Alexander Golfidis
Die JunkieFabrik
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Inhaltsverzeichnis
Titel Alexander Golfidis Die JunkieFabrik Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Kapitel 1 Vorwort Dieses Buch ist entlang den Eckdaten, der authentischen Geschichte des Autors geschrieben. Es beschreibt seine über 15 Jahre dauernde Drogenabhängigkeit und führt den Leser schonungslos in den Abgrund der Sucht – beginnend in der wohlbehütenden Atmosphäre einer bürgerlichen Einfamilienhaussiedlung ... Der Autor hat in diesem Buch versucht, dem Leser eine Art „Draufsicht“ in das Leben eines Drogenabhängigen zu vermitteln – wie bei einem Foto, das alle Dinge eines Geschehens festhält und nicht nur die Abschnitte zeigt, die von den Medien gerne in Hinblick auf Drogenabhängige der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dieses Buch befasst sich nicht mit richtig oder falsch – es will zeigen und es soll helfen zu verstehen. Und für diejenigen die einen Weg suchen, soll es eine Hilfe sein. Dennoch wird in diesem Buch kritisch die Rolle unserer konsumorientierten, aber sinnentleerten Leistungs-gesellschaft hinterfragt, die Nikotin- und Alkoholkonsum nicht nur billigt, sondern auch Milliarden daran verdient (obwohl daran die meisten Menschen zugrunde gehen), während sie gegen die Konsumenten illegaler Drogen eine wahre Hetzjagd betreibt – ungeachtet der Tatsache, dass im Ranking internationaler Studien, Alkohol und Tabak unter den zehn schädlichsten Drogen zu finden sind.
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Impressum neobooks
Vorwort
Dieses Buch ist entlang den Eckdaten, der authentischen Geschichte des Autors geschrieben. Es beschreibt seine über 15 Jahre dauernde Drogenabhängigkeit und führt den Leser schonungslos in den Abgrund der Sucht – beginnend in der wohlbehütenden Atmosphäre einer bürgerlichen Einfamilienhaussiedlung ...
Der Autor hat in diesem Buch versucht, dem Leser eine Art „Draufsicht“ in das Leben eines Drogenabhängigen zu vermitteln – wie bei einem Foto, das alle Dinge eines Geschehens festhält und nicht nur die Abschnitte zeigt, die von den Medien gerne in Hinblick auf Drogenabhängige der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Dieses Buch befasst sich nicht mit richtig oder falsch – es will zeigen und es soll helfen zu verstehen. Und für diejenigen die einen Weg suchen, soll es eine Hilfe sein.
Dennoch wird in diesem Buch kritisch die Rolle unserer konsumorientierten, aber sinnentleerten Leistungs-gesellschaft hinterfragt, die Nikotin- und Alkoholkonsum nicht nur billigt, sondern auch Milliarden daran verdient (obwohl daran die meisten Menschen zugrunde gehen), während sie gegen die Konsumenten illegaler Drogen eine wahre Hetzjagd betreibt – ungeachtet der Tatsache, dass im Ranking internationaler Studien, Alkohol und Tabak unter den zehn schädlichsten Drogen zu finden sind.
Eswar ein warmer Tag im Mai. Sascha lag in der Wiese vor seinem Haus und sah in den strahlend blauen Himmel. Im satten Gras um ihn herum erblühten Gänseblümchen und dazwischen lugte ockergelb der Löwenzahn hervor, wie blitzende weiße und gelbe ins Gras geworfene Perlen. Am Horizont, weit oben, sah er einen Vogel seine Kreise ziehen. Sascha musste die Augen fest zusammenkneifen, als er sich langsam in der Weite wie ein Punkt am Himmel verlor.
Der Garten war von einer grünen Hecke umgeben und davor schlängelte sich eine kleine Straße entlang, an der sich links und rechts ähnliche Häuser befanden – die alle gleich aussahen. Es war eine Einfamilienhaussiedlung.
Obwohl es sich bei Neuaubing um den Vorstadtbezirk einer Großstadt handelte, lebten die Bewohner dort wie in einem Dorf. Aus Instinkt alles ablehnend was nicht bürgerlich war, wussten sie wenig von der weiten Welt dahinter und waren der Ansicht, ihr Stadtviertel wäre der Mittelpunkt der Welt. Sie lebten wie unter einer Dunstglocke. Ihr Denken war flach und einfach. Trafen sich die Bewohner in ihren Vorgärten, beim Friseur oder beim Bäcker, stimmten sie über das Wetter an, tratschten über die Nachbarn oder sie gaben ihre Ansichten weiter: »Dies und das gehört sich so«, »Der Mensch muss klein sein«, und »Arbeit ist der Welt Lohn.«
In dieser Umgebung lebte Sascha mit seinen Eltern. Doch nun wollten sich die Eltern scheiden lassen und der Vater war bereits ausgezogen – aber das passierte sowieso in jeder dritten Ehe.
Sascha war ein schmächtiger Junge, geradezu dürr, ein Windhauch hätte ihn forttragen können. Besonders die Beine waren dünn wie Grashalme. Was er zunächst beim Fußballspielen zu spüren bekam – wenn die Kinder am Sportplatz ihre Mannschaften zusammenstellten und die »Profis« nach und nach ihre Lieblingsspieler aufriefen, war er immer unter den letzten derer, die gewählt wurden.
Sascha empfand das als Gemeinheit, doch er wusste auch, dass er nicht so schnell laufen konnte wie die anderen. Und Tore schießen … davon war er weit entfernt. Insgeheim gefiel ihm das Fußballspielen gar nicht. Doch dies behielt er für sich, denn für die anderen Kinder war Fußball das Größte.
Offensichtlich hatte er nichts anderes, um in der Welt der Größeren, Schnelleren und Stärkeren mitzuhalten, außer, dass er ein wenig frech war …
Manchmal provozierte Sascha größere Kinder. Sobald sie an seinem Gartentor vorbeiliefen, rief er ihnen hinterher: »Hau bloß ab, du blöde Sau, du!«.
Doch mit Mut konnte man weder Fußballspiele gewinnen noch Stärkere besiegen oder vor anderen davonrennen.
So wurde Sascha, der reichlich Fantasie besaß, ein wenig zum Tagträumer. Er träumte sich die Dinge einfach schön: Wo er schwach war, träumte er sich stark – wo es wenige gab, die ihn bewunderten, träumte er von vielen, die ihn bewunderten. Alles, was er nicht konnte, aber gern gekonnt hätte, war in seinen Träumen möglich. Oft saß er in der Schule und blickte nach vorne Richtung Tafel wie die anderen Kinder auch, doch in Wirklichkeit war er ganz in seine Träume vertieft.
Einmal träumte er sich einen Traum sogar so schön, dass er nicht mehr zu unterscheiden vermochte, was Traum und was Wirklichkeit war.
Ein Nachbarsjunge hatte Sascha erzählt, dass er ein Flugzeug bauen wollte … und Sascha hatte in seinen Gedanken das Flugzeug weiter entworfen und fertig gebaut: Aus Kisten und Brettern hatte er den Rumpf gezimmert. Das Untergestell bestand aus einem alten ausgedienten Kettcar. Die Tragflächen waren aus Spannplatten, je eine oben und eine unten, wie bei einem Doppeldecker. Und der Motor stammte von einem Rasenmäher.
Nun besaßen der Nachbarsjunge und Sascha ein eigenes Flugzeug. Es wartete in der Garage seines Freundes, bis beide von der Schule nach Hause kamen. Dann würden sie endlich losfliegen und über den Wolken schweben können. Sascha freute sich so sehr, dass er seine Lieblingslehrerin, Frau Walter, in sein Geheimnis einweihte und ihr von dem Flugzeug erzählte. Doch statt sich mit ihm zu freuen, bezeichnete Frau Walter ihn als Lügner. Er wollte ihr noch erklären, dass es doch in der Garage stand, dieses Flugzeug, und beteuerte unter Tränen: »Es ist in der Garage … ganz ehrlich … wir haben es dort zusammengebaut … und es fliegt richtig.« Doch Frau Walter schenkte ihm kein Gehör, sie glaubte ihm kein Wort und behauptete, er würde Lügen erzählen …
Manchmal träumte Sascha davon, ein Rockstar zu sein. Zwei Straßen weiter von seinem Zuhause gab es eine große Wiese und dort gab er in seinen Träumereien Open-Air-Konzerte. Er war ein richtiger Rockstar mit langen Haaren, die wild im Wind flatterten. Sascha hatte eine E-Gitarre umgehängt, dazu trug er ein ärmelloses Glitzer T-Shirt und seine Beine steckten in knallengen schwarzen Lederjeans. Die Wiese war mit tausenden Zuschauern gesäumt und alle jubelten ihm begeistert zu.
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