Henning Schroedter-Albers - Wenn du denkst, dass ich alles gutheiße …

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Auf der Suche nach den Hintergründen der Ermordung seines Onkels beim «Röhm-Putsch» gewinnt der Autor Einsicht in die extrem politisch-gesellschaftlichen Widersprüche der Dreißiger Jahre, insbesondere anhand des Familienverbands und der anhängenden Gesellschaftskreise.
Henning Schroedter-Albers hat nach Abschluss seines Studiums die meisten Berufsjahre in Israel, Indien, Venezuela und Indonesien verbracht.

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»Ja, er verwickelt alle Patienten in Religionsgespräche. Und bei dir findet er natürlich ein geeignetes Gesprächsopfer. Das war uns gleich klar!« Sie gab ihr charakteristisches gemütliches Glucksen von sich, als ob sie einen vergnüglichen Kinderstreich begangen hätte.

»Ich habe nichts dagegen. Und – hat er dir den Zahn ausgebessert?«

Zwei Tage später kam Beatrice leicht verwirrt von einer Nachbehandlung aus der Praxis zurück ins Haus der Tante. Die Familie saß bei Kaffee und Kuchen. Alle schauten Beatrice neugierig entgegen.

Tante Else erkannte mit mütterlichem Instinkt am Gesichtsausdruck sofort, dass ihnen nicht allein ein Bericht über die Zahnbehandlung bevorstand. »Mucki, dir macht doch nicht etwa die Rechnung von Dr. Schroedter Kummer? Ich kann dich beruhigen und du musst es annehmen. Ich habe ihn gestern schon angerufen, dass ich das übernehme.«

»Das ist so lieb von dir, Tante Eche!« In der Familie waren Spitznamen untereinander selbstverständliche Anredeform. »Meine Mutter und ich sind dir sehr dankbar dafür. Dr. Schroedter hat mich schon darüber informiert.« Beatrice schöpfte Atem und schaute ihre Verwandten an. »Wisst ihr, was mir gerade passiert ist? Ihr glaubt es mir nicht. – Dr. Schroedter hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will!«

Siegfried sprang händeklatschend auf: »Und du nimmst das ernst? Der ist doch ein Spaßvogel! Ich finde ihn wunderbar, wie er aus dem Stegreif Theater spielen kann!«

Beatrice schüttelte den Kopf: »Nein, nein! Das wäre schön. Aber er hat es ernst gemeint. Ihr wisst, wie ich meine Klappe nicht halten kann. Kaum habe ich mich zur Behandlung hingesetzt, da sah er mich mit seinen blauen Augen wie hypnotisierend fest an, ich wollte schon lachen, da fragte er mich zuerst weiter über meine Gründe zum Religionsstudium aus und auf einmal – ohne irgendeine Vorwarnung – fragte er mich: Wollen Sie mich heiraten? Sie sind die Richtige für mich! Wir passen zusammen! –

Ich war so baff, ich dachte für einen Moment auch, er macht Spaß mit mir, aber an seinem gespannten Gesicht verstand ich, er meint es tierisch ernst.«

Siegfried konnte nicht an sich halten: »Also was hast du gesagt?«

Beatrice blickte unsicher zu ihrer Tante hinüber.

»Ich habe bestimmt nicht die passende Antwort gegeben. Ich brachte nur heraus: Sie sind ja verrückt! Sie kennen mich doch gar nicht!«

Und wieder ging ein fragender Blick zu ihrer Tante, die mit ihren großen braunen Augen, ohne ein Wort zu verlieren, den bisherigen Bericht aufmerksam verfolgt hatte.

»Ja, was konnte ich in dem Moment sagen!? – Es war peinlich. Er schaute mich fassungslos an und – ja, dann sagte er: Trampeln Sie mir nicht mein Porzellan kaputt!«

Sie bat ihre Tante um Rat: »War ich zu unhöflich? Ich wollte ihn nicht beleidigen. Aber – ich kenne ihn doch wirklich nicht – und er mich auch nicht!«

Siegfried feixte: »Und dann hat er dich rausgeschmissen?«

»Siegfried!« kam es entrüstet von der Tante.

»Nein, nein! Er nahm sich zusammen, nahm irgendein Instrument in die Hand und sagte: Dann wollen wir mal sehen, wie wir mit dem Zahn weiterkommen. Er behandelte mich, als ob nichts geschehen sei.

Nach ein paar Minuten meinte er, dass die Plombe fest liegen müsste, ich sollte den Sitz testen, mit den Zähnen klappern. Das lief ohne Störung. Und als er mir erklärte, dass ich aufstehen könnte, machte er eine Pause und bat: »Lachen Sie bitte nicht über mich. Ich meine es ganz ernst. Überlegen Sie es sich.« Sie schüttelte in Erinnerung den Kopf, »Ich bin wie nach einer nicht gelungenen Klausurprüfung aus der Praxis gewankt.«

Alle schauten sich ratlos an. Selbst Siegfried wich nicht zu einem Witzchen aus. Tante Else atmete wie bei einer Sportübung hörbar tief aus und ein, ließ eine Weile verstreichen, strich ihr volles schwarzes Haar entschieden hinter die Ohren und versuchte ihrem Charakter getreu ihre Nichte zu beruhigen:

»Mucki, du hast Oberst v. Bagenski schon öfters bei uns getroffen. Er hatte uns vor drei Jahren zum ersten Mal gebeten, Dr. Schroedter einzuladen. Da waren wir ja erst gerade mal eineinhalb Jahre hierher gezogen und ich war aus Gewohnheit von Salisch aus weiter zu unserem Familienzahnarzt Dr. Filcher in Glogau gefahren. Oberst Bagenski kannte Dr. Schroedter schon als Oberleutnant vom Krieg her und schätzte ihn bald genauso als Zahnarzt, als er gehört hatte, dass er seine Stellung an der Poliklinik Breslau aufgegeben und hier eine Praxis eröffnet hatte. Als Dr. Schroedter sich vor drei Jahren scheiden ließ, dachte Bagenski, wir könnten ihm gesellschaftlich unter die Arme greifen. Denn wir wussten ja am besten aus eigener Erfahrung, wie Scheidungen in solchen Kleinstädten aufgenommen werden. Bagenski hatte aber nicht gewusst, wie beliebt Dr. Schroedter damals bereits in der Bevölkerung war, sodass diese Geschichte seinem Ruf offensichtlich überhaupt nicht geschadet hatte. Seine Frau galt wohl als etwas großstädtisch stolz, vielleicht sogar als arrogant, sodass niemand ihm die Scheidung übel nahm. Es war bereits allgemein in Beuthen bekannt, wie großzügig Dr. Schroedter Patienten die Rechnungskosten erließ oder wenigstens senkte, wenn er sah, dass sie finanzielle Schwierigkeiten hatten. Und außerdem lief es genau damals vor drei Jahren wie ein Lauffeuer in der Stadt herum, dass er einmal im Monat nach Michowitz in Oberschlesien fährt, um dort im Kinderheim Friedenshorst der Gräfin Tiele-Winkler alle Waisenkinder kostenlos zu behandeln.«

Tante Else hielt inne. Ihre Kinder waren sprachlos. Sie waren es nicht gewohnt, ihre Mutter eine so lange Rede halten zu hören. Statt viel zu sprechen, handelte ihre Mutter, arbeitete im Haus, für die Familie, im Garten, – aber bei Gesprächen im Familien- oder Freundeskreis hielt sie sich stets bescheiden zurück und zog es vor, zuzuhören. Und wenn sie direkt um ihre Meinung angesprochen wurde, fiel diese immer sehr knapp und sachlich aus.

Sie hob wieder ihre Brust, zog hörbar Luft ein und fuhr fort:

»Oberst Collet, der seit Jahren hier in Beuthen wohnt, und den du, Mucki, auch schon hier bei uns angetroffen hast, hatte mich in gleicher Weise über diesen selbstlosen Einsatz unterrichtet. Und als wir ihn zuerst als sehr tüchtigen Zahnarzt, dann als unterhaltsamen und kultivierten Gast im Haus kennen lernten, waren wir alle sehr angetan von ihm und sind seitdem mit ihm in permanenter Fühlung. Er scheint uns in seiner politischen wie sozialen Einstellung sehr verantwortungsvoll zu denken. Als Gast kann er – was mir sehr besonders sympathisch ist – sehr geistreich und spaßhaft reden. Also, ich glaube, wir alle mögen ihn.«

Sie wandte jetzt bewusst ihre Augen voll auf ihre Nichte Beatrice: »Wenn Dr. Schroedter dich jetzt dermaßen überrumpelt hat mit seinem Antrag, dann ist das für mich ganz übereinstimmend mit seinem impulsiven Benehmen, wenn er sich seiner sicher glaubt, dass er es mit einem ihm ebenbürtigen Menschen zu tun hat.«

Beatrice reckte ihren Rücken am hohen Stuhl wie herausfordernd gerade. Ihre sportliche Figur betonte diese Bewegung: »Ich verstehe dich, Tante Eche, aber ich kann nur wiederholen, er kennt mich doch gar nicht und da macht eine solche Erklärung von ihm für mich keinen Sinn. Lohnt es sich darüber weiter zu diskutieren?«

Tante Else versuchte sie mit einem warmen Lächeln zu begütigen: »Mucki, ich denke nicht daran, dich zu verkuppeln. Ich möchte nur, dass du keinen falschen Eindruck von ihm bekommst. – Warte. Ich habe eine Idee. Siegfried, willst du nachsehen, ob Else noch unten in der Küche ist. Möchtest du sie bitte zu uns rufen?«

Siegfried fiel es offensichtlich leicht, den Kreis schnell zu verlassen.

»Mucki«, fuhr die Tante fort, »du weißt ja, dass unsere liebe Köchin Else Paschke von Alt-Strunz gerne mit uns umgezogen ist, weil ihre jüngere Schwester seit Jahren hier verheiratet ist und sie ihr gerne abends Gesellschaft leistet, wenn die Kinder schlafen und der Mann auf dem Kahn draußen auf der Oder ist. Die Schwester ist mit der Sprechstundenhilfe von Dr. Schroedter eng befreundet und erfährt von ihr auch nur das Beste über ihn. Ich interessiere mich nicht für Klatsch über Nachbarn. Aber für gute Taten ist es doch immer gut, offene Ohren zu haben, nicht wahr?« Und bei diesen Worten bewegte die Tante artistisch ihre Ohren nach oben und unten, eine seit ihrer Kindheit geübte Beherrschung ihrer Gesichtsmuskeln, Zuschauer zum Lachen zu bringen. Beatrice und Waltraut und Hans kamen nicht umhin, sofort in Gelächter auszubrechen, da der Kontrast zu der vorherigen ernsthaften Ansprache für sie geradezu befreiend wirkte.

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