Natalie Leyendecker - Schlimmer geht immer

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Josefine erlebt das schlimmste Jahr ihres Lebens. Alleinerziehend mit drei Kindern als Deutsche in der Schweiz durchlebt sie eine Katastrophe nach der anderen. Vor allem ihr großer Sohn ist eine Herausforderung, gerät er doch immer stärker in den Strudel von Kriminalität und Drogen.
Überzeugt davon, dass am Ende alles gut wird, kämpft sie für ihre Familie und vor allem für das Überleben ihres Sohnes. Im Lockdown während der Corona-Pandemie begreift sie endlich, dass sie sich und ihre Entscheidungen radikal ändern muss, damit sich für alle Familienmitglieder das Blatt zum Guten wendet.

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Wie oft habe ich mich in den letzten Jahren an den Test vor der Einschulung erinnert, und an den Schulpsychologen im Bergischen Land, wo wir zu der Zeit wohnten. Bis heute denke ich an diesen Mann, der mir damals einen psychologischen Dolchstoß gab, der mir den Tag des Tests – unseren Tag, wir wollten feiern und essen gehen – gründlich verdorben hatte. Er machte verschiedene Tests mit Jakob. Memory, Zahlen, Buchstaben usw. Wir hatten lange gewartet, der Junge war müde, er hatte sich auf seinen Ellenbogen abgestützt und machte alles ohne große Leidenschaft. Als er fertig war, sagte der schulpsychologische Dienst: »Sie können ihn einschulen, aber egal, wann Sie ihn einschulen, dieses Kind wird in der Schule immer massive Probleme haben, es wird alles wahnsinnig schwierig werden.« Diese Worte sagte er, ohne meinen Sohn zu kennen, zu mir, vor Jakob. Es war schrecklich, ein Schlag in die Magengrube. Ich konnte nichts sagen und verließ das Zimmer mit dem Kleinen an der Hand und einem Tränenschleier vor Augen.«

An dieser Stelle meines Berichts legte Frau Wunschenstein ihre Hand auf meinen Arm und sagte: »Das tut mir sehr leid. Für Sie, aber vor allem für Ihren Sohn.«

»Ja«, fuhr ich fort, »ich habe damals nicht gezweifelt, ihn einzuschulen, auch deshalb, weil er sagte, dieses Kind wird immer massive Probleme haben. Vor allem aber fand ich es unsagbar ungerecht. Heute würde ich ihn gerne nochmals fragen, wie er damals zu seiner Einschätzung gekommen ist. Denn die zehn Jahre Schuljahre, die Jakob bislang absolviert hat, waren für ihn und für mich die Hölle. Und es war egal, in welche Schule er ging. Ob die bewegungsfreudige Grundschule auf dem Land, zu der er irgendwann nicht mehr hinwollte, morgens vor der Schule mit acht Jahren schon weglief durch die Felder, wo er sich im Unterricht immer wieder unter den Tisch legte. Oder das kirchlich und sozial engagierte Gymnasium, in das wir ihn 2013 einschulten. Die Schule, in der er nach kurzer Zeit mangelhaft hatte in Fächern wie Religion oder Geschichte, weil er sich überhaupt nicht beteiligte und sich weigerte, für Prüfungen länger als zehn Minuten zu lernen. Und bevor Sie jetzt fragen, Frau Wunschenstein, nein, er hatte kein ADHS, das war mehrfach geprüft worden, genauso wenig, wie er hochbegabt war. Er war einfach anders als alle Kinder, die ich kannte. Später, ab 2017, ging er in die Bezirksschule hier in der Schweiz, wo er die 7. Klasse wiederholte, den Stoff zwar kannte, doch mangels Lernens und Anwesenheit wegen Bauchkrämpfen und Kopfschmerzen den Schultyp nicht schaffte. Die Umschulung zur Sekundarschule folgte anschließend. Aber auch hier hatte er dieselben Beschwerden, und immer wieder versuchte ich, die Ursache herauszufinden und konsultierte Schulpsychologen, Lerncoaches und zur schulischen Verbesserung Nachhilfelehrer.«

»Und was haben diese Tests, die Untersuchungen ergeben?«, fragte Frau Wunschenstein.

»Tja«, antwortete ich, »er ist durchschnittlich intelligent, normal begabt, sozial unauffällig bzw. sozialer als die meisten seines Alters. Er hat eine hohe Auffassungsgabe, ist freundlich, aber? Eigentlich nichts. Keiner konnte mir sagen, ob er überfordert war.«

»Könnte es die Trennung vom Vater gewesen sein?«

»Wenn ich das wüsste«, antwortete ich. Der Vater ist für mich ein Mensch, der so selbstverliebt ist, dass er nie imstande war, sein eigenes Kind zu lieben. Oder irgendwann nicht mehr zu lieben, als es schwierig wurde. Als Jakob mit zwei bis drei Jahren schon ziemlich klar sagte, was er wollte, ab dann jedenfalls. Ja, zu der Zeit war es schon auffällig, er wollte zum Leichtathletiktraining gehen und dann, nach drei Malen, doch nicht mehr. Dann gefiel ihm das Reiten – auch genau drei Mal. Fußball fand er toll, er spielte es auch länger, aber die Lust zum Training war oft nicht da. Er war rastlos, wirkte auf mich immer wie ein Suchender. Bis heute glaube ich, sein Vater sieht mich in seinem Sohn, weil auch ich rastlos bin, weil auch ich die Freiheit über alles liebe und brauche. Der Vater hingegen ist ein bodenständiger Sicherheitsmensch. Er hat immer Geld auf dem Konto, träumt vom Eigenheim, ist gegen alle Risiken des Lebens versichert und hasst Überraschungen. Und Jakob? Jakob musste zum einen diese extrem unterschiedlichen Eltern jahrelang aushalten. Und wissen Sie was? Ich glaube, weil er ja die Gene von uns beiden in sich trägt, dass er auch im Inneren bis heute die Kämpfe dieser in sich vereinigten Extreme austrägt.« Und als ich sah, dass Frau Wunschenstein nickte, fuhr ich fort. »Wissen Sie, ich weiß nicht, was das Problem des Vaters war. Vielleicht war die Ursache auch, weil Jakob ihm meine Aufmerksamkeit nahm, weil der Junge mich brauchte und bis heute mehr braucht als die anderen beiden?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Je schwieriger es mit Jakob wurde, umso aggressiver wurde sein Vater, er schmiss seine Hausaufgaben in die Mülltonne und brüllte ihn an: So wird aus dir nur Müllmann, Du kannst nichts! Bei diesen Worten zerbrach ich innerlich – ich verteidigte mein Kind, und wir hatten unendlich viel Streit. Als wir nur noch solche Szenen hatten, ging ich, brach aus dieser Höllenehe mit meinen Kindern. Und das in der Elternzeit ohne Job. Der Job war nach Berlin gegangen, wo mein damaliger Mann nicht hinwollte mit drei kleinen Kindern und einem neu gebauten Haus. Ich ging nicht, ohne vorher alles versucht zu haben, diese Ehe zu retten, aber wir haben es nicht geschafft. Er lehnte eine Eheberatung ab, und wir fanden nicht mehr zueinander; zu groß war der Abstand geworden, als dass wir ihn hätten überwinden können. Wie oft lag ich weinend auf Sofa, Sessel, Fußboden, weil mich er beschimpfte, beleidigte, demütigte. Als er es mit Jakob tat, hatte ich endlich die Kraft, einen Schlussstrich zu ziehen. Wissen Sie, Frau Wunschenstein«, fuhr ich fort. »Ich glaube, mein Ex-Mann liebt seine Kinder vielleicht schon, aber eben anders, als ich sie liebe, und wohl auch anders, als ich es mir gewünscht habe. Drei Jahre nach der Trennung gab es zwei Ereignisse, die ihn vielleicht als Vater präzise beschreiben.«

»Erzählen Sie«, sagte Frau Wunschenstein.

»Wir hatten einen Termin beim Jugendamt, um die Wochenendregelung zu besprechen. Dort teilte er unserer Sachbearbeiterin mit: » Es mag Väter geben, die am Wochenende das Leben ihrer Kinder kennenlernen wollen. Aber ich, ich bin Chirurg, ich habe wahnsinnig anstrengende Wochen, ich rette tagtäglich Leben. Ich bin nicht bereit, am Wochenende die Kinder zu Geburtstagen und Sportturnieren zu fahren. Am Wochenende ist meine Zeit, ich muss mich erholen, und die Kinder müssen dann eben mein Leben kennenlernen.« Das andere Ereignis, das ihn treffend beschreibt, ist folgendes: Wenn er Bella an den Vater-Wochenenden abholte, wollte diese häufig nicht mit und weinte. Einmal versuchte ich sie zu beruhigen und sagte zu ihr: » Vielleicht kauft Papa dir noch eine Zeitschrift Prinzessin Lillifee und ihr lest die zusammen .« Mein Ex erwiderte daraufhin schroff: Ganz sicher nicht. Ich muss meine Tochter nicht kaufen. Sie muss begreifen, dass es egal ist, ob sie will oder nicht, ich bin ihr Vater und ich habe ein Recht, sie an den Wochenenden zu sehen.« Nach diesen Worten trug er sie schreiend ins Auto. Sie war damals vier Jahre alt. Auch vor der Trennung war er kein anderer Mensch, kein anderer Vater. Ich war wirklich sehr unglücklich in meiner Ehe. Und als ich im September 2011 meinen vier Geschwistern meinen Kummer offenbarte, viele Geschichten erzählte über meine letzten Jahre, da weinte mein Bruder und sagte mir: » Fine, du musst da weg, und zwar sofort.« An dem Abend beschloss ich, mich zu trennen.«

»Das war gut, endlich«, sagte Frau Wunschenstein und ermutigte mich, weiterzusprechen.

Ich sandte ihr ein dankbares Lächeln. »Mithilfe meiner Geschwister trennte ich mich, meine Freundin Vivian packte mit mir seine Sachen, stellte sie vor die Tür und wir liessenließen die Schlösser austauschen. Ich musste das für mich so radikal machen, weil meine Leidens- und Trennungsphase schon viel zu lange ging. Zu viele Jahre hatte ich gehadert und gehofft, alles werde wieder gut. Aber da Jakobs Vater jegliche gemeinsame Therapie und Mediation verweigerte, war irgendwann klar, wir selbst konnten die Situation nicht mehr retten. Wir waren zu verschieden. Es war vorbei nach zehn Jahren, fünf gute waren dabei gewesen, der Rest war ein Albtraum für alle Beteiligten. Aber wissen Sie, wenn Psychologen heute sagen, das arme Kind musste die Trennung im Jahr 2011 verkraften, so weiß ich nicht, ob das oder nicht die Hölle davor mehr Schaden bei Jakob verursacht hat.«

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