Paul Scheerbart - Immer mutig

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Ein phantastischer Nilpferdroman mit dreiundachtzig merkwürdigen Geschichten.
Paul Scheerbart ist eine der interessantesten Figuren der Berliner Bohème um 1900. Sein ganzes Leben lang war er praktisch pleite, was ihn nicht daran hinderte, ein paar der interessantesten und einflussreichsten Texte – tja, wie soll man es nennen? – expressionistischer Phantastik jeglicher Couleur zu schreiben. Seine Romane sind meistens kurz, er hat einiges an Gedichten und kurzen Erzählungen hinterlassen, aber auch Sachtexte, etwa über die Konstruktion eines Perpetuum mobile, über Glasarchitektur oder auch eine satirisch-pazifistische Schrift über den Luftmilitarismus.
"Immer Mutig" ist eine Art Erzählungssammlung, verbunden durch eine typisch Scheerbartsche Rahmenhandlung: Der Ich-Erzähler (der Dichter Scheerbart) gerät bei einer Bergtour in Lebensgefahr und wird erstaunlicherweise von einem kleinen sprechenden Nilpferd gerettet, das erstaunlicherweise an Literatur interessiert ist und Scheerbart immer auffordert, neue Manuskripte herauszurücken, um sie zu lesen. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass das Nilpferd nicht das einzige ist, das die Höhlen bewohnt. Insgesamt sind die Nilpferde zu siebt und außerdem wohnen noch unsichtbare Geisthelfer bei ihnen, die als Diener fungieren.
Die Nilpferde lesen nun die Texte des Dichters und diskutieren mit ihm darüber, treiben ihm zunächst das allzu Pathetische und Tragische aus, und fordern von ihm Texte, die den zentralen Punkt ihrer Poetik beherzigen, dass nämlich jede Erscheinung in der Welt nur eine Möglichkeit ist und eigentlich immer auch ganz andere Form annehmen könnte. So kommen die Nilpferdchen zu der Erkenntnis, dass alles seinen Sinn hat und für allzu großen Katzenjammer kein Platz sein sollte.
Die Texte, die wir von Scheerbart zu lesen bekommen sind ganz unterschiedlich, das reicht von Texten, die eigentlich nur mit Lautwerten spielen bis zu kleinen Lehrstücken oder Märchen, einmal sogar in mehreren Kapiteln.

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heller, da sie größer sind.

Goldene Sterne sind's!

Der Erdball ist ganz weiß – ganz mit weißem Schnee

umhüllt – mit leuchtendem Schnee!

Sternklare Winternacht auf den Höhen und im Tal!

Die tote Erde dreht sich immer langsamer.

Doch im sammetschwarzen Himmel wird's lebendig.

Die großen Erzengel kommen.

Mit riesig großen weißen Flügeln flattern sie eiligst

herbei. Es rauscht durch den Himmel.

Es wird so laut, so voll Trubel die Luft, als wenn viele

Millionen großer Völkerscharen zu neuem Leben

erwachen.

Aber es kommen nur die Erzengel. Es sind ihrer

zwölf. Sie sind so schrecklich groß. Sechs umflattern die

eine Hälfte der Erdkugel und sechs die andre, so daß man

von beiden kaum mehr was sieht.

Die Engel beugen langsam, Flügel schlagend, die

Köpfe herunter. Ihre Füße schweben hoch über den

beiden Polen der Erde. Die zwölf Köpfe bilden bald mit

ihren flatternden blonden Locken um des Erdballs Mitte

einen prächtigen Haarring.

Zunächst nimmt jeder Erzengel den großen Dom,

den er im Arme trug, in beide Hände und setzt ihn auf

ein hohes Schneegebirge. Danach ziehen alle Zwölf ihre

dicken Pelzhandschuhe aus und greifen geschwinde mit

ihren zarten Fingern in ihren weltmeergroßen Rucksack.

Aus ihrem Rucksack holen die Engel viele hundert

neue, blitzblank glänzende Paläste hervor. Und mit den

Palästen schmücken sie den großen Schneeball, der sich

Erde nennt, daß er bunt wird und mächtig funkelt; die

Augen der Erzengel leuchten dabei, als wenn sie für

artige Kinder Spielzeug auskramten.

Nachdem die Rucksäcke geleert sind, flattern die

Engel wieder empor und schweben munter plaudernd in

mäßiger Entfernung auf und ab in schönen großen

Kreisbogen.

Die Erde sieht bunt aus, als wäre sie mit den Flügeln

der kostbarsten Schmetterlinge, erfrorenen

Paradiesvögeln und gleißenden Diamanten bestreut.

Und die Paläste werden hell. Millionen Lampen

werden überall drinnen angesteckt; durch die bunten

Glasfenster der hohen Dome und all die vielen Schlösser

strömt gedämpftes Licht tausendfarbig in die violette

Schneenacht hinaus.

Die violette Sonne wird noch dunkler. Die fernen

goldenen Sterne verlieren auch viel von ihrem Glanz. Der

sammetschwarze Himmel rahmt die sanft aufglühende

Erde ringsum prächtig ein.

Und die großen Glocken der Dome läuten alle.

Ein Sehnsuchtsschauer durchrieselt die weiten

Schneegefilde; durch die nagende Schwermut des kalten

Erdballs ringt sich ein neues Leben durch – das ewige

Leben!

Die Toten stehen auf.

Überall hebt sich die Schneedecke. Und all die

Menschen, die einst auf der Erde lebten und starben,

steigen aus ihren Gräbern heraus, schütteln sich den

Schnee ab und sehen sich erstaunt an. Als sie merken,

daß sie auferstanden sind, fallen sie sich gegenseitig um

den Hals und sind sehr gerührt.

Ja! Ja! Wer hätte nicht gern ein neues Leben

begonnen!

Die Erde dreht sich schneller.

Doch dieser große ernste Augenblick ähnelt einem

großen drolligen Maskenfest, denn alle Menschen haben

Kleider an, die denen gleichen, welche sie zu ihren

Lebzeiten am häufigsten trugen. Die Bettler gehen neben

den Königen, die Priester neben den Kriegern, die

Handwerker neben den Gelehrten – in all den vielen

Trachten all der vielen Zeiten. Vom Fellschurz bis zum

gebügelten Oberhemd ist alles da.

Die Auferstandenen steigen die goldenen Stufen zu

den Schlössern und Domen empor. Es wimmelt man so!

Alle Sprachen der Erde wirbeln durcheinander, daß es

mächtig durch den ganzen Himmel brummt und die

Glocken nicht mehr zu hören sind.

Oben aber vor den Türen der Schlösser und Dome

stehen viele tausend Engel, die nicht größer als die

Menschen sind, in zarten hellgrünen, hellblauen und

hellroten Gewändern und warten.

Feierliche Begrüßung! Händedrücken und

Wangengestreichel! Kopfnicken und Armgewackel! Viel

Gelächter! Und viel lächelnde Behaglichkeit!

Die großen Burgen, die aus reinen Riesendiamanten

bestehen, sprühen ihren Farbenbrand so festlich in die

Dämmerung. Und die andern Edelsteine der weiten

Säulenhallen glänzen mit den reinen Riesendiamanten um

die Wette. Und die kostbaren Steingewächse, die aus den

Domen aufstreben, sind auch so wunderbar. Die

Smaragdkuppeln einzelner Schlösser werden von innen

erleuchtet und werfen in den schwarzen Sanimethimmel

weite grüne Lichtkegel, die sich langsam bewegen. Die

Saphirtürme ragen höher empor als die anderen Türme.

Und das stille Licht, das überall durch die

tausendfarbigen Glasfenster hinausströmt, das schimmert

so heilig-bunt und verheißungsvoll. Ungeheure

Palastgebirge sind mit riesigen Opalbogen umgittert.

Wenn das Auge von Pol zu Pol schweift, so wird es

verzückt bei all der Glanzglut. Der Bauzauber ist so

gewaltig, daß man sich verwundert fragt, wie es kommt,

daß die auferstandenen Menschen nicht einfach toll

werden. Aber – so entsetzlich es auch ist, so wahr ist es:

die meisten Menschen denken bloß an das gute

Abendbrot, das ihnen nach ihrer Meinung in den Domen

und Palästen von eifrigen Dienern vorgesetzt werden

wird.

Wie verblüfft sind da die Auferstandenen, als sie im

Innern all der vielen Glanzburgen gar kein Abendbrot

finden! Männlein und Weiblein sehen sich verwundert

um, entdecken aber nichts. Draußen haben sie schon

schmerzlich den gänzlichen Mangel an Bäumen, Früchten

und Gemüsen bemerkt – und jetzt ist auch drinnen Alles

nur unfruchtbarer Stein! Marmor und Rubine, Gold und

Silber, bunte Lampen und bunte Wände, entzückend

gegliederte Kuppeln, ein bißchen Sammet und Seide,

mächtige Granatsäulen, glitzernde Glasgrotten und

ähnliche Sachen gibt's ja in unüberschaubarer Menge –

doch von Hammelbraten, Schneckensalat und Feuerwein

keine Spur!

»Engel, wo bleibt das Abendbrot?«

Also ruft demnach baldigst ziemlich einstimmig das

ganze große Menschengeschlecht.

Die Engel öffnen schweigend im Innern der Paläste

und Dome kleine Seitenpforten, die bis dahin den

Blicken der Menschen entzogen waren. Alle denken

natürlich – jetzt gibt's zu essen, zu trinken und zu

rauchen. Hei! Wie sie sich freuen!

Indessen – diesmal ist die Enttäuschung noch viel

größer.

Das »alte« Leben grinst die Menschen an.

Es steht eben »Alles« wieder auf.

Doch ganz so schlimm wie damals, als die Sonne

noch hell schien, ist das alte Elend nicht anzuschauen. Es

ist anders umrahmt! Im Palastgeschmack! Die Säle und

Zimmer, in denen die alte Beschäftigung wieder

aufgenommen werden soll, sind mit so viel feinem Prunk

umgeben, daß die »guten« Menschen doch mit großer

Freude ins alte Fahrwasser hineinspringen, wenn's auch

so unappetitlich ist wie schmutzige Wäsche.

Ja! Ja! Das alte Leben!

Der eine muß wieder seine kranke Frau pflegen, die

ohn' Unterlaß stöhnt und klagt; er beginnt den Tanz der

Qual mit kalter Ruhe wieder von vorn, wie schon so oft –

wirklich ein guter Mensch! Ein andrer guter Mensch

fängt wieder an, große Gesellschaften zu besuchen, und

klagt dabei wieder über seine nie zu stillende Sehnsucht

nach der ewigen Einsamkeit – genau wie einst. Ein

Dritter ist wieder mit seinem Ruhme nicht zufrieden; er

will immer anders berühmt werden, was ihm natürlich

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