Manuela Martini - Höllentrip

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Shane O'Connors dritter Fall. Mitten auf einer einsamen Straße im Outback steht ein Junge. Allein, stumm, erinnerungslos. Die Kunsttherapeutin Joanna versucht, ihm seine Erinnerung wiederzugeben. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den rätselhaften Buchstaben und Bildern, die er malt? Bald kommt sie einem grausamen Verbrechen auf die Spur. – Zur gleichen Zeit brechen zwei französische Touristinnen auf eine abgelegene Farm ins Outback auf, nicht ahnend, in welche Gefahr sie sich begeben. Können Detective Shane O'Connor und seine Partnerin Tamara Thompson die jungen Frauen noch retten? Und welche Verbindung besteht zwischen den beiden Fällen?

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Manuela Martini

Höllentrip

Ein Fall für Shane O'Connor

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Inhaltsverzeichnis Titel Manuela Martini Höllentrip Ein Fall für Shane - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Manuela Martini Höllentrip Ein Fall für Shane O'Connor Dieses ebook wurde erstellt bei

Impressum Impressum M. Martini Höllentrip Ein Fall für Shane O’Connor Texte: © Copyright by Manuela Martini www.manuelamartini.de autor.manuelamartini@gmail.com Alle Rechte vorbehalten. Tag der Veröffentlichung: 11.9.2014

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Kapitel 82

Kapitel 83

Kapitel 84

Kapitel 85

Kapitel 86

Kapitel 87

Kapitel 88

Kapitel 89

Kapitel 90

Kapitel 91

Kapitel 92

Kapitel 93

Kapitel 94

Kapitel 95

Kapitel 96

Kapitel 97

Kapitel 98

Kapitel 99

Kapitel 100

Kapitel 101

Kapitel 102

Kapitel 103

Kapitel 104

Kapitel 105

Kapitel 106

Kapitel 107

Kapitel 108

Kapitel 109

Kapitel 110

Kapitel 111

Kapitel 112

Kapitel 113

Kapitel 114

Kapitel 115

Kapitel 116

Epilog

Shortstory Bye Bye Darling

Impressum neobooks

Impressum

M. Martini

Höllentrip

Ein Fall für Shane O’Connor

Texte: © Copyright by

Manuela Martini

www.manuelamartini.de

autor.manuelamartini@gmail.com

Alle Rechte vorbehalten.

Tag der Veröffentlichung: 11.9.2014

Prolog

Dick wie Brei ist die Luft. Er zerfließt auf der Straße, die auf dem staubigen Land klebt. Die zähe Hitze erstickt jeden Laut und lähmt jede Regung. Auch der kurze Schatten der Gestalt da mitten auf der Straße bewegt sich nicht.

Charlie Isaacs hält seine beiden schweren Hände am Steuer, der Fuß ruht auf dem Gaspedal. Hinter ihm donnern elf Achsen, zwei Anhänger mit hundertachtzig Rindern auf zwei Stockwerken. Gierig verschlingt der Hundertfünfzig-Tonnen-Truck die Straße, die wie aufgerollte Lakritze über der gegerbten Erde liegt. Im Radio geben sie die Wettervorhersage durch. Die Straße ist frei. Er zählt schon lang nicht mehr, wie oft er diese Strecke schon gefahren ist. Den Balonne-Highway von Charleville oder manchmal auch runterkommend von Blackall nach Brisbane. Und immer wusste er, dass sie zu Hause auf ihn warten würde. Ich liebe dich nicht mehr. Noch das Echo ihres Satzes von heute Morgen übertönt das Autoradio.

Zwei Kängurus, von den Motorhauben unaufhaltsamer Road Trains geprallt, liegen zerschmettert am Straßenrand. Ich liebe dich nicht mehr. Charlies Blick verschleiert sich. Sein ganzes Leben war heute Morgen sinnlos geworden.

Die breiige Luft beginnt zu wabern, die scharfen Blätter der Eukalyptusbäume zischen. Aus der Ferne dringt ein Grollen heran. Wild tanzen die Sandkörner auf dem Asphalt. Der Schatten regt sich noch immer nicht, doch Wind zerrt jetzt an rotem Stoff, schlägt ihn hoch - ein Kinderbauch darunter.

Du verstehst mich nicht. Das hatte sie schon häufiger gesagt. Und er wusste bis heute nicht, was sie damit meinte.

Charlie wirft einen Blick in den Außenrückspiegel, tröstet sich am Anblick der im Fahrtwind flatternden Ohren der braunen Rinderköpfe, die aus den Verschlägen schauen wie Reisende. Arglos, denkt er und verdrängt sein Schuldgefühl. Sie wissen ja nicht, wo die Reise endet, sagt er sich. Zum Glück wissen sie es nicht. Er wischt sich mit dem Ärmel die Tränen von seinem breiten Gesicht.

Die Stille zerbirst in Donnern und Dröhnen. Barsch fegt die Druckwelle die Sandkristalle vom Asphalt, reißt am roten Stoff. Dürre Äste biegen sich. Doch der kurze Schatten bleibt, wo er ist.

In der ersten Sekunde hält Charlie es noch für ein Känguru, dann aber wird es rot und rote Kängurus gibt es nicht. Mit seinen neunzig Kilo Körpergewicht steigt Charlie auf die Bremse, krallt sich ans Lenkrad. Der Schub schleudert ihn zur Windschutzscheibe, der Sicherheitsgurt reißt ihn zurück, nimmt ihm die Luft; kreischend rutscht Gummi über Asphalt, Rinderkörper krachen an metallene Wände, brüllen, Motorgewinde gellen, Bremsen schreien, ein hundertfünfzig Tonnen schweres Geschoss rast auf ein rotes T-Shirt zu. Charlie schließt die Augen.

Als er sie wieder öffnet, ist es totenstill. Der Road Train steht. Drei Meter vor einem Kind in einem roten T-Shirt. Der Junge rührt sich nicht. Seine Kleider sind zerrissen, seine Haut aufgeschürft, seine Augen starren ins Nichts. Charlie schluckt. Die Kehle so trocken, dass die Zunge am Gaumen klebt. Der Junge musste dem Teufel entkommen sein, schießt es ihm durch den Kopf. Er steigt aus.

„Sie kommen, mich holen“, flüstert der Junge.

„Wer?“ Charlie weiß nicht, ob er richtig verstanden hat.

„Sie haben sie eingegraben.“

„Wer?“ Charlie berührt ihn vorsichtig an den schmalen Schultern. Sie sind zerbrechlich wie Vogelknochen. Doch der Junge antwortet nicht mehr.

Es ist Samstag, der vierte November. Hundert Kilometer vor Miles und hundertfünfzig vor Chinchilla.

Kapitel 1

Detective Sergeant Shane O’Connor von der Homicide Squad in Brisbane, Queensland, setzte die Sonnenbrille ab und atmete tief den scharfen Duft der Eukalyptusbäume ein. Über ihm in den Ästen krächzten Vögel. Die Erde war von Rinden und brottrockenen Blättern bedeckt, die unter jedem seiner Schritte zerbrachen. Unablässig verscheuchte er die Fliegen, die sich in sein schweißnasses Gesicht setzten.

Schon von weitem sah er zwischen dem Gehölz des Wäldchens hindurch das gestreifte Band, mit dem man den Fundort abgesperrt hatte. Es war Samstag, der elfte November, vier Uhr nachmittags. Der Ort hieß Chinchilla und wäre die Fotografin, die Aufnahmen von dem hier stattfindenden Polocrosse-Turnier für das Australian Polocrosse Magazine machen sollte, nicht ihrem Hund nachgelaufen, der sich durch kein Rufen vom Buddeln abbringen ließ, dann hätten er und seine Kollegin Detective Tamara Thompson im Brisbaner Headquarters gleich Dienstschluss gehabt. Statt dessen waren sie vor drei Stunden hergefahren. Unterwegs hatte die Klimaanlage des Dienstwagens versagt, und vom Fahrtwind des offenen Fensters brannten seine Augen.

Doch das störte ihn weniger als dieses Gefühl, das sich ihm schon auf der Hinfahrt aufdrängte und das er hastig zu vertreiben suchte. Er war nun bald Mitte Vierzig, seit fast fünfzehn Jahren bei der Mordkommission, aber seit einem Jahr tauchte es immer öfter auf: Das Gefühl, nein, das Wissen, eine Situation schon einmal erlebt zu haben. Dieses Phänomen beunruhigte ihn. Und noch etwas anderes beunruhigte ihn: Er verlor das Mitgefühl.

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