Henning Schroedter-Albers - Wenn du denkst, dass ich alles gutheiße …

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Auf der Suche nach den Hintergründen der Ermordung seines Onkels beim «Röhm-Putsch» gewinnt der Autor Einsicht in die extrem politisch-gesellschaftlichen Widersprüche der Dreißiger Jahre, insbesondere anhand des Familienverbands und der anhängenden Gesellschaftskreise.
Henning Schroedter-Albers hat nach Abschluss seines Studiums die meisten Berufsjahre in Israel, Indien, Venezuela und Indonesien verbracht.

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Sie konnte es in diesem Moment nicht lassen, ihn provozierend anzusehen, bereute es aber im nächsten Moment, als sie sich an ihre spontane Reaktion auf sein Heiratsersuchen erinnerte, und um es gleichsam sofort wieder gut zu machen: »Offensichtlich haben Sie die gleiche Freude wie ich, nach Luther, ›dem Volk auf das Maul zu schauen’.«

Sie tauschten ein freundliches Lächeln aus. Waltraut musste belehrend nachhaken: »Ich glaube, – nein: ich bin sicher, dass die gesamte Familie Ackermann hier in Schlesien so gut wie kein Schlesisch spricht. Meiner Großmutter hörte man leise von der Sprechmelodie her ihre Herkunft aus dem Rheinland an. Das hat auch meine Mutter ein bisschen beeinflusst. Dagegen hat mein Vater oft genug sehr stolz auf sein Friesisch zurückgegriffen. Das musste er uns jedes Mal erklären, wir verstanden kein einziges Wort. Aber die Ackermanns selbst haben immer Hochdeutsch gesprochen.«

Am Tisch wurde ihnen die Karte gebracht und der Gastgeber erklärte ihnen, was traditionsweise zur heißen Schokolade bestellt wird:

»Entweder probieren Sie Einzelstücke vom »Bienenkorb«, einem marzipanhaltigen und vom Äußeren her mehr makronenartigen Gebäck in Form eines kleineren oder höheren Bienenkorbs. Oder »Baumkuchen«, ein aus mehreren Schichten von Sandteigmasse bestehendes zart luftiges hohes Gebäck in Form eines Baumstamms, mit Schokolade oder mit einem Aprikosenzuckerguss umgeben. Bienenkorb fester, Baumkuchen sehr leicht, sodass heiße Schokolade als Getränk für beides dazu genau passend ist, wie ich meine. Auf alle Fälle kann ich es sehr empfehlen.« Er hielt für eine Sekunde inne und lächelte: »Seit meiner Schulzeit intensivste Erfahrungen.«

Siegfried sah ihn achtungsvoll an: »Sie könnten ja direkt in Konkurrenz mit den Backkünsten unserer Mutter stehen!«

Sie einigten sich auf eine Bestellung beider Gebäckarten und waren dann bald in genüssliches Schwelgen versunken, zumal die drei Gäste gleich bei den ersten Schlucken der heißen Schokolade feststellten, dass sie einen dermaßen aromatisch dickflüssigen Kakao noch nie auf ihren Zungen erlebt hatten.

Sobald Waltraut sich gestärkt hatte, sie war zurückhaltender beim Zugreifen, kam sie darauf zurück, den geleisteten Rundgang im Kunstmuseum zu kommentieren und die Gemälde und Skulpturen hervorzuheben, die ihrer Meinung nach besondere Wertschätzung verdienen.

Beatrice bewunderte ihr Erinnerungsvermögen, ihre präzisen Beschreibungen, ihr analytisches Denken und speziell ihr ruhiges Selbstbewusstsein, sich in einem gleichmäßig entwickelnden Redefluss zu äußern. Sie hörte ihr aufmerksam zu und erkannte, dass sie bei allem Unterschied ihrer Charaktere in der ästhetischen Beurteilung von Kunstwerken vollkommen übereinstimmten.

Erst als Siegfried sich etwas ungeduldig räusperte, dieser ernsthafte Vortrag entsprach sicherlich nicht seinen Vorstellungen eines vergnügten Ausflugs, warf Beatrice einen Blick auf den Gastgeber. Auch er befand sich ersichtlich nicht mehr in Waltrauts Gedankenwelt. Beatrice vermutete, dass er sich, wie sie es schon auf dem Herweg beobachtet zu haben glaubte, wieder mit Problemen auseinandersetzte, die er kurzzeitig hatte beiseite schieben können. Waltraut konnte seine gekräuselte Stirn und seine nach innen gerichteten Augen nicht wahrnehmen, da sie ihren Blick in ihrer auf ihr Thema gezielten Konzentration ganz auf die vor ihr stehende Tasse gerichtet hatte. Beatrice bedachte sich nicht lange, sie fühlte, dass sie handeln musste und so warf sie sich geschickt in Waltrauts Vortragsfluss ein, als sie gerade bedauerte, dass sie aus Zeitgründen nicht mehr die Abteilung des Schlesischen Meisters aus dem Mittelalter besuchen konnten.

»Warum nutzt du nicht die Gelegenheit, Traute, das noch jetzt schnell nachzuholen? Herr Schroedter, Sie haben doch sicherlich nichts dagegen, wenn Waltraut sich noch dreißig bis fünfundvierzig Minuten absentiert? Ich selbst habe keine Kraft mehr. Ich bleibe hier und nuckle noch an meiner Schokolade. Eine Stunde Ausstellungsbesuch ist für mein Auffassungsvermögen genau richtig gewesen. Mehr schafft mein simples Gehirn nicht.« Sie sah Waltraut auffordernd an. Ihr deutlicher Wink wurde aufgenommen und Joachim Schroedter war überrascht, sich nach einigen Worten der Verabredung mit Waltraut auf eine baldige Rückkehr mit Beatrice allein zu sehen, da Siegfried sie auch verließ. Er wollte sich lieber in der Umgebung als nochmals in dem Museum umschauen.

Wie überrascht von dieser Situation sahen sich beide prüfend an, um wie auf ein Signal gleichzeitig zum Sprechen anzusetzen und zwar mit den gleichen Worten, als ob sie es im Chor eingeübt hätten:

»Also, jetzt sagen Sie mal …« beide fingen sofort über diesen nicht erwarteten Gleichklang zu lachen an. Er fasste sich zuerst und forderte sie auf: »Sie zuerst! Bitte!«

Beatrice besann sich und setzte von neuem an: »Also, sagen Sie ganz ehrlich, was ist passiert, dass Sie jetzt so besorgt dreinschauen? Sie können natürlich sagen, das geht mich nichts an. Aber ich habe mit Spaß beobachtet, wie Sie sich mit Siegfried unterhalten haben und auf ihn einfühlsam eingegangen sind. Und jetzt fürchte ich, dass unsere Gegenwart Sie eigentlich nur belastet? Das tut mir leid. Sie können mir ohne Umschweife sagen, dass Sie es vorziehen, alleine zu sein, ich gehe solange etwas spazieren. Oder vielleicht hilft es Ihnen, Ihre Sorgen mit mir zu teilen?«

Seine graublauen Augen waren gebannt auf sie gerichtet. Als sie endete, hob er seine auf dem Tisch liegende Hand wie zum Sprechen ansetzend auf, ließ sie wieder sinken, senkte den Kopf, um Beatrice gleich wieder fest anzuschauen:

»Sie überraschen mich. Sie zeigen sich besorgt um mich. Um mich, nachdem ich erst vor ein paar Tagen Ihnen etwas in meiner Praxis vorgeworfen habe, was ich lieber nicht wiederhole. Entschuldigen Sie. Mit Ihrer Frage beweisen Sie, dass ich Ihnen in meiner egoistischen Verletztheit Unrecht getan habe.« Er machte eine Pause, sie hörte ihm aufmerksam zu. »Andererseits hat mich mein erstes Gefühl über Sie nicht betrogen. Sie können nicht nur gescheit über Christentum reden, Sie handeln auch entsprechend, wenn Sie Anteilnahme an Ihrem Mitmenschen zeigen. Sie beobachten mit Einfühlung und sind bereit, sich eventuell eine Ablehnung einzuholen, wenn Ihr Mitgefühl nicht gefragt ist. Das weiß ich sehr zu schätzen.«

Wieder machte er eine Pause. Beatrice sah ihn ruhig an, sie konnte warten. Er sollte sich in Ruhe sammeln. Vielleicht konnte sie als Jüngere ihm einfach nur durch Zuhören eine Erleichterung schaffen.

»Sie haben Recht. Ich fühle mich wie erschlagen. Und es ist vielleicht gut, nein, ich verbessere mich, es ist sicher gut, dass ich mir selbst klar werde, wie ich das eben Erlebte verdauen kann, wenn ich mich Ihnen wie einem Beichtvater anvertraue. Das soll ja bei den Katholiken wie ein Reinigungsprozess, wie eine Katharsis bei den antiken Griechen wirken.«

Er hielt inne, er überlegte wohl, wie er seine Erklärung anfangen sollte. Dann streckte er entschieden sein Gesicht ihr entgegen:

»Ich hatte gestern Abend diese Fahrt hierher mit einem Termin erklärt, den ich mit einem befreundeten Rechtsanwalt am Museumsplatz vereinbart hatte. Tatsächlich ist er seit meiner Schulzeit mein bester Freund. Er wohnte in der Nachbarschaft, wir verbrachten die Schulpausen zusammen, auch meistens alle Nachmittage, größtenteils bei ihm zu Hause. Er ist das einzige Kind der Familie. Wir hatten bei ihm immer Ruhe gefunden zur Hinwendung an unsere gemeinsamen Interessen. Wir wurden nicht gestört von meinen jüngeren Geschwistern. Das bedeutete mir viel. Die Familie ist jüdisch. Das war interessant und neu als Erfahrung für mich. Ich hatte mich immer für Religion interessiert und ich durfte in seiner Familie an vielem teilnehmen, was andere in meinem Alter nie erleben konnten.

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