Passfotos
Bankbestätigung des regelmäßigen Geldeinganges
Kopien des Mietvertrages (mit Stempel der Meldebehörde)
Wie viele Kopien bzw. Passfotos ihr benötigt erfahrt ihr durch den Aushang am Büroeingang der Ausländer-Polizei. Ihr seid auf der sicheren Seite, wenn ihr mindestens 3 Kopien machen lasst und auch mehrere Passbilder dabeihabt.

Zusätzlich zu den benötigten Unterlagen findet bei der Antragsstellung durch den zuständigen Beamten eine Art Interview statt, das auch protokolliert wird. Der zuständige Polizist in Houmt Souk heißt Kamel Netta. Seine Telefonnummer lautet: 00216 75 650 444 und seine Handynummer 00216 20 842 302. Neben Kamel Netta arbeitet auch noch eine Frau auf der Ausländerbehörde, sie heißt Monia. Ihr Nachname ist mir leider nicht bekannt. Für das Interview gibt es keine bekannte Vorlage mit den Fragestellungen. Dabei kann die Anzahl der Fragen persönlich sehr variieren. Die Fragen selbst sind sehr individuell und können auch ins Private gehen.
Hier einige bekannte Auswahl von Fragen:
Lebenslauf - Schule, Ausbildung, beruflicher Werdegang
Familienstand, Beziehungen, Kinder
Wohnort, warum will man in Djerba wohnen
Finanzen - Von was lebt man
Wie gesagt, manche werden kaum was gefragt, bei anderen will man fast alles wissen. Dabei kann man feststellen, dass verheiratete Paare bzw. Pensionäre weniger gefragt werden wie, z.B. junge unverheiratete Frauen.
Danach geht der Antrag nach Tunis, wird dort bearbeitet, wahrscheinlich findet auch eine Personenüberprüfung statt, und wenn alles OK ist, wird die Carte Sejour ausgestellt und nach Djerba geschickt. Es kann einige Monate dauern, vom Tag der Antragstellung bis zum Erhalt der Carte Sejour. Dies gilt speziell für den Erstantrag. Also beim ersten Mal möglichst gleich nach der Einreise die Carte Sejour beantragen und nicht erst kurz vor Ablauf der erlaubten 4 bzw. 3 Monaten. Am besten immer mal nachfragen, da man nicht automatisch informiert wird.
Für die erste Antragszeit lässt man sich am besten eine Carte Provesoire ausstellen, da es wie gesagt länger dauert mit dem Antrag. Ansonsten kann es einem passieren, dass es zu Schwierigkeiten beim Zoll bzw. bei Kontrollen kommt und man wie ein normaler Tourist für jede überzogene Woche eine zusätzliche Aufenthaltsgebühr bezahlen muss. Konkret bedeutet dies, dass deutsche Staatsbürger ab Beginn des 5. Monats für jede Woche, die sie länger hierbleiben, 20,- TND bei der Ausreise am Zoll bezahlen müssen. Bei anderer Nationalität muss schon ab Beginn des 4. Monats bezahlt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich aber nochmals darauf hinweisen, dass dies mit den möglichen 4 Monaten Aufenthaltsdauer für deutsche Staatsbürger nicht klar geregelt ist. Es kann also durchaus sein, dass schon ab Beginn des 4. Monats die zusätzliche Aufenthaltsgebühr bezahlt werden muss.
Auch sollte man auch darauf achten, die Carte Provesoire gegebenenfalls zu verlängern (Datumsstempel), da diese nur 1 Monat gültig ist.
Die Carte Sejour wird zu Beginn erst einmal für 1 Jahr ausgestellt und muss dann jedes Jahr neu beantragt werden. Ab dem 5. Jahr des Aufenthalts wird sie dann in der Regel für 2 Jahre ausgestellt.
Die Gebühren für die Antragstellung belaufen sich seit neuestem auf derzeit 150,- TND. Bezahlt werden muss dies auf dem Finanzamt von Houmt Souk bzw. Midoun. Man bekommt dort auch die entsprechende Gebührenquittung, die man für die Antragstellung benötigt. Wer nicht rechtzeitig vor Ablauf der Carte Sejour eine Neue beantragt, muss Strafe bezahlen, so um die 300 Dinar. Diesen Betrag muss man auch zahlen, wenn die Carte Sejour verloren gegangen ist. Also rechtzeitig vor Ablauf, am besten 1 Monat vorher, den Antrag auf Verlängerung stellen, sonst wird es teuer.
Wer sich die Antragstellung allein selbst nicht zutraut, kann sich dabei helfen lassen. Mehr Infos dazu findet ihr in unter dem Kapitel „Geschäfte & Dienstleistungen Djerba“ unter dem Punkt Dienstleister „Hilfsdienst für Europäer“.
Ausreisesteuer / Residenten
Jeder Tunesier sowie alle Ausländer mit der Carte Sejour müssen bei der Ausreise aus Tunesien eine Steuer (Taxe sur les Voyages) bezahlen. Sie liegt derzeit bei 60,- TND pro Reise und Person. Die Zahlung erfolgt mittels einer in den Pass eingeklebten Steuermarke. Diese bekommt ihr auf dem Finanzamt in Houmt Souk bzw. Midoun. Weiterhin gibt es sie am kleinen Kiosk gegenüber der Post in Houmt Souk oder bei einem Bankschalter am Flughafen. Verlangt einfach eine „Timbre fiscale de voyage“.
Finanzamt in Houmt Souk
Tunesische Währung
Die Landeswährung in Tunesien ist der tunesische Dinar (TND).
1 Dinar entspricht 1.000 Millimes, dem tunesischen Kleingeld. Zurzeit gibt es Banknoten zu 50, 20, 10 und 5 Dinar und Münzen im Wert von
5, 2, 1, und 1/2 Dinar sowie 200, 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Millimes.
Der Wechselkurs beruht auf einem Interbanken-Kurs und schwankt täglich. Er ist nicht frei konvertierbar und wird staatlich festgelegt. Man hat zwar schon mehrmals angekündigt, dass man den Wechselkurs freigibt, zuletzt war das Jahr 2014 genannt, ist aber bis heute noch nicht erfolgt. Aus diesem Grunde dürfen Dinars auch nicht ein- bzw. ausgeführt werden. Für 1,- € bekommt man zurzeit ca. 3.400,-TND.
Man kann Geld bei jeder größeren Bank tauschen, auch bei der tunesischen Post. Auch findet man in fast allen Hotels einen Bank-Schalter, der stundenweise geöffnet hat. Am Flughafen auf Djerba, kann man rund um die Uhr Geld tauschen. Die erhaltene Umtauschquittung sollte man aufbewahren, da ohne diese ein Rücktausch in Euro nicht möglich ist.
Geldtausch bei Privatleuten ist normalerweise gesetzlich verboten, wird aber in der Praxis oft gemacht. Dies ist auch auf Djerba so. Dabei kann man einen klein wenig besseren Kurs bekommen. Normalerweise rate ich es ab, bei Privatpersonen zu tauschen. Dies weniger wegen des gesetzlichen Verbotes, da achtet im Moment auf Djerba kaum jemand darauf, was sich aber jederzeit ändern kann, sondern weil die Gefahr besteht, dass man beim privaten Geldtausch einen schlechteren Kurs bekommt oder im schlimmsten Fall betrogen wird.
Auf Djerba gibt es in den größeren Ortschaften fast an jeder Ecke einen Geldautomaten, auch in den Hotels und in den großen Supermärkten. Man kann dort mit seiner Kreditkarte problemlos Geld abheben. Es funktionieren dabei alle gängigen internationalen Kreditkarten wie Master Card, VISA und American Express. Auch mit der Euroscheck-/Maestro-Karte ist es möglich Bargeld abzuheben. Dabei passiert es aber öfters, dass der Automat keine Quittung ausspuckt, mangels eingelegter oder zu Ende gegangener Papierrolle. Aber ohne diese Quittung ist, wie oben beschrieben, kein Rücktausch möglich.
Man hebt deswegen besser drinnen in der Bank Geld ab, wo sichergestellt ist, dass man auch eine Quittung bekommt.
Der Abhebungsbetrag wird oft durch ein Abhebelimit vom Automaten begrenzt. Aufgrund meiner Erfahrung sind aber meist Abhebungen in Höhe von 200,- TND bis 600,- TND am Tag möglich.
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