Frank zeigte auf das Lokal und lud sie zu einem Drink ein. Sie nickte, ging in das Lokal und setzte sich an die Bar. Während Frank ihr folgte, sah er, dass Martin und Eddy noch immer am Tisch saßen und stritten. Der schwarze Frosch saß daneben und trank die dritte Karaffe leer.
An der Bar war es etwas ruhiger als draußen. Nur einige Paare saßen vor ihren Drinks am Tresen, während die Kellner und Kellnerinnen überfüllte Tabletts mit Cocktails, Wein, Whisky oder andere harte Getränke heraustrugen.
Frank bestellte einen Weißwein, Janina nahm einen Cocktail und bedankte sich mit einem Kopfnicken. Da sie kein Wort Englisch sprach und er kein Portugiesisch, redete Frank einfach Deutsch und versuchte, seine Worte so mit Gestik zu untermalen, dass sie ihn verstehen konnte.
„Ich finde dich wunderbar“, begann er, während sie ihm in die Augen sah. „Du gehörst zu dem Schönsten, was ich jemals gesehen habe.“ An seiner Stimme merkte sie, dass er ihr schmeichelte, sie lächelte und nickte, sagte aber nichts.
„Du hast die Augen der Frau, die ich geliebt habe, aber du hast noch viel mehr“, fuhr er fort und beugte sich vor. Auch Janina beugte sich vor, er hätte sie küssen können, doch er sprach weiter. „Du hast Anmut und Würde, du hast natürlichen Takt und einen unfassbar schönen Körper. Du bist der Traum, den jeder Mann träumt und der nie in Erfüllung geht.“
Janina stellte ihr Glas auf den Tresen und legte die Hände in ihren Schoß.
„Ganz gleich, wovon du lebst. Ganz gleich, was du an den Stränden machst, für mich bist zu das Wunderbarste und Aufregendste, was ich in dieser Stadt gesehen habe.“ Nun nahm er doch ihre Hand. Sie war warm, und sie zog sie nicht weg. „Ich bin glücklich, dich wieder gefunden zu haben.“
„Vamos a minha casa?“ fragte sie leise, und dieses „Gehen wir zu mir?“ klang ganz anders als Anitas Einladung gestern am Strand der Copacabana. Es klang wie ein Geschenk, eine Gabe, eine Gnade, und er nickte.
Martin und Eddy machten lange Gesichter, als sie Frank und Janina aus der Bar herauskommen sahen. Der schwarze Frosch blickte gar nicht mehr auf, er war inzwischen so abgefüllt, dass sich heute kaum noch etwas Wichtiges ereignen würde.
Als sie durch die Straßen gingen, griff Janina nach seiner Hand. Nun, wo sie nebeneinander gingen, erkannte er, dass sie fast so groß war wie er selbst. Er spürte ihre Nähe, er roch ihr Parfum, er genoss den Geruch ihrer Haare. Kaum hatten sie die Copacabana verlassen, wurden die Straßen enger und dunkler, doch Frank spürte keinerlei Angst. Irgendwie war alles egal in dieser Nacht, alle Moralurteile hatten ihre Kraft verloren, es zählte nur noch der Augenblick, den er mit dieser Frau erleben würde.
Das Apartment, das sie im siebten Stock betraten, sah genauso aus wie beim letzten Mal. Nur dass es diesmal ganz ohne Decke und Kaffee abging. Kaum hatten sie das Zimmer betreten, begannen sie sich zu lieben, unverstellt und hingebungsvoll, voller Zeit und Fülle. Zum ersten Mal seit Jahren war Franks Kopf dabei wie ausgeschaltet, seine ewig kreisenden Gedanken waren zur Ruhe gekommen. Alles an ihm war Körper, und sein Körper funktionierte wie von selbst. Auch sie war zärtlich, und als sie zusammenkamen und er ihre Augen unüberbietbar nahe vor sich hatte, spürt er, wie er frei wurde.
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