Henning Schroedter-Albers - Wenn du denkst, dass ich alles gutheiße …

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Auf der Suche nach den Hintergründen der Ermordung seines Onkels beim «Röhm-Putsch» gewinnt der Autor Einsicht in die extrem politisch-gesellschaftlichen Widersprüche der Dreißiger Jahre, insbesondere anhand des Familienverbands und der anhängenden Gesellschaftskreise.
Henning Schroedter-Albers hat nach Abschluss seines Studiums die meisten Berufsjahre in Israel, Indien, Venezuela und Indonesien verbracht.

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Beatrice erinnerte sich bei diesem Anblick an ein schon mehrmals bedachtes Vorhaben. Sie wollte, ja, sie musste unbedingt endlich einmal ihre Tante porträtieren. Dieser runde, biedere Gemütlichkeit und Mütterlichkeit ausstrahlende Kopf mit der damenhaft feinen Adlernase übte immer wieder einen starken Eindruck auf sie aus. Sie konnte sich nie entscheiden, war es mehr der hellbräunliche Teint, die braunen lebhaften Augen, das volle schwarze Haar, die entschiedene Indianerhäuptlingsnase, wie sie sie im Stillen für sich nannte, was sie so am Aussehen ihrer Tante malerisch reizte?

»Frau Pastor, « trat die Köchin in den Salon, »der junge Herr Siegfried lässt bestellen, er möchte wohl mit dem Nachbarsjungen zur Oder gegangen sein.«

Obwohl Tante Else seit fünf Jahren geschieden war, wurde sie im Ort und von ihren Hausangestellten immer noch mit Frau Pastor angeredet. Tante Else hatte es längst aufgegeben, sich dagegen zu wehren. Waltraut hatte allerdings den Verdacht, dass sie es vielleicht sogar noch ein bisschen gerne hörte, obgleich ihre Mutter sich selbst wiederholt über die Sitte lustig machte, dass Ehefrauen auf dem Lande mit der Berufsbezeichnung des Mannes angesprochen wurden. Sie gab dafür immer ein spaßiges Beispiel mit der von ihr selbst erfundenen Berufsbezeichnung Frau Oberleichenwagenbremserin.

»Else«, sprach sie aufmunternd die rundliche, von der ganzen Familie geliebte Köchin an, »Sie erfahren immer von Ihrer Schwester viel über Dr. Schroedter. Setzen Sie sich bitte und erzählen Sie Beatrice über ihn, was man hier in Kuh-Beuthen von ihm hält.«

Die Köchin zierte sich zunächst ein bisschen, sich zu der Herrschaft zu setzen. Da sie aber schnell verstand, dass man auf ihre Nachbarschaftskenntnisse Wert legte, zögerte sie dann nicht lange, diese preiszugeben.

»Die Scheidungsgeschichte vom Herrn Doktor hat ja wohl zuerst die Beuthener ratlos gemacht, was da gespielt wurde. Aber der Herr Doktor ist ja so großzügig zu allen Patienten, dass man schon davon spricht, »der gibt sein eigenes letztes Hemd her, wenn er einen Armen in Lumpen sieht«. Beim Lebensmittel-Schmidt am Markt hat er oft schon seinen Geldbeutel gezogen, wenn er gesehen hat, dass eine Mutter gejammert hat, sie könnte die Milch für ihre Kinder nicht bezahlen. So ist er der Herr Doktor.

Das Fräulein Mischnik, was die Freundin meiner Schwester Frieda ist, dem Herrn Doktor die Sprechstundenhilfe, die schimpft manchmal mit ihm, wenn er so gar nicht darauf achtet, dass die Leute mal ihre Rechnungen bezahlen. Also auf den lassen die Beuthener nichts kommen.

Und er rackert sich ja krank in der Praxis und mit seinen Fahrten rundherum zu Patienten. Wenn einer von den Ärzten in der Gegend hier Vertretung braucht, dann ist er immer dazu bereit. Die Mischnik hat vor kurzem mitbekommen, rein zufällig natürlich, sagt sie, weil die Zwischentür offen stand, wie der Herr Doktor mit seinem Vater telefoniert hat, er hat ja genauso einen Apparat wie die Herrschaft hier im Haus, das ist ja auch wichtig für einen Doktor. Sie meinte, er hat wohl mit seinem Vater gestritten, dass er nicht genug Geld für sich selbst einnimmt. Sie sagte, er hat immer wiederholt, mach dir keine Sorgen, Vater, ich darbe nicht. Dabei ist der Vater seit drei Jahren nicht mehr von Breslau hierher gekommen. Seit der Scheidung. Das hat dem alten Herrn sicher nicht gepasst. Nach der Geburt von dem Sohn ist der Großvater ja früher alle zwei Wochen mit der Bahn gekommen.

Und das mit der SA gefällt dem alten Herrn auch nicht, das hat die Mischnik selbst bei einem Gespräch verstanden, dass der Herr Doktor mit dem Herrn von Bag …, na, Sie wissen schon, der Offizier, der ab und zu Sie hier besucht und von Salisch rüberkommt.«

Hier unterbrach Tante Else kurz zu Beatrice gewandt: »Der Oberst von Bagenski.«

Mit einem Blick auf die Uhr schlug sich die Köchin an den Kopf und schrie auf: »Jessas!«, fasste sich aber sogleich und bat: »Entschuldigung, Frau Pastor, das rutscht mir so heraus, wenn ich mich aufrege. Ich bin schon spät. Ich hab Frieda versprochen, auf die Kinder aufzupassen. Sie muss noch was besorgen.«

Als die Familie unter sich war, wollte Beatrice gleich wissen: »Er hat einen Sohn? Wo ist der? – Und was ist das mit der SA? Was hat er damit zu tun?«

Tante Else besann sich und erklärte: »So viel wir wissen, hat die Frau bereits einige Monate nach der Geburt das Haus verlassen und ist zu ihren Eltern irgendwo an der Grenze zur Tschechoslowakei mit dem Kind gefahren. Von der Scheidung erfuhren wir dann viel später über Pastor Klepper. Du weißt, wir haben uns nie um Klatsch und Tratsch gekümmert. Die Beuthener haben es wohl als keine große Skandalgeschichte verstanden, jedenfalls haben wir nie etwas in der Richtung gehört.«

»Und die SA?«

Tante Else fing an, den Kaffeetisch aufzuräumen, die Tassen zusammenzustellen, als ob sie die Antwort hinauszögern wollte. Sie blickte wie um Hilfe heischend zu Waltraut. Ihre Tochter fühlte sich aber nicht angesprochen und erwartete wie Beatrice eine Erklärung von der Mutter.

»Als Dr. Schroedter das erste Mal hier bei uns mit Oberst von Bagenski und Oberst Collet zu Abend eingeladen war, ich erinnere mich sehr gut daran, drehte sich sehr schnell das Gespräch unter den Herren nur noch um den Grenzschutz und die unsichere Situation von deutscher Seite aus.

Die Herren echauffierten sich sehr. Alle drei waren besorgt, dass man mit einem Übergriff rechnen müsste. Dr. Schroedter erklärte wieder und wieder, dass er sich nicht mehr einmischen wollte, er hätte sich bei seinen Einsätzen nach 1918 genügend die Hände verbrannt. Bagenski und Collet wussten offensichtlich Bescheid. Ich erfuhr zum ersten Mal davon, ich mischte mich aber nicht ins Gespräch, hörte nur zu. Die älteren Herren bedrängten den Jungen richtig, dass er es dem Vaterland schuldig sei, sich der »Sache« zu verpflichten, wie sie es ausdrückten.«

Tante Else erinnerte sich: »Oberst von Bagenski berichtete mir einige Wochen später, dass sie nach mehreren Treffen mit Dr. Schroedter in seiner Wohnung ihn hatten überzeugen können. Er habe sich der SA angeschlossen. Da verstand ich, was sie mit der »Sache« gemeint hatten.«

Beatrice schüttelte ungläubig mit dem Kopf: »Das versteh ich nicht: religiös? Gläubig? Und dann ausgerechnet SA wählen für die Grenzverteidigung? In Berlin und auch in Königsberg hat die SA den Ruf einer Draufgängerbande.«

Sie erwartete Zustimmung – Waltraut und Tante Else erwiderten ihren fragenden Blick mit hilflosem Augenschlag, bis Tante Else entschied: »Ich kann dazu nichts sagen. Wir haben bei späteren Treffen das Thema nicht mehr berührt. Dr. Schroedter diskutiert gerne über Kunst, über Musik. Das sind nicht so heikle Geschichten.«

Sie stockte, »Ach, was meinst du, vielleicht ist es am besten, ich lade Bagenski und Dr. Schroedter am Wochenende ein? Dann kannst du – wenn die Herren einen Besuch einrichten können – das Gespräch so lenken, dass du ihn direkt nach seinen Beweggründen fragst?«

Beatrice fand diese Idee in keiner Weise angenehm. Wie leicht könnte die Einladung als Reaktion auf den Antrag fälschlich verstanden werden. Das wollte sie unbedingt vermeiden. Tante Else besänftigte sie aber in ihren Befürchtungen. Sie hätte Oberst Bagenski sowieso schon versprochen, ihn bald mal wieder einzuladen. Sie würde zuerst die Einladung an ihn aussprechen; wenn er zusagte, würde sie das als Grund für eine Einladung an den Nachbarn erklären.

Beatrice war von einem Erfolg dieses geplanten Schachzugs der sonst eigentlich schachtrainierten Tante nicht überzeugt. Sie bat sich aus, dass sie es sich noch überlegen dürfte, ob sie dem Besuch nicht lieber fern bliebe. Ihr Stolz erlaube ihr nicht, in dieser prekären Situation missverstanden werden zu können.

Ihre Cousine Waltraut hatte volles Verständnis für Beatrices Zurückhaltung und riet ebenfalls ihrer Mutter, den Personenkreis für das Kaffeetreffen offen zu halten.

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