburger Festspiele werden Jahr für Jahr mit "Jedermann" eröffnet. Ein bedeutender Satz von Fallersleben daraus heißt: "Jedermann! Hast Du Deinen Schöpfer ganz vergessen?"
Die bleibende und steigende Aktualität dieser Auseinandersetzung mit dem Jedermann rechtfertigt, das Stück jedes Jahr als Eröffnung der Salzburger Festspiele aufzuführen und eine ganze Reihe der Zuschauer*innen wären sicher selbst und direkt davon betroffen, scheinen es aber nicht zu merken. Warum sitzen Sie eigentlich da, und beklatschen das frenetisch, wenn sie nicht zuhören?
Ich sehe dahinter genau jene nicht erfolgte Entwicklung, die wir durch die sog. Aufklärung, die Liberalisierung, das Freiheitsstreben idealisiert und gut getarnt haben. Den Menschen wird vorgegaukelt, dass sie Dank dieser modernen Errungenschaften bessere Menschen wären, weil sie ohne Gott denken könnten und leben zu können meinen, weil ihre Freiheit ohne Grenzen sei, weil sie liberal offen seien für alles und jede noch so schräge Perversion. So offen, dass sie nicht mehr ganz dicht sind.
Während bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine mehr oder weniger funktionierende Religion, die in unserem Volk weit genug verbreitet war, das Schlimmste verhindert hat, durch die immerzu wiederholte Erinnerung an Moral und Ethik, an Recht und Gesetz, an Nächstenliebe und Lebenspriorität, hat sich das in der zweiten Hälfte begonnen auszudünnen. Die Kirche hat an Kraft und Einfluss verloren, aufgeklärte Bürger*innen meinen zunehmend, nach dem Beispiel Mächtiger, Religion und Gesetz selbst machen zu können und so haben andere Götter das Feld besetzt, unreflektiert, ungeprüft, nicht mehr lebenskonform, sondern machtkonform nach egoistischen Maßstäben.
Eine gesellschaftliche Reaktion darauf ist die Stärkung des rechten politischen Lagers. Menschen, die sich in der beliebigen Freiheit verlieren und im Gefühlsnebel meinen, sie seien die Verlierer, suchen nach starken Strukturen, nach Führungspersonen, nach einfachen Leitlinien, nach Recht mit dem Baseball-Schläger. Kirche und Religion, die bis dahin eine breite Ordnung erhalten hatten, wurden, weil sie der Gier auch Einhalt geboten, so lange madig gemacht, bis die Menschen glaubten ohne sie leben zu können. Madig machen heißt dabei z.B. in den Medien und der öffentlichen Diskussion, dass vorwiegend negativ-Nachrichten über die Kirche verbreitet wurden. Wie oft wurde eine lange nicht mehr vorhandene Hexenverbrennung oder weit in der Geschichte zurückliegende Kreuzzüge angeführt, um zu zeigen, dass Kirche schlecht sei. Was aber Diakonie und Caritas aktuell millionenfach für die Gesellschaft leisten, wurde säuberlich klein gehalten. Und z.B. die Kosten im Gesundheitswesen zeigen uns, wie viel es jeden Einzelnen kostet, dass kirchliche Arbeit daraus weitgehend verdrängt wurde. Ein Dank an Nonnen und Diakonissen an dieser Stelle, die ihr Leben dafür aufgeopfert haben!
Ich will das nicht entschuldigen, dass es Missstände in Kirche und Religion gibt. Aber daneben gibt es eben noch immer auch millionenfache Hilfe täglich in Kirche und Diakonie/ Caritas, die damit völlig aus dem Blick gedrängt wird. Aber für das Geldmachen gilt: Only bad news are good news! "Bericht"-Erstattung sieht meiner Meinung nach anders aus. Da wäre dem Zuschauer/-hörer Differenzierung zuzumuten. Das Gute und das Schlechte zugleich zu benennen, damit es eine Relation erhält. Da dürften Interviews, die manipulativ fragen nicht mehr gesendet werden, da dürfte die "Sensation" keinen größeren Stellenwert haben als das Berichten aller Seiten einer Sache. Aber davon sind wir in den Medien – leider auch in den öffentlich-rechtlichen, - mittlerweile weit entfernt. Wir haben nur "Talk"-Shows, aber leider keine "Hear"-Shows. Insofern frage ich: Jedermann-Rundfunk! Hast Du Deine Grundsätze ganz vergessen?
Um am Beispiel konkret zu werden: Viel Aufregung und Demonstrationen habe ich in letzter Zeit gehört, die sich gegen die Polizei und Ordnungskräfte gerichtet haben. Polizeigewalt sei unannehmbar habe ich gehört, nicht nur einmal in Kommentaren in den Medien, sondern immer wieder. Nur ein sehr wenige Male habe ich jedoch in der ganzen aufgeregten Stimmenmenge den Satz gehört: Polizisten anzuspucken, willkürlich Steine und Brandsätze auf sie zu schleudern, sie anzupöbeln, nur weil sie ihren Job tun, ist auch unannehmbar, ist unanständig und geht überhaupt nicht. Klar, das geschah ja auch nicht medienwirksam. Da hat niemand das Handy draufgehalten, als sich ein junger Rüpel ungehörig aufgeführt hat; als der erste Demonstrant ohne Grund einen Pflasterstein auf den Kopf eines Polizisten warf.
Die Verrohung unserer Gesellschaft, als angebliche Freiheit getarnt, hat eine Schieflage in der Wahrnehmung. Nicht wer seine eigenen Bedürfnisse hinter dem Grundrecht auf Freiheit verbrämt, ist auch im Recht. Nicht die Masse der Polizisten (es gibt rund 300.000 in Deutschland) ist grundlegend schlecht, aber doch eine große Zahl der 80 Millionen Bürger*innen 5,4 Millionen Straftaten). Und ich überlege, ob nicht da der Hebel anzusetzen ist. Am Anstands- und Unrechtsbewusstsein der Menschen. Aber wer soll das tun, wenn es keine Kirche mehr gibt?
Um es ganz deutlich zu sagen: Ich verteidige nicht das Fehlverhalten von ganz gleich welchen Menschen. Bei Amtsträgern wird das jedoch viel lückenloser untersucht als das Fehlverhalten von Bürger*innen. Als ehemaliger Seelsorger, auch für Polizisten, weiß ich von den Ängsten und Nöten der Bürgerinnen und Bürger in Polizeiuniform, die oft genug einen Dienst tun, im Gegenüber zu Demonstranten, deren Meinung sie teilen. Aber das ist nicht gefragt. Sie sind angetreten das Recht im Land zu schützen, das andere mitunter permanent verletzen. Und dieser Schutz dient uns allen. Die Polizei vertritt geltendes Recht und tut das täglich 100 000fach, um die ganze Gesellschaft vor dem Zerfall zu schützten in Rechtlosigkeit und Willkür, Selbstjustiz und Privatrechtsermächtigung.
Ich denke deshalb, dass hier Differenzierung und Berichterstattungsgerechtigkeit angebracht wäre. Und da gäbe es aus meiner Sicht viel zu machen.
Noch eine Abgrenzung: Bei meiner Kritik an den Medien handelt es sich nicht um einen Lügenpressen-Vorwurf, wie von der politischen Rechten. Damit habe ich nichts gemeinsam. Die Presse ist, mit dem was sie macht, eine unerlässliche Säule unseres Rechtsstaats. Man möchte nach Karl Barth nur ergänzend rufen: Kritischer möchten mir die Kritischen sein! Mehr Differenzierung und Darstellung der Komplexität, auch wenn das einige überfordert, würde es doch zeigen, dass die einfachen Antworten, egal woher sie kommen, nicht die Wirklichkeit abbilden. Komplexität ist zu zumuten, denn sie ist Abbild der Realität!
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