Nun betrachten wir, was Gott beispielsweise als Glück definiert, wen Gott glücklich nennt: Wie definiert Jesus Christus Glück?
In der Bibel steht:
1 Glückselig die Armen im Geist
2 Glückselig die Trauernden
3 Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten
4 Glückselig die Barmherzigen
5 Glückselig, die reinen Herzens sind
6 Glückselig die Friedensstifter
7 Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten
8 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen
Matthäus 5,3-11
Die Definition des Glücks bei Jesus ist ganz anders, als bei uns bürgerlichen Menschen. Sie widerspricht gänzlich der allgemeinen Vorstellung von Glücklichsein, die wir in uns tragen: Reichtum, Freude, Erfolg, schönes Aussehen, toller Job, dickes Bankkonto, großer Freundeskreis, am besten nur bestehend aus bekannten Persönlichkeiten und reichen Menschen.
Aber die Definition von Jesus zeigt uns, wo der Unterschied zwischen wahrem Glück, das nachhaltig ist, und kurzfristigen und kurzzeitigen Glücksmomenten ist.
Jesus' Lehre entnimmt man, dass das Glück
1. nicht gegenständlicher Natur ist
2. nicht von vergangenen Sachen abhängt
3. nicht vom momentanen Zustand abhängt
4. eine Entscheidung ist
5. davon abhängt, was man tut und nicht davon, was man hat oder was man ist
6. das eigene Handeln über das Ergebnis setzt
7. für jeden erreichbar ist, für Reiche wie Arme, Kranke wie Gesunde, Dicke wie Schlanke, Männer wie Frauen.
Die Medien und unsere Umgebung prägen unsere Vorstellung von Glück. Es geht nicht um das, was uns stärkt, sondern eher um das, was uns Spaß macht, damit wir noch mehr konsumieren. Wir werden subtil dazu gebracht, uns zu vergleichen. Ein Konkurrenzkampf ist entbrannt, ohne dass es uns bewusst ist. Wir vergleichen uns ständig mit anderen. Gewinnen wir diesen Vergleich, sind wir unserem Glück etwas näher, bzw. haben wir einige Glücksmomente, die aber sehr schnell wieder verschwinden, wenn der Andere uns wieder überholt und wir uns von neuem herausgefordert fühlen. Gelingt es uns nicht, sind wir totunglücklich. Und wer profitiert davon? Die Pharmakonzerne, die Industrie, die Medien, die Kaufhäuser usw.
Nein, nicht das Streben nach Macht, Reichtum, Ehre, Ruhm, Anerkennung, irdischer Weisheit, nicht das egoistische Verhalten, sich nur um sich und seine Nahfamilie zu kümmern, verspricht nach Christus die höchste Stufe des Glücks. Diese Formen des Glücks sind vergänglich und machen Menschen krank. Sie sind gezwungen, Sklaven dieser Dinge zu sein, abhängig zu sein. Sie müssen ständig kämpfen, um das Erreichte zu behalten. Und die, die nichts haben, kämpfen, um diese Dinge zu besitzen. Schaffen sie es nicht, sind sie unglücklich, denn sie fühlen sich als Versager. Schaffen sie es, dann merken sie, dass das Glücksgefühl nach einiger Zeit wieder weg ist.
Sie glauben dann, dass sie etwas Größeres, Besseres, Teureres brauchen, wie es X hat oder wie man es in den Medien gesehen hat, um wieder glücklich zu sein. Eine unendliche Jagd nach dem Glück entsteht und diese Jagd ist das, was das Glück unmöglich macht. Denn sobald diese Faktoren fehlen (das Größere, Bessere), fallen wir in eine Grube mit Angst, Zweifel, Hoffnungslosigkeit und die Konsequenz ist eine psychische Instabilität, die zum Beispiel viele Menschen in den westlichen Ländern prägt: Depression, Angststörungen, Essstörungen, Schlaflosigkeit, Übergewicht, Nervosität, Selbstmordgedanken, Störungen in der Sexualität, Alkohol- und Drogenabhängigkeit usw.
Wir sehen das bürgerliche Glück bei den sogenannten großen Persönlichkeiten und Stars. Schauen wir sie mal genauer an, ihre Familien, ihre Kinder. Ein Sumpf von seelischem Leid, der beweist, dass nicht der Ruhm, das Geld, dein gesellschaftlicher Status allein reichen, um glücklich zu machen. Sie bringen nichts, wenn die Seele kaputt ist.
Ein wahres Glück ist die Seligkeit und unsere immer kranker werdende Seele zeigt uns, dass wir etwas tun müssen, um wirklich glücklich zu sein und nicht nur glückliche Momente zu haben.
Wahres Glück und glückliche Momente
Auch wenn ich im vorherigen Kapitel viel über wahres Glück geschrieben habe, möchte ich trotzdem in diesem Kapitel noch einmal den Unterschied zwischen echtem Glücklichsein und glücklichen Momenten darstellen.
Ein glücklicher Mensch ist jederzeit glücklich, unabhängig von Geschehnissen, Erlebnissen, materiellen Dingen. Ein wahrhaft glücklicher Mensch erlebt auch Unglück und unglückliche Momente. Er erfährt Phasen des Pechs, der Schmerzen, der Niederlagen, der Misserfolge, der Trauer, des Leidens, der Krise. Darin zeigt er dann seine wahren Fähigkeiten, wenn er diese bewältigt, ohne das Gute in sich zu ändern, ohne zu zerbrechen, ohne in ein Loch zu fallen, ohne sich zurückzuziehen, ohne Egoist zu werden, ohne nur noch an sich und seine enge Familie zu denken, ohne sein Lächeln zu verlieren. Er würde niemals so etwas sagen wie: „Ich war immer gut, ich habe an die Menschen geglaubt und ihnen vertraut. Ich wurde mehrmals betrogen, nun bin ich vorsichtiger mit dem Helfen. Ich lasse mich nicht mehr verarschen.“
Das wahre Glück ist nicht zeitlich begrenzt. Es ist dauerhaft und fester Bestand des Seins. Es ist eine Lebensphilosophie, es ist Lebensenergie, denn es hat mit Werten zu tun und Werte vergehen nie. Ein wahrhaft glücklicher Mensch sucht nicht mehr nach dem Glück. Er erarbeitet es sich. Irgendwann hat er es, er lebt es, er ist es.
Die große Mehrheit der Menschen erlebt allerdings nur glückliche Momente, die mal kurz oder lang dauern können und verwechseln diese glücklichen Momente mit dem Glück. Die Gesellschaft, unsere Erziehung und die Art unserer Eltern das Glück zu beschreiben, die Medien und die Meinungsforscher lehren den Menschen das Glück als etwas, das mit vergänglichen Dingen zu tun hat. Wenn du diese Dinge hast, bist du glücklich, wenn nicht, bist du unglücklich. Glückliche Momente haben demnach mit Erlebnissen und Dingen zu tun, die ein Glücksgefühl vermitteln. Das bedeutet, dass dieses Glück mit Spaß und Genuss verbunden ist.
In unserem normalen, bürgerlichen Leben, Denken und Glauben ist, wie gesagt, Glück mit Spaß und Genuss verbunden. „Als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens“ schreibt Wikipedia über Glück.
Ich habe zwei Tore geschossen, ich bin heute ein glücklicher Mensch.
Ich habe das Australien Open im Tennis gewonnen, ich bin der glücklichste Mensch der Welt.
Ich habe eine Frau kennengelernt, heute ist mein Glückstag.
Das ist eine glückliche Ehe, das ist ein glückliches Paar.
Er ist ein Glücksmensch oder ein glücklicher Mensch, denn er hat gesunde Kinder, einen sicheren Arbeitsplatz, ein dickes Bankkonto.
Ich bin so glücklich, der Sex war so schön, usw.
Wie man sieht, hat für 99% der Menschen Glück mit Spaß und Genuss zu tun, das bedeutet, mit Oberflächlichkeiten. Wir leben in der Spaßgesellschaft.
„Spaß ist weit oberflächlicher und kann als kurzes Glücksgefühl während einer Feier, eines Spiels oder einer sportlichen Disziplin auftreten. Glück dagegen ist etwas Tieferes, was sich auf einen Zustand, ein erreichtes Ziel, ein eingetretenes Ereignis gründet.“
So sagte ein Prediger. Das Spaß-Glück ist ein Gefühl, das die Seele beraubt und zerstört. Die Menschen haben alles, sind aber leer und unzufrieden. Sie sind ständig auf der Suche nach dem Glück, aber was im Inneren Frieden und innere Stabilität bringen kann, können oder wollen sie nicht greifen. Sie wollen diesen Weg nicht gehen. Die Konsequenz ist für die große Mehrheit der Menschen die Selbstzerstörung (aktiv oder inaktiv). Ihre Tage, ihr Leben, ihr Handeln, ihr Denken sind voller Angst, Unsicherheit – auch Zukunftsunsicherheit – Scham, Komplexe, Vergleiche und Kampf. Ein Kampf, der am Ende nur mit Tabletten, wie z.B. Paracetamol, Antidepressiva, Schlafmitteln, schmerzlindernden Mitteln, Esoterik, Wahrsagern, Psychologen usw. durchgestanden werden kann.
Читать дальше