Natalie Leyendecker - Schlimmer geht immer

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Josefine erlebt das schlimmste Jahr ihres Lebens. Alleinerziehend mit drei Kindern als Deutsche in der Schweiz durchlebt sie eine Katastrophe nach der anderen. Vor allem ihr großer Sohn ist eine Herausforderung, gerät er doch immer stärker in den Strudel von Kriminalität und Drogen.
Überzeugt davon, dass am Ende alles gut wird, kämpft sie für ihre Familie und vor allem für das Überleben ihres Sohnes. Im Lockdown während der Corona-Pandemie begreift sie endlich, dass sie sich und ihre Entscheidungen radikal ändern muss, damit sich für alle Familienmitglieder das Blatt zum Guten wendet.

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Wie in Trance brachte ich meine Eltern nach Hause und versuchte unter Tränen, Schluchzen und Wortfetzen einigermaßen zu berichten, was passiert war. Meine Eltern kommentierten meine Erklärungsversuche mit »Ach Gott, Du Arme«, »das ist schrecklich« und woher nimmst Du nur die Kraft«. Und ich ahnte, wie sehr sie litten. Leidet man doch am meisten, wenn es seinen Kindern schlecht geht. Und sie waren geschockt, es fehlten ihnen die Hintergründe. Alle Probleme der letzten Jahre, vor allem Probleme rund um die Kinder, hatte ich bislang mit mir selbst ausgemacht. Nicht weil ich glaubte, die anderen könnten mich nicht verstehen, mir nicht helfen, sondern weil es mir immer wieder mein scheinbar eigenes Versagen vor Augen führte. Mein Kind war mir entglitten.

Zuhause angekommen, versuchte meine Mutter die Kleinen zu beschäftigen, und mein Vater und ich machten uns ans Wiegen. Wie viel Gewicht hatte eine 30 x 25 Zentimeter großer »Grassack« mit vielleicht 150 kleinen durchsichtigen Plastiktütchen? Ziemlich genau 400 Gramm. Das macht vier Jahre Jugendstrafvollzug, wie wir später erfuhren. Mein Vater setzte sich auf unsere Terrasse, den Gartenstuhl ausgerichtet auf die grünen Berge, auf denen die für die Schweiz typischen braunen Milchkühe weideten. Kaum saß er, fing er an zu telefonieren. Er, renommierter Journalist mit 100.000 Kontakten, rief sie alle an, die größten BTM-Anwälte – Juristen spezialisiert auf Betäubungsmittel oder auch einfach Drogen –, diverse andere Strafrechtler, Jugendvollzugsexperten, Psychiater, Juristen aus der Schweiz, aus Deutschland. Das Ergebnis war: Wenn er erwischt wurde mit dieser Menge Cannabis, erwarteten ihn vier Jahre Jugendstrafvollzug. Vermutlich wäre er in der Schweiz vorbestraft. Einzige Alternative: Alles VERBRENNEN. Einfach alles verbrennen, lückenlos die Beweise vernichten, inklusiver der Plastiktütchen. Nicht ins Klo werfen, nicht in einen Teich, Bach oder Fluss, auf keinen Fall im Müll entsorgen, nur verbrennen.

Wir legten zügig los. Ziel war, alles verbrannt zu haben, bevor Jakob wieder zuhause war. Ich holte die Kiste mit den Holzscheiten aus der Garage, die wir sonst vor allem für das Marshmellow-Grillen über dem Feuerkorb verwendeten. Meine Mutter stapelte die Holzscheite sorgfältig in den Pizzaofen und verteilte gleichmäßig Grillanzünder zwischen die Scheite. Zum Schluss nahm mein Vater die Grastütchen und warf ins zündelnde Feuer, immer 2-3 Beutelchen. Das machte er, solange die Wolke über dem Pizzaofen nicht zu intensiv wurde. Dann legten wir Pause ein.

Meine zwölfjährige Tochter Bella fragte uns, als sie uns beim Feuer auf der Terrasse sah: »Warum macht ihr den Ofen denn heute ohne Pizza an? Wir haben doch gar keinen Teig gemacht. Und es ist sowieso sauheiß hier draußen.«

Schlaues Kind , dachte ich mir und sagte: »Na ja, wegen der Gemütlichkeit.« Meine Eltern grinsten, und auch ich musste lachen.

Das Verbrennen der Drogen erledigten wir drei in einem Teamwork, das es so, vor allem zwischen meinem Vater und mir, seit Jahren, ach was, Jahrzehnten nicht gegeben hatte. Zu weit hatten wir uns voneinander entfernt, zu fremd waren wir uns geworden. Und jetzt arbeiteten wir Hand in Hand, vereint darin, Sohn und Enkelsohn zu retten. Und immer wieder schaute einer von uns in den 200 Grad heißen Ofen und stellte grinsend fest: »Hurra, es brennt!«

Kapitel 3: Spurensuche

Was folgte, war die Frage nach dem Warum und Wie und Wann und … ach, eigentlich gab es in meinem Kopf nur noch Fragezeichen. Warum verkaufte mein Sohn Cannabis? Wann hatte das angefangen? An wen verkaufte er das Gras und vom wem erhielt er das Dreckszeug überhaupt? Wie war er in die Kreise geraten, und woher kam das Geld? Und vor allem: Wie konnten wir ihn wieder auf den rechten Weg bringen?

Immer wieder sagte mein Vater während unseres Feuers, es müsste doch jemanden geben, irgendwen, der ihn beeinflussen konnte, der Eindruck auf ihn machte. »Kennst du nicht jemanden?«, bohrte er immer wieder nach.

Plötzlich kam mir jemand in den Sinn. Martin, mein geschätzter und geliebter Kollege, knapp sechzig, grau meliertes Haar, breitschultrig, 1,95 groß und immer in schwarzem Anzug, weißem Hemd und Krawatte. Der wäre die ideale Kontaktperson, der könnte Einfluss haben, dachte ich. Und ich hatte auch schon einen Plan.

Als ich ihn am nächsten Morgen, einem Samstag, anrief, erwischte ich ihn gerade auf einer Alm, typisch für die Schweizer am Wochenende. Die meisten wandern an ihren freien Tagen oder fahren Rad – dann geht es in die Berge oder an die Seen.

»Martin, bitte, du musst mir helfen«, sprudelte es aus mir raus, als ich ihn in der Leitung hatte. »Ich brauche dich.« Dann erzählte ich, was passiert war, vom Fund der riesigen Menge Cannabis und von der Aktion mit dem Pizzaofen. Ich endete die Geschichte mit der Mitteilung, dass wir Druck auf Jakob ausüben müssten. »Martin, ich hätte einen ganz besonderen Job für dich. Ich brauche dich als Kripobeamten«, teilte ich ihm mit.

»Als was, bitteschön?«

»Als Kripobeamten. Könntest du heute vorbeikommen und mitteilen, dass du das Gras gefunden und mitgenommen hast und auf eine Anzeige nur dann verzichtest, wenn Jakob entweder sofort nach Deutschland zieht« – (ich wusste, dass er das auf keinen Fall wollte) – »oder aber in eine Entzugsklinik geht?«

Martin war ein wenig überrumpelt, zeigte aber Verständnis und fand die Idee gar nicht so schlecht. Schließlich hatte er selbst vier Kinder, drei davon waren Jungs. Seine Frau war mit einem jugendlichen Tennislehrer durchgebrannt und in die Staaten ausgewandert. Martin kannte also das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und sagte zu, er würde mich unterstützen. Zwar nicht heute, aber am nächsten Morgen gegen sieben Uhr, bevor er mit seinen Kindern den wöchentlichen Sonntagsbrunch abhielt.

Kurz nach dem Telefonat mit Martin kam Jakob nach Hause. Ich berichtete ihm möglichst sachlich, dass hier gerade eine Hausdurchsuchung stattgefunden habe, irgendwer habe ihn wohl verpfiffen. Es sei ein ganzer Sack Cannabis sichergestellt worden, die Ermittler hätten ihn mitgenommen, und morgen käme ein Beamter zum Verhör.

»Ja, und? Das Zeug war nicht von mir, mach mal nicht so ’n Stress. Ich hab alles unter Kontrolle«, war seine lapidare Reaktion. Auch ein ernsthaftes Gespräch mit dem Großvater schien wenig Reaktionen in ihm hervorzurufen. »Jakob, in welche Situation bringst dDu hier dDich und deine Familie? Was tust dDu dDeiner Mutter an?«, so die Reaktion meines Vaters.

Aber Jakob tat – jedenfalls nach außen – cool. »Lasst mich einfach alle in Ruhe«, brummte er vor sich hin.

Als Martin im schwarzen Anzug am nächsten Morgen in der Tür stand, war Jakob aber dann doch klein mit Hut. Trotz der frühen Stunde hatte er sich ein Hemd, Jeans und schwarze Socken angezogen. Ich hatte fast den Eindruck, er habe sogar seine Schuhe geputzt. Die beiden gingen auf die Terrasse und redeten, redeten lange – bestimmt 30 bis 40 Minuten. Durch das Fenster sah ich, dass Jakob immer wieder nickte und mein Kollege seine ernste Miene durchhielt. Irgendwann rief Martin meinen Vater hinzu und dann sprachen sie zu dritt. Sie mahnten und warnten. Eindringlich machte Martin Jakob klar, er käme nur wegen der Bekanntschaft mit meinem Vater um strafrechtliche Maßnahmen herum, und das auch nur, wenn er sofort in ein Spital ginge, um einen Entzug zu machen.

Ich war erleichtert und den Männern dankbar, unendlich dankbar. Hatte Jakob schon keinen richtigen Vater, so fand ich, durchsetzungsstarke Männer in seinem Umfeld wären gut für ihn. Er brauchte Vorbilder. Und ich als Frau konnte das nicht in allen Dingen sein. Wenn es vielleicht für ihn männlich war, Drogen zu konsumieren und zu verkaufen, so hatte ihm dieses Gespräch hoffentlich gezeigt, dass der »Beruf« Drogendealer keine Akzeptanz in der Gesellschaft findet.

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