Henning Schroedter-Albers - Wenn du denkst, dass ich alles gutheiße …

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Auf der Suche nach den Hintergründen der Ermordung seines Onkels beim «Röhm-Putsch» gewinnt der Autor Einsicht in die extrem politisch-gesellschaftlichen Widersprüche der Dreißiger Jahre, insbesondere anhand des Familienverbands und der anhängenden Gesellschaftskreise.
Henning Schroedter-Albers hat nach Abschluss seines Studiums die meisten Berufsjahre in Israel, Indien, Venezuela und Indonesien verbracht.

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Waltraut erzählte – wie immer sehr sachlich, für die übermütige Beatrice manchmal zu ernsthaft – über ihre Ausbildung in Berlin als Lehrerin in rhythmischer Gymnastik bei dem damals für Frauen neuartig künstlerisch-sportlichen Ausbildungsangebot des bekannten Bode-Instituts.

Siegfried berichtete mit witzigen Anekdoten über die Pfarrersfamilie Bronisch im brandenburgischen Züllichau, bei der er für den Gymnasiumsbesuch untergebracht war.

Hans hörte nur aufmerksam zu, er hielt sich bescheiden mit seinen dreizehn Jahren zurück: »Was kann ich schon Großes erzählen!? Ich bin hier glücklich mit Mama, mit meinen Freunden in der Nachbarschaft. Die Schule in Glogau ist mit ihren Lehrern nichts Besonderes.«

Als sie am Abend mit der Mutter im Salon saßen, drängte Beatrice ihre Cousine, ihre Eindrücke von Berlin zu schildern, wie sie die Geschehnisse der sich bekämpfenden Parteien auf den Straßen beurteilte. Sie hatte in Königsberg nur bruchstückweise darüber in Zeitungsnachrichten erfahren. Und während ihres kurzen Besuchs bei ihrer Mutter hatte sie sich ganz der kirchlichen Sozialarbeit ihrer Gemeinde in Berlin-Schöneberg gemeinsam mit ihrer Mutter Rita gewidmet und nur wenig mit ihr über die politische Entwicklung gesprochen.

Waltraut enttäuschte sie. Ihre Cousine lebte asketisch konzentriert ganz ihrer Ausbildung, fern vom Rummel der Großstadtmitte und hatte nach ihren eigenen Angaben im Dahlemer Viertel nichts Aufregendes beobachten können. Als Beatrice sie über ihr Zimmer dort befragte, erzählte sie beiläufig, dass sie – wie auch schon in München davor – eigentlich immer bei jüdischen Witwen in Untermiete wohne. Bei ihnen fühle sie sich am wohlsten. Sie seien immer freundlich, zurückhaltend, mit ihren Mietkosten durchaus günstig. Und vor allem könne sie sich immer bei ihnen Rat holen, wo sie was preiswert kaufen kann.

Beatrice schaute ihre Cousine gespannt an: »Und du hörst von diesen Frauen nicht, wie sie sich von dieser Dreckspartei bedroht fühlen?«

Waltraut erwiderte den Blick gelassen: »Du meinst die NSDAP? Die nimmt doch niemand ernst! Solange Hindenburg und andere dagegen stehen.« Sie stockte. »Ja, doch, ich erinnere mich. Vor einem halben Jahr sagte mir eine Vermieterin: Mich schüttelt es, wenn ich auf dem Bürgersteig die Aufrufe dieser gefährlichen Halunken liegen sehe. Ich konnte die arme Frau gar nicht genug beruhigen.«

Siegfried lachte abgehackt auf: »Wisst ihr, was mich mein Geschichtslehrer vor kurzem gefragt hat? Ob es in meiner Familie Juden gibt. Meine braunen Augen und meine Nase … Er zeigte sich richtig besorgt«. Er lachte weiter.

»Siegfried!« kam es da für alle überraschend mit empörter Stimme aus einer bisher ruhigen Ecke des Salons, wo die Mutter ruhig in Stopfarbeit von Strümpfen versunken schien. Sie hatte aber das Gespräch mitbekommen. Mit Siegfried angesprochen, normalerweise in der Familie Zickel genannt, wusste der Fünfzehnjährige sofort, es wurde für ihn ernst. »Das ist partout nicht zum Lachen! Es ist schlimm genug, dass du Witze bei deinen Kameraden über unsere längst vergessenen Scharfrichterahnen aufleben lässt! Du solltest dich schämen!«

Siegfried löste sich aus der freundschaftlichen Umrandung von Waltraut und Beatrice, sprang vom Sofa auf und lief auf die streng dreinblickende Mutter zu: »Mama! Nimm das doch nicht so streng! Fast in jeder Stunde macht er Bemerkungen über diese Partei und warnt, dass sie gefährlich werden könnte. Paah! Die mit ihrem Schmiergerede!«

Er kniete theatralisch vor seiner Mutter auf den Boden, streckte die Hände nach ihr und rief Waltraut zu: »Spiel einen Walzer! Mamà möchte unbedingt am Abend tanzen.«

Tatsächlich milderte sich der Gesichtsausdruck der Mutter augenblicklich, ihre Augen ruhten belustigt und liebevoll auf ihrem immer zu Streichen aufgelegten fünften Kind.

Waltraut brauchte nie lange zum Klavierspielen aufgefordert zu werden. Schon saß sie am Flügel und flink gingen ihre Finger über die Tasten.

Sie wusste, wie ihre Mutter umzustimmen war, wenn sie – was selten geschah – mit einem der Kinder ungehalten war. Siegfried erhob sich, öffnete feierlich seine Arme und zog mit Kraft seine stämmige Mutter vom Sessel in seine Arme zum Tanz. Sie zeigte keinen Widerstand, lachte »Ach, Zickel!«, drehte ein paar Tanzschritte mit ihm und rief dann auch schon außer Atem »Nicht so schnell! Zu Hülfe!«, wand sich aus seinen Armen und ging benommen von den Drehungen zu ihrem Sessel zurück »Ich bin ja ganz taumelig!«

Ihr Gesicht aber strahlte. Sie fühlte sich glücklich im Kreis ihrer Kinder und war wie stets um Harmonie besorgt. Beatrice war erleichtert, dass die ältere Tochter Ingeborg nicht anwesend war. Sie brachte durch ihre Launenumschwünge oft eine beklemmende Stimmung in das Haus. Tante Else hatte sie brieflich schon darauf vorbereitet, dass Ingeborg sich für eine längere Zeit zu einer Behandlung ihrer Depressionen in Beelitz aufhalten würde.

Waltraut hatte das Spielen abgebrochen, Siegfried stand mit gespielt beleidigtem Gesicht eines gefoppten Tänzers in der Mitte des Zimmers, Beatrice und Hans hatten amüsiert den raschen Szenenwechsel beobachtet – und wie jeden Abend beschloss die Mutter mit liebevoller, fester Stimme den Tag: »Ich glaube, Mucki ist jetzt müde nach der Reise und dem Schwimmen. Ich gehe auch zu Bett.« Mucki war seit frühester Kindheit der Familienspitzname für Beatrice.

Die jungen Leute zeigten sich einverstanden, lächelten belustigt über die besorgt freundliche Aufforderung der Mutter und alle zogen sich in die Schlafräume im oberen Stockwerk zurück.

Beatrice wachte am nächsten Morgen spät auf. Sie bemerkte, dass sich die Familie bereits zum Frühstück begeben haben musste. Alle Schlafzimmertüren standen weit offen, das Dienstmädchen war mit der Bettwäsche beschäftigt. Als sie endlich fröhlich als Langschläferin begrüßt am Tisch saß und herzhaft in die frische Semmel biss, stieß sie erschrocken einen Wehlaut aus »Mein Zahn!« Sie griff ohne Rücksicht auf Tischmanieren in den Mund und zog triumphierend ein Zahnteil in die Höhe. »Das mir das jetzt passieren muss!«

Ihre Tante reagierte mit gelassener Stimme: »Das ist kein Unglück. Gegenüber hat Dr. Schroedter seine Praxis. Du hast ihn bisher nicht kennen gelernt. Hans, möchtest du bitte nach dem Frühstück rübergehen? Schau, ob er da ist und du meldest Mucki an.« Und wieder zu Beatrice gewandt: »Du wirst sehen, er ist ein vorzüglicher Zahnarzt. Ich schätze ihn sehr. Ich lade ihn auch öfters zu uns ein.«

Tatsächlich ging Beatrice am Nachmittag zu einer verabredeten Zeit über die Glogauer Straße in die Praxis und war erfreut, dass sie von der Sprechstundenhilfe gleich in das Behandlungszimmer gebeten wurde. Dort streckte ihr – wie sie sich später in ihrem Bericht über den Besuch ausdrückte – ein enorm gut aussehender Mann in weißem Kittel die Hand zur Begrüßung entgegen: »Schroedter«. Beatrice erzählte, dass sie sich bei seinem Anblick gleich streng vorgenommen hatte, ihre Überraschung über sein gutes Aussehen sich nicht anmerken zu lassen.

Als sie ins Haus der Familie zurückkehrte, wurde sie gleich von ihrer Tante Else mit einem schelmischen Lächeln empfangen: »Nun, Mucki? Hat er dich gleich über deine Einstellung zur Religion geprüft?« Beatrice gab sofort zu, sie sei verdutzt gewesen, dass sie – nach zwei Minuten auf den Patientenstuhl gesetzt – unverzüglich nach ihrem Studienfach befragt wurde und dann detailliert über ihre bisherigen Studienerfahrungen berichten sollte.

Sie verzog schmunzelnd ihren Mund. »Es war schon ulkig. Er unterbrach immer wieder das Bohren, damit ich den Mund öffnen und sprechen, ihm antworten konnte. Und er scheint wirklich auch da nachzubohren!« Ihre Tante amüsierte das Wortspiel und lachte herzlich.

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