Martin Geiser - Pultstar

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Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

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»Was ich aber nicht verstehe, Stig: Weshalb willst du das tun? Hast du im ›Klang der Macht‹ nicht genügend Nadelstiche gesetzt? Ich dachte, du bewunderst Victor Steinmann und seine Musik über alles. Willst du ihn erneut angreifen, schon lange vergessene Skandale erneut ins Gedächtnis der Leser zurückrufen, seine Missachtung für dich noch tiefer werden lassen? Irgendwie verstehe ich dich nicht.«

»Es geht mir nicht um eine Schlammschlacht, Tim. Es geht mir nur um die Wahrheit. Es soll alles ans Licht gebracht werden, nicht nur das Schlechte und Verwerfliche, oh nein, auch all die unzähligen positiven Momente in Steinmanns Leben: seine Karriere, sein stetiges Ringen mit sich selbst nach dem idealen Klang, sein unglaubliches Charisma – alles, wirklich alles soll Platz haben in meinem Buch, auch ...« Johansson zögerte einen Moment. »Auch das problematische Verhältnis zu seinem Sohn Fabrice.«

Ja, Fabrice. Stig Johansson blinzelt in die Sonne und genießt die wärmenden Sonnenstrahlen. Vielleicht würde er ihn heute Abend sogar sehen. Könnte es nicht sein, dass Fabrice Steinmann ein Konzert seines Vaters in ihrer gemeinsamen Heimat besuchen würde? Ziemlich unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen. Ein Gespräch mit dem Sohn könnte viel Licht in die dunklen Ecken von Victor Steinmanns Biografie bringen, auf die Johansson in seinen Recherchen bisher gestoßen ist, könnte das fehlende Puzzlestückchen sein, das die einzelnen Teile endlich zu einem einheitlichen Ganzen verschmelzen könnte.

Doch bisher hat er von Fabrice Steinmann keine Reaktion auf seine Anfragen erhalten, und das wird sich wohl auch nicht ändern.

Stig Johansson wischt diese Gedanken weg. Egal, auch ohne die Informationen des Sohns wird sich ein interessantes und hoffentlich viel beachtetes Buch schreiben lassen. Er ist in Hochstimmung, hat am heutigen Tag noch im Hotelzimmer das erste Kapitel seiner Biografie beendet, welches ihm beim Durchlesen als etwas vom Besten erschienen ist, was er je geschrieben hat, und brennt jetzt bereits darauf, am nächsten Tag seine Arbeit fortzusetzen.

Und außerdem freut er sich nun mächtig auf das Konzert, auf eine weitere musikalische Begegnung mit Victor Steinmann, die ihn erfahrungsgemäß tief berühren und ergreifen wird. In wenigen Minuten wird es so weit sein!

Mit einem gewaltigen Appetit auf Musik und einer immensen Neugier auf Victor Steinmanns Gastspiel betritt Stig Johansson das Berner Casino.

Erster Satz

I

Verklungene Akkorde

»Für mich fängt die Musik dort an, wo das Wort aufhört.«

Jean Sibelius

» Maestro Steinmann, beschreiben Sie doch bitte den Moment, wenn der Dirigent den Taktstock hebt.«

»Mein werter Johansson, es ist der Augenblick des absoluten Nichts. Im Saal herrscht völlige Stille, die Erwartungen an den bevorstehenden Klang sind hochgeschraubt, sind spürbar, ja beinahe greifbar. Sämtliche Bewegungen und jeglicher Fluss sind in diesem Moment angehalten. Man könnte durchaus sagen, das Leben steht für einen Moment still.«

»Und dann bewegen Sie Ihr Arbeitsgerät – und Musik erklingt.«

»Es ist wie eine Geburt, ein schöpferischer Akt, der aus dem Nichts emporsteigt. Das Publikum seufzt erleichtert auf, der Herzschlag setzt wieder ein. Die Welt hat uns wieder.«

»Dieser Augenblick der Stille, diese Fixierung auf den Dirigenten, gepaart mit einer beinahe unerträglichen Spannung, muss auf denjenigen, der vor dem Orchester steht, ein unglaubliches Kribbeln verursachen.«

»Nennen Sie es den Moment der völligen Kontrolle über das Nichts. Der Dirigent ist in diesem Augenblick der Einzige, der diese Leere aufheben kann. Er entscheidet darüber, wann das Leben weitergeht.«

»Würden Sie mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass dies ein Moment grenzenloser Macht ist?«

»Wenn Sie so wollen ...«

1

Gestern habe ich meinem Vater das Leben genommen.

Noch jetzt, in diesem Moment, da ich das Vergangene niederschreibe und damit versuche, für den Leser eine Erklärung und für mich eine Rechtfertigung zu finden, sehe ich seine weit geöffneten und blau glitzernden Augen, die mich anblicken, anstarren, nicht erstaunt oder fragend, nicht verständnislos oder gar ängstlich, sondern auch in seinen letzten Atemzügen herrisch und gebieterisch. Immer wieder taucht das Bild vor meinen Augen auf: Vater, die Hosenträger bereits über die Schultern gestreift und den Kleiderbügel, an dem sein Frackoberteil hängt, in der Hand. Vater, der den Kopf in meine Richtung dreht, sichtlich verärgert über die unerwartete Störung und gerade den Mund öffnen will, wohl um mir Einhalt zu gebieten. Dann aber senkt er seinen Blick, betrachtet erstaunt die Mündung meiner Waffe und die Worte bleiben ihm im Hals stecken.

Was ist ihm da wohl durch den Kopf gegangen? Hat er die Situation einschätzen können, herausgerissen aus seiner Welt, aus der Musik, aus den Harmonien, die vor der Pause verklungen und von tosendem Applaus abgelöst worden waren, und aus den Klängen, welche er in wenigen Augenblicken aus dem Nichts hervorzaubern würde, und die ihm zweifellos jetzt schon in seinem Kopf umhergeschwirrt sind?

Konnte er sich wohl noch an unsere letzte Begegnung erinnern, ein Zusammentreffen, bei welchem ich wutentbrannt die Türe seiner Suite in Wien ins Schloss warf, nachdem ich vergeblich versucht hatte, ihn aus der Reserve zu locken? War ihm klar, dass ich hier in seine Dirigentengarderobe, in sein Heiligtum, gekommen war, um zu vollenden, was ich jahrelang tief in meinem Innern durch mein Leben geschleppt und keine andere Möglichkeit mehr gesehen hatte, als diese Tat hier zu begehen?

2

Ich habe zu Beginn meines Berichtes von Rechtfertigung geschrieben, welche ich mit dem Verfassen dieser Zeilen zu finden versuche. Doch muss man sich nicht erst dann rechtfertigen, wenn man selber von seiner Schuld überzeugt ist? In den Augen des Gesetzes bin ich sehr wohl schuldig, doch fühle ich mich ebenso?

Ich blicke von meinem Laptop auf, lasse meinen Blick in die Weite schweifen und versuche, mich auf den Horizont zu fokussieren, dort, wo sich das Meer mit dem stahlblauen Himmel trifft. Gab es wirklich keinen anderen Ausweg?

Meine Gedanken überschlagen sich in Anbetracht der vielen Fragen, die plötzlich aus mir herausgeströmt sind. Zweifle ich etwa?

Vater hat immer gesagt: »Wenn alle Schritte wohlüberlegt sind und es keinen Zweifel an der Richtigkeit des Handels für mich gibt, so schulde ich keinem Menschen eine Rechtfertigung – höchstens mir selber. Und wenn ich das tun muss, so habe ich in der Vorbereitung, in der ich Schritt für Schritt den Sinn und die unbedingte Logik meiner Intention durchgegangen bin, entscheidende Fehler gemacht. Und diese Fehler muss ich finden. Aber ich frage mich: Hat das etwas mit Rechtfertigung zu tun?«

Ich schärfe meinen Blick wieder auf den Bildschirm und rufe mir erneut die Bilder des gestrigen Abends ins Gedächtnis.

3

Der Finger an meinem Abzug zögerte keinen Moment, als hätte mein Gehirn ausgesetzt und meinen Körper einem fest programmierten Ablauf überlassen. Ich feuerte mein ganzes Magazin ab; vom vierten Schuss an schloss ich die Augen, war mir sicher, dass eine der vorherigen Kugeln bestimmt ihr Ziel erreicht und damit den Zweck erfüllt hatte. Der Rest war Zugabe; es war mir nicht mehr möglich, ihn anzublicken, selbst in dem Moment seines Todes diesem Blick stand zu halten, der stechend und durchbohrend Zeit seines Lebens so manchen Musiker in die Knie gezwungen hatte.

Ob die restlichen Kugeln ihr Ziel verfehlt oder getroffen hatten, wusste ich nicht. In diesem Moment hörte und sah ich nichts mehr, hatte die Augen geschlossen und vernahm in den Ohren eine Art Summen wie das brummende Tremolo der Kontrabässe.

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